Manfred Jacobsen: Personen und Persönlichkeiten in und um Bad Bramstedt (Ort, Kirchspiel, nähere Umgebung)

Stadtachivar Manfred Jacobsen hat in den vielen Jahren seiner Tätigkeit für die Stadt Bad Bramstedt aus verschiedensten Urkunden und Quellen Personennamen in einer eigenen Tabelle zusammengetragen. Eine Liste, die „lebt“ und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie ist eine sehr schöne Quelle für alle Heimat- und Familienforscher.
Mein Dank gilt Manfred Jacobsen für seine Arbeit und seine Erlaubnis, diese Tabelle hier veröffentlichen zu dürfen. (22.5.2022)


Kirchspielvögte des Kirchspiels Bramstedt

1476                           Eggert Sassenhagen

1530-1543                  Eggert Speeth

vor 1547- 15??           Jürgen Vogt, Sohn des Dirk Vogt (1518-1562)

15??-1625                   Caspar Vogt, Sohn des Jürgen Vogt

1625-1650                  Johann Vogt, Sohn des Vogt

1650-1652                  Paul Blanck, Schwiegersohn des Johann Vogt

1652-1694                  Christian Schlaff  (vom König eingesetzt?)

1694-1714                  Detlef Averhoff, Schwiegersohn des Christian Schlaff

1714-1720                  Joachim Christian Wulf, auch Zolleinnehmer, 1720 im Arrest

1720-1731                  Johann Wilhelm Jancken wird interimistischer Kirchspielvogt der Kirchspiele                              Bramstedt und Kaltenkirchen, 1738 Kirchspielvogt in Nortorf, 1743                                            Hufeneigentümer in Bramstedt

1734-1744                  Joachim Christian Wulf

1745-1762                  Johann Heinrich Basuhn, auch Zoll- und Licent-Einnehmer; schon 1720 dort
                                   beschäftigt, sein Vater Peter Basuhn bis 1729 Kirchspielvogt Kaltenkirchen

1760                           Holst ?

1764-1784                  Johann Barthold Butenschön, auch Zollverwalter

1784                                       Asmus Jessen interimistischer Kirchspielvogt, Schreiber des Amtmanns                                        Schumacher

1784-1809                  Jürgen Asmus Wohldt, auch Zollverwalter (vorher Untergerichtsadvokat zu                                 Tönning)

1809-1829                  Leopold August Cirsovius, auch Zollverwalter

1829-1830                  Nicolaus Johann Christoph Laudan, i. A. tätig, von 1821-1835 Kirchspielvogt                             in Kaltenkirchen

1830-1849                  Johann Tycho Emil Hartz

1831-1833                  Gülk, i.A. tätig

1849-1853                  Hugo Seidel

1853-1858                  Kammerassessor Nicolai Heinrich Göttsche, auch Hebungskontrolleur

1859                           Adolph Stahl

1859-1867                  Christian Hans Wilhelm von Linstow

Kirchspielvogteibezirk Bramstedt ab 1868

Kirchspielvogteidistrikte Bramstedt und Kaltenkirchen, Dorfschaften Hasenmoor, Fuhlenrüe, dem Hof Weide, den Dorfschaften Bredenbekshorst, Sievershütten, Stuvenborn, Nahe und Itzstedt, Flecken Bramstedt aus dem Kirchspielvogteibezirk ausgeschieden und mit eigener Polizeiverwaltung ausgestattet. Kirchspielvogt ohne richterliche Funktion, ohne freiwillige Gerichtsbarkeit und ohne Steuererhebung, aber in Personalunion auch Kassenkurator der Kgl. Steuerkasse. Ab September/Oktober 1889 Bürgermeister Freudenthal als Kassenkurator tätig.

 

1868-75          Reinhold Carl Conrad Julius von Sievers  (vorher Kirchspielvogt und kgl.

Polizeianwalt in Kaltenkirchen)

1875-1889      Johann Heinrich Ludwig Flögel, Standesbeamter Landbezirk Bramstedt

1889                Aufhebung der Kirchspielvogteibezirke und Einführung der Amtsbezirke


Zollverwalter

bis 1830          der jeweilige Kirchspielvogt

1831-1835      Kammerjunker Franz Friedrich von Schlanbusch, Schwiegersohn des Postmeisters Johann Theodor Frauen

1835                Zollkontorist Heinrich Peter Dau

1835                Zollkontrolleur und Secondleutnant Carl August Friedrich von Lau

1836                vakant

1837-1867      Johann Georg Herzog, Zollassistent bzw. Zollverwalter, Kontrolleur mit Hebung

ab 1839           Bramstedt nur noch Dienststelle Neumünsters: Justizrat Peter Johann Wilhelm Kellermann, Zollverwalter und Amtsschreiber.

1841                           Heinrich Ludwig Ebert, Unterzollbeamter in Neumünster in Bramstedt

1844-1845      Johann Friedrich O. Lorenzen, Zollassistent, Unterzollbeamter

1845                Kopist Johann Nagel

1845                Schreiber Carl Christian Theodor Lempelius

1855                Kirchspielvogt Nicolai Heinrich Göttsche als Hebungskontrolleur

1860                Zollbeamter Joh. Hinr. Knife

1872                Zollverwalter Falkenberg


Kirchspielvogteibedienstete

1835-1840      Kirchspielsvogtei- und Fleckensdiener Hans Steckmest

1840                Interims Fleckens- und Vogtei-Diener Tim Köhnke

1840                Fleckens- und Vogtei-Diener Schustermeister Jacob Rickert

1845                Copist Johann Nagel

1855-1860      Contorist Jochim Christens, Gehilfe


Kirchspielsgevollmächtigte

Sie wurden ab 1717 eingesetzt auf Vorschlag der Eingesessenen.

1739                Jasper Delfs aus aus Borstel

1739                Hans Karstens aus Quarnstedt

1831-1833      Andreas Wieckhorst aus Hagen

1832-1833      Hans Lüders aus Bimöhlen

1835                Johann Wieckhorst aus Hagen

1835-1841      Johann Köhnke aus Wiemersdorf

1841                Hr. Reimers aus Föhrden-Barl

1845                Gotfried Reincke aus Hagen

1845                Sick

1848                Tamm aus Wiemersdorf

1856                Gustav Hedde Caspar Sick aus Wiemersdorf

1873-1878      Sick

1873                Wickhorst

1884                Johs. Harbeck


Steuerempfänger/Rentemeister

1868-1884      Hufe


Dingvögte, Gerichtsangehörige

Es waren vier Dingvögte für das ganze Amt Segeberg zuständig, die ab 1660 ausschließlich aus dem Kirchspiel Bramstedt stammten.

vor 1600-1627            Hans Mertens Dingvogt, Hardebek

ab 1627                       Hans Mohr Dingvogt, Schwager von Hans Mertens

1636                           Titke Hardebeck (Hufe 1) Dingvogt, Wiemersdorf

1644-1691                  Hufner Jürgen Gloi Dingvogt, Fuhlendorf, † 1691

1655-1667                  Vollhufner Hans Mohr Dingvogt, Hardebek

1661                           Dingvögte aus Hardebek, Wiemersdorf, Quarnstedt und Fuhlendorf

1662-167?                  Tiedje Hardebek aus Wiemersdorf

1667-1691                  Claus Mohr Dingvogt, Sohn des Hans Mohr

1672-1705                  Jürgen Hardebeck Dingvogt, Wiemersdorf

1677-1713                  Hartig Boye Dingvogt, Fuhlendorf, † 1713

1713-1720                  Hartig Boye Dingvogt, Fuhlendorf, Sohn des Hartig Boye, † 1725

1701-1720                  Valentin Schultz Dingvogt, Itzehoe, Schwiegersohn des Claus Mohr,                                           Hardebeck

Zwischen 1711 und 1743 wurde nur einmal Ding und Recht gehalten.

1715-1736                  Paul Stegelmann Dingvogt, Wiemersdorf, † 1741

1726-1753                  Vollhufner Peter Heins Dingvogt, Fuhlendorf, Schwiegersohn des Hartwig                                 Boye

1743                                       Ersetzung der Kirchspielgerichte durch das Amtsgericht in Segeberg                                (Amtmann, Amtsverwalter und die drei Kirchspielvögte)

1743                                       Paul Stegelmann Dingvogt, Wiemersdorf

1743                                       Detlef Schulz Dingvogt, Hardebeck, Sohn des Valentin Schultz

1743-1758                              Hans Reimers Dingvogt, Quarnstedt

1754-1758                              Peter Heins Dingvogt, Fuhlendorf

1758                                       Jürgen Bolling Dingvogt, Hardebek

1758                                       Claus Stäcker Dingvogt, Wiemersdorf

1762-1782                  Amtsgericht in Bramstedt abgehalten

bis 1785                                  Carsten Todt, Dingvogt aus Armstedt (danach sein Sohn gleichen Namens                       vorgeschlagen)

1785-1790                              Hans Schümann Dingvogt, Wiemersdorf

1791                                       Jürgen Mohr Dingvogt, Wiemersdorf

1808-1809      Vollhufner Peter Hein Dingvogt, Fuhlendorf

1802-1814      Gerichtshalter Hennings, Gutsjustitiar

1816-1817      Gerichtsdiener Kuppinger

1867                Amtsgericht in Bramstedt eingesetzt, Bleeck 17

1867-1869      Amtsrichter G. H. Goos

1868                Amtsgerichtssekretär Jargstorff

1869                Amtsgerichtssekretär Haraun

1872-1878      Amtsrichter Pfaff

1876                Rezeptor des Amtsgerichts J. R. Struve gestorben

1878-1886      Amtsrichter Fr. Wennecker

1880-1886      Gerichtsschreiber Kohbrock

1884-1889      Gerichtsdiener, Gefangenenwärter Stammerjohann

1889-1891      Gerichtsassessor, Amtsrichter Mannhardt

1893-1895      Amtsrichter Ephraim Wollmann, 1899 Amtsgerichtsrat in Altona

1893                Gerichtssekretär Gelhausen

1899-1903      Amtsrichter vom Hof

1900-1901      Amtsrichter Lorentzen

1901-1902      Gerichtsschreiber Hansen

1903-1909      Amtsrichter Gravenhorst

1905-1907                  Gerichtsschreiber Mewes

1908-1909      Sekretär Matthiesen

1907-1929      Gerichtsdiener, Gefangenenaufseher, Justizwachtmeister Strafanstaltsoberwacht-meister August Hermann Wenkelewski

1909-1920      Amtsgerichtsrat, Aufsichtsrichter Wegemann

1915-1923      Amtsrichter, Amtsgerichtsrat, aufsichtführender Richter Winter

1915-1936      Kanzleigehilfe, Gerichtsschreiber, Justizbüroassistent, Urkundsbeamter der Geschäftsstelle Stammerjohann                     

1917                Gerichtsassessor Krieger

1918                Gerichtsvollzieher Schwarze

1918                Gerichtsschreiber Wrigg

1918-1920      Amtsgerichtssekretär, Gerichtsschreiber Germann

1918-192?       Kanzleigehilfe, Justizsekretär (1928 a.D.) Wilhelm Ostermann      

1919-1923      Amtsgerichtssekretär, Gerichtsschreiber, Justizobersekretär, Preußischer Justizfiskus Richard Karl Bergemann

1920-1942      Gerichtsschreiber, Justizobersekretär, Justizinspektor, Urkundsbeamter der Geschäftsstelle Heinrich Stau

1921                           Gerichtsschreiber Rettig

1921-1925      Amtsgerichtsrat Nielsen, auch Vorsitzender des Ortsausschusses für Jugendpflege (1924)

1921-1948      Kanzleiassistent, Kanzleisekretär, Justizsekretär, Justizobersekretär Ernst Dreyer

1923                Kanzleidiätar Sievers

1923-1925      Strafanstaltsoberwachtmeister Albrecht       

1923-1929      Gerichtsassessor, Aktuar Johannsen

1923-1931      Amtsgerichtsrat, aufsichtsführender Richter Dr. Peter Thießen

1925-1927      Kanzleiangestellter Endemann

1926-1936      Amtsgerichtsrat, aufsichtführender Richter Hugo Lahann

1926                Justizhilfswachtmeister Degen

1927                Strafanstaltshilfswachtmeister Wilhelm Thegen

1927-1930      Justizanwärter, Justizdiätar Ludwig

1928                Gerichtsassessor Bols

1928                Justizangestellter Maack, Urkundsbeamter der Geschäftstelle

1928                Justizobersekretär Heinrich Helms

1928                Justizinspektor Arthur Kroll

1928                Gerichtsaktuar Otto Runge

1928                Gerichtsassessor Dr. Hansen

1928                Justizsupernumerar Nietmann

1928-1929      Geschäftsleitender Justizobersekretär Christiansen

1928-1931      Justizwachtmeister Karl Japp

1928-1936      Justizangestellter Ebeling, Urkundsbeamter der Geschäftstelle

1928-1945      Obergerichtsvollzieher Wilhelm Abel

1928-1949      Justizangestellter, Urkundsbeamter der Geschäftsstelle Becker

1929                Justizangestellter Haack

1929                Justizobersekretär Dehne

1927-1931      Justizangestellter Schümann

1930                Umzug von Bleeck 17 nach Maienbeeck 1

1930                Gerichtsassessor Dr. Schmidt

1931-1935      Amtsgerichtsrat Gerhard Boysen

1934-1938      Justizsekretär Drews

1935-1936      Amtsgerichtsrat Felix von Johann  

1936-1937      Amtsgerichtsrat Görcke

1937-1942      Amtsgerichtsrat Brack

1936-1940      Gerichtsassessor, Amtsgerichtsrat Langrehr

1938-1939      Justizinspektor, Rechtspfleger Hansen

1938                Justizangestellte Heinlein

1938-1939      Justizangestellter, Urkundsbeamter der Geschäftsstelle Knickrehm

1939                Assessor Dr. Büker

1941-1943      Justizangestellte Hamann

1938-1943      Justizinspektor Rühmann

1942-1944      Amtsgerichtsrat Vollstedt

1943                Verkauf des Amtsgerichtsgebäudes an das Deutsche Reich (Reichsjustizverwaltung)

1943-1944      Amtsgerichtsrat Dr. Kehl

1999                Schließung des Amtsgerichts


Polizei u. ä . (ab 1930 im Rathaus, Bleeck 17)

1829-1831      Polizeidiener Fuhrmann

1835                Feldwächter Marx Kröger

1855                Feldhüter Harm Ditrigs, Arbeitsmann

1855-1861      Polizeireiter J. H. C. Theodor Dohrmeier

1860-1868      Polizeidiener August Warnholtz, auch Gefangenenwärter

1867-1869      berittener Gendarm H. C. C. Beyer

1867-1868      Fußgendarm H. Winkler

1868-1869      Polizeianwalt Behniken (oder Dehniken)

1868-1889      Fleckensschreiber, Hebammenkurator, Fleckenskassierer, Rechnungsführer, Polizeischreiber, Polizeianwalt (Polizeiverwalter) und Standesbeamter (bis 1875) (Standesamtsbezirk Landbezirk Bramstedt) Emil Theodor Johannes Wolf

1874                Polizeidiener J. Truelsen

1875                Oberwächter und Polizeidiener Huss

1875-1887      Feldpolizeidiener, Feldhüter Willem Hinrich Hartmann

1878                berittener Gendarm Robert

1879-1891      Polizeidiener Baasch

1880                berittener Gendarm Bodag

1880-1881      Polizeidiener  Delfs

1887                Feldhüter W. H. Hartmann

1887-1890      berittener Gendarm Albert Johann Fleck

1890                           Inste und Weber Carsten Blöcker aus Föhrden-Barl als Amtsdiener des Amtes Weddelbrook gleichzeitig polizeilicher Exekutivbeamter

1893-1905      Polizeidiener Joseph Geronzin Thiesen         († 1905)

1899                berittener Gendarm Möller I

1900                Feldhüter Göttsche (Kündigung)

1901                Feldhüter Carl Zornig

1904                Polizeisergeant Höher

1904                Polizeisergeant Bero

1904                Polizeisergeant Dettmer

1903-1909      Feldhüter und Polizeidiener J.- W. Hans Mohr, Kätner

1905-1911       Fleckens- und Polizeidiener, Polizeisergeant Wilhelm Scheel (Maurermeister aus                          Lentföhrden)

1908-1909      berittener Gendarmeriewachtmeister Benz

1909                Amtsdiener und polizeilicher Exekutivbeamter Naeve aus Hitzhusen

1909                           Kätner und Schumacher Heinrich Fiehmann aus Hagen Amtsdiener und polizeilicher Exekutivbeamter

1911-1928       Feldhüter, Nachtwächter, Polizeisergeant, Polizeibetriebsassistent Heinrich Kahl

früherer Korbmacher, einige Jahre auch für das Entleeren der „Closeteimer“ des Amtsgerichts zuständig

1911-1926       Polizeibetriebsassistent, Polizeisergeant Feddern

1912                Feld- und Forstpolizeibeamter Köppler

1913-1928                  berittener Gendarmeriewachtmeister Hermann Gustav Renz (9. Gendarmerie-Brigade, Kiel’er Offizier-Distrikt, Segeberg’er Beritt)            (1928 a.D., 1947 †)

1925                           Landjägermeister a. D. Bensemann

1925-1938      Hilfspolizeibeamter und  Nachtwächter Fritz Niels, auch als Hausmeister für das Amtsgerichtsgebäude zuständig, wie Heinrich Kahl

1927-1928      Landjägermeister Wilhelm Bergemann

1927-1928      Oberlandjäger Ludwig Christiansen

1927-1928      Oberlandjäger Heinrich Zinke

1928                Feldhüter Johann Delfs

1926-1941      Polizeiverwaltungssekretär, Polizeiassistent, Polizeihauptwachtmeister Wilhelm Meinke

1930-1938      Polizeioberwachtmeister Hans Ahlers

1931-1943      Polizeimeister, Polizeihauptmeister Kruse

1933-1947      Polizeiobermeister, Polizeihauptmeister, Meister der Schutzpolizei Glass

1935-1937      Polizeioberwachtmeister Georg Ehmke, Polizeihauptwachtmeister

1935-1953      Meister der Schutzpolizei, Polizeimeister Heinrich Krohn

1936-1937      Polizeiwachtmeister Christiansen

1944                Gefängnisaufseher a.D. August Prinz (†)


Chausseewärter

1835                Johann Christian Quistorf

1845                Chausseeinspektor Friedrich Henning Bruhn

1855                Daniel Fedderling

1855-1860      Chausseeaufseher Hinrich Meyer

1860                Chausseeaufseher August Leemann


Musiker

1803                Mietsmann und Fleckensmusicus David Franck

1835                Inste Hans Hinst

1835                Inste Hinrich Grothoff

1845                Klempner Johann Frauen

1845                Sattler Friedrich Seller

1845                Maler Carl Boye

1855-1860      Weber Carl Böge

1855-1860      Hans Hintz

1860-1867      Jasper Kröger

1880                Friedrich Moltzen


Nachtwächter (ohne Nennunng in Bramstedt)

1835                Inste Thies Bartels

1835                Inste Friedrich Hohnschildt

1845                Schuster Dethlev Wischmann

1845                Johann Brockmann

1855                Hinrich Wrage

1860                Christian Wulf

1860                Christian Brockmann

1860                C. Stegemann

1875                H. Stegemann in Bramstedt, vermutlich Sohn des C. Stegemann

1875                H. Voss

1875-1888      Constantin Westpfahlen

1881-1925      Johann Harneit

1886                H. Wagner in Bramstedt

1890                Kätner Ludolf Weber in Weddelbrook

1891                Marx Röhr in Hitzhusen

1891                Pensionär Cl. Stoffensen in Hitzhusen

1892                Heinrich Lembcke in Weddelbrook

1892                Arbeiter Julius Voss in Föhrden-Barl

1892                Inste und Arbeiter Marcus Suhr in Föhrden-Barl

1892                Arbeiter Hans Lohse in Hagen

1892-1894      Arbeiter Hans Götze in Hitzhusen

1893                Niklas Mäckelmann in Fuhlendorf

1894                Inste und Arbeiter Johann Mäckelmann in Hitzhusen

1896                Inste und Arbeiter Detlev Schmidt in Föhrden-Barl

1897                J. Gülck in Hagen

1897                Kätner und Tischler Heinrich Köhnke in Hagen

1898                Kätner und Arbeiter Johannes Wieckhorst in Hagen

1899                Inste und Arbeiter Wilhelm Blunck in Föhrden-Barl

1900                Arbeiter Wilhelm Körner in Hagen

vor 1902         Steenbock

1902-1911       Kätner Johannes Doll

1910                Kätner Marcus Fölster in Föhrden-Barl (vorher jahrelang unbesetzt)

1912                Franz Fiereck

1915                Heinrich Kahl (siehe auch Polizei)

1925-1938      Hilfspolizeibeamter Fritz Niels


Fleckensvorsteher von Bramstedt

1627                Marx Fölster

1627-1631      Claus Hardebeck

1781                Hinrich Klug

1781                ⅓ Hufner Christian Friedrich Thomsen

1799                19/96 Hufner Marcus Nicolaus Lück

1799-1800      Christian Köhn

1799-1801      ⅓ Hufner Jürgen Zimmer

1814-1825      Gastwirt Hans Schröder

1817-1823      19/96 Hufner Hinrich Meyer

1823-1825      Hermann Wesselmann

1825-1831      ⅓ Hufner Peter Fölster

1826-1831      Friedrich Schmidt

1831-1837      ⅓ Hufner Jochim Hinrich Fuhlendorf

1832-1841      Jasper Wilckens, 19/96 Hufner und Viehhändler

1837-1843      ⅓ Hufner Jochim Friedrich Michael Lamack

1838-1842      ⅓ Hufner Jürgen Kröger

1842-1848      ⅓ Hufner Johann Schmidt

1842-1849      ⅙ Hufner Marx Fölster, Tischlermeister

1848-1854      Friedrich Gerhard Remien (Halbhufner und Gastwirt)

1849-1855      Hinrich Johann Bassmann (½ Hufner)

1854-1860      ⅓ Hufner Claus Detlef Langhinrichs

1855-1861      ⅓ Hufner Paul Nicolaus Schmidt

1860-1866      ⅓ Hufner Johann Lembke

1861-1867      ⅙ Hufner Jochen Stäcker

1866                ⅓ Hufner Johann Timmermann

1867-1869      ⅓ Hufner Johann Schümann, ⅓ Hufner F. Vossbeck


Ratmänner von Bramstedt

1530                Claus Steckmest, Hans Bulte, Laurenz Stüwing, Tim Schulte

1565                Klaus Hardebeck, Markus Steckmest, Hinrich Rolefinck, Christoffer Hamerich

1566                Dirk Rolefinck

1627-1631      Hans Bulte, Claus Hardebeck, Claus Steckmest, Marx Fölster

1631                Hinrich Rolefinck, Marquardt Steckmest, Christoffer Hamerich

1639                Hans Pohlmann

1649-1650      Gerd Westphalen

1650                Hans Finck

1654                Jasper Hennings

1661                Hans Fuhlendorf, Klaus Maes, Frenß Hardebeck, Albert Bartels

1664                Hinrich Bult, Hans Schack, Claus Steckmest

1673                Harm Götsche, Hans Hardebeck, Mattias Böttiger, Jasper Hennings

1676                Ties Langhinrichs, Jürgen Fuhlendorf, Jasper Wulf

1676-1682      Carsten Trede

1679-1682      Hinrich Bult, Johann Rölfinck, Hans Hartmann, Detlef Voß

1682                           Jürgen Fuhlendorf, Hans Hardebeck, Jasper Fölster, Claus Voß (für Trede), Ties Langhinrichs

1690                Hartwig Fölster, Johann Pohlmann, Hans Hardebeck, Bernd Lechell

1690                Ties Langhinrichs, Claus Mass, Jasper Stüven, Marx Westphalen

1690-1693      Detlef Voß

1691-1693      Hans Steckmest

1693                Jürgen Fuhlendorf, Hans Fehrs

1694                Thomas Thomsen, Christian Hamerich, Johann Wettse, Hans Langhinrichs

1696-1798      Franz Fuhlendorf, Hinrich Körner, Arend Wulff, Hinrich Stelling

1698                Jürgen Fuhlendorf, Claus Steckmest, Jasper Fölster, Claus Maehs

1700                Tim Langhinrichs, Marx Westphalen, Bartold Dittmer, Hinrich Stäcker

1702                Claus Boy, Hans Stüven, Jochim Stüven, Marx Steckmest

1704               Peter Wichmann, Johann Langhinrichs, Johann Hartmann, Christian Albrecht Bartels

1706                Hans Mohr, Jürgen Runge, Andreas Harders, Andreas Wittorf

1708                Casper Harm Bostel, Jasper Stüven (Rademacher), Frenß Fulendörp, Dirk Mass

1708                Jasper Steffens

1710                Hans Wulf, Lorenz Behrens, Hans Fuhlendorf, Marx Finckenbrinck

1712                Marx Westphalen, Hans Götsche, Dirk Brömmer, Marx Lindemann

1713                Jürgen Runge

1714                Jochim Stüven, Christian Albrecht Bartels, Jasper Fock, Claus Preuss

1716-1718      Albrecht Wichmann, Marx Finkenbrinck, Marx Steckmest, Andres Wittorf

1717-1719      Hans Götsche, Claus Fehrs

1718-1720      Hans Mohr, Johann Hamerich

1719-1721      Claus Ratgen, Carsten Stammerjohan, Hans Götsche

1720-1722      Hans Fuhlendorf, Jochim Fehrs

1721                Johann Hartmann

1721-1723      Hartwig Stüven

1722-1724      Albrecht Wichmann, Hans Fölster, Hans Fuhlendorf

1723                Johann Hartmann, Claus Boy Hogedoor, Andreas Wittorf

1724-1726      Jürgen Lindemann, Casper Harm Borstel

1725-1727      Hans Götsche, Hans Mohr, Claus Boy, Johann Hartmann

1726-1728      Jens Brandt, Hans Boy

1727-1729      Claus Boy aufn Berg, Marx Steffen, Hans Götsche

1728-1730      Johann Asmus Thomsen, Jochim Göttsche, Hans Boy

1729-1731      Jasper Delfs, Hinrich Ohrdt

1730-1732      Claus Stäcker, Hartwig Stüven

1731                Hans Mohr

1731-1733      Andreas Wittorf, Dirk Brömmer

1732-1734      Detlef Lück, Hinrich Reimers

1733-1735      Hermann Hinrich Hartmann

1733-1735      Casper Fölster

1734-1736      Christian Hamerich, Jasper Stüven

1735-1737      Jürgen Fuhlendorf, Johann Jochim Hartmann

1736-1738      Henning Borgert, Michel Stüven

1737-1739      Johann Hartmann (Altenteiler), Hans Meyer

1738-1740      Christian Hasche, Claus Harders

1739                Johann Hartmann, Hans Meyer

1739-1741      Marx Schümann, Johann Pingel

1740-1742      Hinrich Behrens, Johann Langhinrichs

1741-1743      Hans Fehrs, Asmus Dickmann

1742-1744      Nikolaus Michael Frauen, Jochim Kröger

1743-1745      Hans Hartmann, Marx Boy, Marx Böge

1744-1746      Hans Fuhlendorf, Marx Westphalen

1745                Christian Friedrich Thomsen, Jochim Witt, Marx Böge

1746                Hans Langhinrichs, Marx Steckmest

1747                Hans Friedrich Götsche, Albert Löck (Lück)

1748                Albrecht Bartels, Marx Dammann

1749                Jürgen Beckmann, Hans Boy

1750                Jochim Schweim, Johann Steckmest

1751                Hinrich Fehrs, Christian Lange

1752                Hans Stäcker, Claus Stüven, Arend Wulf

1753-1754      Claus Fock, Claus Klank

1754                Claus Boye, Jürgen Fuhlendorf

1755                Hans Hinrich Bracker, Johann Hinrich Matthias Ziegenbein

1755-1757      Hermann Hinrich Hartmann

1756                Klaus Bade, Jochim Westphalen

1757                Carl Philipp Grimm

1758-1759      Peter Bollen, Christian Friedrich Zimmer

1759                Franz Hass, Nicolaus Meyer

1760                Hinrich Fuhlendorf, Hinrich Ramm

1761                Daniel Klutmann, Matthias Meyer

1762                Hinrich Hartmann, Marx Reimers

1763                Lorenz Köster, Hinrich Lahann

1764                Hinrich Behrens, Hinrich Westphalen

1765                Hans Hinrich Köster, Jasper Stüven

1766-1767      Jochim Hamerich, Casper Hardebeck

1767                Johann Jochim Hartmann, Jürgen Witt

1768                Jochim Meyer, Hans Todt

1768-1772      Hinrich Mohr, Jürgen Zimmer

1770-1772      Johann Lamack, Jochim Meyer

1771-1772      Marx Blunck, Wilhelm Nagel

1772                Claus Fehrs, Johann Westphalen

1773                Casper Langhinrichs, Hinrich Schümann

1773-1779      Jochim Lohse

1773-1786      Nicolaus Meyer

1774                Johann Matthias Geistmann

1775                Jochim Hinrich Hartmann

1776                Johann Daniel Klutmann, Peter Zimmer

1778                Johann Matthias Geistmann

1778-1788      Marx Blunck

1779                Hinrich Meyer

1780                Hinrich Langhans

1781                Christian Friedrich Thomsen

1782                Hinrich Klug

1783                Johann Pingel

1784-1786      Claus Steckmest

1785-1786      Hinrich Fuhlendorf

1786                Hans Hinrich Meyer

1787-1788      Hinrich Dehnkamp

1787-1789      Hans Hinrich Bracker

1788-1790      Johann Grimm, Asmus Jessen

1789-1790      Hinrich Ramm

1789-1791      Marx Pingel

1791                Hans Sülau

1791-1793      Hans Christian Bolling

1792-1793      Hinrich Lindemann, Johann Steckmest

1793-1797      Marcus Nicolaus Lück

1795-1796      Jürgen Michael Goldbeck, Johann Meyer

1795-1797      Hans Hinrich Ziegenbein

1796-1798      Hinrich Dütsch, Hans Schröder

1797-1799      Hans Hardebeck, Carl Rumohr

1798-1799      Marx Stäcker

1798-1800      Jasper Fischer

1799-1800      Christian Köhn

1799-1801      Hinrich Sievert, Jürgen Zimmer

1800                Hinrich Mohr

1801                Hans Götsche

1801-1804      Hans Steckmest im Bleeck

1803                Jochim Lahann

1803-1805      Johann Hinrich Reimers

1804                Jochim Hinrich Fuhlendorf

1804-1805      Hinrich Studt

1805                Johann Hinrich Lamack, Christopher Mohr

1808                Paul Schmidt

1810                Jürgen Biehl, Marx Fölster

1810-1811       Anton Schmidt

1810-1812      Hans Larsen

1810-1813      Hinrich Steckmest

1811                Claus Fock ausm Tor, Claus Möller

1811-1813       Hinrich Geistmann, Hinrich Meyer

1812-1814      Claus Horns, Claus Steckmest, Hinrich Meyer

1813-1815      Johann Hinrich Micheels, Hinrich Plambeck

1814                Hans Schröder

1814-1816      Friedrich Köhnke

1815-1817      Jacob Steenbock

1816-1818      Andreas Frauen

1817-1819      Johann Kröger

1818-1820      Claus Siems

1819-1821      Jochim Mohr sen.

1820-1822      Hans Hartmann

1821-1823      Hans Hinrich Bracker

1822-1824      Hans Ramm

1823-1825      Johann Casper Stäcker

1824-1826      Hans Bolling

1825-1827      Hans Schlüter

1826-1828      Marx Ramm

1827-1829      Jochim Mohr

1828-1830      Casper Todt

1829-1831      Hans Bülck

1830-1832      Franz Bremer

1831-1833      Friedrich Lamack

1832-1834      Jürgen Zimmer

1833-1835      Jochim Tietjens

1834-1836      Jürgen Kröger

1835-1837      Jochim Mohr

1836-1838      Christopher Lorenzen

1837-1838      Jochim Hinrich Lahann

1838-1840      Gerd Westphalen

1839                Hinrich Fuhlendorf

1840-1841      Johann Wulf Dehn

1840-1842      Johann Köhnke

1841-1843      Hinrich Dehnkamp

1842-1844      Hans Hinrich Geerdt

1844-1846      Hinrich Wiese

1843-1845      Hans Hinrich Bracker

1845-1847      Hans Reimers

1846-1848      Hans Gripp

1847-1849      Johann Hinrich Reimers

1848-1850      1/3 Hufner Hans Stüben

1850-1852      1/3 Hufner Hinr. Scharffenberg

1849-1851      Johann Diedrich Höppke

1851-1854      Detlev Wegener

1852-1853      1/3 Hufner Claus Biehl

1853-1855      H. Rathjen

1854-1856      1/3 Hufner Jasper Rawe

1855-1857      1/6 Hufner Jochim Hinrich Stäcker

1856-1858      Johann Hinr. Kruse

1857-1859      1/3 Hufner Johann Lembcke

1858-1860      1/3 Hufner Jürgen Mohr

1859-1861      1/3 Hufner Hans Friedr. Bülck

1860-1862      1/3 Hufner Jochen Lahann

1861-1863      1/3 Hufner Claus Siems

1862-1864      ⅓ Hufner Jochim Rohlfs

1863                ⅓ Hufner Fr. Lepper (?)

1863-1865      Claus Voß

1864                ⅓ Hufner Jürgen Zimmer

1865-1867      ⅓ Hufner Ludwig Kophahl

1870                Burmeister, Voßbek


Achtmänner

1810-1813      ⅓ Hufner Claus Mohr

1810-1813      ⅓ Hufner Hinrich Plambeck

1811                Hinrich Geistmann

1811                19/96 Hufner Hinrich Meyer

1811-1813       ½ Hufner Johann Hinrich Micheels

1811-1816       ⅓ Hufner Andreas Frauen

1811-1820       Gastwirt G. E. Axt

1812                Claus Horns

1812-1814      ⅓ Hufner Friedrich Köhnke

1813-1819      ⅓ Hufner Jochim Mohr, bei der Mühle

1815-1817      ⅙ Hufner Johann Kröger

1815-1821      ⅓ Hufner Hans Hinrich Bracker

1816-1820      ⅓ Hufner Hans Hartmann

1817-1825      ⅓ Hufner Hans Schlüter

1818-1820      Andreas Richter

1818-1824      ⅓ Hufner Hans Bolling

1820-1822      ⅓ Hufner Hans Ramm

1820-1826      ⅓ Hufner Hans Steckmest

1820-1827      ⅓ Hufner Jochim Mohr, bei der Kirche

1821-1826      ⅓ Hufner Marx Ramm

1822-1830      Franz Bremer

1823-1829      ⅓ Hufner Hans Bülck

1824-1828      Hutmacher Johann Hinrich Kröger

1826-1835      ⅓ Hufner Jochim Mohr, im Bleeck

1827-1837      ⅓ Hufner Jochim Hinrich Lahann

1828-1833      ⅓ Hufner Jochim Jargstorf

1828-1834      ⅓ Hufner Jürgen Kröger

1829-1831      ⅓ Hufner Friedrich Lamack

1831-1836      ½ Hufner Claus Schlüter

1832-1838      ⅓ Hufner Detlef Kröger

1833-1836      Schlachtermeister und 7/92 Hufnert Christopher Lorenzen

1833-1840      ⅓ Hufner Johann Wulf Dehn

1834-1838      ⅓ Hufner Andreas Pingel

1835-1839      ⅓ Hufner Hinrich Fuhlendorf

1836-1840      ⅓ Hufner Johann Köhnke

1836-1841      ⅓ Hufner Hinrich Dehnkamp

1838-1842      ⅓ Hufner Hans Hinrich Geerdt

1839-1844      ⅓ Hufner Johann Hinrich Pape

1840-1845      ⅓ Hufner Hans Reimers

1840-1846      ⅓ Hufner Hans Gripp

1841-1847      ⅓ Hufner Johann Hinrich Reimers

1843-1845      ⅓ Hufner Hinrich Harbeck

1844-1849      ⅓ Hufner Johann Diedrich Höppke

1845-1850      ⅓ Hufner Hinrich Scherffenberg

1847-1853      ½ Hufner Hans Rathjen

1848                ⅓ Hufner Hans Stüben

1848                ⅓ Hufner Jasper Raabe

1849-1855      ⅙ Hufner und Tischlermeister Jochim Hinrich Stäcker

1850                H. Steckmest (1850 †)

1850-1857      ⅓ Hufner Johann Lembcke

1850-1856      ⅓ Hufner Joh. Hinr. Kruse

1851                ⅓ Hufner Detlev Wegener

1851-1858      ⅓ Hufner Jürgen Mohr

1852                ⅓ Hufner Claus Biehl

1852-1859      ⅓ Hufner Hans Friedr. Bülck

1853-1858      7/72 Hufner Hans Lorenzen (1858 †)

1854                Jasper Rawe

1854-1856      ⅓ Hufner Hans Steckmest (1856 †)

1854-1861      ⅓ Hufner Claus Siems

1855-1860      ⅓ Hufner Jochim Lahann

1856-1861      ⅓ Hufner Jochim Rohlfs

1856                Johann Hinr. Kruse

1856-1863      Claus Voss

1857-1860      ⅓ Hufner Heinrich Bülau (1860 wegen Konkurs ausgeschieden)

1858-1864      ⅓ Hufner Jürgen Zimmer

1858-1866      ⅓ Hufner Christian Köhncke

1859-1865      ⅓ Hufner Ludwig Kophahl

1860-1863      ⅓ Hufner Hans (?) Braker (1860 †)

1860-1866      ⅓ Hufner Johann Schmidt

1861-1867      ⅓ Hufner Hinr. Krauel

1863                ⅓ Hufner Gosau

1864-1866      ⅓ Hufner Joh. Schümann

1865-1866      ⅓ Hufner Johann Lamaak

1866                Claus Schlüter

1866                Hans Dehn

1866                Hans Rathjen

1867                ⅓ Hufner Otto Fölster


Assistent

1772                Hans Langmack

1773                ⅓ Hufner Hans Hinrich Möller

1776                ⅓ Hufner Hans Stüven

1786-1787      ⅓ Hufner Hinrich Dehnkamp


Lagemann (15.-17. Lage)

1811-1812       Christian Peterich

1811-1814       ⅓ Hufner Hans Ramm, ⅓ Hufner Hans Hinrich Bracker

1812-1814      1/12 Hufner Jürgen Dütsch

1814-1817      Tim Kracht, Hinrich Geistmann, Hans Dehn

1817-1820      ⅓ Hufner Marx Fölster, Claus Delfs, ½ wüste Hufe, Kätner Casper Bracker

1820-1823      Steffen Lorenzen, ½ wüste Hufe, ⅓ Hufner Jochim Hinrich Lahann, Hr. Finnern

1823-1826      Fr. Holm, Freikätner Diedrich V. Dammann, 1/12 Hufner Hinrich Bassmann

1826-1829      ⅓ Hufner Hans Siems, Tischler und ⅓ Hufen-Setzwirt Hinrich Kröger, ⅓ Hufner                        Hinrich Fuhlendorf

1829-1832      ⅓ Hufner Andreas Pingel, ⅓ Hufner Detlef Kröger, ⅓ Johann Wulf Dehn

1832-1835      ⅓ Hufner Jochim Reimers, ⅓ Hufner Johann Köhnke, ⅓ Hufner Hinrich Dehnkamp

1835-1838      ⅙ Hufner und Schustermeister Jasper Schmidt,⅓ Hufner Hans Bülk, ⅓ Hufner                           Johann Hinrich Beeken

1838-1841      ⅓ Hufner Johann Hinrich Reimers, ⅓ Hufner Claus Rathjen, ⅓ Hufner Jochim                            Hinrich Hartmann

1841-1844      ⅙ Hufner Jochim Hinrich Stäcker, ⅓ Hufner Marx Rehder, ⅓ Hufner Johann                              Lembke

1844-1847      7/72 Hufner Hans Lorenzen, ⅓ Hufner Johann Hinrich Kruse, 1/12 Hufner Johann  Hinrich Bassmann

1847-1850      Tim Köhncke, ⅓ Hufner Claus Hinrich Siems, 7/72 Hufner und Bäcker Joc. Friedrich  Delfs

1850-1853      ⅓ Hufner Joch. Lahann

1850-1853      Kätner Joh. Böge

1850-1853      Schuster Casp. Hartmann

1853-1858      ⅓ Hufner Heinrich Krauel

1853-1858      1/18 Hufner F. Holm

1853-1858      27/44 Hufner August Wilckens

1858-1864      ⅓ Hufner Detlev Wegner

1858-1864      ⅓ Hufner Joh. Schmidt

1858-1864      ⅓ Hufner Hinr. Steckmest

1864                ⅓ Hufner Hans Stüben

1864                ⅓ Hufner Matthias ?

1864                ⅓ Hufner P. Gielow


Bonitierungsmann

1776-1797      Hinrich Mohr

1778-1809      ⅓ Hufner Johann Steckmest

1787-1807      ⅓ Hufner Hans Stüven

1794                ⅓ Hufner Johann Meyer

1800                Marx Stäcker

1802-1807      ⅓ Hufner Johann Gülck

1803-1809      ⅓ Hufner Jürgen Kröger

1811                Hinrich Mulck, Claus Thiess


Brandaufseher

1827-1828      ⅓ Hufner Johann Harder, ⅓ Hufner Johann Hinrich Pape

1828-1829      Freikätner und Schneidermeister Johann Garling, ⅓ Hufner Gerd Westphalen

1830-1831      ⅓ Hufner Casper Bestmann

1829-1830      Freikätner Diedrich V. Dammann, ⅓ Hufner Johann Köhnke

1830-1831      ⅓ Hufner und Gastwirt Johann Schmidt

1831-1832      Gutsfreikätner Hinr. Böye, ⅓ Hufner Hinrich Fuhlendorf

1832-1833      ⅙ Hufner und Schustermeister Jasper Schmidt, ⅓ Hufner Casper Todt

1833-1834      ½ Hufner Hinrich Schümann, Kätner und Sattler Jochim Steckmest

1834-1835      ⅓ Hufner Hans Hinrich Geerdt, Katensetzwirt und Schlosser Hans Jochim Studt

1835-1836      Kaufmann Jochim Hans Friedrich Heldberg, ⅓ Hufner Hinrich Wiese

1836-1837      Böttcher und Kätner Christian Kröger, ⅓ Hufner Claus Rathjen

1837-1838      ⅓ Hufner Georg Heinrich Bremer, Kätner Matthias Heesch

1838-1839      Tischler und ⅓ Hufe-Setzwirt Hinrich Kröger, Glaser Friedrich Meyer

1839-1840      ⅓ Hufner Johann Diedrich Höppke, Kätner und Schlachtermeister Hans Hinrich                          Rumohr

1840-1842      Gutskätner und Grobschmied Christian Lamack, Kätner und Fuhrmann Hinrich                          Reimers

1842-1844      Kätner und Zimmermeister Johann Hinrich Siegfried, ⅓ Hufner Jürgen Zimmer

1844-1846      ⅓ Hufner und Zimmermeister Johann Christoph Benthin, Kätner Jasper Rickert

1846-1848      ⅓ Hufner Paul Nicolaus Schmidt

1846-1848      Kätner und Grobschmied Friedrich Vossbeck

1848-1850      Kätner und Schustermeister Jochim Meyer

1848-1850      ⅓ Hufner Hinrich Steckmest

1850-1852      ⅓ Hufner Joh. Gosau

1850-1852      Nicol. Meyer

1852-1854      Schlachtermeister und 1/3 Hufner Jochim Hartmann

1852-1854      Kätner Johann Fölscher

1854                ⅓ Hufner Tim Köhncke

1854                Kätner Fritz Zeller

1859-1861      ⅓ Hufner Hinrich Kruse

1859-1861      Kätner und Bäcker Heinr. Kophahl

1861-1863      ⅓ Hufner Johann Schümann

1861                Schlosser ?     Kroeger

1861-1863      Schneidermeister Fr. Garling (für Kroeger)

1863-1866      Kätner Cl. Göttsch

1863-1866      ⅓ Hufner Pape

1866                Jürgen Zimmer

1866                Thrams (?)


Hebammenkurator

1818-1822      Kätner Friedrich Meyer

1822-1841      ⅓ Hufner Friedrich Wulfhagen

1841-1844      1/6 Hufner und Schustermeister Jasper Schmidt

1844-1845      ⅓ Hufner Marx Rehder

1845-1848      Kätner und Kaufmann Heinrich Wulff

1848-1850      ⅓ Hufner und Gastwirt Franz Heinrich Jahnke

1850                Zimmermeister J. C. Benthien (1850 fortgezogen)

1851-1854      Schustermeister Jochim Huss

1854-1857      ½ Hufner und Gastwirt Remien

1857-1860      ⅓ Hufner und Glaser Wilhelm Pape

1860-1863      Kätner und Zimmermeister M. Burmeister

1863-1866      Kätner N. D. Wulff

1866                A. Lindemann


Armenvorsteher

1810                Hr. Saggau

1810-1812      Andreas Richter

1811                Christoph Dehn

1811-1813       Christian Lamack

1812-1814      ⅓ Hufner Siegfried Nebelung

1813-1815      Kätner Casper Bracker

1814-1818      ⅓ Hufner Friedrich Wulfhagen

1815-1817      ⅓ Hufner Hinrich Studt

1817-1819      ⅓ Hufner Jochim Mohr, im Bleeck

1818-1820      Tim Kracht

1819-1821      Kätner Hinrich Bassmann

1820-1822      Franz Bremer

1821-1823      1/12 Hufner Hermann Wesselmann

1822-1824      ⅓ Hufner Peter Fölster

1823-1825      Tietje Backhuus

1824-1826      Freikätner und Buchbinder Wilhelm von Einem

1825-1827      Paul Schmidt

1826-1828      Jochim Hinrich Fuhlendorf

1827-1829      Freikätner und Schustermeister Jacob Greve

1828-1830      ½ Hufner Hinrich Schümann

1829-1831      ⅙ Hufner Jasper Wilckens

1830-1832      ⅓ Hufner Johann Harder

1831-1833      Gutskätner Marx Warnholz

1832-1834      ⅓ Hufner Claus Siems

1833-1834      Bäckermeister und Kätner Heinrich Kophal

1834-1835      ⅓ Hufner Johann Diedrich Höppke

1834-1836      ⅓ Hufner Hinrich Micheels

1836-1838      ⅓ Hufner und Gastwirt Johann Schmidt

1837-1839      Kätner Claus Detlef Langhinrichs

1838-1840      Kaufmann Jochim Hans Friedrich Heldberg

1839-1841      ⅙ Hufner Johann Kröger

1840-1842      ⅙ Hufner und Tischlermeister Marx Fölster

1841-1843      Glaser Friedrich Meyer

1842-1844      Gutskätner und Handelsmann H. Bernhard

1843-1845      Kätner und Färbermeister Casper Schmidt

1844-1846      ⅓ Hufner Claus Rathjen

1845-1847      Bäckermeister und Kätner Heinrich Kophal

1846-1848      ⅓ Hufner Hans Hinrich Bracker

1847-1849      Freikätner und Schustermeister Jacob Greve

1849-1851      Müller Nicolaus Friedrich Paustian

1848-1850      Kätner und Handelsmann Hinrich Reimers

1850-1852      Kaufmann Heinz Wulf

1851                Bäckermeister Friedrich Delfs oder Schustermeister Hans Lorenzen


Fleckensverordnete von Bramstedt

1870                Wilckens, Baßmann, Lindemann, Peiserich, Thomsen und Langhinrichs


Fleckensbeamte/städtische Beamte von Bramstedt

1835-1840      Kirchspielsvogtei- und Fleckensdiener Hans Steckmest

1840-1856      Fleckensdiener Jacob Rickert

1856-1862      Fleckensdiener August Warnholz

1868-1889      J. E. Wolf Fleckensschreiber, Hebammenkurator, Fleckenskassierer, Rechnungsführer, Polizeischreiber, Polizeianwalt (Polizeiverwalter) und (bis 1875) Standesbeamter (Standesamtsbezirk Landbezirk Bramstedt)

-1890              Standesbeamter Bassmann (Standesamtsbezirk Bramstedt, aufgelöst 1890)

-1903              Fleckenskassierer Carl Seller

1904                Fleckenskassierer Uhrmacher Gustav Mohn

1904-1909      Waisenpflegerin Schwester Charlotte Marxen

1909                Waisenpflegerin Schwester Magda Radloff

1926                Obersekretär Helms

1928                Stadtkassenrendant Gustav Mohn

1927-1944      Oberstadtsekretär, Stadtinspektor Friedrich Parbst

1936-1938      Verwaltungsgehilfin Jeronimus

1938                Stadtkassierer Herbert Schramm


Bürgermeister von Bad Bramstedt

1448                erste Nennung eines Bürgermeisters in einer Urkunde

1530                Dirk Vaget

1533                keine Erwähnung eines Bürgermeisters im ersten erhaltenen Fleckensprivileg

1870-1879      Johann Schümann, Inhaber des Holsteinischen Hauses

1879-1909      Gottlieb Carl Christian Freudenthal, Standesbeamter

1909-1913      Karl Ernst Rhode, erster hauptamtlicher Bürgermeister, Standesbeamter

1914-1926      Reimer Jensen

1926-1932      Wilhelm Friedrich (Wilfried) Erlenhorst (1890-1949)

1932-1933      Hermann Maaß, noch 1933 kommissarisch

1934-1937      Friedrich Utermarck

1938-1945      Karl Dittmann

1945-1946      Alfred Warnemünde (FDP), ehrenamtlich

1946-1948      Carl Freudenthal (CDU), ehrenamtlich

1948-1950      Fritz Neumann, ehrenamtlich

1950-1964      Heinrich Gebhardt

1964-1976      Herbert Endrikat

1976-1982      Heinz Wedde

1982-2001      Udo Gandecke

2001 -2019    Hans-Jürgen Kütbach

ab 2019           Verena Jeske


Bürgervorsteher

1950-1951      Kurt Neumann (FDP)

1951-1952      Otto Möding (CDU)

1952-1955      Heinrich Papke (GDP)

1955-1958      Otto Kruse (CDU)

1958-1961      Helmut Schnack (CDU)

1961-1963      Otto Kruse (CDU)

1963-1966      Alfred Lieck (CDU)

1966-1971      Helmut Schnack (CDU)

1970               Wilhelm Gasde (am 14. Mai 1970 gewählt, Rücktritt am 6. Juni 1970, da als Stadtrat gewählt)

1971-1979      Günter Warnemünde (CDU)

1979-2003      Friedmund Wieland (CDU)

seit 2003         Annegret Mißfeldt (CDU)


Stadtdirektor

1945-1947      Wilhelm Meinke

1947-1950      Hermann von Lübcken


Armenverband

1864                Armenpfleger Bülk

1871                Kassierer der Armenkasse Hinrich Steckmest


Von der Kirchspielvogtei bis zum Amt

Bauernvögte bis 1869, Ortsvorsteher/Gemeindevorsteher bis 1933, ab 1933 Bürgermeister

Armstedt

1615-1627      Jasper Lindemann, Hufe I

1637-1659      Franz Hardebeck, Hufe II

1722-1740      Vollhufner Marx Dammann, Hufe 2, klösterlich

1754-1784      Vollhufner Carsten Todt

1760-1767      Vollhufner Marx Dammann, Hufe II, klösterlich

1784-1793      Vollhufner Carsten Todt (Sohn)

1793-1807      Vollhufner Hans Schümann

1794                Marx Fischer, klösterlich

1797                Hans Harbeck

1814                Johann Wilkens

1829-1835      Hufner Hans Schümann, königlich

1829-1842      Hinrich Siemen, klösterlich

1839                Hans Schümann

1845                Hufner Hinrich Schümann

1845-1870      Vollhufner Andreas Siemen. klösterlich

1867                H. Mehrens

1871                Carsten Todt

1875                Runge

1877-1878      M. Homfeldt

1897                M. Rave

1906-1912      Schümann

1915/6-1933   Hinrich Johannes Saggau

1946-1947      Johannes Möckelmann

1949                Gustav Holtorf

1953                Otto Schümann

1959-1982      Hans Breiholz

1982-2003      Uwe Timmermann

2003-2013      Manfred Lüders

ab 2013           Maren Horstmann


Bimöhlen

1637-1638      Hartig Runge

vor 1680         Vollhufner Hinrich Runge

1680                Vollhufner Hinrich Runge

1720                Joachim Runge, geringer Krüger

1797-1835      Hufner Hinrich Schäfer

1845-1867      Hufner Hans Schäfer, Sohn des Hinrich Schäfer

1876                J. H. Marsen

1877-1878      Schönfeldt

1878-1879      Wilhelm Davids, stellvertretender Ortsvorsteher

1882-1888      Wilhelm Davids

1900-1915      Johann August Jaspers

1915-1920      Wilhelm Wiese

1920-1921      Johann Christian Jonas

1921-1945      Gustav Christiansen

1945-1946      Paul Humfeldt

1946-1947      Otto Oppermann

1947-1948      Matthias Hüttemann (geschäftsführend)

  • Hans Reimers

1955                Adolf Runge

1955-1959      Hans Humfeldt

1959-1979      Ernst Schütt

1979-1980      Steffen Möller

1980-1990      Fritz Leitzke

1990-1998      Fritz Rohblick

1998-2003      Rosemarie Jahn

2003-2013      Harmut Opitz

ab 2013           Michael Schirrmacher


Borstel

1605-1629      Hufner Hinrich Runge

1637-1644      Vollhufner Hinrich Runge

1663                Vollhufner Hinrich Bollien, Hufe I

1727                Vollhufner Jürgen Bollien

1767                Vollhufner Hinrich Bollien (Bolling)

1770-1777      Vollhufner Hinrich Bünz

1777-1824      Vollhufner Clas Bünz, Sohn des Hinrich Bünz

1824-1842      Vollhufner Claus Bünz, Sohn des Clas Bünz

1842                Hufner Jasper Delfs

1842-1853      Hufner Jacob Kröger

1853-1861      Hufner Hans Stake

1861-1868      Hufner J. H. Hinrichsen

1868-1875      Hufner Claus Rathjen

1875-1893      Hufner Hans Steffens

1875-1881      Jürgen Ehlers, Stellvertreter

1881-1887      ⅓ Hufner Gottfried Harm, Stellvertreter

1887-1895      Hufner Hermann Rathjen, Stellvertreter

1893-1904      Hufner Hermann Rathjen

1896                Hufner August Krohn, Stellvertreter

1906-1938      Kohn, Claus Jürgen August bzw. dessen Sohn Willi

1939-1944      Kl. Rathjen

1946-1947      Ufer

1949-1953      Otto Schult

1959-1970      Helmut Banck

1971-1987      Werner Kohn

1987-2003      Rudolf Stockhusen

2003-2013      Eckhard Kohn

ab 2013           Ulrich Badde


Föhrden-Barl

1637                Hinrich Castens, Föhrden

1770-1781      Hufner Jürgen Kruse

1797-1827      Hinrich Kruse, Barl

1835-1846      Hufner Paul Rühmann, Barl

1837                Hufner Jochim Krohn, Föhrden

1846-1849      Hinrich Steffens, Föhrden

1849-1859      Hufner Jochim Krohn

1859-1862      Hufner Hans Rühmann

1862-1864      Hufner Johannes Fock

1865-1869      Jacob Koopmann

1869-1875      Hufner Hans Rühmann

1869-1875      Hufner C. Reimers, Stellvertreter

1875-1881      Hufner Hinrich Steffens

1875-1881      Hufner J. Koopmann, Stellvertreter

1881-1887      Hufner Marcus Runge

1881-1887      Hufner Hans Rühmann, Stellvertreter

1887-1892      Eingesessener Johannes Runge

1887-1892      Hufner Hinrich Steffens, Stellvertreter

1893-1898      Hufner Hinrich Steffens

1893                Kätner und Schankwirt Peter Steenbock, Stellvertreter

1898-1910      Markus Studt

1911-1919       Jochim Kelting

1919-1921      Karl Feil

1921                Runge, Stellvertreter

1921-1922      Markus Studt

1922-1935      Wilhelm Runge

1935-1943      Albert Feil

1943-1945      Gustav Blunck

1945-1946      Heinrich Harbeck

1946-1948      Heinrich Rühmann

1948-1951      Max Fölster

1951-1962      Johannes Lohse

1962-1967      Max Fölster

1967-1978      Ernst Kock

1978-1994      Uwe Hinrichs

1994-2008      Jürgen Feil

ab 2008           Hans Jochen Hasselmann


Fuhlendorf

  1. 1615 Vollhufner Hans Ferst

1629-1637      Vollhufner Marx Böge

1654                Vollhufner Marx Boye

1682                Vollhufner Marx Boye

1742                Karsten Reimers, Hufe II

1749                Hinrich Runge

1812-1829      Jasper Runge

1835-1845      Hufner Hinrich Runge

1846                Hartig Runge, Hufe II

1852                Hufner Jochim Lembke

1862                Hufner Hans Reimer

1867-1875      P. Humfeldt

1875-1881      Jasper Runge

1881-1887      Peter Schümann

1887-1893      Hinrich Reimers

1893-1899      Klaus Runge

1899-1911       Hinrich Reimers

1911-1914       Markus Schümann

1914-1919      Johannes Runge

1919-1936      Markus Schümann

1936-1951      kein Bürgermeister

1951-1958      Gustav Runge

1958-1992      Hans Griep

1992-2018      Werner Lembcke

ab 2018          


Großenaspe

1630                Timm Klahn

1709-1726      Hans Voß

1726-1747      Marx Hennings, Schwiegersohn des Hans Voß

1747-1765      Zacharias Hennings, Marx Hennings Sohn

1765-1773      Hinrich Holtorf

1775-1808      Marx Hennings

1808-1817      Diedrich Wilhelm Mohr, Schwiegersohn des Marx Hennings

1817-1834      Hinrich Hinselmann

1834                Jochim Todt

1834-1836      Marx Stocks

1836-1863      C. Dürr

1863-1868      Zacharias Todt

1868-1884      Hinrich Stölting

1884-1900      Joachim Wittorf

1900-1933      Hans Mehrens

1933-1939      Johannes Holtorf

1939-1944      Carl Delfs

1944-1945      Otto Stölting

1945-1946      Hinrich Heinicke

1946-1951      Hans Griep

1951-1974      Otto Stölting

1974-2003      Hans Asbahr

2003-2008      Willi Wisser

ab 2008           Torsten Klinger


Großenaspe, Ortsteil Brokenlande

1768-1770      Hans Rumohr

1770-1800      Jürgen von Sien

1800-1826      Hans Detlef von Sein, dessen Sohn

1826-1860      Claus Mordhorst, Schwiegersohn des Hans Detlf von Sien

1860-1867      Marx Christian Mordhorst, dessen Sohn

1878                H. Speck

1900-1919      Fritz Mester

1920-1923      Otto Schümann

1923-1929      Johannes Witt

1929-1936      Heinrich Schröder, Heinrich Heinitz, Claus Ibs, Hans Carstens, Gerhard Heller


Hagen

1630-1641      Tewes Lindemann

1648                Marx Boye

1673                Claus Fischer

1730                Paul Wickhorst

1750                Johann Thees  (Thies)

1785-1800      Johann Thees, jun.      (Thies)

1812                Johann Wickhorst

1827                Andreas Wieckhorst

1827-1861      Hufner Claus Möller

1861-1875      Hufner Andreas Wieckhorst

1875-1893      Johannes Ohrt

1875-1892      Johannes Fock, Stellvertreter

1894-1900      Chr. Friedrich Barth

1900                Johannes Ohrt, Stellvertreter

1901-1913      Johannes Ohrt

1913-1933      Hans Rathjen

1916-1917      Johannes Ohrt

1933-1938      Willi Schurbohm (NSDAP), Standesbeamter des Standesamtsbezirk Weddelbrook (auch noch 1945)

1938-1945      August Bracker          Willi Schurbohm         ?

1945-1946      Anton Rathjen (CDU, kommissarisch)

1946-1949      Karl Barth (CDU)

1949-1951      Fritz Willgerod (SPD)

1951-1970      Detlev Behrens (BHE)

1970-1985      Klaus Hauschildt (CDU)

1985-1986      Gerhard Lange (CDU)

1986-1998      Martin Schott (CDU)

1998-2018      Holger Klose

ab 2018


Hardebek

1784                Vollhufner Hinrich Fölster

1785                Vollhufner Hinrich Harbeck

1785                Vollhufner Hinrich Harbeck, Sohn des Hinrich Harbeck

1806                Jürgen Fehrs

1835                Hufner Claus Harbeck

1845                Hufner Friedrich Baumann

1867                Inspektor Winkelmann

1878                H. Winckelmann

1922-1935      Hermann Itzen

1935-1938      Karl Lindemann

1938-1951      kein Bürgermeister

1951-1982      Karl Bruhse

1982-1998      Kurt Lehmann

1998-2008      Helmut Krüger

2008-2018      Monika Jung

ab 2018


Hasenkrug

1637                Marx Boye

1774                Vollhufner Jacob Fehrs, Sohn des Vollhufners und Bauernvogts Jacob Fehrs

1801                Hans Harders

1803-1845      1½ Hufner Jürgen Fehrs

1849-1870      Vollhufner Marx Fehrs

1875-1877      J. Fehrs

1899-1906      H. Freese

1938-1951      kein Bürgermeister

1953                Richard Gripp

1955-1964      Marcus Johannes Freese

1964-1979      Oskar Ehrenstein

1982-1986      Hans Isenberg

1986-1990      Hans Brandt

1990-2003      Max Wilhelm Freese

ab 2003           Bernd Aszmoneit


Heidmoor

1951-1955      Walter Seelbach

1955-1966      Ferdinand Bajorat

1966-1990      Edo Menken

ab 1990           Karl Menken


Hitzhusen

1637                Tim Boye

1781-1783      Vollhufner Hans Witt

1800                Carsten Reimers

1801                Vollhufner Hans Lindemann

1814                Otto Todt

1834                Hans Lindemann

1837                Vollhufner Hinrich Lindeman

1854                Harder

1874-1903      Hufner Claus Harms

1874-1880      ¼ Hufner H. Hauschildt, Stellvertreter

1882-1894      Hufner P. Wickhorst, Stellvertreter

1894                ¼ Hufner Claus Hauschildt, Stellvertreter

1908-1927      J. Paap

1927-1933      HinrichMöller

1934-1944      Heinrich Lindemann

1945-1948      Ernst Schümann

1948-1974      Gottlieb Freudenthal

1975-2008      Horst-Günther Hunger

ab 2008           Claudia Peschel


Mönkloh

1630                Vollhufner Hans Ties

1660                Vollhufner Hinrich Ties

1875-1879      H. Seegen

bis 1876          A. Mühlau zu Hasselbusch, Stellvertreter

1876-1877      A. Mühlau zu Hasselbusch

1876                Hufner Hinrich Thies, Stellvertreter

1877-1896      Hufner Hinrich Thies

1880-1886      Hufner A. Käufer, Stellvertreter

1893-1896      Hufner Jürgen Runge, Stellvertreter (vorher unbesetzt)

1896-1902      Kätner Hans Hahn, Stellvertreter

1896-1919      Hufner Jürgen Runge

1902-1907      Hufner Wilhelm Köhnhak, Stellvertreter

1907-1913      Halbhufner J. Henning, Stellvertreter

1913-1931      Rentengutsbesitzer Wilhelm Köhnhak, Stellvertreter

1917-1919      Heinrich Runge, Stellvertreter

1919-1933      Georg Henning, Rentengutsbesitzer

1931-1934      Heinrich Thies, Stellvertreter

1931-1934      Gutsvorsteher Gutsbezirk Hasselbusch Brügmann

1933-1936      Heinrich Runge

1936-1951      kein Bürgermeister

1951-1970      Heinrich Runge

1974-2005      Fritz Abel

2005-2018      Susanne Malzahn

ab 2018          


Weddelbrook

1669                Vollhufner Jasper Ferst

1763-1770      Hans Boye

1774                Hans Krohn

1780                Hans Boye

1792-1803      Hinrich Boye

1816-1830      Hufner Jürgen Köhncke

1829                Marx Wolters

1843                Mühlenhofbauer Hans Christoph Schenck

1853                Hinrich Karstens

1856                Peter Paap

1859-1869      Hinrich Plambeck

1869-1872      Hinrich Plambeck

1872-1898      ½ Hufner Claus Mohr (senior), Standesbeamter ab 1.1.1890 (auch noch 1900)

1874-1880      ½ Hufner J. Gloy, Stellvertreter

1880-1886      ½ Hufner Johann Plambeck, Stellvertreter

1892                Hufner Hinrich Karstens, Stellvertreter

1898-1904      Hinrich Karstens

1904-1924      Claus Mohr (junior), Standesbeamter

1924-1929      Rentengutsbesitzer Hermann Plambeck

1929-1930      Wilhelm Ott (senior), Stellvertreter

1930-1945      Willy Kay

1945-1948      Karl Steinweh

1948-1970      Matthias Hennschen

1970-1978      Heinrich Bodien

1978-1990      Ernst Timmermann

1990-2017      Peter Boyens

ab 2017           Stefan Gärtner


Weide

1867                Ortsvorsteher M. Timmermann in Hasenmoor als Güterpflerger der Konkursmasse

1890                E. Harmsen

1910                A. Kahl


Wiemersdorf

1637-1674      Hufner Tietke Hardebek

1674-1706      Hufner Thomas Hardebek

1706-1847      Hufner Tietke Hardebek

1747-1784      Hufner Hinrich Hardebek

1785-1787      Hufner Hinrich Hardebek, Sohn des Hinrich Hardebek

1787-1815      Hufner Jasper Göttsche

1815-1833      Hufner Timm Lindemann

1833-1839      Hufner Hans Göttsch

1839-1844      Hufner Marx Nicolaus Jörck 

1845                Hufner Hinrich Harder

1845-1848      Hufner Heinrich Clasen

1848-1869      Hufner Jacob Delfs

1869-1875      Hufner Gustav Sick

1875-1892      Hufner Christian Hartwig Tamm, Standesbeamter

1893-1911       Hufner Jasper Schümann, Standesbeamter

1906                Ziegeleibesitzer Gustav Blunck, Stellvertreter, stellvertretender Standesbeamter

1909-1914      Pingel, Stellvertreter, Standesbeamter

1911-1923       Hufner Johannes Peter Röper; Standesbeamter

1923-1929      Hufner Peter Hinrich Pingel

1929-1932      Hufner Hermann Ohlhoff

1933-1945      Bauer Hans Schümann

1945-1946      Müller Eilert Wykhoff

1946-1948      Hermann Bußmann

1949-1950      Kaufmann Heinrich Harbeck

1951-1962      Bauer Gustav Schlesselmann

1962-1978      Bauer Hermann Mackenstedt

1978-1986      Bauer Otto Jörck

1986-1994      Bauer Günther Lüth

1994-1998      Monika von Jouanne

1998-2017      Gerhard Jörck

ab 2017           Gerd Sick


Amtsbezirk Weddelbrook

1889-1901      Hufner Hinrich Steffens in Föhrden

1902-1908      Harms, Claus, Hufner zu Hitzhusen

1908-1935      Heinrich Ohrt

1935-1938      August Bracker (Hans?)

1938-1945      Willi Schurbohm

ab 1940           Stellvertreter Willy Kay führt die Geschäfte

1945-1946      August Bracker

1946-1948      Karl Steinweh


Amtsbezirk Wiemersdorf

1889-1915      Joh. Aug. Jaspers in Bimöhlen

1911- 1923      Hufner Johannes Peter Röper

1929                Jörck

1929-1933      Reimers aus Fuhlendorf

1933-1944      Schümann aus Wiemersdorf


Amt Großenaspe

1948-1951      Hans Griep

1951-1970      Otto Stölting


Amt Bad Bramstedt-Land

1948-1962      Karl Steinweh aus Weddelbrook

1962-1974      Gottlieb Freudenthal aus Hitzhusen

1974-1992      Hans Griep aus Fuhlendorf

1992-2003      Hans Asbahr aus Großenaspe

2003-2018     Holger Klose aus Hagen

seit 2018         Torsten Klinger aus Großenaspe

  1. 07. 1948 Auflösung der Dienststellen der Amtsvorsteher Großenaspe, Weddelbrook und             Wiemersdorf.
  2. 12. 1948 Großenaspe und Heidmühlen bilden das Amt Großenaspe
  3. 04. 1970 Auflösung des Amtes Großenaspe und Eingliederung der Gemeinde Großenaspe

Amtmänner des Amtes Segeberg

um 1411          Ritter Sievert Dosenrode

1418                Hinrich Brockdorf, Besitzer von Salzau

1454-1456      Detlef Grönewold

1462-1464      Detlef von Bockwold zu Sierhagen

um 1470          Jürgen Krummendiek zu Heiligenstädten

nach 1470       Peter von Ahlefeld

1473-1479      Jürgen Krummendiek

um 1479/80     Otto von Ahlefeldt

1483                Heneke Walstorp

1492-1500      Hans von Ahlefeld

1500-1512      Hans Rantzau zu Neuhaus

1512-1521      Wulf Pogwisch d.Ä. von Grünholz

1521-1523      Jürgen von der Wisch zu Nienhof/Georg von der Wisch

1523-1526      Otto Ritzerow d.J. zu Hasselburg

1526-1530      Iven Reventlow

1531-1534      Wulf Pogwisch d.J. zu Buckhagen

1534-1536      Gosche Rantzau zu Nienhof

1536-1541      Bendict Pogwisch

1541-1543      Clemens von der Wisch, Klosterpropst Uetersen (um 1546 †)

15434-1546    Otto Sehestedt zu Kohöved

1546-1553      Breide Rantzau

1553-1555      Claus von Wensin

1555-1597      Heinrich Rantzau, Statthalter in Holstein

1598-1603      Dietrich Brüggemann

1603-1629      Marquard Pentz zu Neuendorf und Warlitz

1629-1665      Caspar von Buchwaldt, Landrat, zu Pronstorf und Bernstorf Erbherr und Ritter

1666-1684      unbesetzt wegen Verpfändung

1684-1700      Andreas Paul Freiherr von Liliencron, zusätzlich Amtmann von Trittau und Kanzler in Glückstadt

1700-1709      Johann Hugo von Lente von Freseneburg (Warlitz)

1720-1738      Anton Günter Hanneken

1739-1744      Geheimer Rat Hans von Rantzau, ab 1738 Amtssitz in Bramstedt, aber Amtsge-schäfte in Segeberg, nach Verordnung von 1743

1744-1756      Christian Günther Graf zu Stolberg-Stolberg

1756-1758      HofmarschallWolf Veit Christoph von Reitzenstein

1758-1759      Christian Gustav Graf Wedell-Wedellsborg

1759-1771      Konferenzrat Johann Friedrich von Arnold

1772-1773      Justizrat Tyge Jesper Rothe

1773-1790      Konferenzrat Arnold Schumacher, Justizrat, 1782 endgültige Verlegung des Amtshauses nach Segeberg

1790-1798      Kammerherr Nicolaus Otto Anton Freiherr von Pechlin

1799-1800      Kammerherr Baron Christian Friedrich von Brockdorff

1800-1801      Kammerherr Nicolaus Otto Anton Freiherr von Pechlin

1801-1818      Ernst August von Döring

1818-1853      Kammerjunker Carl Wilhelm Ludwig von Rosen

1853-1859      Cai Wilhelm von Rumohr

1859-1860      Eduard Müller

1860                Hans Friedrich Jacobsen (komm.)

1860-1862      Adam Friedrich Adamson Graf von Moltke

1863-1866      Heinrich August Springer

1866-1868      Cai Lorenz Freiherr von Brockdorf


Amtsverwalter, Vizeamtmann

bis 1598          Dietrich Brüggemann

1685-1689      Joachim Reich

1689-1711       Reimar Peter von Rheder, Justizrat

1703-1723      Amtsschreiber Johann Snell (Schnell

1711-1720       Anton Günter Hanneken

1722-1732      Johann Rudolph Nottelmann

1737-1758      Paul Christian Stemann

1758-1781      Friedrich Hinrich Stemann (1782 dessen Haus in Segeberg zum Amtshaus bestimmt)

1781-1784      Carl Christian Clausewitz

1785-1801      Jens Severin Aereboe

1801-1834      Hinrich Matthiessen

1834-1849      Ude Loewenherz Sommer

1849-1852      Paul Friedrich Werner Hugo Kraus

1855-1852      Hans Rehder


Landräte

1868-1870      Cai Lorenz Freiherr von Brockdorff

1870-1877      Heinrich Carl Anton Ernst Freiherr von Gayl

1877-1891      Peter-Friedrich Freiherr von Willemoes-Suhm

1891-1901      Carl Graf von Platen zu Hallermund

1901                Hans Caspar v. Boddien (komm.)

1901-1928      Dr. Gustav Ludwig Otto von Ilsemann

1928-1932      Otto Gisbert Adolf Gustav Kurt Graf zu Rantzau

1932                Eggert Reeder

1932-1945      Dr. Waldemar von Mohl

1945-1946      Christian Laurup Jensen

1946-1950      Dr. Dr.  Paul Pagel

1946-1950      Oberkreisdirektor Dr. Herbert Jendis

1950-1959      Dr. Walter Alnor

1959-1965      Joachim Dorenburg

1965-1990      Anton Graf Schwerin von Krosigk

1990-2008      Georg Gorrissen

2008-2014      Jutta Hartwieg

ab 2014           Jan Peter Schröder

ZSHG 7 (1877), S.117 ff., siehe auch Riecken, Segeberger Jb. 29 (1983), S.57ff.


Katasteramt (Maienbeeck 10, ab 1910)

1907                Einrichtung des Katasteramtes

1919-1938      Katastergehilfin, technische Angestellte Margarethe Ick

1921-1938      Katasterobersekretär, geschäftsleitender Bürobeamter Ernst Rohlf

1926-1927      Katasterdirektor Karl Otto Bretag

1927                Katastersekretär Schöne

1927-1928      Katasterdirektor Hans Klautke (1928 †)

1928-1937      Katasterdirektor Vermessungsrat R. Koppen

1929                Katasterinspektor Petersen

1938                Büroangestellter Müller

1938                Büroangestellter Ramm

1938                Büroangestellter Timmermann

1938                Katasterlehrling Friemann

1938                Aufhebung des Katasteramtes und Zusammenlegung mit Bad Segeberg


Besitzer des Gutes Bramstedt (siehe auch www.alt-bramstedt.de)

1500/12-1538 Dirk Vogt                   (Vaget)

1538-1540      Elisabeth Vogtt, geborene Koep, Witwe Dirk Vogts

1540-1571/2   Caspar Fuchs, durch Heirat mit Elisabeth Vaget

Sekretär der dänischen Könige Friedrich I. und Christian III.

1571/2-1575   Elisabeth Fuchs, Tochter des Caspar Fuchs

1575-1604      Gerhard Steding durch Heirat mit Elisabeth Fuchs

1604-1611       Elisabeth Steding, Witwe Gerhard Stedings

1611-1631       Arnd Steding, Sohn Gerhard und Elisabeth Stedings, durch Kauf

1631-1633      König Christian IV., durch Kauf

1633-1648      Wibke Kruse, Verwalter: ihr Bruder Jürgen Kruse bis 1638

1649-1673      Claus von Ahlefeldt zu Klein-Nordsee durch Heirat mit Elisabeth Sophie Gyldenløve, der Tochter Wibke Kruses

General der Infanterie, Assessor im Kriegskollegium, Gouverneur in der Festung Nieburg, Amtmann von Nieburg, auf Nord Schieren See und Bramstedt Ritter

1649-1665      Gutsverwalter Christoffer Röpstorf

1665                Gutsverwalter Johannes Vinninghusen, Schwiegersohn des C. Röpstorf

1670                Gutsverwalter Claus von Oertzen

1674-1683      Oberst Claus von Oertzen durch Heirat mit Christine Sophie Amalie von Ahlefeldt, verheiratet 1669-1683

1683-1697/8   Christine Sophie Amalie von Ahlefeldt, 1684 Heirat mit Johann Gottfried Baron von Kielmannsegg

1693-1695      Verkauf an Johann Gottfried Baron von Kielmannsegg, Kauf nicht vollzogen oder wieder annuliert

1696                           Kauf durch den Geheimen Rat und Vizekanzler der Glückstädter Regierung Johann Hugo v. Lente (nicht vollzogen)

1697/8-1731   Oberstleutnant und Hessen-Kasselscher Oberberghauptmann Johann Ernst Baron von Grote, † 1731                        (niedersächsischer Adel)        (oder 1725)

1731-1751      Baronesse Anna von Grote

1751                           Preußischer Geheimer Kriegsrat Oberstleutnant Baron Friedrich Wilhelm W. von Printz

1751-1756      Graf Christian Günther zu Stolberg-Stolberg

1756-1774      Regierungsadvokat Markus Nicolaus Holst

1758 großer Brand in Bramstedt, u.a. Wirtschaftsgebäude des Gutes niedergebrannt, ab 1763 Pachtmüller von Weddelbrook mit dem Recht, zwei Kirchenstühle in der Bramstedter Kirche (unten) zu besetzen (Herrschaftliche Mannes- und Frauens
Gestühl, Bedienten-Stühle), 1765 Gutsverwalter Steffens

1774-1796      Justizrat Ferdinand Otto Vollrath Lawätz   (siehe Segeberger Jb.29 (1983), S. 60)

1796-1840      Professor Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer, 1802-1814 Gutsjustitiar Hennings, 1815  Gutsjustitiar Röttger, 1832 Gutsverwalter Reimers, 1833-1838 adeliger Gerichtsvogt Johann Wilckens (auch Gastwirt und Kätner)

  • Erben des Professors F.L.W. Meyer

1842                           Drittelhufner und Ziegeleibesitzer Carl Ernst Christian Puls, Weiterverkauf an v. Lütken

1842-1846      Landdrost von Lütken, Geheimer Kabinettsrat in Hannover und Landdrost in Osnabrück

1842                           Gutsverwalter Friedrich Christian August Hornkohl

1846                           Eduard Graf von Kielmannsegg

1846-1863      Königlich Hannöverscher Legationsrat und Kammerherr Ludwig/Louis Graf von Kielmannsegge, Erbherr auf Cappenberg, Gültzow, Bramstedt pp.)

1852 Gutsinspektor Plate, 1853/54-1867 Gutsgerichtsvogt H. Ott, 1855 Gutsinspektor Stavinsky, 1858 Gutsinspektor Joh. Roggenban (oder Roggenbaum)

1863-1902      Mühlenbesitzer Nikolaus Friedrich Paustian (1874 Auflösung des Gutsbezirks, damit                  verblieb nur das direkte Gebiet um das Bramstedter Schloss bei Paustian)

1902                Bergwerksdirektor Schrader (Makler Junge und Springer aus Itzehoe)      (Schloss)

1903-1925      Georg Meyer              (Schloss)

1925-1964      Gärtnermeister Kurt Meyer               (Schloss)

ab 1964           Stadt Bad Bramstedt             (Schloss)


Christian Günther Graf zu Stolberg-Stolberg

Das Geschlecht der Grafen Stolberg gehörte zu den altsächsischen Geschlechtern, die reichsunmittelbar waren, und zählt seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zu den sogenannten Standesherren …

Für Holstein von Interesse ist Christian Günther Graf zu Stolberg-Stolberg, der Oberhofmeister der Königinwitwe von Dänemark. Seine Söhne Christian Graf zu Stolberg-Stolberg und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg sind für das literarische und geistige Leben Schleswig-Holsteins von größter Bedeutung gewesen.

(Henning von Rumohr, Zur Struktur des schleswig-holsteinischen Adels, in: Staatsdienst und Menschlichkeit. Studien zur Adelskultur des späten 18. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein und Dänemark, Hrsg. von Christian Degn und Dieter Lohmeier, Neumünster 1980, S.55)

  • 07.1714    †    22.06.1765
    oo 1745 Christiane Charlotte Friedericke Castell-Remlingen (1722-1773)

Kinder: Christian Graf zu Stolberg-Stolberg (1748-1821)

             Mitglied des Hain-Bundes (mit Goethe), unbedeutender Schriftsteller, Amtmann des Amtes Tremsbüttel, 1789 aufgenommen in die schleswig-holsteinische Ritterschaft

             Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg (1750-1819)

             Mitglied des Hain-Bundes, Schriftsteller, Übersetzer, Diplomat, Verwaltungsbeamter, enger Kontakt zu Klopstock und Matthias Claudius, aufgenommen in die schleswig-holsteinische Ritterschaft, geboren in Bramstedt im Amtshaus (heute Rathaus)

             Auguste Gräfin zu Stolberg-Stolberg (1753-1835)

            Briefwechsel mit Goethe („Gustchen“), geboren in Bramstedt im Schloß

            9 weitere Kinder

Vetter: Christian Ernst Graf zu Stolberg-Wernigerode

             Vetter und Ratgeber des dänischen Königs Christian VI. (1730-1746)            Hauptwortführer des Pietismus in Norddeutschland

Christian Günther Stolberg ging wahrscheinlich auf Veranlassung seines Vetters nach Dänemark. Dort sollte er die Verbreitung des Pietismus fördern. Er war von 1738-1744 Kapitän der Leibgarde zu Fuß des dänischen Königs Christians VI. Im Jahre 1744 ernannte ihn der König zum Amtmann von Segeberg. Graf Stolberg erlangte die Erlaubnis, den Amtssitz nach Bramstedt zu legen. Da ihm das Amtshaus (heute Rathaus) zu klein für familiäre, dienstliche und kulturelle Zwecke erschien, kaufte er 1751 das Gut Bramstedt. Das eigentliche Schloss ließ er abreißen (wegen Baufälligkeit?) und das bisherige Torhaus aus der Zeit Christians IV. als repräsentatives Wohnhaus umbauen. Ab 1752/53 nutzte er dieses Gebäude für dienstliche (Tätigkeit als Amtmann und Gutsherr) und private (wohnen, kulturelle Veranstaltungen) Zwecke. Vor allem im dafür besonders geeigneten großen Saal (Akustik!) fanden sicherlich (keine Beweise) sowohl Lesungen als auch musikalische Darbietungen statt. Gäste im „Schloß“ sind aber – mit einer Ausnahme – nicht namhaft zu machen.

Die Ausnahme betrifft den Pietisten Anton Heinrich Walbaum, der auf seiner 3. Reise durch Schleswig-Holstein (1751/52) auch in Bramstedt Station machte. Dabei ging es um die Verbreitung des Pietismus in Schleswig-Holstein und Dänemark. Auf dieser dritten Reise besuchte Walbaum, ein Schüler des bedeutenden Pietisten August Hermann Francke, auch Georg Wilhelm Soehlenthal, den Administratoren der Grafschaft Rantzau (seit 1738), der einen Kreis „Erweckter“, d.h. Pietisten, leitete. Zu diesem Kreis gehörte auch Graf Stolberg. So ist zu vermuten, daß auch in Bramstedt pietistische Versammlungen abgehalten wurden.

Ab 1756 lebte Christian Günther Stolberg als Oberhofmeister der Königinwitwe Sophia Magdalena in Kopenhagen. In seinem dortigen Haus verkehrte dann die gesamte Kopenhagener Prominenz, zu der seit 1751 auch Klopstock gehörte.

Für Bramstedt war Graf Stolberg noch durch zwei weitere Handlungen von Bedeutung. Zum einen begann er in der kurzen Zeit, in der er das Gut Bramstedt besaß, mit der Freilassung der Leibeigenen (gegen Geld). Zum anderen veranlaßte er die Bramstedter Fleckensversammlung, sich die erste schriftliche Fleckensordnung zu geben.


Postmeister in Bramstedt

1764/72-1801 Hans Hinrich Frauen, Postmeister

1801-1842      Johann Theodor Frauen, Postmeister (jüngster Sohn von H. H. Frauen)

1803                Postmeister Jochim Hinrich Fuhlendorf

1835                Inste und Postillion Timm Timmermann

1835                Kätner und Postfahrer Harm Diedrichsen

1835                Kontorist Conrad König

1835                Postillion Jürgen Kröger

1835                Postillion Marx Friesselmann

1835                Wagenmeister Christian Westphal

1835                Postillion Timm Köhnke

1835                Hufner und Postfahrer Hans Bülk

1842-1850      Hans Vieth, Postmeister, Schwiegersohn des Vorgängers

1849                Postmeister Diedrichsen

1850                Postmeister Rendtorf

1850-1864      Johannes Friedrich von Nissen, Posthalter und Postexpediteur

1855                Gehilfe Johann Didrichsen

1860                Postbote G. F. Bastian

1864-1867      Trebien, Postexpediteur

1867-1878      Johann Heinrich Stolten, Postexpediteur, 1876 Postverwalter

1867-1880      Briefträger Christian Böge

1878-1883      Kroeger, Postverwalter

1880                Briefträger Christian Delfs

1880                Landbriefträger Sievert Sörens

1884-1892      Schnack, Postverwalter

1892-1924      Boy Boysen Weirup, Postverwalter

1897-1919      Briefträger, Landbriefträger

1901                Postbote Diedrich Patzel

1924-1941      Postverwalter, Postmeister Friedrich Ihloff

1928                Oberpostsekretär Andreas Müller

1928                Oberpostsekretär Hermann Blievernicht

1941-1956      Wilhelm Johnsen, Postverwalter, ab 01.10.1951 Postmeister


Pastoren u.ä. von Bramstedt

Um 1400                    Pastor Nikolaus Möller

1522-1534                  Johannes von der Lippe

1534-1569                  Pastor Hermann Burtfeld (Burgfeld), vorher Diakon in Bramstedt

?                                  Diakon Friedrich N.   (zur Zeit H. Burtfelds)

?                                  Diakon Johann Wasmohr (zur Zeit H. Burtfelds)

?                                  Diakon Isaac von der Burg  (zur Zeit H. Burtfelds)

1570-1579                  Pastor Isaac von der Burg

1568-1575                  1. Küster und Organist Caspar Röhlfink

1580-1585                  Pastor M. Casparius Ludolphi

1594-1622                  Pastor Johannes Hamerich

1623-1659                  Pastor Heinrich Galenbeck

?                                  Organist Christian Hamerich

1668                            Organist und Küster Hermannus Einhausen

1660-1687                  Pastor Detlev Galenbeck

ab 1672                       Organist Simon Tühck

1687-1702                  Pastor Conrad Heinrich Galenbeck (seit 1684 als Pastor Adjunkty)

?                                  Organist Arnoldus Böhm

?                                  Organist Christian Gottlieb Büttner

1702-1707                  Pastor Daniel Hartnack

1707-1724                  Pastor Johannes Petrus von Kriegsbaum

1720                           Küster Büttner

1725-1729                  Pastor Johannes Joachim Peper (amtsenthoben)

1731-1733                  Pastor Magnus Crusius

1731-1781                  Organist und Küster Wilhelm Struve

1733-1747                  Pastor Johann Georg Meßarosch (amtsenthoben)

1747-1752                  Katechet Tobias Mentzel

1748-1773                  Pastor Dethlef Chemnitz

1773-1793                  Pastor Johann Just von Einem                       (17..-1792?)

1781-1789                  Organist Wilhelm Christian Warnholz, Enkel Wilhelm Struves

1789-1797                  Organist Daniel Rick (auf Fehmarn)

1794-1811                  Pastor Christian Heinrich Stössiger

1797-1829                  Organist Johann Christopher Hermann Carstens (Borsfleth)

1812-1825      Pastor Marcus Karck                                     (31.01.1766-19.07.1825)

1825-1827      Vakanz

1827-1835      Pastor Johann Gerhard Feddersen Kall         (01.02.1777-22.02.1835)

1829-1855      Organist, Küster und Lehrer Georg Heinrich Prüssing, Schwiegersohn des Propsten Nissen (Segeberg)   (Prinzing) (Burg auf Fehmarn)

1835                Totengräber Hinrich Stüben

1836-1858      Pastor Otto Christian Gerber                         (08.12.1787-09.03.1958)

1855-1888      Organist Christian Sibbert Feddersen Quitzau

1859-1872      Pastor Georg Heinrich Kroymann

1873-1892      Pastor Detlef Friedrich Rolfs

1880                Totengräber Christian Bracker

1888-1924      Organist August Kühl

1892-1898      Pastor Emil Heinrich Gustav Brucks

1899-1900      Pastor Georg Heinrich Friedrich Erdmann Möhlenbrinck

1900                Pastor com. Dr. Brede

1901-1918      Pastor Johann Ernst Ludwig Hümpel, Lizentiat, Dr.phil.

1906                Kirchendiener H. Bielenberg

1918-1923      Pastor Felix Jakob Hermann Paulsen

1924-1937      Pastor Friedrich Paul West

1924-1939      Organist Johannes Daniel

1937                Pastor Lucht   (vermutlich: Kurt Ulrich Theodor)

1937-1951      Pastor Martin Christiansen

1951-1979      Pastor Carl-Heinrich Wilhelm Pfeiffer

1957-1960     Pastor Erhard Evers

1960-1961     Pastor Helmut Jegodzinski

1964-?            Pastor Gerhard Ernst Meyer

1976-1981     Pastor Wolfgang Seehaber

1979-              Pastor Joachim Steingräber

1982-2019?     Pastor Bernd Hofmann

1982-1984     Pastorin Ulrike Wagner

1984-1986     Pastorin Arp-Kaschel

1985-2018?   Pastor Rainer Rahlmeier

(fortzusetzen)

Inschrift der Betglocke (1942 abmontiert): Herr Anthon Gunther Hannecken, Kgl. Conferenze Raht und Ambtmann; Herr Ludewig Ottens, Präpositus in Segeberg; Herr Jochim Christian Wulff, Commissarius u. Kirchspielvogt; Laurenz Stahlborn me fadit Lubeca Anno 1732 Soli deo Gloria./ Dr. Magnus Crusius, Pastor Ecclaesiae Bramstettensis, Johann Hamerich, Marx Westphal, Jasper Stuhmer, Carsten Horns Kirchgesworen./ salvator. munni. salvano. mpcabi confess.-evangin. comitang. eyha. sacra. ecu. Caria secunda XXV iun. II IX dominus mihi adintor.


Müller und Mühlenbesitzer in Bramstedt (Kanzleimühle)

bis 1633          königliche Mühle in Bramstedt, Pacht an die Glückstädter Kanzlei

1633-1648      Wibke Kruse, Eigentümerin

1648                Elisabeth Sophie Gyldenløve, Eigentümerin

1649-1674      Klaus von Ahlefeldt (durch Heirat), Eigentümer

1674-1729      Christine Sophie von Ahlefeld (Tochter Elisabeth Sophies), Eigentümerin

Oberst Claus von Oertzen (durch Heirat), Johann Gottfried Baron von Kielmannsegg (durch Heirat), russischer Generalmajor Johann Karl Freiherr von Dieden (durch Heirat) (er stammt nicht aus dem Hause Dieden zu Fürstenstein, sondern aus Belgien)

-1699              Peter Wichmann

1699-1721      Peter Wichmann (Sohn), Mühlenpächter

1729-                          Charlotte Friederike von Oertzen, verheiratet mit dem Grafen Thomas Theodor von Schmiedegg, Eigentümer

1732                Jochim Witte, Mühlempächter

1740-1746      Peter Haack, Mühlenpächter

1746-1773      Siegfried Hans Christoph Wichmann, Mühlenpächter

1773-1811       Siegfried Christoph Wichmann, Mühlenpächter

1811-1826       Siegfried Christian Peter Wichmann, Mühlenpächter

1826                Johann Nicolaus Christoph Wichmann, Mühlenpächter

1826-1828      Metta Wichmann, geborene Plüschau, Mühlenpächterin

1828-1846      Gottlieb Diederich Niemann (durch Heirat mit Metta Wichmann), Mühlensetzwirt

1846-1883      Nikolaus Friedrich Paustian, erst Mühlenpächter (durch Heirat mit Meta Elisabeth Wichmann), später Eigentümer und Betreiber

1883-1925      Otto Georg Wilhelm Paustian, Eigentümer und Betreiber

1932-19          Fritz Johann Adolf Paustian, Eigentümer

1935-1950      Wilhelm Schlüter, Mühlenpächter


Scharfrichter und Abdecker in Bramstedt

bis 1721 Abdecker Hinrich Wenzel

1721    Scharfrichter Jürgen Schreiber, Kaufbrief Schuld- und Pfandprotokolle

Johann Andreas Brand, um 1725-29 Chirurg u. Abdeckereipächter in Bramstedt, um 1731 Chirurg in Pratjau, um 1734 dgl. in Beidenfleth, um 1736 dgl. in Nortorf, um 1742 Halbmeister in Wilster, um 1743-47 Scharfrichtereipächter in Flensburg; ¥ Anna Dorothea N., † Beidenfleth 1734.

Kinder: 1. Anna Christina, getauft Bramstedt 03.12.1725

  1. Johann Wilhelm, getauft Bramstedt Palmarum 1727
  2. Christian Andreas, * Pratjau, getauft Selent 12.10.1729
  3. Joachim Hinrich, * Pratjau, getauft Selent 22.04.1731

Carsten Renzhausen (Rentzhausen, Ranßhusen), seit 1650 Scharfrichter in Oldesloe, seit 1655 auch dgl. u. Abdeckereibesitzer in Stadt u. Amt Segeberg, seit 1670 auch Scharfrichter der Städte u. Kirchspiele Lütjenburg, Heiligenhafen, Bramstedt, Kaltenkirchen u. Bornhöved, † Oldesloe 1688, ¥ I NN. – ¥ II Husum Montag p.Tr. 1669 Catharina Möller (aus 2856), getauft Husum 25.10.1648.

Kinder: 1. Maria, ¥ Segeberg 22.05.1688 mit Martin Möller, seit 1689 Scharfrichter in Segeberg

  1. Adrian, 1685-1710 Scharfrichter in Segeberg
  2. – 10.

Christian Martin Meißner, Scharfrichter in Bramstedt.

Kinder: 1. Johann Martin, begraben Bramstedt 22.12.1748

  1. Johann Martin Christian Erdmann, getauft Bramstedt 12.12.1751, begraben ebd.
    08.06.1753

Johann Martin Beinert, Abdecker in Bramstedt, * um 1721, † Bramstedt 08.08.1791, ¥ Magdalena Margaretha Vache, * um 1733, † Bramstedt 14.08.1789.

Kinder: 1. – 9.

Hinrich Arend Franck, um 1772/75 Abdecker in Lübeck, um 1796 Halbmeister in Bramstedt, ¥ Catharina Eleonora Wick (Wische, Wissken).

Kinder: 1. Hanna Sophia, ¥ Bramstedt 22.02.1796 Joachim Friedrich Möller (Nr.6197), Halbmeisterknecht in ?

  1. – 4.

Matthias Andreas Querngester, um 1710/26 Scharfrichter od. Abdecker in Bramstedt, ¥ Segeberg 23.11.1700 Maria Elisabeth Kock, aus Segeberg.

Kinder: 1. Detlef, Abdecker in Bornhöved, wohnte zeitw. Im Bothkamper Holz, * um 1700/01, †
                 Bornhöved 16.04 1769, ¥ Bornhöved 09.07.1730 Anna Dorothea Niclas (aus 6216), *
                 um 1700, † Bothkamper Holz 04.02.1760.

  1. Maria Elsabe, * um 1703, ¥ David Walther Scharfrichterknecht in Krempe (* Bramstedt
                    um 1698), † Schlesen 29.05.1783

Christoph Ruh, Halbmeister in Bramstedt.

Kinder: 1. Anna Magdalena, getauft Bramstedt 08.07.1692

  1. Hans Barthold, getauft Bramstedt 16.08.1694

1803                Abdecker Hans Jürgen Starck

1820-1841      Kätner und Abdecker Hans Hinrich Poggensee

1835                Kätner und Halbmeister Hans Adolph Poggensee


Ärzte

1613                Barbier und Wundarzt Hans Moelke

1636                Barbier und Wundarzt Dietrich Moelke (Sohn)

1720                Chirurg Albrecht Wichmann, auch Branntweinbrenner und Maltzer

1725-1729      Chirurg und Abdeckereipächter Johann Andreas Brand

1761                Amts Chirurgus Christ. Peter Spickholtz

1776                Chirurg Henning Müller

1810                Chirurg Capito

1827-1835      Arzt und Wundarzt Dr. Jacob Heinrich Meßtorf

1835                Chirurggehilfe und Barbier Just. Heinrich Rückert

1845                Chirurg und Barbier Carl Heinrich Rückert

1845                Carl Theodor Rudolph Kruse

1845-1867      Dr. Gottwerth Christian Schamvogel

1855                Chirurg und Barbier Inste August Rückert

1855-1884      Dr. Broder Dietrich Sattler    (1867 ⅓ Hufner)       

1870-1890      Dr. Postel

1904-1915      Dr. med Paul Wulf

1905-1913      Dr. med. Ernst Reimers

1913-1936      Dr. med. Waldemar Schulz

1919-1928      Dr. med. Christian Kühl

1935-1962      Dr. med. Hans Mohr

1938                Dr. med. Anders

1941                Dr. med. Hans Grund

1944                Facharzt Dr. Borbe

noch nicht fortgesetzt


Tierärzte

1835-1860      Inste Peter Jörgensen

1858                ⅓ Hufner und Schmiedemeister Joachim Jargstorff

1867                Duncker

1870-1907      Dr. Westphal

1910-1938      Dr. Gerhardt Heinrich Stedtfeld, 1938 tödlich verünglückt, vorher Verweigerung des Reisepasses wegen laufendem Strafverfahren

1928-1933      Dr. Heinrich Wilhelmi

noch nicht fortgesetzt


Zahnärzte

1941                Dr. Eduard Hornung

1942                Dentist Karl Schloika

unvollständig und noch nicht fortgesetzt


Apotheker

1761                Nebelung

1811-1828       Martin Lambert Peter Noodt

1828-1845      Kätner Friedrich Wolfrath Lindemann

1845-1853      Johann August Herminghausen

1845                Apothekergehilfe Ferdinand Döwer

1853-1870      Johann August Friedrich Lindemann

1860                Apothekergehilfe Ludolph Lorenzen

1870-1873      Heinrich Christof Nagel

1873-1908      Friedrich August Hermann Wuth

1908-1920      Julius Triepel

1920-1958      Fritz Neumann

1937                Ernst Petersen

noch nicht fortgesetzt


Hebammen

1803                Distriktshebamme Anna Klahn

1835                Anna Engel Kröger, Abschiedsfrau

1860                M. M. Sörens

1879-1889      Ida Nonnsen, geborene Johannsen

1881-1882      Maria Sörens, geborene Schmidt

1885-1921      Magdalena Siemsen, geborene Widderich

um 1900          Maria Margaretha Auguste Brandt, geborene Delfs, in Großenaspe

1909-1914      Johanna Pahl, geborene Cobabus

1912                Dorothea Kukuk, geborene Pingel

1924-1925      Marie Wrage, geborene Engel

noch nicht fortgesetzt


Schule Bramstedt

1633                Organist Christian Hamerich

1644-1668      Organist und Küster Hermann Einhausen

ab 1672           Organist Simon Tühck

1692                Organist Arnoldus Böhm

?                      Organist Christian Gottlieb Büttner

1731-1781      Organist und Küster Wilhelm Struve

1781-1789      Organist Wilhelm Christian Warnholz (Enkel Wilhelm Struves)

1789-1797      Organist Daniel Rick (auf Fehmarn)

1797-1829      Organist Johann Christopher Hermann Carstens (Borsfleth)

1829-1855      Organist Georg Heinrich Prüssing (Burg auf Fehmarn)

1829                August Gartmann

1830-1837      Gehilfe Hinrich Göttsche

1834-1843      Siegfried Bock

1834-1840      Hans Vieth

1836-1858      Pastor Otto Christian Gerber

1838                Schulvorsteher ⅓ Hufner und Färbermeister Hinrich Pape

1838-1840      Schulvorsteher Kätner und Glasermeister Friedrich Meyer

1840                Neubau Schule Maienbeeck

1841-1843      Kay Diederich Hansen

1841-1855      Hauptlehrer Knaben Johann Christoph Hamburg

1843-1846      Elementarlehrer Carl Porath

1845                selbständiger Elementarlehrer Carsten Jacob Clausen

1845                Schulpräparant Claus Hinrich Untiedt

1846-1848      selbständiger Elementarlehrer Fedder Jensen, 1848 versetzt nach Wiemersdorf

1848                Bernhard Christian Marius Schlotterbeck

1848-1849      Jens thomas Jensen

1850-1866      Friedrich Gottlieb Schnack

1855                Lehrergehilfe Claus Wagner

1855-1888      Organist Christian Sibbert Feddersen Quitzau

1860                Joh. H. Wohlbehagel

1860-1864      H.C. Leptien

1860-1868      Emil Theodor Johannes Wolf

1864                Evers

1869                F. Dietz

1870-1872      Joachim Hasch

1875-1890      J. Reimers

1876-1877      Joh. Jensen

1876-1878      Marx Schlüter

1877-1883      Carl Brorsen

1878-1885      Jochim Knust, Lehrer an der Mädchenmittelklasse

1887-1889      Marie Rönnau

1887-1926      Peter Jakob Hehnke

1888-1924      Organist, Lehrer, Konrektor August Kühl, ab 1924 im Ruhestand

1889-1891      Alma Renfranz

1889-1891      Julius Hell

1890-1900      Knaack

1891-1893      Frl. Renjes

1891-1923      Hans Heinrich Horst

1893-1895      Frl. Thomsen

1895-1901      Frl. Stockfleth

1895-1924      Hauptlehrer, Rektor Rohwedder

1899-1900      Julius Bode

1901-1903      Ehlers

1902-1903      Frl. Kleemann

1902-1906      Karl Möller

1904-1906      Johann Hinrich Höpcke

1903-1904      Frl. Hennings

1904                Frl. Heitmann

1904-1907      Frl. Lüders

1906-1908      Wilhelm Wehn

1906-1908      Alma Hehnke, geb. Renfranz

1906-1933      C. Trip, ab 1927 Konrektor, spätestens 1948 i.R.

1907-1909      Elise Knop

1908-1947      Ludwig Saggau

1908-1913      Otto Schwarz

1909-1938      Marie Ecklon

1912-1925      Frl. L. Sievert

1913-1939      Otto Schnepel sen., 1939 versetzt nach Reinbek

1914                Schuldiener Kahl

1923                Johs. Michaelsen

1923-1937      Johs. Stüben, † 1937

1924-1942      Lehrer, Rektor Wili Oldenburg

1924-1939      Organist Johannes Daniel

1925-1931      Lissi Gehrke

1927-1929      Peter Lorenzen

1927-1939      Schuldiener Wulf

1929-1930      Johann Hinrich Plett

1929-1935      Ilse Freudenthal

1929-1944      Schuldienerin Wulf

1930                Heinrich Wrage

1931-1933      Hans Stegemann

1933-1936      Karl Tonn

1935                Cathie Adler

1935                Frl. Rosenthal

1935                Frl. Sydow

1935-1936      Ilse Freudenthal

1936-1937      Frl. Wichura

1936-1938      Emil Gosch

1937                Frau Kock

1937                Anni Lauenstein

1937-1939      Heinrich Köpke

1937-1939      Erna Quistorf

1937-1938      Lisbeth Harbeck

1938                Gertrud Müthel

1938                Hilde Briegleb

1938-1939      Herbert Dorbandt

1939-1945      Maria Rumöller

1939-1940      Christa Petersen

1939-1940      Frau Oldenburg

1940                Wilhelm Schwank, Lehrer aus Fuhlendorf

1940                Hünemörder aus Wiemersdorf

1941                Frl. Danmeier

1942-1957      Rektor Hintmann

1942-1943      Edith Pietsch

1943                Willi Oldenburg

1943-1944      Friederike Baumert

1943-1945      Frau Friedrich

1943-1950      Frl. Hansen

1944                Frl. Schütt

1944                Käthe Wohlers

1944-1945      Otto Schnepel

1946                Traute Meinhardt, geb. Stockmann

1946-1962      Herbert Brauer

1946-1947      Alfred Boeck

1947                Gerhard Müller I

1947-1948      Gehl

1947-1949      Gustav Steen

1947-1955      Maria Rumöller

1948                Otto Schnepel

1948                Heinrich Papke

1948-1965      Heinrich Köpke

1949                Ilse Boesler

1949                Kurt Meyer

1949                Hans Otto Jarren

1950-1951      Gotthold Lantzsch

1950-1957      Friedrich Christiansen

1950-1969      Hans Finck

1951                Werner Sandow

1951                Gertrud Kock

1951-1952      Frl. Koppenhagen

1952                Helmut Kurschat

1952-1953      Gertrud Homann

1952-1954      Gerda Ibe, geb. Kabel

1952-1955      Günther Kropp

1952-1958      Fritz Asmus

1953                Gerhard Müller II

1953-1955      Hans Flügel

1953-1960      Marten Paulsen

1954-1961      Erwin Otto

1955                Klaus Knappe

1955-1959      Käthe Radeloff

1955-1965      Alfred Lieck

1956                Elli Romberg

1957                Karl Klöckner

1957                Rektor Arnold Schümann

1958                Alma Luise Beyer

1958                Edeltraut Pukall

1958                Dr. Erna Wisniewski

1958-1959      Hedwig Sellschop


Berufsschule

1926-1928      Leiter August Kühl   

1932-1938      Leiter Otto Schnepel sen.


Privatschule gegründet 1908

1908                Frieda Krüger

1908-1911       Schulleiter Pastor Dr. Ernst Hümpel

1908                Lehrerin Pfähler

1908                August Kühl

1911-1921       Rektor Gehrs

1921-1923      Rektor Schneider

1923-1932      Rektor Studienasssessor Richard Horstmann

1932-1936      Rektor Oberstudienrat a. D. Prof. Ernst Hansen

1936-1948      Rektor Oberstudienrat a. D. Dr. Dietrich Heine

noch nicht fortgesetzt


weitere Privatlehrer

1845                Kandidat der Theologie und Privatlehrer Heinrich August Schröder

1838-1855      Christian Wörmbke


Schule Armstedt

1638                N. Zacharias

vor 1693/4      Johann Wilken

1739-ca. 1768 Asmus Fischer

 1769-1787     Ties Fock

1787-1827      Weber Marx Warnholz

1826-1827      Thies Warnholz

1827-1863      Distriktsschullehrer Marcus Bolling

1835                Gehilfe Johann Meyer

1863-1869      Detlev Andreas Hansen

1869-1889      Johann Hinrich Fölster

1889-1895      Hinrich Sievers

1895-1904      Ma(r)x Karl Eduar Ewers

1904-1905      Rottgardt

1905-1910      Biel

1910                Reimers

1910-1911       Klaus Richard Toll

1911-1925       Karl Pecht

1925-1936      Wilhelm Otto Rudolf Michel

1936-1937      Dubbe

1937-1946      Jürgens


Lehrer Bimöhlen

1679                Dethlev Lücken

  1. Hälfte 17. Jahrhundet Gloye

1749-1751      Hans Wittorf

1811                Maurer Marx Horns

1837-1861      Hans Gerth (ca. 40 Jahre lang)

1861-1862      Saggau

1861-1862      Maasen

1862-1888      Humfeldt

1888-1890      Gosch

1890-1895      Nissen

1895-1896      Hagen (als Vertretung)

1896-1899      Andreas Pätau aus Wiemersdorf

Sommer 1899 Voß aus Uetersen (als Vertretung)

1899-1933      Hauptlehrer Joh. Wegner

1914                Hinrichsen

1920-1922      Hinrichsen

1922-1926      Pott

1933-1939      Hermann Riedemann, 1939-1944 im Krieg

1933-1934      Junglehrer Timmermann aus Nützen (als Vertretung)

1939-1942      Joh. Wegner (als Vertetung)

1942-1944      Kuhrau aus Großenaspe

1944                Johannes Daniel aus Bad Bramstedt

ab 1944           Hermann Riedemann

1944-1945      Schulhelferin Behnke aus Bad Bramstedt

1945                Schulhelferin Joost aus Neumünster


Schule Borstel

1751                Jasper Delfs

1835                Friedrich Hinrich Christian Petersen

1837                Brackls

1845                Hans Busch, Schullehrer an einer Nebenschule


Schule Brokenlande (ab 1838)

1838                Prüss

1875                Fischer

1875-1879      Detleffsen

1879-1888      Westphalen

1888-1891      Winzer

1892-1895      Tamm

1895-1898      Handorff

1898-1902      Hingst

1902-1903      Schütt

1903-1904      Michelsen

1905-1907      Solvie

1907-1908      Möller

1908-1910      Jepsen

1910-1911       Brünings

1911-1920       Theut

1920-1921      Suhr

1921-1929      Lewerenz

1929-1935      Johannes Petersen

1935-1938      August Petersen

1938-1948      Jürgensen


Schule Föhrden-Barl

1800-1807      Jochim Harders, † 1807

1811-1857       Hans Harders, Sohn des Jochim Harders

1845                Substitut Heinrich Asmussen

1857-1861      Reimers

1861-1865      Sievers

1865-1902      Sachau

1888                W. Haak

1902-1903      M. Hamann

1903-1905      Eduard Pottharst, † 1905

1905                W. Benthien, Hitzhusen (als Vertreter)

1905-1907      Schulamtskandidat Bahr (als Vertretung)

1907-1945      Wilhelm Mohr

1920-1932      Handarbeitslehrerin Mohr

1932                Handarbeitslehrerin Marie Plambeck


Schule Fuhlendorf

1655-1656      Christoffer Hower      (Hoyer

1726-1729      Peter Hein

1751                Jochim Schuldt

1785-1789      Setzwirt Clas Fölster

1811-1819       Tim Mehrens

1832-1840      Peter Gloye

1844-1845      Hinrich Rickert

1848-1852      Joachim Lüthge

1855-1885      Thomas Jensen

1894-1905      Christian Iwers

1910-1952      Wilhelm Schwank

  1. 1915 Fräulein Weber

1952-1955      Ernst August Hennecke

1955-1970      Hans Hammerich


Schule Großenaspe

1737-1755      Küster Jasper Weber

1772-1796      Küster Hans Butenschön aus Aspe

1796-1797      Interimsküster Johann Hinrich Butenschön

1797-1802      Küster Hansen

1803-1805      Organist und Küster Kroneweiler

1805-1806      Organist und Küster Hadenfeldt

1806-1807      Organist und Küster Friedrich Christian Stolle († 1807)

1808-1809      Organist und Küster Friedrich Siemens

1810-1813      Organist und Küster Jochim Heeschen († 1813)

1813                Seminarist Peter Rohard aus Hohenwestedt

1813-1830      Organist und Küster A. H. Eggerling († 1830)

1816-1817      Unterlehrer Kraft

1824                Unterlehrer Mester aus Brügge

1824                Unterlehrer Pohlmann

1825                Unterlehrer Harbeck

1830                Unterlehrer Beckmann

1830                Unterlehrer Rix (interim)

1831-1870      Organist und Küster Hans Wischmann

1870-1874      Organist und Küster Hauptlehrer Wilhelm Kähler († 1874)

1870-1881      Mittelklassenlehrer Runge

1873-1876      Handarbeitslehrerin Julie Wischmann, Tochter des Lehrers Wischmann

1874-1900      Organist und Küster (bis1894) Hauptlehrer Boysen

1877-1879      Handarbeitslehrerin Witwe Auchler

1880-1885      Handarbeitslehrerinnen Charlotte Lahrs, Sophie Hamann

1881-1884      Mittelklasselehrer Johann Christian Ohl

1885-1915      Mittelklasselehrer Christian Valentin

1885-1896      Frau Valentin

1896                Emilie Haacks

1901-1914      Organist Hauptlehrer Burmeister

1914-1915      Sprenger (interim)

19151-1935    Organist und Hauptlehrer Friedrich Ferdinand Clausen

1915                Pastor Bünz als Vertretungslehrer für Religion, Geschichte und Turnen

1915                Frau Hennings

1935-1944      Hauptlehrer Johannes Harms

1940-1945      Hauptlehrer (ab 1944) Johannes Hansen


Fortbildungsschule/Ländliche Berufsschule Großenaspe

1912/13           Gründung der Fortbildungsschule

1912-1914      Burmeister

1938                Gründung der Berufsschule

1944                Schließung der Berufsschule


Schule Hagen

Um 1675         Hans Ordt

1742                Caspar Behnke

1750-1751      Dirk Kölln

1780                Hans Horns

1790-1811       Hans Ahrens

1803-1843      Peter Harder

1844-1853      Nikolaus Christiansen

1853-1875      H. A. Fick, † 1875

1872-1875      Turnlehrer Schmidt

1874-1875      Präparand Klähne als Gehilfe und Vertreter (1875)

1875-1903      Delfs

1875-1903      Handarbeitslehrerin Delfs

1903-1929      Schulamtskandidat Albert Dahl

1930                Wolf, Fritz Barth, Wulf, Bondzus (als Vertreter)

1930-1946      August Frick (ab 1944 Soldat)

  • Lehrerin E. Sommer (als Vertretung)

Hardebeck – Hasenkrug

1744                Hinrich Bencken, Hasenkrug, Sohn des Lahrers Paul Behnke in Wiemersdorf

vor 1777         Reimer Rosmann        (Ruschmann)

bis 1796          Hans Sibbert

1809-1811       Weber Jochim Gripp, Hasenkrug

1811-1837       Hans Fölster, Hardebeck, † 1837

1837-1852      Friedrich Ferdinand Busch, Hardebeck

1882                Johannes Hansen, Hardebeck


Schule Hitzhusen

1683                Hinrich Glöjen

1781-1791      Hinrich Schmuck, † 1791

1797-1837      Paul Delfs

1840                Joh. Christ. Matth. Paulsen

1845                Herm. August Fick

1852                G. A. Fick

1969-1876      Hans Delfs

1905                W. Benthien


Lehrer Weddelbrook

1702                Claus Bestmann

1711                Johann Möller

1744                Jasper Selk

1758                Schneider Hinrich Dammann

1768-1800      Claus Köhnke

1803-1810      Johann Friedrich Steffens

1811-1835       Otto Hauschildt

1835                Franz Lohse

1837-1845      Meyer

1846                Lüt

1847-1852      Hans Gottfried Busch

1852-1857      Wilhelm Rabe

1857-1865      Magnus Redlefsen Reimer

1868-1870      Hilbert

1870-1879      Clemens

1879-1881      Poppe

1882-1884      Broers

1884-1886      Benthin

1886-1890      Wichel

1891-1913      Johannes Hargens

1894-1898      Lüthje

1898-1901      Koch

1901-1905      Karl Eduard Egge

1905                Johann Hinrich

1907-1908      Fey

1909-1914      Lehrerin Hahn

1913-1916      H. Hastedt

1914-1934      Hermann Hargens (1914-1919 Soldat)

1916-1917      Carl Matthiessen

1917-1928      Klaus Petersen

1928-1945      Wilhelm Kruse

1934-1939      Christa Petersen


Lehrer Wiemersdorf

1645                Hinrich Kloken

1682                Hans Lindemann

1702-1751      Paul Benck

1761                Hans Wittorf

1799-1811       Setzwirt und Vollhufner Johann Harbeck

1817-1847      Joachim Wittmaak

1832-1838      Peter Glöye

1847-1848      Schulpräparant Knees (interim)

1852                C. W. Schmalmack

1848-1866      Jens Theodor Fedder Jensen

1866                Johann Hinrich Fock

1879-1910      Friedrich Böttger, auch Standesbeamter

1910-1914      Friedrich Karl Erdmann Pielenz (1916 verschollen, 1918 für tot erklärt)

1910-1945      Hünemörder

1917                Wegner aus Bimöhlen

1920-1940      Hans Heitmann

1940                Schwank (mit den Fuhlendorfer Schülern gekommen)

1945-1946      Herr Scholz

1946-1953      Hans Heitmann

1947                Alexander Boeck

1948-1952      Friedrich Asmus

1949-1951      Herr Meyer

1951-1952      Frau Maeting

1952                Herr Groß

1952-1955      Frau von Miekwitz

1952-1957      Gerhard Lange

1953                Herr Jacobsen

1957                Gerhard Reißmann

1957-1961      Frau Matthies

1961                Frau Lübbe, verheiratete Baufeld


 

 

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Johann Schwettscher (1937): Familiennamen des Amtes Segeberg bis 1665

Bad Bramstedt. Bereits 1937 stellte Lehrer Johann Schwettscher, Heimat- und Familienforscher, die Familiennamen des Amtes Segeberg aus den Steuer- und Heberegistern zusammen. Eine große Hilfe für alle Genealogen und Heimatforscher.
Diese in Fraktur gedruckte Schrift habe ich nun in unsere heutigen Schrifttypen übertragen.


gefertigt nach der Kopie auf https://gemeindearchiv-leezen-sh.de/wp-content/uploads/2019/12/Familiennamen-im-17-Jhdt.pdf)


Der vorliegende Überblick über Familiennamen im Amte Segeberg bis 1665 verdankt seine Entstehung der Bearbeitung der Amtsrechnungen und Register der ehemaligen Amtsverwaltung vor der Zeit der Abtretung des Amtes Traventhal. Er soll einmal den Blick hinaus über die gebräuchlichsten Mittel der Familienforschung, über Standesamtsregister und Kirchenbücher, und zeigen, daß mit deren Erschöpfung die Familienforschung noch nicht notgedrungen ihren Abschluss finden muss. In unserem rein ländlichen Kreise ist es heute für den bäuerlichen Menschen wertvoll, zu wissen, daß es Möglichkeiten gibt, über Grundbücher und Schuld- und Pfandprotokolle hinaus die Vorfahren auf der eigenen Scholle festzuhalten.

Das Jahr 1665 ist aus zweierlei Gründen als Abschluss dieses Überblicks gewählt worden:

  1. beginnen im ehemaligen Amt Segeberg die Kirchenbücher um die Mitte des 17. Jahrhunderts, in einigen Kirchspielen schon vor, in den übrigen kurz nach der Jahrhundertmitte. Es ist also der Weg des Forschers nicht mit dem Anfang der Kirchenbücher abgeriegelt, sondern es wäre ihm aus dem vorliegenden Überblick möglich, festzustellen, ob ein Weitersuchen in den staatlichen Alten erfolgversprechend ist oder nicht.
  2. bildet das Jahr 1665 insofern einen Markstein in der Geschichte des Amtes, als es in diesem Jahr zur Befriedigung der Gläubiger des Königs „ausgelegt“, d. h. dorf-, ja hofweise je nach der Höhe der Forderungen den einzelnen Gläubigern übereignet wurde. Eine Einziehung und Registrierung der Abgaben durch den Staat, wie es bisher geschehen, entfiel dadurch, so daß für die meisten Dörfer des Amtes eine mehr oder weniger große Lücke klafft. Nach der Aufhebung der Verpfändung kehrten eine Reihe von Dörfern nicht wieder zum alten Amt zurück und gehörten fortan mit anderen Dörfern zu neuen Verwaltungsbezirken (z. B. Amt Traventhal).

Als Grundlage dieses Überblicks über die Namen dienten das Erdbuch des Amtes von 1665, das den Ausgangspunkt bildete, und die Amtsrechnungen vor diesen Zeitpunkt. Sie sind uns nur noch lückenhaft überliefert, so daß es nicht mehr möglich ist, Auftreten und Verschwinden eines Namens uns das Jahr genau zu bestimmen. Zu diesem Überblick wurden die Amtsrechnungen von 1526, 1537, 1560, bzw. das Kornregister von 1567, 1654/05, 1606/07, 1629/30, 1646/47, 1656/57 und einige Sonderregister von 1628, 1632, 1641 und 1645, sowie das schon genannte Erdbuch herangezogen. Rund 75 Dörfer, die noch heute mit wenigen Ausnahmen zum Kreise gehören, werden durch sie erfasst. In den Registern vor 1600 fehlen leider die Dörfer, die in kirchlichem Besitz waren, die 20 sog. Klosterdörfer, so daß Namen aus diesen allgemein erst nach 1600 Erwähnung finden können. Für einige Dörfer des Amtes und für alle Klosterdörfer liegt noch das Heberegister von 1444/49 vor. so das; es möglich ist, die Existenz einiger Namen bis dahin nachzuweisen.

Alle erwähnten Register enthalten eine Fülle von Namen. Das Erdbuch z. B. nennt fast 1400 verschiedene Personen. Es schälen sich aus dieser großen Zahl rund 350 verschiedene Familiennamen heraus. Diese sind in dem vorliegenden Überblick durch die genannten Register verfolgt und zusammen gestellt.

Da es sich bei den Amtsrechnungen usw. um Steuerregister handelt, so ist wohl klar, das; nur solche Namen darin ausgenommen worden sind, deren Träger dem Staat abgabepflichtig waren. Die Abgabepflicht haftete damals noch fast ausschließlich am Grund und Boden. Infolgedessen bleiben alle diejenigen Bewohner des Amtes unberücksichtigt, an die der Staat keine Forderungen stellt, da sie diese Voraussetzungen nicht erfüllen. Die ewige Geldnot veranlasst jedoch den Staat einerseits zur Einführung stets neuer Abgaben, andererseits aber auch zum Übergang zur persönlichen Besteuerung, zur Vergrößerung des Kreises der Steuerpflichtigen. Dadurch ist ein Anschwellen der Namen bis zum Ende der zur Betrachtung stehenden Zeit zu beobachten, das sich in dem Überblick aber nicht in dem Maße auswirkt, wie es eine Gegenüberstellung  der Namensverzeichnisse zeigen würde. Daraus folgt ein zweifaches: einmal sind also in diesem Überblick nicht alle tatsächlich im Amte vorhandenen Namen erfasst, sondern nur diejenigen, die irgendwie abgabenpflichtig sind, zum andern aber ist die Nennung eines Namens in den Registern nicht ein Beweis dafür, daß der Träger um die Zeit ins Amt eingewandert sein muss, vielmehr kann er ebenso gut zu der großen Zahl der bisher „Namenlosen“ oder „Ungenannten“ gehört haben.

Nun noch einiges zur Übersicht selbst. Die Schreibung der Namen stand damals noch nicht fest. Oft ist diese Willkür die Ursache der heute so verschiedenen Schreibweise ein und desselben Namens. Darum sind die wichtigsten und damals häufigsten Variationen in die Übersicht mit aufgenommen. Bei Namen, die ins 16. oder sogar 15. Jahrhundert zurückreichen, ist auch die in der frühesten Register gebräuchlichen Schreibung mit aufgenommen, da sie für eine Deutung des Namens wertvoll ist. Dann folgt als erster allgemeiner Überblick über den einzelnen Namen sein Verbreitungsgebiet. Maßgebend dafür war die Häufigkeit des Namens in einem größeren Gebiet, meistens einem Kirchspiel  (nur K. in der Übersicht). Es sind nur wenige Namen, die über das ganze Amt verbreitet sind, größer ist schon die Zahl, deren Ausdehnung sich über den Osten oder den Westen erstreckt, doch sind die meisten noch auf ein Kirchspiel beschränkt Im allgemeinen folgt nun der eigentliche Überblick , beginnend mit der frühesten Nachweisung. Steht vor der Jahreszahl „seit“, so soll damit gesagt werden, daß der Name in dem betreffenden Dorf auch noch in den Registern (im Überblick nur Register) der folgenden Zeit vorkommt, evt. dort noch 1665 vorhanden war. Ist vor „seit“ auch noch „schon“ gesetzt, so ist die Gewißheit vorhanden, das; der Name auch schon vor dem Jahr dort vorhanden gewesen ist, aber infolge Fehlens weiterer und früherer Register nicht mehr festzustellen war.

A

Aling. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Bornhöved, das durch Krieg und Pest stark entvölkert worden ist.

Arents, um 1600 noch Arendes. Der Name ist im Kirchspiel Kaltenkirchen freizustellen: 1604/05 und 1606/07 in Hüttblek. Der Eintragung ist die Bemerkung angehängt, daß der Träger des Namens verstorben sei), 1646 bis 1657 in Schmalfeld und 1665 wieder In Hüttblek; in dem Verbittelgeld-Register des Kirchspiels Kaltenkirchen ist der Name 1629/30 vertreten, dich ohne Ortsangabe.

Aßmussen. Der Name ist nur in Ulzburg, Kirchspiel Kaltenkirchen, genannt. A. ist der Pächter der Ulzburger Zollstelle.

B

Bade, auch Badenn. In dem Erdbuch kommt der Name nicht mehr vor. Er ist in den Registern von 1526 und 1537 in Armstedt, Kirchspiel Bramstedt, aufgeführt.

Nachfolgende Seite liegt nur teilweise kopiert vor

tritt seit 1632 in Wiemersdorf, K.

buch fehlt der Name, doch ist er bis
nhagen, K. Segeberg, festzustellen.

kommt nur im K. Segeberg vor: Von
: in Fahrenkrug (frühere Register feh-
elde genannt.

Name fehlt im Erdbuch, ist dagegen von
n Krems I, K. Leezen, festzustellen.

Berch(g)mann, ältere Schreib-
n. Seit 1537 ist der Name ohne Un-
 in (Schlamersdorf, K. Oldesloe, nach-
er auch in Wakendorf I, K. Oldesloe,
eberg.

n Name, der 1665 zum ersten Male in
Amtes Segeberg genannt wird und
K. Pronstorf.

in Name, den das Erdbuch als erstes
[Gischen]hagen, K. Segeberg, nennt.

Bartelß,, ältere Schreibung Bartel –
ngsgebiet des Namens ist das K. Se-
1526 bis 1646 ist er in Groß-Glade-
[brügge] … [Unterbr]echung festzustellen. 1560 ist er in
it 1604 in Stipsdorf, 1628 und 1632
-1647 in Schieren, K. Warder, ge-
schon 1604 (frühere Register fehlen) in
seit 1656 in Neuengörs und 1665 in
Niendorf. Außerhalb des K. Segeberg
1632 in Bramstedt auf.

  tritt im 16. Jahrhundert zweimal auf:
K. Bramstedt, und 1526-1537 in
00 ist er seit 1628 in Leezen genannt.
ist zum ersten Male im Erdbuch in
berg, genannt.

bung Beke. Der Name ist schon
in Strukdorf, K. Pronstorf, genannt.

1665 festzustellen, von 1628-1657 K. Oldesloe.

ekemann. Nachweisbar ist der ,
K. Neumünster, seit 1628 (frühere
). Die einzige frühere Nennung ist
von 1606/07, doch ohne Ortsangabe.

Er ist 1665 in 3 Dörfern des K. Se-
Wittenborn (seit 1604), in Mielsdorf
Schackendorf (seit 1656). Auch in frühe-

ren Registern tritt er nur im K. Segeberg auf: 1444 in Mözen, 1537 in Schlamersdorf, K. Oldesloe. und von 1604-1657 in Stipsdorf.

Bein, (Hochdeutsche Form von Behn?) ist im Erdbuch in Schieren, K. Warder, genannt.

Beneke. Verkleinerungsform von Behn, ist im Erdbuch nicht vorhanden, dagegen 1604-1607 in Ulzburg, K. Kaltenkirchen, und im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1629/30 ohne Ortsangabe genannt.

Bentin, auch Bentien. Erstes Auftreten des Namens in dieser Schreibung ist im Register von 1646/47 in Neuen-görs, K. Segeberg. Seit 1656 ist er auch in Gischenhagen. K. Segeberg, und 1665 in Bornhöved festzustellen. Im Register 1629/30 ist in Neuengörs aber schon ein Hufner namens Beitinn genannt, während im Verbittelgeld-Register von 1606/07 der Name Boytin ohne Ortsangabe auftritt.

Berends, auch Berenß. Die erste Nennung des Namens erfolgt durch das Verbittelgeld-Register Bramstedt von 1629/30. Seit 1646 ist der Name in Mözen, Gischenhagen, seit 1656 in Wahlstedt und 1665 auch in Söhren, alle im K. Segeberg, genannt. In dem noch 1606/07 zum Amte gehörigen Dorf Quaal ist er schon seit 1526 festzustellen.

Bestmann, im 16. Jahrhundert Bestmann. Hauptverbreitungsgebiet  des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Ursprünglich ist er nur in Wakendorf II nachzuweisen (seit 1526). von 1560 bis 16289 tritt er in Henstedt, 1632 und 1665 in Schmalfeld, 1656 in Ulzburg und 1665 in Winsen auf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er nur zwischen 1604/07 in Gischenhagen, K. Segeberg, genannt.

Biehl, auch Biel (ll), frühere Schreibung Byll. Der Name ist im K. Kaltenkirchen weit verbreitet. In Nützen und Wakendorf II ist er schon seit 1526 nachzuweisen, ebenfalls in Götzberg und Henstedt. Doch verschwindet er in diesen Dörfern nach 1527 bzw. 1560 wieder. Dafür tritt er seit 1537 in Schmalfeld, seit 1604 in Kisdorf und Lentföhrden und seit 1628 in Ulzburg auf. 1632 ist er wieder in Henstedt  genannt, fehlt hier aber wieder bis 1656. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er festzustellen in Bramstedt 1526, 1537 und 1628 (die Namensregister der Zwischenzeit fehlen), 1526 und 1537 auch in Hagen, K. Bramstedt, 1560 in Heiderfeld, K. Leezen, und von 1604-1647 in Gischenhagen, K. Segeberg.

Blöcker, auch Blocker und Blögker, frühere Schreibung Blocker. Der Name ist in den Kirchspielen des Ostens des Amtes verbreitet. Seit 1526 ist er ohne Unterbrechung in Blunk, K. Segeberg, und Tarbek, K. Bornhöved, (hier jedoch nicht mehr in den Registern noch 1600) nachzuweisen. 1537 tritt er in Groß Gladebrügge, K. Segeberg, auf, von 1537 – einschl. in Schieren, K. Warder, seit 1560) auch in Bornhöved, von 1604-1630 in Heidmühlen, K. Neumünster, von 1604-1646 in Wahlstedt (frühere Register fehlen), K. Segeberg, von 1604-1657 in Hamdorf und von 1662 ob auch in Klein Gladebrügge auch beide K. Segeberg.

Blunk(e), frühere Schreibung Blungke. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Namens ist wohl das K. Bornhöved, denn dort ist er schon 1526 in Bornhöved und Tarbek  festzustellen und ohne Unterbrechung bis 1665 zu verfolgen. Seit 1560 ist er in Schieren, K. Warder, seit 1604 in Weede, Gischenhagen (bis 1647), Schackendorf (bis 1647), alle K. Segeberg, seit 1628 in Fehrenbötel, K. Neumünster, Kükels (frühere Register fehlen) und Fredesdorf, beide K. Segeberg , seit 1632 in Schmalensee, seit 1656 auch in Gönnebek im K. Bornhöved und 1665 in Klein Niendorf, K. Segeberg , Geschendorf, K. Pronstorf, und Bramstedt.

Böttcher, auch Bötker(g), frühere Schreibung Boddeker. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Segeberg. 1444 ist er schon in Söhren genannt. Dort ist der Name auch noch von 1604-1665. Weiter ist er festzustellen 1537 und 1560 in Weede, seit 1604 in Groß Rönnau, von 1628-1647 in Schlamersdorf, K. Oldesloe, von 1646 bis 1657 in Geschendorf, K. Pronstorf, und 1665 in Bebensee,  K. Segeberg. Im Westen des Amtes tritt er nur im Register von 1560 in Ulzburg, K. Kaltenkirchen, auf.

Boike. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male in Mielsdorf und Söhren, beide im K. Segeberg auf.

Bollin. Auch dieser Name ist im Erdbuch zum ersten Male im Amte Segeberg und zwar in Borstel, K. Bramstedt, festzustellen.

Bolte, auch Bolten. Von den im Erdbuch genannten 3 Trägern des Namens wohnen 2 in Bramstedt, wo der Name seit 1628 nachzuweisen ist, und der 3. in Gischenhagen, K. Segeberg, wo er zwar schon 1604 genannt, aber zwischen 1607 und 1665 nicht in den Registern vorkommt. 1604/07 ist der Name in Wakendorf I, K. Oldesloe, anzutreffen, während er ohne Unterbrechung von 1526 bis 1647 nur in Krems l, K. Leezen festzustellen ist. 1537 und 1560 wird endlich auch noch in Fredesdorf, K. Segeberg, genannt.

Bomwarder. Der Name kommt seit 1560 und noch 1665 in Strukdorf, K. Pronstorf und seit 1604 auch in Neuengörs (bis 1647), K. Segeberg, vor.

Borchers, auch Borcherts(ß), frühere Schreibung Borchardes. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Segeberg. Schon 1444 ist er in Mözen genannt, doch ist es infolge des Fehlens der Register des 16. Jahrhundert nicht möglich, festzustellen, ob der Name dort bis zu seinem Verschwinden  noch 1632 ohne Unterbrechungen nachzuweisen ist Ohne Unterbrechung festzustellen ist er seit 1526 in Dreggers und Altengörs, seit 1560 in Mielsdorf, von 1604 bis 1632 in Högersdorf. Außerhalb des K. Segeberg ist der Name nachzuweisen im Register von 1526 in Strukdorf, K. Pronstorf, seit 1632 in Oersdorf, K. Kaltenkirchen, und 1665 in Wakendorf I, Oldesloe.

Bornemann. Der Name tritt in den Registern nur in Kampen, K. Kaltenkirchen, seit 1604 (frühere Register fehlen) auf.

Bornholt. Der Name tritt zum ersten Male in den Registern 1604/05 und 1606/07 in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, und 1665 in Wakendorf II, K. Kaltenkirchen, auf.

Bornhoft, auch Bornhowede. Der Name ist seit 1628 in Schackendorf, K. Segeberg, festzustellen.

Both, frühere Schreibung Boeth. Träger dieses Namens sind von 1526-1607 in Wakendorf I, K. Oldesloe, und seit 1656 in Altengörs, K. Segeberg festzustellen.

Böge, auch Boie und Boien , frühere Schreibung Boegge. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der besten des Amtes. Schon seit 1526 ist er nachzuweisen in Quarnstedt, K. Bramstedt, Lentföhrden und Oersdorf, K. Kaltenkirchen. In den Registern von 1526-1560 kommt er auch noch in Hagen, K. Bramstedt, und Kisdorf, K. Kaltenkirchen, vor. Seit 1560 ist er in Fuhlendorf (bis 1657), K. Bramstedt, Nützen und Kattendorf, K. Kaltenkirchen, festzustellen, seit 1604 auch in Bimöhlen (frühere Register fehlen), K. Bramstedt, und Kaltenkirchen. In Verbittelgeld-Register Bramstedts tritt er 1606-07 auf. Seit 1628 kommt er in Wiemersdorf, seit 1656 in Hasenkrug und wieder in Hagen, vor 1665 tritt der Name auch in Borstel und Armstedt nur, alle im K. Bramstedt. Außerhalb dieses eigentlichen Verbreitungsgebietes ist er genannt  1604-07 in Gischenhagen, K. Segeberg, von 1628-1647 in Groß-Rönnau K. Segeberg, und 1665 in Geschendorf, K. Pronstorf.

Boytin s. unter Bentin

Brandt. Der Name ist seit 1604 (frühere Register fehlen) in Geschendorf, Pronstorf, festzustellen.

Brockstede. Dieser Name kommt seit 1604 in dem Verbittelgeld-Register Bramstedts vor.

Bracker. Dieser im K. Neumünster (Erdbuch des K. N. von 1709) so häufige Name kommt in den Registern des Amtes Segeberg nur 1656/57 in Quarnstedt, K. Bramstedt, vor, und ist auch im Erdbuch nicht vertreten.

Broders, auch Broers. Das Verbreitungsgebiet dieses Namens ist der Osten des Amtes. Schon 1526 und noch 1665 ist er in Todesfelde, K. Segeberg, genannt, von 1526-1560 in Groß-Rönnau, K. Segeberg, in Heiderfeld, K. Leezen, seit 1537. In Leezen tritt er 1656 und in Fehrenbötel, K. Neumünster, 1665 auf.

Brohks. Der Name ist auf das Dorf Schmalensee, K. Bornhöved, beschränkt, dort ist er seit 1604 (früherer Register fehlen) nachzuweisen.

Brügge, auch Brüggen, Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon seit 1526 ist er in Neversdorf, K. Leezen, und Bebensee, K. Segeberg, (bis 1657) nachzuweisen. Seit 1560 ist er in Groß-Gladebrügge. K. Segeberg. festzustellen, von 1628-1646 in Schmalensee, K. Bornhöved, von 1628-1657 in Groß Niendorf, K. Leezen, und 1665 ist er auch in Bornhöved genannt, jedoch mit der Bemerkung, daß der Träger des Namens „in der Pest gestorben“.

Bruhn, auch Brune , frühere Schreibung Brone. Das früheste Auftreten des Namens in den Registern ist in Bornhöved, hier ist er von 1526-1647 festzustellen. Seit 1604 ist er auch in Schieren, K. Warder, und von 1629-1657 in Gischenhagen, K. Segeberg, nachzuweisen.

Bruhnß; s. Prunß.

Brummer, auch Brümmer und Brommer (frühere Schreibung). Das eigentliche Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung bis 1665 in Kisdorf festzustellen. Nur 1526 genannt in Kattendorf. Seit 1560 kommt er auch in Schmalfeld, seit 1628 in Ulzburg vor. 1665 ist er in Götzberg genannt. Außerhalb des K. Kaltenkirchen tritt er seit 1628 in Tarbek, K. Bornhöved. aus.

Bruwer, frühere Schreibung Brouwer. Der Name tritt in den Registern nur mit Unterbrechungen auf, so 1526 und 1604 bis 1607 in Strukdorf, K. Pronstorf. Seit 1632 ist er ohne Unterbrechung in Steinbek, K. Segeberg, genannt.

Buck. Der Name ist m K. Kaltenkirchen anzutreffen: 15026 ist er in Wakendorf II und seit 1632 in Ulzburg nach- zuweisen Im Verbittelgeld-Register des K. Segeberg von 1629 bis 1630 kommt er ohne Ortsangabe vor.

Bünje, Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male in den Amts-Register genannt und zwar in Quarnstedt, K. Armstedt.

Busch, frühere Schreibung Bußck. Der Name bleibt seit 1526 auf Quarnstedt. K. Bramstedt, beschränkt.

Butemann. Der Name ist auch wenig verbreitet und bleibt mit einer Ausnahme (1632 in Neuengörs) seit 1526 auf Weede, K. Segeberg, beschränkt.

C

Campe s. K.

Carstens, auch Karstens und Kerstens. Der Name ist nur im westlichen Teil des Amtes anzutreffen. Seit 1526 ist er ohne Unterbrechung in Föhren, K. Bramstedt, festzustellen. Erst nach 1600 tritt er auch in anderen Dörfern auf: von 1604-1647 in Barl, K. Bramstedt, und Lentföhrden, K. Kaltenkirchen, seit 1632 auch in Kaltenkirchen.

Cramer, auch Cromer. Der Name ist seit 1632 in Henstedt, K. Kaltenkirchen, genannt.

Crampe, auch Crempe. Der Name ist seit 1632 in Wakendorf II, K. Kaltenkirchen, festzustellen.

Creutzefeldt. Der Name tritt im Erdbuch in Gischenhagen, K. Segeberg, zum ersten Male auf.

Crohn s. K.

Cröger s. K.

D

Dähn, frühere Schreibung Dene. Der Name ist 1665 in Schmalfeld, K. Kaltenkirchen, genannt. Im Register von 1537 kommt er in Henstedt, K. Kaltenkirchen, vor.

Dammann, frühere Schreibung uppen Damm. Verbreitet ist der Name im Westen des Amtes schon seit 1526 ist er in Föhrden, K. Bramstedt, und Lentföhrden, K. Kaltenkirchen, (bis 1657) nachzuweisen. Im Register von 1526 ist auch die einzige Nennung des Namens im Osten: in Schieren, K. Warder, dach fehlt sie dort schon in, nächsten. 1566 tritt er in Nützen, K. Kaltenkirchen, auf, von 1604-1604-1630 und nach einmal im Register von 1646-47 in Borstel, K. Bramstedt, von 1628-1657 in Oersdorf, K. Kaltenkirchen, und 1665 auch in Bramstedt.

Dankers, frühere Schreibung Dankquardes. Der Name ist nur in, Osten des Amtes verbreitet. Schon seit 1526 ist er im K. Leezen in Groß Niendorf, Krems l (bis 1632) und Neversdorf (1526-1560, im K. Segeberg in Altengörs (1526-1560) festzustellen. 1537 tritt er auch in Schieren auf, K. Warder, doch fehlt es hier in den Registern bis 1647. In Wahlstedt, K. Segeberg, ist er seit 1604 (frühere Register fehlen) und in Leezen seit 1656 genannt.

David. Der Name ist seit 1526 aus Wakendorf l, K. Oldesloe, beschränkt.

Delfs, nach Detlefß, Detloff, frühere Schreibung Dethleves. Der Name tritt vor 1600 sowohl im Osten als auch im Westen des Amtes auf: Von 1526-1560 in Schieren, K. Warder, von 1560 an auch Wiemersdorf, K. Bramstedt. wo er 1665 noch nachzuweisen ist. Im K. Bramstedt  tritt er nach 1600 von 1632-1647 nach in Hardebek auf, während er im Osten nur in den Registern von 1604-1607 nach in Gischenhagen, K. Segeberg, genannt wird.

Dibbern. Im Erdbuch ist der Name nicht genannt. In früheren Registern jedoch ist er von 1604-1607 in Wiemersdorf. K. Bramstedt, und 1629-30 im Bramstedter Verbittelgeld-Register festzustellen.

Dick, auch Diek. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Bramstedt. Von 1526 an ist er ohne Unterbrechung bis 1665 in Wiemersdorf zu verfolgen. In den Dörfern, in denen er außerdem nach festgestellt werden kann, tritt er nur gelegentlich auf: 1526 in Bramstedt, 1537 in Hardebek, 1550 in Armstedt und 1665 in Borstel.

Dille, auch Dilen und Dillern. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf: Von 1604-1632 in Weede, seit 1646 in Mözen und 1665 auch in Altengörs und Neuengörs(alle K. Segeberg).

Dose, auch Doeße, frühere Schreibung Doßen. Von den 18 Trägern des Namens sind allein 6 unter Blunk, K. Segeberg, genannt. Schon 1526 sind dort 3 Hufner des Namens festzustellen. Außerdem tritt der Name 1526 und 1537 nach in Tarbek, K. Bornhöved, auf. 1560 ist der Name 2 mal in Bornhöved nachzuweisen, doch fehlt er da in den Registern des 17. Jahrhunderts 1560 ist er ebenfalls in Altengörs, K. Segeberg, genannt. Seit 1604 ist er nachzuweisen in Stipsdorf, K. Segeberg. seit 1646 in Schmalensee, K. Bornhöved, Strukdorf, K. Pronstorf, und Wittenborn, K. Segeberg, 1665 dann nach in Groß Rönnau, K. Segeberg. Im westlichen Teil des Amtes tritt der Name seit 1632 in Oersdorf, K. Kaltenkirchen, und seit 1656 auch in Kaltenkirchen.

Drewes, auch Drews. Der Name ist im Osten des Amtes verbreitet und gehört mit zu den ältesten nachweisbaren Namen: Schon 1444 ist er in Leezen und Groß-Niendorf, K. Leezen, festzustellen. In beiden Dörfern besteht er auch nach 1665. Seit 1526 ist er auch nachweisbar in Heiderfeld, K. Leezen, Neversdorf (bis 1628), ebenfalls K. Leezen, und Hamdorf, K. Segeberg, (bis 1537). seit 1537 in Wakendorf I (bis 1647), K. Oldesloe), nur 1537 in Stipsdorf, 1604-05 in Schackendorf, seit 1604 in Wahlstedt (frühere Register fehlen), seit 1628 in Fredesdorf, 1628-1657 in Mielsdorf und 1665 auch in Gischenhagen, alle K. Segeberg. Im Westen  des Amtes tritt er erst 1665 in Föhrden, K. Bramstedt, zum ersten Male in den Registern auf.

Dreyer. Der Name fehlt im Erdbuch. Er ist von 1526-1560 in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, genannt.

Dringenberg. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Westerrade, K. Pronstorf

Dunsingk. Der Name fehlt im Erdbuch, ist aber von 1604 (frühere Register fehlen) bis 1630 in Geschendorf. K. Pronstorf. festzustellen.

E

Eggert, auch Eggers. Der Name kommt nur vereinzelt und über das Amt verstreut vor: 1526 in Wiemersdorf, K. Bramstedt,  1560 in Krems I, K. Leezen, und seit 1629 in Hamdorf, K. Segeberg.

Ehlers, auch Elers, 1526 Eler. Der Name ist zwar wenig häufig, aber über das ganze Amt verbreitet. 1526 ist er in Mielsdorf (auch noch 1537), K. Segeberg, Hardebek, K. Bramstedt und Bramstedt (noch bis 1628) genannt. 1665 ist er in Schieren, K. Warder, und Fuhlendorf. K. Bramstedt, festzustellen, während er im Verbittelgeld-Register von1606/07 ohne Ortsangabe vorkommt.

Eikmann, auch Eckmann, frühere Schreibung Eekmann. Der Name kommt nur im K. Segeberg vor: 1526 und 1537 in Altengörs und von 1604-1632 in Mözen. Im Erdbuch ist er nicht genannt.

F

Fabian. Der Name kommt seit 1632 in Kaltenkirchen vor.

Fahrenkrog, auch Vahrenkrogh. Dieser Name tritt in den Registern erst nach 1600 auf: von 1604-1628 ist er in Ulzburg, K. Kaltenkirchen, nachzuweisen, von 1604-1632 in Weede, K. Segeberg, und 1632 in Schieren, K. Warder. Seit 1632 ist er in Wakendorf I, K. Oldesloe, und 1665 auch in Groß-Niendorf, K. Leezen, festzustellen.

Feers, auch Ferß und Verß, frühere Schreibung Verß. Verbreitet ist der Name nur im Westen des Amtes. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung festzustellen in Henstedt, K. Kaltenkirchen, und Fuhlendorf, K. Bramstedt, seit 1560 in Armstedt und seit 1604 in Bimöhlen (frühere Register fehlen), beide K. Bramstedt, seit 1643 in Hasenkrug und seit 1656 auch in Wiemersdorf, ebenfalls beide im K. Bramstedt.

Findern, auch Findysern und Vindysern. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf, und zwar von 1604-1647 in Gischenhagen, von 1628-1632 in Kükels (frühere Register fehlen), beide K. Segeberg, seit 1628 auch in Hütten, K. Kaltenkirchen. 1632 ist er in Bramstedt und seit 1646 auch in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, festzustellen.

Finck, auch Fingke (Abkürzung von Rollfingk?) Dieser Name tritt auch erst nach 1600 in den Registern auf: Seit 1604 ist er in Gischenhagen, K. Segeberg, 1665 in Bramstedt und Kaltenkirchen festzustellen.

Fischer, frühere Schreibung Viscker. Verbreitungsgebiet  des Namens ist das K. Bramstedt. Schon seit 1526 ist er in Hasenkrug nachzuweisen, seit 1604 auch in Hagen. Nur 1526 tritt er in Hardebek auf. Außerhalb dieses Kirchspiels kommt er zum ersten Mal in den Registern 1665 in Gischenhagen, K. Segeberg, vor.

Flindt. Der Name ist im Erdbuch nicht vertreten, über in früheren Registern im K. Pronstorf 1604-1607 in Geschendorf und 1604-1647 in Strukdorf nachzuweisen.

Focke, auch Vocke. Der Name ist nur im K. Bramstedt festzustellen: Schon seit 1526 in Quarnstedt und von 1604 bis 1674 in Hagen.

Follster, auch Fölßer (V.) frühere Schreibung Volßer. Der Name tritt erst nach 1600 verbreitet im Amte auf, doch ist er schon 1526 in Barl, K. Bramstedt, festzustellen. Dort tritt er aber erst seit 1628 wieder auf, in Bramstedt seit 1632, in Bimöhlen seit 1656 und 1665 auch in Hardebek. K. Bramstedt, Henstedt, K. Kaltenkirchen, und Heidmühlen, K. Neumünster. Seit 1646, nachdem die Schäferei verkauft, ist der Name auch unter dem neuen Ortsnamen Fuhlenrue festzustellen, während derselbe 1629/30 noch ohne Ortsangabe genannt ist.

Förstenberg, Vorstenbarch. Der Name ist seit 1604 in Stipsdorf, K. Segeberg, nachzuweisen.

Frame, Frome. Der Name kommt im Erdbuch nicht mehr vor, ist aber bis 1607 in Bornhöved festzustellen und schon 1444 in Gönnebek, K. Bornhöved.

Freese. Dieser Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Bramstedt.

Friedrichsen. Der Name ist erst seit 1632 im Amte und zwar in Hütten, K. Kaltenkirchen, nachzuweisen.

Fründt. Der Name bleibt. trotzdem er schon seit 1526 ohne Unterbrechung in Altengörs nachzuweisen ist, auf diesen Ort beschränkt.

Fuhlendorf, frühere Schreibung Vulendorp. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung in Schmalfeld nachzuweisen, 1526 auch schon in Kaltenkirchen genannt, tritt er hier aber erst 1665 wieder auf. Seit 1560 ist er in Kattendorf, seit 1628 in Hütten, von 1628-1646 in Henstedt  festzustellen. Außerhalb des K. Kaltenkirchen tritt der Name 1526-1537 und seit 1628 in Bramstedt auf. (Register der Zwischenzeit fehlen.)

Fuhrmann. Dieser Name, der im Erdbuch in Götzberg, K. Kaltenkirchen, genannt ist, tritt im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1656/57 ohne Ortsangabe auf.

G

Gätjen, auch Götjen. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf: seit 1632 in Ulzburg und 1665 in Henstedt, beide im K. Kaltenkirchen.

Geerts. Der Name ist erstmalig im Erdbuch genannt und zwar in Gischenhagen, K. Segeberg.

Gemmin. Nachweisbar ist der Name erst in dieser Schreibung 1665 in Ulzburg. Im Verbittelgeld-Register von 1629/30 des K: Kaltenkirchen steht ein ähnlich klingender Name: Commyn, während in den Registern von 1643, 1646/47 und 1656/57 unter demselben Ort der Name Grimmen, aber stets mit demselben Vornamen (Clauß) genannt ist.

Gerken, Der Name ist von 1526-1647 in Groß-Rönnau. K. Segeberg, ohne Unterbrechung festzustellen, 1665 tritt er in Tarbek, K. Bornhöved, auf.

Gieseler, auch Gießler. Der Name kommt in den Registern nur in Bramstedt vor. Dort ist er zum ersten Male in dem Verbittelgeld-Register von 1629/30 genannt.

Gleser, auch Glaser. Im Erdbuch fehlt der Name, doch ist er seit 1604 (frühere Register fehlen) bis 1647 in Gischenhagen, K. Segeberg, festzustellen.

Gloie, auch Gloy. Dieser Name tritt nur in den Registern des K. Bramstedt auf. Erstmalig ist er 1537 in Hagen nachzuweisen, fehlt aber bis 1628. Von dem Jahre an tritt er in Quarnstedt und seit 1632 in Fuhlendorf auf.

Goden, auch Goeden. Im Erdbuch ist der Name nicht mehr vertreten, daneben war er von 1537-1607 in Wakendorf  I, K. Oldesloe, festzustellen.

Gosch, auch Gotzke, Götzke, Götze u. a., frühere Schreibung Gotzickes Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der Westen des K. Segeberg. Schon 1444 ist er in Wittenborn (auch noch 1665) und Negernbötel (nicht mehr in den späteren Registern) genannt. Seit 1526 ist er in Bark nachzuweisen, 1526 und 1537 in Wakendorf I, K. Oldesloe, von 1537-1560 in Miesdorf [Mielsdorf?], 1604 in Klein-Niendorf, seit 1628 in Todesfelde, 1628 tritt der Name auch auf in Schackendorf und Fredesdorf (hier bis 1647), seit 1646 in Blunk, in Leezen seit 1656. Außerhalb dieses Gebietes ist er schon 1536-1560 in Kattendorf, K. Kaltenkirchen, festzustellen. Doch tritt er im K. Kaltenkirchen erst 1665 wieder in Lentföhrden, Ulzburg und Kisdorf, im K. Bramstedt in Bramstedt selbst auf. 1646/47 tritt der Name auch zum ersten Male unter der neuen Ortsbezeichnung Hartenholm auf.

Gosow, frühere Schreibung Gozow. Dieser Name tritt in den Registern vor 1600 nur 1537 in Bramstedt und Wiemersdorf, K. Bramstedt, aus. Nach 1600 ist er erstmalig unter Hasenmohr, K. Bramstedt, 1629/30 und seit 1632 in Ulzburg, K. Kaltenkirchen, festzustellen.

Grandt, Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Er ist erstmalig 1526, dann von 1560 an in Stipsdorf, K. Segeberg, festzustellen. 1604 ist er in Geschendorf, K. Pronstorf, (auch noch 1665), von 1629-1657 in Wittenborn und seit 1656 auch in Söhren nachzuweisen (beide K. Segeberg).

Grelle, 1526 Krell. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Hier tritt er in den Registern von 1526 und 1560 in Wakendorf II, 1560 auch in Ulzburg auf. Nach 1600 tritt er nicht mehr auf, dafür ist aber

Grelke, auch Greliken, frühere Schreibung Greleken, in demselben Kirchspiel verbreitet. Schon seit 1526 ist dieser Name in Oersdorf (bis 1646) nachzuweisen, seit 1560 auch in Kaltenkirchen. Nur im Register von 1560 ist in Kisdorf vertreten.

Grewe, auch Grewing. Ursprünglich ist der Name nur in Fehrenbötel, K. Neumünster festzustellen (schon 1444), seit 1646 aber auch in Gischenhagen und 1665 ebenfalls in Negernbötel, beide K. Segeberg.

Griese. Der Name ist schon 1444 im Amte festzustellen und zwar in Gönnebek, K. Bornhöved. Doch ist er dort in den späteren Registern nicht mehr vorhanden. Dafür ist er seit 1604 (frühere Register fehlen) in Negernbötel, K. Segeberg. mehrfach, seit 1628 (frühere Register fehlen) in Fehrenbötel. K. Neumünster, von 1632-1641 auch in Bornhöved nach-zuweisen.

Grippe, frühere Schreibung Grypp Verbreitet ist der Name nur im K. Bramstedt. Schon seit 1526 ist er in Borstel ohne Unterbrechung nachzuweisen, nur 1526 ist er in Wiemersdorf, nur 1537 in Hasenkrug und Hardebek genannt. Von 1604-1607 und wieder 1665 ist er in Armstedt, seit 1632 in Fuhlendorf festzustellen.

Grobschleger. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Gischenhagen, K. Segeberg.

Groning, auch Groning. Im Erdbuch ist der Name nicht genannt, dagegen kommt er in den Registern von 1628 bis 1647 in Götzberg, K. Kaltenkirchen, vor.

Grothe. Der Name ist nur in Bornhöved nachzuweisen und zwar seit 1628. Im Verbittelgeld-Register von 1606/07 ist er ohne Ortsangabe genannt.

Grotemake, auch Grothmake. Der Name kommt erst nach 1600 in den Registern vor: seit 1604 in Heidmühlen, K. Neumünster, und seit 1628 in Gönnebek, K. Bornhöved.

Grützmeier. In dieser Form tritt der Name im Erdbuch erstmalig aus und zwar in Strukdorf, K. Pronstorf. In den Registern seit 1628 ist in demselben Dorf der Name Griepmeier (bis 1657) genannt.

Grund, frühere Schreibung Grunde. Dieser Name ist im Osten des Amtes verbreitet. Ohne Unterbrechung ist er seit 1526 in Bebensee. K. Segeberg, festzustellen. 1526 ist er genannt in Schieren (K. Warder) und Hamdorf (K. Segeberg.) In Mözen (K. Segeberg) ist er seit 1604 (frühere Register fehlen), in Krems I (K. Leezen) von 1628-1657 und seit 1656 auch in Gischenhagen (K. Segeberg) nachzuweisen.

Gülck, auch GüIeke , Gülich. frühere Schreibung Guleken. Hauptverbreitungsgebiet dieses Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon 1526 ist er in Lentföhrden (noch 1665), Oersdorf (bis 1657) und Schmalfeld festzustellen. von 1560-1607 und wieder 1646 tritt er in Wakendorf II, von 1604-1647 in Kisdorf, ebenfalls 1604/05 und wieder seit 1646 in Henstedt und seit 1628 auch in Kaltenkirchen auf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er von 1604 bis 1607 in Neversdorf (K. Leezen) und 1665 in Hardebek (K. Bramstedt) nachzuweisen.

H

Hagedorn. Der Name ist im Erdbuch in Kaltenkirchen zum ersten Male genannt, dagegen steht er auch schon im Verbittelgeld-Register von 1656/57 desselben Kirchspiels, doch ohne Ortsangabe.

Hagemann, nach Hamann und Hamer, frühere Schreibung Hovemann. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Der früheste Nachweis des Namens ist in Klein Gladebrügge, K. Segeberg, möglich, wo er schon 1444 genannt ist (auch noch 1665). 1526-1537 ist er in Weede, seit 1537 in Dreggers, 1560 in Hamdorf, seit 1604 in Högersdorf, Söhren und Wittenborn (frühere Register fehlen) und Groß Rönnau (bis 1607), alle K. Segeberg. 1628 in Schieren, K. Warder, seit demselben Jahr in Altengörs, K. Segeberg, und Groß Niendorf, K. Leezen, (hier bis 1657) nachzuweisen. Seit 1632 tritt er in Wakendorf I, K. Oldesloe, 1656/57 in Wahlstedt und 1665 in Gischenhagen, beide K. Segeberg, und Heidmühlen, K. Neumünster, auf.

Hagen. In Blunk, K. Segeberg, ist der Name ym Hagen 1526 genannt. von 1560-1646 tritt er in Schlamersdorf, K. Oldesloe, seit 1646 in Weede, u. Segeberg, und 1665 in Bornhöved auf.

Hagge. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Gischenhagen. K.  Segeberg.

Hamdorf, frühere Schreibung Hammendorf. Der Name ist im Osten  des Amtes verbreitet. Schon seit 1526 ist er in Blunk, K. Segeberg. mehrfach ohne Unterbrechung bis 1665 nachzuweisen. Von 1526-1632 tritt er in Weede, K. Segeberg. auf, seit 1537 in Groß Rönnau, K. Segeberg, nur 1537 in Schlamersdorf, K. Oldesloe. 1560 auch in Stipsdorf, seit 1604 in Mielsdorf, Altengörs (bis 1607). alle K. Segeberg, Wakendorf I, K. Oldesloe, und in den Klosterdörfern Leezen (bis 1630), und Negernbötel (bis 1629), K. Segeberg. von 1629-1657 ist er auch in Gischenhagen, K. Segeberg, genannt.

Hamerich. Der Name tritt in den Registern des Amtes erst nach 1600 auf; seit 1628 in Bramstedt und 1665 in Mözen, K. Segeberg.

Hammer. Der Name tritt erstmalig in dem Bramstedter Verbittungsgeld-Register von 1629/30 auf. Er ist auch in demselben Registern von 1656/57 und im Erdbuch unter Bramstedt genannt.

Hammelow. der Name tritt nur vereinzelt vor 1600 in den Dörfern des Osten auf: 1526 in Blunk, K. Segeberg, 1560 in Stipsdorf, K. Segeberg. In dem im 16. Jahrhundert noch zum Amte gehörenden Dorf Quaal ist der Name ohne Unterbrechung festzustellen und in den Amtsregistern als einziger aus diesem Dorf noch 1632 genannt. Von 1604 ab tritt er sonst nur in Schmalfeld, K. Kaltenkirchen, auf.

Han, auch Hohn. Der Name tritt in den Registern erst seit 1646 in Hasenmoor und 1665 in Bramstedt und Nützen, K. Kaltenkirchen, auf.

Harbeke, auch Hartbeke, Hardebeke, frühere Schreibung thom Hartbeke. Der Name ist im K. Bramstedt  verbreitet und seit 1526 in Wiemersdorf und Hardebek festzustellen (in Hardebek wechselt der Name th. H. mit Vageth, so daß die Möglichkeit besteht, daß es sich um dieselbe Person handelt). Seit 1604 ist der Name in Quarnstedt, seit 1628 in Bramstedt, seit 1632 in Hagen und 1665 auch in Bimöhlen  nachzuweisen. Außerhalb des Kirchspiels tritt er seit 1632 in Lentföhrden und Henstedt im K. Kaltenkirchen auf.

Harder, auch Harders. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. 1444 ist er schon mehrfach in Mözen, K. Segeberg, genannt. Dort ist er auch von 1604 bis 1665 festzustellen  (Register der Zwischenzeit fehlen). 1526 und 1537 ist er in Wakendorf I, K. Oldesloe, seit 1560 in Schieren, K. Warder, 1604 bis 1628 in Wittenborn, seit 1604 in Wahlstedt (frühere Register für diese beiden Dörfer fehlen), beide K. Segeberg , seit 1628 in Heidmühlen, K. Neumünster, Kükels, K. Segeberg , (frühere Register fehlen), Krems I, K. Leezen, seit 1632 in Bark, K. Segeberg, und Leezen und 1665 in Högersdorf, K. Segeberg, und Geschendorf. K. Pronstorf. nachzuweisen.

Hartig, auch Hartigß, frühere Schreibung Hartige s. Der Name ist im Osten des Amtes verbreitet. Er ist schon in Dienstgeld-Reg des Bischoffs v. Lübeck in Schlamersdorf, K. Oldesloe, nachzuweisen. In diesem Dorf ist er auch noch 1665 vorhanden. 1526 wird er in Dreggers und Weede im K. Segeberg  genannt, seit 1526 in Stipsdorf (noch 1560), K. Segeberg, 1604-1607 in Krems I, K. Leezen, seit 1628 in Schmalensee , K. Bornhöved, und von 1629 bis 1657 in Geschendorf, K. Pronstorf.

Hartmann, auch Hardtmann. Verbreitet ist der Name im K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 tritt er in Schmalfeld auf, 1537 und 1560 ist er in Henstedt, seit 1560 in Götzberg und seit 1629 in Wierenkamp nachzuweisen. Seit 1628 ist er auch in Bramstedt festzustellen.

Harwen, auch Harwing. Der Name tritt nur im Osten des Amtes auf. Schon seit 1526 lässt er sich ohne Unterbrechung in Neversdorf, K. Leezen, verfolgen in Leezen selbst seit 1604 (frühere Register fehlen). Seit 1646 ist er auch in Wakendorf I und seit 1656 in Schlamersdorf, beide im K. Oldesloe, festzustellen.

Hasche, auch Häschen und Heesche, frühere Schreibung Haske. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Dort ist er schon seit 1526 in Schmalfeld und Kisdorf nachzuweisen. Seit 1632 tritt er in Ulzburg auf. Außerhalb des Kirchspiels ist er seit 1632 in Bimöhlen, K. Bramstedt, genannt.

Havekost. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf und zwar in Strukdorf, K. Pronstorf. Hier ist er von 1632 bis 1657 genannt. Im Verbittelgeld-Register Segeberg von 1629/30 kommt er ohne Ortsangabe vor.

Heern, auch Hehring. Der Name kommt bis 1665 nur in Klosterdörfern vor, er ist daher von 1604 nicht festzustellen: 1604-30 in Steinbek, schon seit 1628 (frühere Register fehlen) in Schwissel und seit 1646 in Mözen, alle im K. Segeberg.

Heiken, auch Hoiken, frühere Schreibung Heycken. Verbreitet ist der Name im K. Segeberg. Hier ist er schon von 1444-1560 in Groß Gladebrügge nachzuweisen. Seit 1526 ist er in Weede (bis 1632) und Mielsdorf anzutreffen. Außerhalb dieses Verbreitungsgebietes ist er nur im Register von 1604/05 in Geschendorf, K. Pronstorf, genannt.

Hein, frühere Schreibung Heyne. Der Name ist ursprünglich  nur im Osten verbreitet. Schon seit 1526 bis 1647 läßt er sich ohne Unterbrechung in Todesfelde, K. Segeberg, nachweisen. Nur im Register von 1526 ist er in Wakendorf I, K. Oldesloe, genannt, nur 1560 in Groß Rönnau, K. Segeberg, seit 1560 in Schlamersdorf K. Oldesloe, von 1604-1657 in Bark, K. Segeberg, 1665 auch in Klein Rönnau, K. Segeberg, und Geschendorf, K. Pronstorf. Erst 1665 tritt er erstmalig außerhalb dieses Verbreitungsgebietes auf: in Bramstedt.

Helt. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf u. z. in Gischenhagen, K. Segeberg.

Hennings. Das erste Auftreten dieses Namens in den Registern liegt nach 1600 und zwar 1604 in Klein Niendorf (frühere Register fehlen) und Hamdorf, K. Segeberg. Seit 1628 ist er auch im K. Bramstedt nachzuweisen: in Bramstedt und Bimöhlen, in Wiemersdorf seit 1656.

Henneken. Der Name ist im Erdbuch nicht genannt. Im 16. Jahrhundert (von 1526 bis 1560) ist er in Fuhlendorf, K. Bramstedt, anzutreffen.

Herbst, frühere Schreibung Harwest und Herwest. Der Name ist im K. Segeberg verbreitet. Er ist schon seit 1526 in Groß Rönnau. Blunk (noch 1560 und wieder 1665) und Mielsdorf (auch noch 1560), 1665 auch in Klein Rönnau fest-zustellen.

Hesterberg. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Götzberg, K. Kaltenkirchen.

Hildebrandt, auch Hillebrandt. Verbreitet ist der Name im K. Leezen. Schon seit 1526 ist er in Leezen selbst nachzuweisen, 1665 auch in Krems I, K. Leezen, und Bornhöved .

Hillers, auch Hilwers. Der Name ist wenig verbreitet. Von 1560-1647 ist er in Blunk, 1665 in Gischenhagen, beide K. Segeberg, festzustellen.

Hinrich, auch Hinrichs und Hinrichsen. Der Name tritt erst seit 1646 in den Registern auf und zwar in Westerrade, K. Pronstorf. In den Verbittelgeld-Register von 1656/57 von Bramstedt ist „Isernhinrich“ genannt, während in demselben Registern für das K. Kaltenkirchen der Name ohne Ortsangabe auftritt. 1665 ist er in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, nachzuweisen.

Hinze, frühere Schreibung Hyntzschen. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon sei! 1526 ist er ohne Unterbrechung in Bark, K. Segeberg, nachzuweisen. Von 1526-1567 ist er in Todesfelde, K. Segeberg, nur 1526 in Henstedt, K. Kaltenkirchen, 1537 in Wakendorf I, K. Oldesloe, und seit demselben Jahr in Heiderfeld, K. Leezen, festzustellen. In den Klosterdörfern Schmalensee, K. Bornhöved, Wahlstedt (noch 1665) und Schackendorf, (bis 1632). beide K. Segeberg, ist er 1604 genannt von 1629 bis 1647 kommt der Name in Leezen, von 1646-1657 in Gischenhagen. K. Segeberg, seit 1656 in Mielsdorf, K. Segeberg, und 1665 in Klein Niendorf, K. Segeberg, und Fehrenbötel, K. Neumünster, vor.

Hollen. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male in den Amtsregistern und zwar in Bramstedt auf.

Hollenschleger, auch Holdenschleger. Dieser Name kommt nur im K. Leezen vor, und zwar seit 1604 (frühere Register fehlen) in Leezen selbst und seit 1628 auch in Krems I.

Holtorf, auch HoIstorf und Holdorf. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf. Da ein Teil dieser Orte zu den Klosterdörfern gehört, besteht sehr wohl die Möglichkeit, daß er dort schon von 1600 vorhanden ist. Seit 1604 ist er festzustellen in Heidmühlen, K. Neumünster, Gischenhagen und Wittenborn, 1604-1607 auch in Hamdorf, seit 1628 in Fahrenkrug, alle K. Segeberg, 1629/30 im Segeberger Verbittelgeld-Register noch ohne Ortsangabe, also wohl im Bereich der Segeberger  Heide, da 1646/47 dieselben Namen unter Rodenbek bei Heidmühlen und Rotenschafhaus wiederkehren. Seit 1632 ist der Name in Fehrenbötel, K. Neumünster, und 1665 in Fredesdorf, K. Segeberg, festzustellen.

Hoppener. Der Name tritt 1665 zum ersten Male in den Registern und zwar in Schwissel, K. Segeberg, auf.

Horn, auch Hornß. frühere Schreibung Horens. Der Name ist im K. Bramstedt verbreitet. Es ist schon seit 1526 ohne Unterbrechung in Wiemersdorf, seit 1560 in Hagen und seit 1604 auch in Föhrden nachzuweisen. Im Verbittelgeld-Register des K Kaltenkirchen ist er 1656/57 ohne Ortsangabe genannt.

Hornemann. Der Name tritt erst 1665 unter Groß-Niendorf, K. Leezen, auf, doch ist er im Verbittelgeld-Register Segeberg von 1656/57 ) ohne Ortsangabe genannt.

Horstmann. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf. Er ist von 1604-1657 in Gischenhagen, K. Segeberg, (frühere Register fehlen) und 1604/07 in Quaal, K. Warder, das damals noch zum Amte gehörte, 1656/57 in Mielsdorf, K. Segeberg, genannt.

Hüttmann, auch Hüttemann, frühere Schreibung Huthmann. Der Name ist nur in Kaltenkirchen verbreitet. Schon seit 1526 ist er in Henstedt, seit 1560 auch in Hüttblek nachzuweisen. Erst 1665 tritt er in einer Reihe anderer Dörfer auf: Schmalfeld, Kisdorf, Wakendorf II und Lentföhrden.

J

Jacobs (ß), auch Jacobßen . Der Name ist im 16. Jahrhundert sowohl im Osten als auch im K. Kaltenkirchen festzustellen: von 1526-1560 in Henstedt und Wakendorf II. Nach dieser Zeit weisen die Register den Namen nur noch für den Osten nach: Schon seit 1526 in Weede, K. Segeberg, und Westerrade, K. Pronstorf. nur 1526 in Groß-Rönnau, K. Segeberg.

Jappe. Der Name fehlt im Erdbuch, ist aber von 1628-1647 in Westerrade, K. Pronstorf, genannt.

Jeger. Dieser Name ist auch nicht mehr im Erdbuch genannt, er war aber im K. Kaltenkirchen von 1526-1560 in Henstedt und 1537-1560 in Ulzburg festzustellen.

Jungmake. Der Name fehlt auch im Erdbuch, ist aber im Verbittelgeld-Register der K. Kaltenkirchen, von 1606/07 ohne Ortsangabe und dann von 1628-1646 in Henstedt, K. Kaltenkirchen, nachzuweisen.

Junth. Der Name ist nur in Bramstedt festzustellen, ist dort seit 1628 in den Registern, doch auch schon im Verbittelgeld-Register Bramstedts 1606/07.

Jürgens. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf, ist dann aber sowohl im Osten als auch im Westen des Amtes nachzuweisen: Seit 1604 ist er in Bebensee, K. Segeberg, von 1604-1657 in Klein Niendorf, K. Segeberg, 1665 auch in Bornhöved und Wiemersdorf, K. Bramstedt, festzustellen.

K

Kabel. Im Erdbuch Ist der Name nicht genannt, jedoch seit 1604 und noch 1657 in Gischenhagen nachzuweisen.

Kahl. Dieser Name tritt in den Registern erst nach 1600 auf: 1628 und noch 1641, aber nicht mehr 1646 ist er in Bornhöved  genannt, in Mözen, K. Segeberg, seit 1632.

Kampen, auch Kampe (auch mit C). Im Erdbuch tritt der Name nur noch in Schmalensee, K. Bornhöved, auf. Im 16. Jahrhundert ist er in den Registern von 1526 und 1557 in Stipsdorf, K. Segeberg, Hagen und Wiemersdorf, K. Bramstedt, festzustellen.

Keyser. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Bornhöved.

Kicksehe. Der Name ist im Erdbuch in Gischenhagen, K. Segeberg, genannt, er tritt aber schon im Verbittelgeld-Register Segeberg von 1629/30 ohne Ortsangabe auf.

Kielvoß. Der Name tritt auch im Erdbuch zum ersten Male auf. u. z in Gischenhagen, K. Segeberg.

Klawen. Dieser Name ist 1665 zum ersten Male genannt in Kaltenkirchen.

Kleensanck, auch Kleinsanck. Der Name ist erst nach 1600 in den Registern festzustellen: 1632 in Hütten, 1665 in Kaltenkirchen, Kisdorf und Oersdorf, also nur im K. Kaltenkirchen .

Klocke, frühere Schreibung CIocken. Der früheste Nachweis  des Namens ist 1479 für Schlamersdorf, K. Oldesloe, möglich. Dort ist er auch noch bis 1665 ohne Unterbrechung festzustellen. Seit 1526 kommt er in Wakendorf I, ebenfalls K. Oldesloe, vor, in Groß Niendorf, K. Leezen, von 1628 bis 1632 und 1665 in Nützen, K. Kaltenkirchen.

Kock, auch Koch, frühere Schreibung Kocken. Der Name hat sein Hauptverbreitungsgebiet im Osten des Amtes. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung festzustellen in Schieren, K. Warder, und Fredesdorf, K. Segeberg, 1560 und 1567, aber nicht mehr 1604 in Todesfelde, K. Segeberg, seit 1604 in Bornhöved und 1665 in Gischenhagen, K. Segeberg, und Oersdorf, K. Kaltenkirchen. Im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1656/57 steht er ohne Ortsangabe.

Körner. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt u. z. in Bramstedt.

Koldemorgen. Der Name ist seit 1656 in Groß Gladebrügge, K. Segeberg, festzustellen.

Kop. Dieser Name tritt im Erdbuch auch zum ersten Male auf und zwar in Strukdorf, K. Pronstorf.

Kohrt, auch Kortß, frühere Schreibung Cordes. Der Name ist schon seit 1526 in Schlamersdorf, K. Oldesloe, festzustellen, von 1604-1657 in Gischenhagen, K. Segeberg, 1665 auch in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, und Wiemersdorf, K. Bramstedt.

Kracht, auch Kragt, Kragget. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Er tritt schon 1444 in Gönnebek, K. Bornhöved, auf und ist dort auch noch von 1604 bis 1647 nachzuweisen. Seit 1604 ist er in Schackendorf und Wahlstedt (bis 1656), beide K. Segeberg, seit 1628 in Schmalensee. K. Bornhöved, seit 1632 in Tarbek (ebenfalls K. Bornhöved) und 1665 auch in Bornhöved selbst, in Fehrenbötel, K. Neumünster, und Fahrenkrug, K. Segeberg. In Gischenhagen ist 1665 ein „Kraff“ genannt.

Krall. Der Name tritt erst nach 1650 in den Registern auf: Seit 1656 in Tarbek, K. Bornhöved, und 1665 auch in Todesfelde, K. Segeberg.

Kröger, auch Krüger , frühere Schreibung Kroeger. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Dort ist er schon seit 1526 ohne Unterbrechung nachzuweisen in Kattendorf und Kisdorf. In Oersdorf ist er 1526 und 1537 genannt, dann  wieder 1604-1630. 1560 tritt er in Kaltenkirchen auf, seit l604 in Hüttblek, seit 1628 in Hütten und Ulzburg, 1665 in Wakendorf, Henstedt und Schmalfeld. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er 1526 in Quarnstedt, K. Bramstedt, und seit 1656 in Todesfelde, K. Segeberg, nachzuweisen.

Krohn, auch Crohn, Crone, frühere Schreibung Krohn . Der Name ist schon 1526 weit im Amte verbreitet. Er ist seit diesem Jahr nachzuweisen in Schmalfeld, K. Kaltenkirchen, und Todesfelde (bis 1607), K Segeberg. 1526 ist er außerdem genannt in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, und Wakendorf I, K. Oldesloe, 1537 in Kattendorf, K. Kaltenkirchen, (auch noch 1560), und Schlamersdorf, K. Oldesloe. Seit 1560 ist er nachzuweisen in Hüttblek, K. Kaltenkirchen. 1632 ist der Name in Högersdorf, K. Segeberg, seit demselben Jahre auch wieder in Kattendorf, K. Kaltenkirchen, und 1665 in Kaltenkirchen und Blunk, K. Segeberg, vertreten.

Kruse. Dieser Name ist auch über das ganze Amt verbreitet. Er tritt schon seit 1526 ohne Unterbrechung in Barl, K. Bramstedt, auf. Von 1526-1560 ist er in Hagen, K. Bramstedt, und Stipsdorf, K. Segeberg, genannt. Nur im Register von 1526 ist er nachzuweisen in Hardebek, K. Bramstedt, und Bebensee, K. Segeberg. Seit 1537 ist er in Bark, K. Segeberg, festzustellen. Nur im Register von 1537 ist er in Wiemersdorf. K. Bramstedt, vorhanden. Seit 1560 tritt der Name auf in Neuengörs, K. Segeberg, und Henstedt, K. Kaltenkirchen (bis 1607), seit 1604 (frühere Register fehlen) in Gönnebek, K. Bornhöved, seit in Weede und Groß-Rönnau, K. Segeberg, seit 1656 in Steinbek, K. Segeberg, und endlich 1665 in Quarnstedt. K. Bramstedt, Wakendorf I, K. Oldesloe, und Heidmühlen, K. Neumünster.

Kuhle, auch Kuele. Der Name ist von 1604-1630 in Heidmühlen, K. Neumünster, von 1628-1630 auch in Gönnebek, K. Bornhöved. festzustellen.

L

Lange, frühere Schreibung Langk. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf. Seit 1604 ist er in Klein Gladebrügge  nachzuweisen, von 1604-1632 in Weede (beide im K. Segeberg), von 1604-1628 In Ulzburg, K. Kaltenkirchen. Aelter ist die Verbindung des Namens mit Vornamen:

Langhinrich(s oder ß). Diese Verbindung lässt sich schon seit 1526 in Schmalfeld, K. Kaltenkirchen, nachweisen, ist von 1628-1657 in Fehrenbötel, K. Neumünster, festzustellen, 1652 in Leezen, seit 1656 in Schmalensee K. Bornhöved, 1665 in Bornhöved und Bramstedt.

Langejohann. Diese Verbindung fehlt in dem Erdbuch und tritt auch in den Registern von 1604-1607 nur in Gönnebek, K. Bornhöved, auf.

Langemak, auch Lang(e)macke . Diese Verbindung eines Vornamens mit Lange ist auch erst nach 1600 in den Registern vertreten: Seit 1604 ist sie in Hüttblek, K. Kaltenkirchen, von 1604-1647 in Schmalensee, K. Bornhöved, seit 1628 in Bimöhlen , K. Bramstedt, und 1665 in Kattendorf, K. Kaltenkirchen , festzustellen.

Langetimm. Diese Verbindung ist auf den Osten des Amtes beschränkt. Sie ist schon 1526-1537 in Schlamersdorf, K. Oldesloe, nachzuweisen, 1560 bis 1607 in Altengörs, K. Segeberg, 1604-1632 in Steinbek, K. Segeberg, 1604-1647 in Geschendorf, K. Pronstorf, und 1665 wieder in Altengörs und Schlamersdorf.

Langeow. Dieser Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Bramstedt.

Leggewedel. Dieser Name ist nur im K. Kaltenkirchen in Kisdorf festzustellen, dort aber schon ohne Unterbrechung seit 1526.

Lembke. Dieser Name tritt erst seit 1646 in den Registern des Amtes auf und zwar seit 1646 in Kaltenkirchen und 1665 in Kükels und Gischenhagen, beide K. Segeberg.

Lensche. Der Name bleibt seit 1526 auf Bornhöved beschränkt.

Lentförß(s), auch Lemfers, Lenfers u. ä., frühere Schreibung Lentförde. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Dort ist er schon seit 1526 ohne Unterbrechung in Götzberg nachzuweisen, nur 1526  in Wakendorf II, seit 1604 ist er wieder in Wakendorf II und nun auch in Henstedt festzustellen, 1604-1607 in Nützen, in Oersdorf 1628-1646, seit 1656 auch in Kisdorf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist der Name seit 1629 in Leezen nachzuweisen.

Lindemann. Das Verbreitungsgebiet des Namens ist vor 1600) das K. Bramstedt nach 1600 der Westen, ja er greift auch schon auf den Osten über. Seit 1526 ist der Name mehrfach in Wiemersdorf ohne Unterbrechung festzustellen, auch in Hasenkrug (bis 1632), seit 1537 in Bramstedt und Fuhlendorf  (auch noch 1560), von 1604-1607 ist er in vagen und 1628-1657 in Bimöhlen nachzuweisen. Außerhalb dieses Kirchspiels tritt er von 1604-1607 in Schattendorf, K. Segeberg, seit 1656 in Ulzburg und 1665 in Henstedt, Kampen und Nützen (alle K. Kaltenkirchen) auf.

Linow. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male in den Amtsregistern aus und zwar in Mözen, K. Segeberg.

Lohfeldt, frühere Schreibung Loekfeld. Der Name ist schon seit 1526 in Wakendorf I, K. Oldesloe, ohne Unterbrechung nachzuweisen. Außerhalb dieses Ortes ist er 1537 in Schlamersdorf, K. Oldesloe, und 1604-07 in Altengörs, K. Segeberg, festzustellen.

Lochmann, Lohemann, frühere Schreibung Lowemann. Der Name ist schon seit 1526 in Föhrden, K. Bramstedt, nachzuweisen. 1665 tritt er auch in Gischenhagen, K. Segeberg, auf.

Loop. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf: Seit 1628 ist er in Nützen, K. Kaltenkirchen, seit 1632 in Gönnebek, K. Bornhöved, festzustellen. 1665 ist er auch in Ulzburg. K. Kaltenkirchen, und Heidmühlen, K. Neumünster, genannt.

Lose. Dieser Name ist nur im K. Kaltenkirchen verbreitet. Schon von 1526-1607 ist er in Kisdorf genannt. In den Registern von 1604-1607 ist er auch in Kattendorf anzutreffen. Seit 1629 ist der Name in Hütten und Westerwohld, seit

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h 1665 auch in Schmalfeld und Waken-

Lüders, frühere Schreibung Luiders.
biet des Namens ist das K. Kaltenkir
[chen] … , ist er nachzuweisen in Götzberg und
… [au]ch in Kisdorf (bis 1628). Außerhalb des
… [d]er Name von 1560-1657 in Westerrade
… [nachzu]weisen.

…. [Lu]itjens, frühere Schreibung Lueth-
gebiet des Namens ist der Osten des
on im Klosterreg. von 1444 in Söhren
zuweisen. Seit 1526 ist er genannt in
(bis1630) und Groß Gladebrügge (bis
Dreggers, 1604-1607 in Gischenhagen,
… [G]ladebrügge und 1665 auch in Schwissel
er im K. Segeberg) Wakendorf I, K. Ol-
[desloe] ….d.          

M

[Maa]ß. Verbreitungsgebiet des Namens ist
s. Hier ist er schon seit 1526 in Barm-
Kaltenkirchen, festzustellen. Seit 1629
… [Gischen]enhagen, K. Segeberg,1665 in Waken-
chen, auf.

[Ma]rtens. Der Name ist in erster Li-
anzutreffen. Von 1560-1630 ist er
llen, von 1628-1657 in Tarbek, K.
5 mehrfach in Wiemersdorf.

r Name tritt in den Reg. erst nach 1600
Kaltenkirchen auf. Seit 1604 ist er in
Ulzburg und 1665 in Kisdorf festzu-
[stellen.]

(..]es Verbreitungsgebiet des Namens ist
schon seit 1526 ist er nachzuweisen in
… [Weste]rrade. 1604-1607 ist er in Gischen-
[hagen] … Ulzburg und Wakendorf II, beide K.
[Kaltenkirchen festzuste]llen.

  1. Der Name fehlt im Erdbuch, ist
    in Schmalensee, K. Bornhöved, ge-

[M]ichelß, frühere Schreibung Michell. N
 Reg. nur im K. Kaltenkirchen auf.

Seit 1537 ist er festzustellen in Kisdorf, nur 1526 in Schmalfeld, 1604-1607 in Wakendorf II und seit 1628 in Kampen.

Minden, von. Der Name ist zum ersten Male im Erdbuch genannt und zwar in Bornhöved.

Möller, auch Müller frühere Schreibung Möller und Molre. Dieser Name ist über das ganze Amt verbreitet. Im Klosterregister von 1444 ist er schon in Schackendorf, K. Segeberg, und Leezen (hier auch noch 1665) genannt. 1526-1537 ist er festzustellen in Heiderfeld und Neversdorf, beide K. Leezen, seit 1526 in Strukdorf (bis 1647), K. Pronstorf, und Weede (bis 1560), K. Segeberg, seit 1537 auch in Schieren (bis 1607), K. Warder, und im K. Kaltenkirchen in Ulzburg. Seit 1604 ist der Name nachzuweisen in Kaltenkirchen, 1604-07 in Gischenhagen, K. Segeberg, (bis 1657) Kampen und Henstedt im K. Kaltenkirchen  und seit 1656 auch in Neuengörs, K. Segeberg.

Mohler, Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Gischenhagen, K. Segeberg.

Mohr, frühere Schreibung Moer. Der Name ist im Westen des Amtes und besonders im K. Kaltenkirchen verbreitet. Er ist seit 1526 ohne Unterbrechung nachzuweisen in Kisdorf und Lentföhrden (hier bis 1647), seit 1560 in Kaltenkirchen, seit 1604 in Nützen, seit 1628 in Schmalfeld. Im K. Bramstedt ist er von 1604-1628 (frühere Register fehlen) in Bimöhlen, von 1628-30 in Wiemersdorf, seit 1629 in Hasenmoor und seit 1632 auch in Hardebek festzustellen.

Mokelmann. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Hütten, K. Kaltenkirchen.

Mucksfeldt, frühere Schreibung Muggesvelt. Verbreitungsgebiet  des Namens ist das K. Bramstedt. Er ist schon 1526 in Föhrden (bis 1560), von 1537-1647 in Hagen, ebenfalls seit 1537 in Fuhlendorf und 1665 erstmalig außerhalb des K. Bramstedt in Winsen, K. Kaltenkirchen, genannt.

Mustin. Der Name beschränkt sich auf das Dorf Wakendorf I, K. Oldesloe, wo er seit 1526 nachzuweisen ist.

N

Niedorf, auch Nyendorf. Der Name tritt schon 1444 in Schackendorf, K. Segeberg, auf, ist aber erst seit 1604 in den Amts-Register vorhanden und zwar in Schlamersdorf, K. Oldesloe.

O

Offermann, auch Opfermann. Dieser Name ist nur im K. Kaltenkirchen festzustellen: Von 1526-1537 ist er in Henstedt, genannt. Er läßt sich dann aber erst im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1629/30 ohne Ortsangabe nachzuweisen und ist 1665 in Ulzburg festzustellen.

Ollding. Der Name ist im Erdbuch in Kaltenkirchen genannt, tritt aber schon im Verbittelgeld-Register desselben K. von 1656/57 ohne Ortsangabe auf.

Olufsen. Auch dieser Name tritt 1665 in Kaltenkirchen auf, ist aber schon schon im Verbittelgeld-Register desselben K. 1656/57 genannt.

Ophof, auch Uphof. Der Name tritt seit 1632 in Fuhlendorf, K. Bramstedt. auf, ist aber schon in den Bramstedter Verbittelgeld-Register von 1606/07 und 1629/30 genannt.

Orth. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Bramstedt. wo er schon seit 1526 in Bramstedt und Fuhlendorf nachzuweisen ist. 1604 ist er in Bimöhlen genannt, 1628-1647 in Wiemersdorf. Seit 1656 ist er auch im K. Kaltenkirchen nachzuweisen: Seit 1656 in Lentföhrden. 1656/57 in Nützen. Im Osten ist er 1656/57 in Geschendorf, K. Pronstorf, festzustellen.

Oßbarn, auch Oßbornn (frühere Schreibung). Der Name ist nur in, K. Segeberg verbreitet: Er ist schon seit 1526 festzustellen  in Blunk, seit 1604 in Hamdorf und 1665 auch in Negernbötel. In Quaal, K. Warder, das noch bis Anfang des 17. Jahrhundert zum Amte gehörte. ist der Name auch schon 1526 und noch 1607.

Ostermann. Der Name ist im Erdbuch nicht genannt, aber im K. Kaltenkirchen von 1604-1628 in Henstedt und in Hagen, K. Bramstedt, von 1604-1630 festzustellen.

Otto, auch Otte, frühere Schreibung Otten. Haupt-Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Hier ist er schon seit 1526 nachzuweisen in Kaltenkirchen, seit 1560 auch in Kisdorf. nur 1560 in Lentföhrden, und im Schmalfeld  seit 1632. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er genannt 1526 in Barl, K. Bramstedt, und seit 1560 in Todesfelde, K. Segeberg.

P

Panzer. Der Name tritt zum ersten Male im Erdbuch auf und zwar in Henstedt, K Kaltenkirchen.

Pape. Der Name ist im Erdbuch nur noch in Kisdorf genannt. In früheren Registern trat er auf von 1629-1647 in Gischenhagen, K. Segeberg, und im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1656/57 ohne Ortsangabe.

Peters. Der Name ist 1665 in Gischenhagen, K. Segeberg, und Ulzburg K. Kaltenkirchen, genannt. Im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1656/57 steht er ohne Ortsangabe.

Pieper. auch Pyper. Der Name fehlt im Erdbuch, ist aber von 1604-1647 in Gischenhagen, K. Segeberg, festzustellen.

Pingel. Der Name tritt in dem Register von 1537 zum ersten Male in Oersdorf, K. Kaltenkirchen, auf. Er ist dann bis 1656 nicht wieder genannt. Seit 1656 ist er dann in Wahlstedt, K. Segeberg, und Hagen, K. Bramstedt, und 1665 auch in Kampen, K. Kaltenkirchen, festzustellen.

Poggensehe. Der Name tritt seit 1646 im K. Pronstorf in Strukdorf und 1665 in Geschendorf auf. In früheren Registern ist er im Segeberger Verbittelgeld-Register von 1629/30 ohne Ortsangabe genannt.

Pöelsen. Der Name fehlt im Erdbuch, ist aber 1604-07 (frühere Register fehlen) in Bimöhlen, K. Bramstedt, genannt.

Pohlmann, frühere Schreibung Polemann. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung festzustellen in Kisdorf, seit 1560 in Henstedt, seit 1604 in Hüttblek, und seit 1632 in Kattendorf. Nur 1632 ist er genannt in Ulzburg. Außerhalb des K. Kaltenkirchen, tritt er in den Registern erst nach 1600 auf: Seit 1604 (frühere Register fehlen) in Bimöhlen, K. Bramstedt. und seit 1628 auch in Bramstedt selbst

Prunß, vereinzelt auch Brunß. Auch dieser Name ist zur Hauptsache im K. Kaltenkirchen verbreitet. Schon seit 1520 ist er in Schmalfeld und Kisdorf (hier bis 1607) nachzuweisen. Seit 1628 tritt er auch in Henstedt auf. Außerhalb  des K. Kaltenkirchen ist er nur von 1604-1630 in Wiemersdorf, K. Bramstedt, festzustellen.

Pump. Der Name tritt in den vorliegenden Registern erst nach 1600 im Amte auf: von 1604 (frühere Register fehlen) bis 1647 in Mözen, K. Segeberg, und 1665 in Groß-Niendorf , K. Leezen. Im Segeberger Verbittelgeld-Register von 1656/57 ist er ohne Ortsangabe genannt.

R

Ramm, auch Ram, frühere Schreibung Ramb. Verbreitungsgebiet des Namens sind die K. Segeberg und Pronstorf. Schon im Register von 1444 tritt er in Klein-Gladebrügge auf. Hier ist er auch von 1526-1665 festzustellen. Von 1526 bis 1646 tritt er in Groß-Gladebrügge, von 1526-1537 auch in Mielsdorf (alle im K. Segeberg) auf. Im K. Pronstorf ist er schon seit 1526 in Westerrade (bis 1560 und wieder 1656/57), in Strukdorf seit 1628 nachzuweisen. 1604-1607 ist er in Schieren genannt. (K. Warder). In den Klosterdörfern Högersdorf. K. Segeberg, und Geschendorf, K. Pronstorf, ist er schon 1604 (frühere Register fehlen) genannt, in Gischenhagen, K. Segeberg, erst seit 1656.

Ratchen, auch Radtke, frühere Schreibung Raethkenn. Der Name tritt im 16. Jahrhundert nur vereinzelt auf: 1526 ist er in Mielsdorf, K. Segeberg, und Hagen, K. Bramstedt genannt. Seit 1604 (frühere Register fehlen) ist er in Geschendorf K. Pronstorf, und 1665 auch in Strukdorf, K. Pronstorf. und Schieren, K. Warder, festzustellen.

Reeders, auch Rehders und Reer. Dieser Name gehört zu den am weitesten verbreiteten Namen im Amte. Im Erdbuch tritt er 29 mal auf. In dem Klosterregister von 1444 ist er in den Dörfern Leezen, Högersdorf und Schackendorf (letztere im K. Segeberg) schon genannt. In diesen tritt er seit 1604 (Register der Zwischenzeit fehlen) auch noch ohne Unterbrechung auf. Seit 1526 ist er festzustellen in Altengörs. Neuengörs (bis 1647) und Groß-Gladebrügge (alle im K. Segeberg). seit 1537 in Groß-Niendorf, K. Leezen, seit 1560 in Schlamersdorf, K. Oldesloe, seit 1604 in Gischenhagen, K. Segeberg, seit 1560 in Schlamersdorf, Oldesloe. seit 1604 in Gischenhagen, K Segeberg, seit 1628 (frühere Register fehlen) in Schwissel und Kükels, K. Segeberg, und Wakendorf I, K. Oldesloe, in Strukdorf, K. Pronstorf. seit 1629, seit 1646 in Mielsdorf und in Weede, beide K. Segeberg, seit 1656. Seit 1560 ist der Name auch im Westen des Amtes vertreten. von 1560-1646 ist er in Kattendorf, K Kaltenkirchen. seit 1604 auch in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, und Quarnstedt, K. Bramstedt. und 1665 in Wakendorf II und Winsen, K. Kaltenkirchen, und Bramstedt festzustellen. Im Verbittelgeld-Register Bramstedt ist er 1656/57 auch genannt.

Reimers, frühere Schreibung Reymers. Der Name tritt im Klosterreg von 1444 schon in Klein-Niendorf (auch von 1604-1657) und Fahrenkrug (auch seit 1628) (Register der Zwischenzeit fehlen), beide K. Segeberg. auf. Im Osten des Amtes tritt er in den Registern des 16. Jahrhundert nicht auf, da er sich in erster Linie in den Klosterdörfern ausgebreitet hat. Seit 1604 ist er festzustellen in Wahlstedt (bis 1647) und Mözen (bis 1632), beide K. Segeberg, seit 1656 in Groß-Rönnau, Schwissel, beide K. Segeberg, und Schlamersdorf, K. Oldesloe, und 1665 in Bornhöved. Im Westen des Amtes  tritt der Name seit 1526 ohne Unterbrechung in Quarnstedt, K. Bramstedt, auf. 1537 ist er dann noch in Henstedt, K. Kaltenkirchen, nachzuweisen.

Rese. Der Name ist im Erdbuch nicht genannt, aber in den Registern von 1604-1630 in Schmalensee, K. Bornhöved, festzustellen.

Retschow. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Bornhöved. Rever, auch Röver. Der Name tritt seit 1628 in Bramstedt auf.

Rieken. Der Name kommt im Erdbuch nicht vor, ist aber in früheren Registern (schon 1526 und noch 1560) in Wiemersdorf, K. Bramstedt, und 1628 in Bimöhlen, K. Bramstedt, genannt.

Rithagen, auch Rethagen. Der Name fehlt im Erdbuch, ist aber von 1537 bis 1632 in Bornhöved genannt.

Röbken, auch Repke. Der Name tritt 1604-1607 in Bimöhlen, K. Bramstedt, auf, ist aber 1606/07, 1629/30 und 1656/57 im Bramstedter Verbittelgeld-Register vorhanden und 1665 in Bramstedt genannt.

Rölcke(n), auch Rölicke. Der Name ist nur im K. Kaltenkirchen  festzustellen: Er ist von 1560-1628 in Kattendorf, von 1604-1657 in Oersdorf und 1665 in Ulzburg nachzuweisen.

Röper. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Bornhöved.

Rode. Auch dieser Name tritt im Erdbuch erstmalig auf u. z. in Gischenhagen.

Rolefs (ff), auch Raleffs, frühere Schreibung Ralwes und Rolof. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Segeberg. Er ist schon im Klosterregister von 1444 in Klein Niendorf, (hier auch noch 1665) genannt. Seit 1526 ist er festzustellen in Hamdorf, von 1526-1607 auch in Neuengörs, seit 1604 (frühere Register fehlen) in Steinbek, seit 1628 (frühere Register fehlen) in Kükels, seit 1632 in Stipsdorf, seit 1646 in Schackendorf und 1665 auch in Blunk.

Rollfinck. Der Name ist seit 1628 in Bramstedt festzustellen.

Rottgardt, auch Rotger, frühere Schreibung Rathgys. Der Name bleibt in den Registern auf 8 Dörfer beschränkt: Weede und Steinbek, K. Segeberg, und Geschendorf, K. Pronstorf. In Weede ist er seit 1526, in den beiden übrigen seit 1604 (frühere Register fehlen) nachzuweisen.

Rüstemann. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf  und zwar in Henstedt, K. Kaltenkirchen.

Rugehase. Im Erdbuch ist der Name zum ersten Male mit Ortsangabe und zwar in Fredesdorf, K. Segeberg, genannt, doch tritt er schon im Segeberger Verbittelgeld-Register von 1656/57 auf.

Runge. Der Name ist im 16. Jahrhundert sowohl im Westen als auch im Osten des Amtes vertreten, nach 1600 ist das Hauptverbreitungsgebiet der Westen. 1526 ist er genannt in Schieren, K. Warder, Tarbek, K. Bornhöved, (noch 1665), Hagen (bis 1607) und Fuhlendorf  (auch 1537), beide K. Bramstedt, 1560 tritt er auf in Weede, K. Segeberg, und Quarnstedt, K. Bramstedt. Seit 1604 ist er festzustellen in Bimöhlen und Borstel. K. Bramstedt. und 1665 auch in Hasenkrug, K. Bramstedt.

Ruschmann. Der Name ist seit 1567 in Todesfelde, K. Segeberg, festzustellen, 1665 auch in Schafhaus. In den Registern von 1629/30 und 1657/59 auch ohne Ortsangabe, also im Bereich der Segeberger Heide.

S

Saggau, Saggow, frühere Schreibung Zaggow. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Bornhöved. Schon 1444 ist er im Klosterregister in Gönnebek genannt. Hier ist er auch noch von 1604-1665 festzustellen (Register der Zwischenzeit fehlen). Seit 1537 lässt er sich in Bornhöved. seit 1628 in Tarbek und Schmalensee nachweisen. Außerhalb des K. Bornhöved ist er 1665 in (Geschendorf, K. Pronstorf. genannt.

Sarau, Sarow, frühere Schreibung Szarrow. Der Name ist zwar von 1526-1607 in Wakendorf I. K. Oldesloe. genannt, kommt dann aber erst 1629/30 im Segeberger Verbittelgeld-Register ohne Ortsangabe vor. 1665 ist er in Schackendorf, K. Segeberg, festzustellen.

Schacht. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf und zwar 1604/07 in Bark, K. Segeberg. und seit 1628 in Geschendorf, K. Pronstorf.

Schack, frühere Schreibung Schacken. Verbreitungsgebiet des Namens in das K. Bramstedt. Schon seit 1526 lässt er sich bis 1647 in Wiemersdorf und Bramstedt feststellen, von 1628-1647 in Hagen und seit 1632 auch in Fuhlendorf.

Scheel. Dieser Name ist erst seit 1656 in den Registern und zwar in Schieren, K. Warder, festzustellen.

Schenkell, frühere Schreibung Schinkell. Der Name ist nur im K. Kaltenkirchen verbreitet. Schon 1526 ist er festzustellen in Kisdorf (bis 1537) und Henstedt (auch bis 1537), seit 1560 ist er in Hüttblek vertreten und 1665 auch in Kattendorf.

Schildt, frühere Schreibung Schaelt. Der Name tritt nur in den zum Amte gehörenden Dörfern des K. Pronstorf auf: 1526 in Strukdorf, 1537 und wieder 1665 in Westerrade und 1604/07 und 1646/47 in Geschendorf.

Schlaef. Es ist der Name des Bramstedter Kirchspielvogtes daher nur im Erdbuch genannt, da abgabenfrei.

Schlötel, auch Schlotell. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf: Seit 1604 (frühere Register fehlen) in Högersdorf, K. Segeberg, seit 1646 in Neversdorf, K. Leezen, seit 1656 in Gischenhagen und 1665 auch in Mözen nachzuweisen.

Schlüter. Der Name ist 1665 nur in Winsen, K. Kaltenkirchen genannt. Er kommt in früheren Registern vor 1604-1607 in Gischenhagen, K. Segeberg, und im Bramstedter Verbittelgeld-Register von 1629/30 und 1656/57.

Schmalefeldt. Der Name ist mit einer Ausnahme (1537 in Wiemersdorf, K. Bramstedt) seit 1537 nur in Altengörs, K. Segeberg, festzustellen.

Schmidt, auch Schmitt. Der Name ist seit 1646 im K. Pronstorf, und zwar von 1646-1657 in Geschendorf und 1665 in Strukdorf festzustellen.

Schmuck, auch Schmugk, frühere Schreibung Smucke. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Hier ist er schon seit 1526 in Kisdorf mehrfach nachzuweisen. Mit Unterbrechungen (1604-1607, 1646, 1665) ist er in Henstedt genannt. Seit 1628 tritt er auf in Götzberg, seit 1632 auch in Ulzburg.

Schnack, frühere Snacken. Der Name fehlt zwar im Erdbuch, doch ist er schon seit 1526 in Todesfelde, K. Segeberg, (bis 1647) und von 1560 bis 1632 in Heiderfeld, K. Leezen, festzustellen.

Schnor, frühere Schreibung Snor. Der Name ist 1444 in Negernbötel, K. Segeberg, genannt, fehlt aber dann in den Registern bis 1656, wo er in Gönnebek, K. Bornhöved, auftritt, 1665 auch in Gischenhagen, K. Segeberg.

Schoef. Der Name tritt nur in Winsen 1665 auf. In früheren Registern ist er im Verbittelgeld-Register 1606/07 ohne Ortsangabe genannt.

Schöer, auch Schören, Schörn, frühere Schreibung Schuren. Verbreitungsgebiet ist der Osten des Amtes. Schon seit 1526 ist er in Westerrade, K. Pronstorf, festzustellen. nur 1526 in Klein Gladebrügge, K. Segeberg, seit 1604 in Söhren (frühere Register fehlen) und Neuengörs, beide K. Segeberg, seit 1646 auch in Weede und Stipsdorf, K. Segeberg, und Schieren, K. Warder.

Schönefeld. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Name in Gischenhagen-Segeberg genannt.

Schöttler, auch Schottler, frühere (Schreibung Schotteler. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung und mehrfach  in Todesfelde, K. Segeberg, genannt. In Groß Niendorf, K. Leezen, ist er 1560, in Kükels, K. Segeberg, 1628 (frühere Register fehlen) festzustellen, seit 1646 in Mözen, K. Segeberg, und Heidmühlen, K. Neumünster. Im Verbittelgeld-Register des K. Kaltenkirchen von 1656/57 ohne Ortsangabe.

Schramm, auch Schram, frühere Schreibung Schrame. Der Name ist nicht im Erdbuch genannt, doch ist er schon seit 1526 bis 1657 in Bornhöved nachzuweisen, außerdem tritt er 1604-1607 in Wakendorf I, K. Oldesloe, auf.

Schröder. Der Name tritt in den Reg erst nach dem 30-jährigen Kriege auf, und zwar 1656 in Gönnebek, K. Bornhöved, seit demselben Jahr auch in Gischenhagen, K. Segeberg, 1665 auch in Henstedt, K. Kaltenkirchen, Barl, K. Bramstedt, und Bornhöved.

Schümann, Schünemann , frühere Schreibung Schunemann. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechungen nachzuweisen in Henstedt, seit 1560 auch in Schmalfeld, seit 1632 ist er in Oersdorf, von 1632-1657 auch in Kisdorf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er seit 1604 (erstes Auftreten in den Segeberger Amtsregistern) in Heidmühlen, K. Neumünster, genannt.

Schütt, einmal auch Schütz, Schütten frühere Schreibung Schutten. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er in Henstedt (bis 1607) und Wakendorf II (bis 1537), nur 1526 in Ulzburg festzustellen. Seit 1560 tritt er auf in Kisdorf und seit 1604 (frühere Register fehlen) in Kampen. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist der Name schon seit 1526 in Bark, K. Segeberg, festzustellen, hat aber im Osten bis 1665 keine weitere Verbreitung gefunden.

Schult. Dieser Name tritt erst nach dem 30jährigen Kriege in den Registern auf und zwar seit 1656 in Schmalensee, K. Bornhöved.

Schwart, auch Schwarten. Der Name ist im Osten des Amtes verbreitet. Er tritt in den Registern des 16. Jahrhundert nur vereinzelt auf und meistens in der Form, daß Sch[wart oder Schwarten] vor dem Rufnamen steht, so 1526 in Neuengörs, 1526 und 1537 in Mielsdorf und 1560 in Weede, alle K. Segeberg. Als Familienname ist er von 1628-1646 in Altengörs, von 1632-1647 in Neuengörs, beide K. Segeberg, seit 1646 in Schmalensee, K. Bornhöved, und 1665 in Schieren, K. Ward er, festzustellen.

Schwein(m), frühere Schreibung Sweynn. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon im Heberegister von 1444 ist er in Mözen und Groß Gladebrügge (hier Swin), beide K. Segeberg, genannt. Seit 1526 tritt er in Bark (bis 1607), K. Segeberg, seit 1560 in Krems l, K. Leezen, auf. In den Klosterdörfern Mözen (bis 1632), Schackendorf und Negernbötel, im K. Segeberg, und in Leezen ist er schon 1604 (frühere Register fehlen) festzustellen und auch noch 1665. In Wakendorf II, K. Kaltenkirchen, tritt er 1604-1607 auf, in Gischenhagen, K. Segeberg, 1665.

Schwering. Der Name tritt seit 1628 in Nützen. K. Kaltenkirchen, auf.

Sebelin. Der Name ist in, Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Bramstedt.

Seefeldt, auch Sehefelt. Im Erdbuch fehlt der Name. Jedoch ist er schon 1444 in Söhren und von 1604-1647 in Gischenhagen beide K. Segeberg, genannt.

Selcke. Der Name tritt in den Registern erst nach dem 30jährigen Krieg und zwar im K. Bornhöved auf: Seit 1656 in Bornhöved selbst und in Tarbek.

Semmelhacke. Erst nach 1600 ist dieser Name in den Registern festzustellen. Er ist von 1604-1657 in Schmalfeld, K. Kaltenkirchen, und 1665 in Kaltenkirchen selbst genannt.

Sibbers, Sibberts, frühere Schreibung Sibberdes. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er in Nützen und Kattendorf ohne Unterbrechung festzustellen. In Oersdorf tritt er 1604-1607 auf und wieder 1665, seit 1628 auch in Kaltenkirchen und 1665 in Kisdorf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist der Name seit 1604 in Hagen, K. Bramstedt, und 1632 in Bramstedt selbst nachzuweisen.

Sick auch Syek . Der Name fehlt im Erdbuch, ist dagegen von 1604 (frühere Register fehlen) bis 1632 in Schmalensee, K. Bornhöved, genannt.

Siefke, frühere Schreibung Siweke. Der Name ist nur im K. Kaltenkirchen anzutreffen und tritt hier schon seit 1526 in Kattendorf auf, 1560 in Kaltenkirchen, 1604-1607 in Schmalfeld. Seit 1604 ist er festzustellen in Hüttblek, 1628 in Henstedt, seit 1656 wieder in Schmalfeld und 1665 auch in Hütten.

Siegeler. In den Registern tritt der Name 1665 zum ersten Male in Bornhöved auf.

Siemens, Simons, frühere Schreibung Simons. Der Name ist über das ganze Amt verbreitet. Er ist schon 1526 genannt in Lentföhrden (noch 1665), K. Kaltenkirchen, Schieren (bis 1537), K. Warder, als auch in Quaal, das im 16. Jahrhundert noch zum Amte gehörte. Seit 1643 ist er festzustellen  in Groß Gladebrügge, K. Segeberg, seit 1656 in Kampen, K. Kaltenkirchen, und 1665 auch in Blunk, K. Segeberg, und Ulzburg, K. Kaltenkirchen.

Sievers. Der Name ist seit 1628 in Fehrenbötel, K. Neumünster, genannt (frühere Register fehlen).

Soest, frühere Schreibung Sost. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Er tritt zum ersten Male in den Reg aus 1560 in Schmalfeld, 1604-1607 in Henstedt und seit 1604 in Ulzburg.

Soltwedel. Verbreitungsgebiet des Namens sind die K. Segeberg und Leezen. Schon seit 1526 ist er festzustellen in Todesfelde, K. Segeberg, 1604-07 in Groß Niendorf, K. Leezen, seit 1628 in Mözen. K. Segeberg, Leezen (bis 1657) Bark, K. Segeberg, (noch 1632) und Schwissel (frühere Register fehlen), 1656/57 ist er auch in Krems I,. K. Leezen, genannt.

Sommer. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Westerrade, K. Pronstorf.

Sorbehk. Der Name ist seit 1632 in Wiemersdorf, K. Bramstedt, genannt.

Sorgenfrei(y), frühere Schreibung Sorgenfri. Hauptverbreitungsgebiet des 27 mal im Erdbuch vorkommenden Namens ist der Osten des Amtes. Im Heberegister von 1444 ist er schon in Wahlstedt, K. Segeberg, nachzuweisen (auch noch 1604-1665, Zwischenregister fehlen). Festzustellen ist er seit 1560 in Heiderfeld, K. Leezen, seit 1604 in Klein Niendorf, Gischenhagen und Mözen (hier bis 1630), alle K. Segeberg (frühere Register fehlen), Schieren, K. Warder, (bis 1607), Stipsdorf, Blunk und Neuengörs, K. Segeberg, seit 1628 in Groß Niendorf, K. Leezen, 1629/30 auch in Wakendorf I, K. Oldesloe, seit 1632 in Weede, K. Segeberg, seit 1656 wieder in Wakendorf I, 1665 wieder in Schieren. Im Westen des Amtes  ist er seit 1632 in Kaltenkirchen in den Registern genannt.

 Spaer, auch Sparen, frühere Schreibung Sporr. Der Name ist im Osten des Amtes verbreitet. Schon im Register von 1444 ist er in Schackendorf und Klein-Niendorf, beide K. Segeberg, genannt. In Schackendorf tritt er in den Registern seit 1604 wieder auf, 1632 auch in Leezen und seit 1643 auch in Högersdorf, K. Segeberg. Da alle diese Dörfer zu den sog. Klosterdörfern gehörten, ist ein früherer Nachweis des Namens nicht möglich, da zwischen 1444 und 1604 bis jetzt keine Register bekannt sind.

Specht. Dieser Name kommt nur im Osten des Amtes vor. Er ist schon seit 1526 in Weede und Stipsdorf (hier bis 1537), beide K. Segeberg, nachzuweisen. 1537 tritt er in Strukdorf, K. Pronstorf, auf und ist 1665 auch in Gischenhagen, K. Segeberg, genannt.

Stahl. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf, und zwar in Kisdorf, K. Kaltenkirchen.

Stak, auch Staken. Dieser Name ist nur in Negernbötel  seit 1604 (frühere Register fehlen) festzustellen.

StamerJohann. Der Name ist besonders im K. Kaltenkirchen verbreitet. Hier tritt er seit 1560 in Lentföhrden ohne Unterbrechung bis 1646 auf, 1604-1607 (frühere Register fehlen) ist er in Kampen festzustellen, seit 1604 in Kaltenkirchen, von 1628—1646 in Kattendorf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen tritt er 1628 in Bramstedt auf und seit 1632 in Bimöhlen.

StarkeJohann. Auch dieser Name ist besonders im K. Kaltenkirchen verbreitet. Schon seit 1526 ist er in Henstedt nachzuweisen. Seit 1604 tritt er auch in Oersdorf und seit 1632 in Wakendorf II auf. Außerhalb des K. Kaltenkirchen ist er 1665 in Quarnstedt, K. Bramstedt, genannt.

Staven. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Heidmühlen, K. Neumünster.

Steffens. Der Name ist im Erdbuch nicht genannt, ist aber von 1628-1632 in Bramstedt festzustellen.

Stekemest. Der Name tritt in den ältesten Registern sowohl im K. Bramstedt als auch im K. Leezen auf: Im K. Bramstedt  schon seit 1526 in Wiemersdorf (bis 1607), von 1537-1560 in Barl und 1665 auch in Bramstedt. Im K. Leezen ist er schon seit 1526 bis 1628 in Neversdorf festzustellen.

Steen, auch Stein, frühere Schreibung Steyn. Der Name ist von 1526-1560 in Hardebek, K. Bramstedt, festzustellen. Seit 1604 (frühere Register fehlen) tritt er in Söhren, K. Segeberg, und in Geschendorf, K. Pronstorf, auf.

Steenbock, auch Steinbock. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf, und zwar am Rande der Segeberger Heide. Er ist seit 1629 nachzuweisen in Todesfelde, K. Segeberg, seit 1632 in Hüttblek, K. Kaltenkirchen, 1656/57 in Oersdorf, ebenfalls K. Kaltenkirchen, und 1665 auch in Bark, K. Segeberg.

Stegemann, auch Stegelmann. Nur in Bornhöved ist der Name schon seit 1526 nachzuweisen. In demselben K. ist er seit 1604 (frühere Register fehlen) in Schmalensee und Gönnebek (bis 1647) festzustellen. Nach 1600 tritt er auch in den Registern des K. Kaltenkirchen auf: seit 1604 in Kattendorf  und seit 1656 noch in Oersdorf. Außerdem ist er von 1632-1657 noch in Fehrenbötel, K. Neumünster, genannt.

Steineke. Der Name ist 1665 nur in Schmalensee, K. Bornhöved, genannt. In früheren Registern tritt er nur einmal auf: 1526 in Schlamersdorf, K. Oldesloe.

Stender. Der Name tritt erst nach 1600 in den Amts-Register auf. Von 1604-28 ist er in Wittenborn, K. Segeberg, von 1604-1647 in Leezen und 1604-1607 in Wiemersdorf, K. Bramstedt, festzustellen. 1665 ist er dann in Schmalfeld, K. Kaltenkirchen, Quarnstedt, K. Bramstedt („Itzehoesche Leute“), Groß-Gladebrügge, K. Segeberg, und Gönnebek, K. Bornhöved, genannt.

Stick, auch Sticken Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, und Bornhöved.

Stocker, auch Stöcker. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Bramstedt. Schon seit 1526 ist er ohne Unterbrechung nachzuweisen in Hardebek und Wiemersdorf, 1526 ist er auch in Hasenkrug genannt.

Stoffersen. 1665 ist der Name nur in Gischenhagen, K. Segeberg, genannt. In früheren Registern ist er von 1526-1537 in Schlamersdorf, K. Oldesloe, nachzuweisen.

Stolle(n), auch StoIte(n), frühere Schreibung ist Stollen(n). Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon im Register von 1444 ist er in Högersdorf, K. Segeberg, genannt, hier ist er auch seit 1604 wieder festzustellen. (Register der Zwischenzeit fehlen). Schon seit 1526 ist der Name irr Groß-Niendorf, K. Leezen, Heiderfeld, ebenfalls K. L., und Wakendorf I, K. Oldesloe, genannt. Seit 1560 ist er nachzuweisen in Schlamersdorf, K. Oldesloe, von 1604-1632 in Gischenhagen, K. Segeberg, und seit 1632 auch in Leezen. Außerhalb dieses Gebietes ist er nur 1537 genannt, und zwar in Henstedt und Ulzburg im K. Kaltenkirchen.

Stolting. Der Name fehlt im Erdbuch. Er war 1604 (frühere Register fehlen) in Schmalensee, K. Bornhöved, genannt..

Struck. Der Name fehlt auch im Erdbuch. Er ist aber schon 1444 in  Stipsdorf, K. Segeberg, genannt und hier auch von 1526 bis 1632 festzustellen. Außerdem ist er von 1629-1647 in Gischenhagen, K. Segeberg, nachzuweisen.

Struve, frühere Schreibung Struf. Verbreitet ist der Name im Westen des Amtes. Im Register von 1537 ist er genannt in Bramstedt und Kisdorf (hier auch noch 1560). Bis 1632 fehlt er dann in den Registern seit dem Jahr ist er in Hütten genannt. 1656/57 ist er auch in Kampen nachzuweisen.

Stüve(n). Der Name tritt er nach 1600 in den Registern des Amtes auf: seit 1628 in Bramstedt, 1656/57 in Groß Rönnau, K. Segeberg, und 1665 in Fuhlendorf, K. Bramstedt.

Stute, auch Studt, frühere Schreibung Stute. Haupt-Verbreitungsgebiet ist der Osten des Amtes. Schon 1444 ist er in Leezen genannt. Er ist schon seit 1526 in Bark, K. Segeberg, (bis 1607) und Krems I, K. Leezen, (noch 1537) festzustellen, seit 1537 dann auch in Klein Gladebrügge, Groß Rönnau (bis 1632), beide K. Segeberg, seit 1604 in Gischenhagen und Söhren (frühere Register fehlen) und Mielsdorf, alle K. Segeberg, 1646/47 in Mözen, K. Segeberg und 1665 in Schieren, K. Warder, festzustellen. Außerhalb dieses Verbreitungsgebietes ist er seit 1560 in Wakendorf II und 1665 auch in Kisdorf, beide K. Kaltenkirchen, nachzuweisen.

Sülow, frühere Schreibung Suilow. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Hier ist er seit 1537 in Nützen festzustellen, seit 1560 in Kisdorf, seit 1604 in Henstedt, seit 1632 in Wakendorf II und 1665 auch in Kattendorf.

T

Teeden, auch Tehden und Teden, in den Bauernvogtsberichten 1645 Teegen, frühere Schreibung Tiden. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Hier ist er schon 1444 in Bebensee, K. Segeberg und Gönnebek, K. Bornhöved, festzustellen. In Bebensee ist er dann seit 1526 ohne Unterbrechung zu verfolgen, ebenfalls schon seit 1526 ist er nachzuweisen in Groß-Niendorf, K. Leezen, seit 1560 in Heiderfeld, K. Leezen, und Mielsdorf (bis 1607) K. Segeberg, seit 1604 ist er genannt in Neversdorf, K. Leezen, und Leezen selbst, in Neuengörs, K. Segeberg, und Heidmühlen (bis 1657), K. Neumünster. Seit 1628 tritt der Name auf in Todesfelde, K. Segeberg, seit 1645 in Groß Gladebrügge, K. Segeberg, und seit 1646 auch in Schieren, K. Warder. In der Schreibung Tyde kommt der Name 1537-1560 in Westerrade, K. Pronstorf vor. Außerhalb dieses Verbreitungsgebietes tritt er im Bramstedter Verbittelgeld-Register von 1606/07 und 1629/30 auf.

Tewes. Der Name ist nicht im Erdbuch vorhanden, ist aber von 1632-1657 in Hasenkrug, K. Bramstedt, festzustellen.

Thun. Der Name ist zum ersten Male im Erdbuch genannt  und zwar in Krems l, K. Leezen.

Tick. Auch dieser Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Heidmühlen, K. Neumünster.

Tieß, auch Tießen, frühere Schreibung Tyggeß. Verbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er in Oersdorf, festzustellen. 1537 ist er auch in Kisdorf genannt, seit 1604 tritt er dann auf in Kampen (frühere Register fehlen) und Henstedt und Kaltenkirchen auf, seit 1628 ist er wieder in Kisdorf festzustellen, seit 1656 in Wakendorf II und 1665 auch in Kattendorf.

Timmermann. Der Name ist vor 1600 nur einmal in den Registern genannt und zwar in Schlamersdorf, K. Oldesloe. Nach 1600 tritt er dann vornehmlich im K. Kaltenkirchen auf: von 1629-1647 in Hütten, 1646 in Hüttblek und seit 1646/47 auch unter dem neuen Ortsnamen Fuhlenrue.

Tinßfeldt, auch Tintfelß, frühere Schreibung Tensvelt. Der Name ist nur im K. Bornhöved verbreitet. Schon 1444 ist er in Gönnebek genannt. Hier ist er auch in den Registern von 1604 (Zwischenregister fehlen) bis 1665 noch festzustellen.  1665 ist er dann auch in Schmalensee genannt.

Titke, auch Titken, frühere Schreibung Tithkenn. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der Westen des Amtes. Im Osten tritt er nur in den Reg von 1526 und 1537 in Wakendorf l, K. Oldesloe, auf. Gleichzeitig ist er auch in Wiemersdorf, K. Bramstedt, genannt (bis 1657) festzustellen, von 1632-46 ist er nachzuweisen in Kaltenkirchen, 1665 in Hüttblek, K. Kaltenkirchen, und Föhrden, K. Bramstedt.

Töte, auch Toete, frühere Schreibung Tote. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon 1444 ist er genannt in Kükels und Wahlstedt im K. Segeberg, und Leezen. Im Dienstgeld-Register des Bischofs von Lübeck von 1479 ist er in Fredesdorf, K. Segeberg, festzustellen, hier auch von 1526 bis 1665. 1526 ist der Name in Groß-Rönnau, 1526 und 1537 in Bark, beide K. Segeberg, 1537 und 1560 in Schlamersdorf, 1604/07 in Wakendorf l, beide K. Oldesloe, genannt. Seit 1604 tritt er auf in Wittenborn (bis 1657), seit 1628 auch in Kükels (Zwischenregister fehlen) und Gischenhagen, alle K. Segeberg, und Gönnebek, K. Bornhöved, seit 1632 in Heidmühlen, K. Neumünster, (bis 1657) seit 1646 in Groß-Niendorf, K. Leezen, und 1665 auch in Mözen und Bebensee, beide K. Segeberg.

Tonne, auch Tonnen, frühere Schreibung Tunne. Der Name beschränkt sich bis Mitte des 17. Jahrhunderts auf das Gebiet um Leezen. Er ist schon seit 1526 ohne Unterbrechung in Bebensee, K. Segeberg, nachzuweisen. (Ob der Name „Timmen“ in Bebensee im Heberegister von 1444 nicht ein Lesefehler ist und „Tunne“ heißen muss? Denn der Vorname, der recht häufig ist, wird stets Tymme geschrieben). 1526 ist er auch in Groß-Niendorf, K. Leezen genannt. Seit 1632 ist er dann in Leezen, seit 1656 auch in Gischenhagen und 1665 im K. Pronstorf in Westerrade festzustellen.

Tonnieß. Der Name tritt erst seit 1629 in Gischenhagen und 1665 auch in Klein-Niendorf, beide K. Segeberg, auf.

Tralow. Der Name bleibt auf die nähere Umgebung Segeberg  beschränkt: Schon seit 1444 läßt er sich in Stipsdorf mehrfach nachweisen, seit 1656 ist er auch in Gischenhagen und Groß-Gladebrügge genannt.

Trede. Der Name tritt erst seit 1628 in den Registern auf: 1628-1632 ist er in Schieren, K. Warder, und 1665 in Bramstedt genannt.

Trompetter. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Gischenhagen, K. Segeberg.

V

Vahrenkrog siehe F.

Veerß siehe F.

Vogt, auch Voigt, frühere Schreibung Vagett und Voghedes. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Schon 1444 ist er in Gönnebek, K. Bornhöved, und Mözen, K. Segeberg, genannt. Schon seit 1526 ist er festzustellen in Strukdorf, K. Pronstorf, seit 1604 (frühere Register fehlen), in Schackendorf und Negernbötel, beide K. Segeberg, 1604-1607 auch in Weede, K. Segeberg, seit 1628 (frühere Register fehlen) in Fahrenkrug und 1665 in Mielsdorf, beide K. Segeberg. Außerhalb dieses Gebietes tritt er seit 1628 in Wakendorf II, K. Kaltenkirchen, und seit 1632 auch in Henstedt, ebenfalls K. Kaltenkirchen, auf. [Schwettscher erwähnt hier nicht die Vorkommen in Segeberg vor 1600 und Bramstedt, die mit dem Amt des Holzvogtes in Segeberg und des Kirchspielvogtes in Bramstedt verbunden sind, wahrscheinlich weil sie keine Abgaben zahlen mussten.]

Vollmer. Der Name ist im Erdbuch nicht genannt, ist aber in Henstedt, K. Kaltenkirchen, von 1604-1657 und in Westerwohld  1646/47 nachzuweisen.

Vollster, siehe F.

Vollstedt. Der Name fehlt im Erdbuch, ist aber 1604-1607 in Groß Gladebrügge, K. Segeberg, genannt.

Voß, frühere Schreibung Voeß. Der Name ist nach 1600 im ganzen Amte verbreitet, von 1600 dagegen nur von 1537 bis 1628 in Hamdorf, K. Segeberg, nachzuweisen. Seit 1604 ist er in Heidmühlen, K. Neumünster, Wahlstedt, K. Segeberg und Wakendorf I, K. Oldesloe, seit 1646 in Groß-Niendorf, K. Leezen, seit 1656 in Leezen und 1665 auch in Schmalensee, K. Bornhöved, festzustellen. Im K. Kaltenkirchen ist der Name seit 1604 in Ulzburg und seit 1632 in Kaltenkirchen, im K. Bramstedt 1628-1632 in Bramstedt selbst festzustellen.

Vrick. Der Name ist im Erdbuch zum ersten Male genannt und zwar in Winsen. K. Kaltenkirchen.

W

Wacker. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Kampen, K. Kaltenkirchen.

Wandel(l). Der Name ist nur in den Registern im K. Leezen festzustellen: seit 1560 in Neversdorf und seit 1628 auch in Krems I.

Warnke. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Bornhöved.

Weesell, auch Wehsell, Weßell (frühere Schreibung). Das Verbreitungsgebiet des Namens beschränkt sich auf das K. Kaltenkirchen. Schon seit 1526 ist er nachzuweisen in Kattendorf und Kaltenkirchen, von 1604-1630 auch in Hüttblek.

Weling, frühere Schreibung Welinghe. Auch dieser Name kommt nur im K. Kaltenkirchen von. Schon seit 1526 ist er festzustellen in Henstedt, 1526 bis 1537 auch in Ulzburg.

Wernicke. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Gischenhagen, K. Segeberg.

Westphal, auch Westfale, frühere Schreibung Westphael und Westphelingk. Der Name ist über das ganze Amt verbreitet. Schon 1444 ist er in Söhren, K. Segeberg, genannt. Schon seit 1526 ist er festzustellen in Strukdorf, K. Pronstorf, und Bramstedt, seit in 1604 auch in Geschendorf, K. Pronstorf, und 1665 in Kisdorf, K. Kaltenkirchen, und Bimöhlen, K. Bramstedt.

Wiese. Der Name ist nur im K. Kaltenkirchen anzutreffen. Er ist seit 1537 in Kisdorf, seit 1560 in Götzberg und seit 1632 auch in Henstedt festzustellen. Im Segeberger Verbittelgeldregister von 1656/57 ist er ohne Ortsangabe genannt.

Wilken, frühere Schreibung Wyliken. Der Name tritt sowohl in den beiden zum K. Oldesloe gehörenden Dörfern, als auch im K. Bramstedt auf. In Schlamersdorf ist er schon 1479 genannt, dann aber bis einschl.. 1657 nicht wieder in den Registern festzustellen, erst wieder 1665, in Wakendorf l ist er dagegen seit 1526 ohne Unterbrechung nachzuweisen. Im K. Bramstedt tritt er von 1526-1560 in Hagen, und von 1604 in Hasenkrug auf.

Wilde, auch Willde. Verbreitungsgebiet des Namens ist der Osten des Amtes. Da der Name nur in Klosterdörfern  anzutreffen ist, ist er seit 1604 nachzuweisen: 1604-1630 in Leezen, 1628-1632 in Schackendorf, K. Segeberg, seit 1628 in Schwissel, K. Segeberg, (frühere Register fehlen), und 1665 auch in Todesfelde, K. Segeberg.

Winkelmann. Der Name tritt im Erdbuch zum ersten Male auf und zwar in Winsen, K. Kaltenkirchen.

Winsen. auch Wintzen, frühere Schreibung Wintzinges. Der Name fehlt im Erdbuch, doch ist er 1526-1537 in Götzberg und von 1560-1647 in Wakendorf II, beide K. Kaltenkirchen, genannt.

Wischmann, frühere Schreibung Wißckmann. Verbreitungsgebiet  des Namens ist das K. Bramstedt. In 4 Dörfern ist er schon 1526 genannt: in Borstel (auch noch 1665), in Hagen (bis 1560), in Hasenkrug (bis 1630) und in Wiemersdorf (bis 1560). Seit 1632 tritt er auch in Bramstedt auf.

Witte. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf: Seit 1632 ist er in Wakendorf II, K. Kaltenkirchen, und 1665 in Westerrade, K. Pronstorf, festzustellen.

Wittings. Dieser Name ist nur im Osten des Amtes verbreitet. Er ist schon seit 1526 nachzuweisen in Leezen und Groß Niendorf, K. Leezen, (hier bis 1537). In Weede ist er 1604 bis 1607 festzustellen, seit 1604 auch in den Klosterdörfern Söhren (bis 1607 und wieder seit 1656) und Steinbek (bis 1657), alle drei K. Segeberg.

Wittorf. Der Name tritt erst nach 1600 in den Registern auf. Er ist seit 1628 nachzuweisen in Fehrenbötel, K. Neumünster, und Schmalensee (bis 1647), K. Bornhöved, von 1632 bis 1647 auch in Weede, K. Segeberg.

Wöbke, auch Wöpke, frühere Schreibung Wobbeken. Hauptverbreitungsgebiet des Namens ist das K. Kaltenkirchen. Er ist schon seit 1526 ohne Unterbrechung nachzuweisen in Schmalfeld und Henstedt, seit 1537 auch in Wakendorf II (bis 1657) und 1665 in Kattendorf. Im K. Bramstedt tritt der Name 1526 in Wiemersdorf auf, dagegen heißt der Inhaber derselben Hufenstelle 1537 Smalefeld, während der Vorname derselbe geblieben ist.

Wolters, frühere Schreibung Wolders. Der Name ist im Erdbuch nur in Bramstedt genannt, er tritt aber von 1560-1657 in Ulzburg, K. Kaltenkirchen, und von 1632 bis 1657 auch in Geschendorf, K. Pronstorf, auf.

Wonrow, frühere Schreibung Wenrawe. Der Name ist seit 1560 nur in Schieren, K. Warder, nachzuweisen.

Wrage, auch Wraage und Wraa. Der Name tritt um die Mitte des 16. Jahrhunderts zuerst in den Registern des Amtes auf. Er ist von 1560-1607 in Schieren, K. Warder, genannt , 1560 ist er aber auch in Henstedt K. Kaltenkirchen, festzustellen. Erst nach 1600 wird er häufiger: seit 1604 ist er in Ulzburg (bis 1646), seit 1628 wieder in Henstedt, in Hütten und Schmalfeld, 1632 in Oersdorf, 1646/47 in Wakendorf II und 1665 wieder in Oersdorf genannt. (Alle Dörfer nach 1600 im K. Kaltenkirchen).

Wulf, frühere Schreibung Wulwes. Der Name ist über das ganze Amt verbreitet. Während er im Westen in den einzelnen Dörfern nur zeitweilig auftritt, so In Oersdorf  und Lentföhrden, K. Kaltenkirchen, 1526, in Kaltenkirchen 1526-1537, ist er im Osten schon seit 1526 in Schieren, K. Warder (bis 1607), in Mielsdorf, Dreggers, Klein-Gladebrügge (hier bis 1628) und Groß-Gladebrügge, alle K. Segeberg, nachzuweisen. Nur 1526 genannt ist er in Altengörs, nur 1560 in Schlamersdorf, K. Oldesloe. Nach 1600 tritt er außer in den schon genannten Dörfern noch aus in Bramstedt seit 1628, von 1628-1641. in Bornhöved und 1665 in Kampen und Nützen im K. Kaltenkirchen, sowie wieder in Schieren und in Blunk, K. Segeberg.

Wurren, frühere Schreibung Worre. Der Name ist nur im Osten des Amtes anzutreffen. Schon im Heberegister von 1444 ist er in Negernbötel und Schackendorf, K. Segeberg, genannt. Jedoch fehlt der Name in den Registern bis 1604. In beiden genannten Dörfern ist er nicht mehr vorhanden, dafür ist er seit 1604 in Söhren K. Segeberg, und seit 1628 in Schieren, K. Warder, festzustellen.

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Geburten / Taufen im Kirchspiel Bramstedt 1763 – 1852

Bad Bramstedt. Ein „Schmankerl“ für Heimat- und Familienforscher kam mir vor einigen Wochen in einer Bibliothek in Hamburg unter die Finger:
Ein Verzeichnis der Taufen aus den Jahren 1763-1852, die in der Kirche in Bramstedt – also im Kirchspiel Bramstedt – stattfanden.

Diesen Fund habe ich jetzt als durchsuchbare pdf aufbereitet und kann sie hier zur Verfügung stellen.

Die Liste stammt offenbar aus der Nachlass oder Umfeld von Prof. Hans Riediger, der mit seinen Büchern „Bauernhöfe und Geschlechter im altholsatischen Siedungsgebiet des Kirchspiels Bramstedt“ eine wunderbare Arbeit für alle Heimat- und Familienforscher hinterlassen hat.
Band I und II hat er fertig stellen können und verstarb leider, bevor er den Flecken Bramstedt, Hitzhusen, Bimöhlen, Brokstedt, Hasenkrug und Hagen  umfassend bearbeiten konnte – die Vorbereitungen hatte er allerdings schon getroffen und aus den Kirchenbüchern zahlreiche Daten notiert und gelistet.

Allein diese Liste ist bereits eine gute Quelle und große Hilfe für Familienforscher und wird daher hier veröffentlicht.

 

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Kriegsgefangenenlager in Bad Bramstedt

Der verstorbene Bad Bramstedter Adolf Reimers (Bimöhler Straße) hinterließ mir einige Aufzeichnungen, darunter seine Erinnerungen an die Kriegsgefangenlager des II. Weltkrieges in Bad Bramstedt.
Diese gebe ich hier zunächst unkommentiert wieder und hoffe, dass noch andere Personen etwas dazu beisteuern können.  Es ist ein bislang unbearbeitetes Feld unserer Ortsgeschichte.


Adolf Reimers

Kriegsgefangenenlager in Bad Bramstedt II. Weltkrieg

Franzosen – Butendoor Nr. 15 – 17?

Etwa 30 Gefangene, die hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt waren. Ausnahme: Fa. Dehn & Hein- 8 Franzosen und 1 Belgier (Paul aus Mons). Die Gefangenen wurden von dem auch in der Baracke wohnenden deutschen Unteroffizier um 5 Uhr morgens geweckt und nach der Morgentoilette ohne Bewachung zu ihren Arbeitgebern entlassen, wo sie voll verpflegt wurden. Auch sonntags.
Die Gefangenen arbeiteten in Bad Bramstedt fast 5 Jahre – Herbst 1940 bis Mai 1945. Danach kehrten sie alle wohlbehalten in ihre Heimat zurück.

Serben – Sommerland 60 (Plüschau)

Etwa 15 Gefangene, die auch hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt waren. Bewachung wie bei den Franzosen.

Lageraufenthalt von Sommer 1941 bis Mai 1945. Wegen der angespannten Lage in ihrer Heimat blieben viele vorerst hier und einige für immer (3).

Russen – Sommerland 60 ( Plüschau )

Die etwa 8 – 9 Russen wurden als einzige Gefangene in Bad Bramstedt hinter Stacheldraht gefangen gehalten. An Wochentagen arbeiteten sie ausnahmslos bei der Fa. Dehn & Hein. Des Morgens wurden sie von einem Wachmann mit aufgesetztem Bajonett zur Arbeitsstelle hin und abends zurückbegleitet. Die Verpflegung der Russen wurde in wöchentlichem Wechsel von Frau Hansmann bzw. Oma Dehn sichergestellt. Da wir die nächsten Nachbarn der Fa. Dehn & Hein waren, konnten wir den Tagesablauf der Kriegsgefangenen aus nächster Nähe miterleben. Die Aufgaben der deutschen Arbeiter der Fa. Dehn & Hein, die im Laufe des Krieges, bis auf den über 60-jährigen Lagermeister Maschmann zur Wehrmacht eingezogen waren, übernahmen die Kriegsgefangenen aus 4 Nationen (Rußland, Frankreich, Serbien und  Belgien). Als auch noch der über 50-jährige Hinz (Sägewerksmeister) Ende des Krieges (1944) zur Wehrmacht eingezogen wurde, übernahm ein Russe, der von Hinz angelernt worden war, die Arbeiten am Holzgatter. Dieser sehr intelligente Gefangene stammte aus dem fernen Ostsibirien.
Man sagte, seine Großeltern wären Japaner gewesen. Er sah aber auch mit seiner gelbbraunen Hautfarbe, seinem vierkantigem Gesicht und für uns ungewohnten Schlitzaugen damals jedenfalls furchterregend aus. Sein Name war Iwan. Wir nannten ihn deshalb „Iwan den Schrecklichen“.
Eines Tages erzählte und Frau Hansmann, daß sie „Iwan“ gebeten hätte, ein Huhn zu schlachten. Nachdem Iwan dem Huhn mit einem Beil den Kopf abgeschlagen hatte, trank er das Blut und hat sie mit seinen schwarzen Augen gierig angesehen, so das sie Angst um ihr Leben bekam.
Eines Tages wurde ich Zeuge eines Gesprächs zwischen diesem Iwan und einem deutschen Leutnant der Wachmannschaft. Weil Iwan sich in der deutschen Sprache verbessern wollte, bat er um deutsche Vokabel- und Lesebücher. Dabei wurde er von dem Leutnant mit „Sie“ angesprochen. Für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich, da die Gefangenen gewöhnlich nur mit einem „Du“ angesprochen wurden.

Alle Kriegsgefangenen, die den Krieg und die Kriegsgefangenschaft in Deutschland bis Mai 1945 gut überstanden hatten, wurden von den sowjetischen Machthabern nicht nach Hause zu ihren Familien entlassen, sondern landeten sämtlich in sowjetischen Arbeitslagern in Sibirien und kehrten, wenn überhaupt, erst nach Jahren in ihre Heimat zurück.

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Gernot Neumann: Unser Weg nach Westen (Flucht aus Ostpreußen)

Bad Bramstedt (15.4.2021). Gernot Neumann, dessen Familie am Kriegsende aus Ostpreußen flüchtete und mehrere Jahre in Bad Bramstedt Zuflucht fand, hatte bereits seine Bad Bramstedter Erinnerungen für eine Veröffentlichung bereit gestellt. Hier folgen seine Erinnerungen an die Flucht, die viele Leser mit ähnlichem Schicksal sicherlich an die eigenen Familienberichte erinnern werden.
Vielen Dank an Gernot Neumann dafür.

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Ich wurde im Mai 1941 in Königsberg (Pr.) geboren, war also zur Zeit der zu beschreibenden Ereignisse in den Jahren 1944 und 45 3½ bis knapp 4 Jahre alt. Soweit ich eigenes Erleben schildere, handelt es sich also um früheste Kindheits-erinnerungen. Trotzdem habe ich einige Bilder noch deutlich vor Augen, wobei diese aber auch nebensächliche Dinge zum Inhalt haben, die mir niemand erzählt hat, was ich als Indiz für die Richtigkeit der Erinnerung nehme. Außerdem haben wir später noch jahrelang über die Flucht gesprochen, was meine Erinnerung offenbar gefestigt hat. Viele Einzelheiten habe ich allerdings nach Schilderungen meiner Mutter aufgeschrieben. Schließlich habe ich mich bemüht, möglichst viele Daten und Fakten durch Literaturrecherchen zu erhärten (dazu habe ich entsprechende Anmerkungen angefügt).

Frühling, Sommer und Herbst 1944 verbrachte meine Mutter mit meinem Bruder Wolfram und mir zeitweise auf dem Bauernhof meiner Großmutter Ida Grau in Kaschen (bis 1938 Kaschemeken, um 1908 Kaszemeken) Kr. Goldap, der Mutter meiner Mutter. Während in Königsberg Bomben fielen, war dort (für mich) vom Krieg kaum etwas zu spüren. Mein Vater war zur gleichen Zeit ca. 1500 km weiter westlich als Soldat in Holland.

Mit dem Bauernhof meiner Großmutter verbindet sich auch meine älteste in etwa datierbare Erinnerung: Es muß im April 1944 gewesen sein, als die Störche zurückkamen. Auf dem Scheunendach befand sich ein seit Generationen benutztes Storchennest, daß offenbar immer vom gleichen Brutpaar besetzt wurde. In diesem Frühjahr gab es einen Kampf zwischen zwei rivalisierenden Paaren um dieses Nest. Christa und Siegfried, die Zwillingskinder meiner Großtante Martha waren gerade bei uns. Sie hatten mich in der kleinen Stube mit Fenster zum Hof auf einen kleinen runden Tisch gestellt und wollten mich nach dem Mittagsschlaf anziehen, während gegenüber die Störche wild umeinander kreisten, aufeinander ein hackten und sich mit Flügelschlägen wehrten. Der Kampf war so heftig, daß ein Ei aus dem Nest fiel, oder absichtlich aus dem Nest geworfen worden war, daß das zuerst angekommene Paar offenbar bereits gelegt hatte. Wir fanden es später zerbrochen an der Giebelwand  der Scheune im Gras. Ich erinnere mich noch deutlich daran, wie es mir Mühe machte, über die etwas matschige, mit Grasbüscheln bestandene Weide zu gehen. Welches von den Storchenpaaren gesiegt hat, kann ich nicht sagen.

Aber zurück zum Herbst 1944. Wir sind im Frühherbst zeitweise auch in Königsberg gewesen, denn mein Vater hatte Heimaturlaub bekommen aus Anlaß der Ausbombung der väterlichen Tischlerwerkstatt. Sie befand sich Alter Garten 16, im 2. Hinterhaus, unsere Wohnung im Seitenflügel des Vorderhauses mit Zugang vom Hof. Unsere Wohnung war bei dem Bombenangriff, vermutlich war es der vom 29.8.44, nicht beschädigt worden. Wir waren zu der Zeit in Kaschen. Ich erinnere mich, wie wir meinen Vater zum Zug brachten, an die große Bahnhofshalle und den Zug mit altmodischen Waggons mit vielen Türen.

Stadtplan: Ausschnitt aus dem Stadtplan von 1930.
Hier etwa war die Lage unserer Wohnung in Königsberg.

Durch den Vormarsch der Roten Armee war der Kreis Goldap durch seine Lage nahe der deutschen Ostgrenze ab Spätsommer 1944 akut bedroht. Trotzdem sind wir dorthin ca. Ende September / Anfang Oktober zurückgekehrt und verlebten noch einige ruhige Wochen. Die Front rückte aber immer näher. Gelegentlich war ein Flugzeug am Himmel zu sehen. An irgendwelche Fluchtvorbereitungen kann ich mich nicht erinnern, wohl aber an die Fahrt mit dem Leiterwagen.

Am Nachmittag vermutlich des 19. Oktober wurden wir Kinder auf den schon beladenen Pferdewagen mit provisorischem Verdeck zwischen Federbetten gesetzt. Es kam noch ein lebendes Schaf mit auf den Wagen, dann ging es los. Der Aufbruch kam wohl auch für die Erwachsenen überraschend, denn die vorbereiteten Brote blieben ungebacken in der Küche zurück. Wir fuhren zunächst allein, weil der Hof nicht im Dorf, sondern einzeln lag. Außerdem waren die nächsten Nachbarn offenbar schon früher gefahren. Die Erwachsenen mußten zunächst zu Fuß gehen, weil die Wege durch heftige Regenfälle an den Vortagen, sehr aufgeweicht waren. Trotzdem schafften die starken Pferde es kaum, den hoch beladenen Wagen über den Lehmberg in Richtung Dorf zu ziehen. Außerdem war noch ein kleiner 2-rädriger Wagen mit Geflügel in einem Drahtkäfig angehängt. Es war ein sehr nebeliger Tag. Der Nebel war so dicht, daß man keine anderen Wagen sehen konnte als wir später zu mehreren fuhren, nur deren Geräusche waren zu hören. Der Aufbruch war für das ganze Dorf für diesen Tag befohlen worden, der genaue Zeitpunkt aber den Einzelnen überlassen.

Der Wagen wurde von Alexander, einem weißrussischen sogenannten Hilfswilligen kutschiert, der meiner Großmutter vor längerer Zeit zugeteilt worden war, und der freiwillig geblieben war und auch weiter bei ihr blieb. Außerdem gab es noch ein polnisches Mädchen „Pela“ aus der Gegend von Suwalki, daß aber verschwunden war. Französische Kriegsgefangene, die aber nur tagsüber zur Arbeit auf den Hof kamen, waren abgezogen worden.

Nov. 1944: Letztes Foto in Königsberg. Das Foto hat mein Vater bei seinem letzten Urlaub in Königsberg aufgenommen. Es zeigt meine Mutter, meinen Bruder und mich.

Ca. 1942: Hof Alter Garten 16. Das Bild zeigt einen Blick aus unserem Wohnzimmer auf den Hof. An der Teppichklopfstange steht mein Bruder. Durch das Tor geht es auf den 2. Hinterhof mit der Tischlerwerkstatt.

Ca. 1940: Haberberger Kirche. Das Bild zeigt die Haberberger Kirche ganz in unserer Nähe in der ich getauft worden bin. Die Grünanlagen in ihrer Nähe waren das bevorzugte  Spaziergangsgebiet meiner Mutter.

Ca. 1940: Garten. Das Bild zeigt einen Teil des Gartens mit dem Sommerhaus meiner Großeltern im Vorort Königsberg Metgethen. Hier haben wir oft gespielt.

Als wir am Hof der Familie Jaquet vorbeifuhren, (übrigens Nachkommen von Einwanderern aus dem Schweizer Jura) in Kaschen „Jeck“ ausgesprochen, kam der Opa Jaquet heraus und bat mitgenommen zu werden. Seine Familie war schon getreckt und hatte ihn zurückgelassen. Meine Großmutter sagte: „Gut, wir nehmen dich mit, du mußt aber bis zum Dorf zu Fuß gehen, wir kommen ja so schon kaum durch“ und lud seinen Bettsack auf. Er wollte wohl noch etwas holen und dann nachkommen. Im Dorf angekommen, wo die Wege besser wurden, warteten wir lange, er kam aber nicht. Daraufhin ist meine Großmutter mit einem Pferd mit dem Geflügelwagen zurückgefahren und hat den Bettsack bei Jaquet vor die Tür gestellt, weil der Alte nicht zu finden war und sich auch im Haus nicht meldete.  Dann fuhr sie zurück bis zum Hof und ließ das Geflügel frei. Sie hatte eingesehen, daß es mit dem angehängten Wagen auf die Dauer nicht ging. Als sie zurückkam war es Abend geworden. Wir hatten mehrere Stunden verloren, als es endlich langsam weiterging.

Ca. 1940: Hof in Kaschen. Das Bild zeigt den Bauernhof meiner Großmutter Ida Grau in Kaschen Kr. Goldap.  Hier ist meine Mutter aufgewachsen. Hier begann unsere Flucht mit Pferd und Wagen.

Vermutlich mußten die befestigten Straßen für das Militär freigehalten werden. Es soll ständig ferner Kanonendonner zu hören gewesen sein, woran ich mich aber nicht erinnern kann. Übernachtet haben wir einmal auf Wolldecken auf dem Fußboden eines Tanzsaals im Dorf Wilhelmsburg und einmal alleine in einem Heuschober. Meine Mutter erzählt, es war ihr etwas unheimlich, nur mit uns Kindern und Alexander allein im Heuschober, denn seitdem ihr in der ersten Nacht die Pferdedecken vom Rücken der Pferde gestohlen worden waren, blieb meine Großmutter auch in der Nacht auf dem Wagen. Zusätzlich wurden die Ersatzdecken dann mit Bindfäden angebunden. Das erste Ziel der Flucht war die Kreisstadt Angerapp (bis 1938 Darkehmen, am Angerapp-Fluß). Von dort wurden die Trecks aus dem Kreis Goldap zum Kreis Rößel weitergeleitet, wo sie bis zur Rückeroberung der verlorenen Gebiete abwarten sollten.

Während dieser Tage unserer Treckflucht hatten russische Panzer nördlich von uns die deutsche Abwehrfront durchbrochen und waren weit nach Westen vorgestoßen. Dies war offenbar nicht genau bekannt, denn wir bewegten uns parallel hierzu westwärts. Der Endpunkt dieses Vorstoßes war Nemmersdorf, wo es am 21.10. zu einem Massaker an der Bevölkerung kam. Außerdem sollen Panzerspitzen bei diesem Vorstoß auch nach Südwesten in Richtung Angerapp abgeschwenkt und bis auf ca. 4 km an die Stadt herangekommen sein.1) Wir trafen wohl am 21.10. oder in der Nacht zum 22.10. in Angerapp ein. Am 22.10. sollen die russischen Truppen sogar unseren Fluchtweg gekreuzt haben, den wir vermutlich am Vortag befahren hatten.2) Ab dem 22.10. erfolgte ein deutscher Gegenvorstoß, der den Gegner ein Stück zurückwarf, wodurch die Übergriffen in Nemmersdorf und Umgebung bekannt wurden.

In Angerapp war die Eisenbahn noch in Betrieb. Daraufhin trennten wir uns von unserer Großmutter um mit dem Zug nach Königsberg zu fahren. Meine Mutter meinte, „dort habe ich meine Wohnung und hier muß ich mit den Kindern in eine Notunterkunft.“ Vermutlich hat Alexander uns und unser Gepäck mit dem Pferdewagen zum Westbahnhof Angerapp kutschiert. Der Zug mußte dann einen Umweg über Angerburg und vermutlich Gerdauen und Friedland nach Königsberg nehmen. Die direkte Linie ab Angerapp Ostbahnhof über Insterburg war offenbar eingestellt worden, weil sie die Gegend von Nemmersdorf berührte.3) Vermutlich am 23.10.44 sind wir wieder in Königsberg eingetroffen. Dort war der Bahnhofsbetrieb noch friedensmäßig. Meine Mutter konnte ihre Koffer bei der Gepäckaufbewahrung aufgeben und sie später mit einem Handwagen abholen.

Meine Großmutter ist mit ihrem Alexander weiter bis in den Kreis Rößel getreckt, dort auf einem Bauernhof oder Gut einquartiert worden und wartete zunächst ab. Sie ist später, vermutlich im November, zusammen mit Frau Meder, einer Nachbarin sogar kurz nach Kaschen zurückgekehrt. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, sich Soldaten anzuschließen, die an die Front verlegt wurden. Ihr Bauernhof stand noch. Es hatten sich dort deutsche Soldaten in unmittelbarer Frontnähe verschanzt. Sie lebten offenbar nicht schlecht, denn sie hatten Schweine geschlachtet, aber die Köpfe unverwertet hinter die Scheune geworfen. Die Besucherinnen wurden zu Putenbraten eingeladen und konnten auf dem Fußboden schlafen.

An die Eisenbahnfahrt zurück nach Königsberg kann ich mich nicht erinnern. Aber ich erinnere mich an das große Bahngelände von Insterburg, daß wir normalerweise  auf jeder Fahrt von und nach Kaschen passieren mußten. Außerdem haben wir einmal, offenbar bei einem längeren Aufenthalt zwischen 2 Zügen, eine Kahnpartie gemacht. Dies muß in Gumbinnen auf dem Bach Pissa, bei Onkel Herrmann gewesen sein, vermutlich bei unserer letzten Fahrt nach Kaschen, denn es war kühl und ich war dick angezogen.

Deutlich erinnern kann ich mich aber an Besuche an der Ostsee (meistens im Seebad Cranz) im Sommer 1944 und an Bahnfahrten zum Königsberger Vorort Metgethen, wo meine Großeltern väterlicherseits einen großen Garten mit einem Sommerhaus hatten. Einmal mußten wir quer über die Gleise laufen, um zu dem Triebwagen zu kommen, der außerhalb des Bahnhofs hielt. In dem Häuschen gab es einen Keller, der über eine Klappe im Fußboden und eine Leiter zu erreichen war

1) E. G. Lass; Die Flucht, Seite 56: „Die Russen dringen bis zur Linie Gut Königsfelde – Gut Wilhelmsburg – Gut Weedern – Altdingelau vor.“
Zu Nemmersdorf siehe: B. Fisch; Nemmersdorf Oktober 1944.

2) E. G. Lass; Die Flucht, Seite 57: „22.10. ..daß sich der Russe auf der Linie Nemmersdorf – Gut Kieselkehmen – Balsken – Brenndenwalde und Friedrichsberg festgesetzt und eingegraben hat.“ [Friedrichsberg lag eindeutig südlich unseres Weges nach Angerapp]

3) E. G. Lass; Die Flucht: Die Bevölkerung von Angerapp wurde auch in diesen Tagen über den Westbahnhof evakuiert. (Obwohl die Stadt erst am 22.1.1945 eingenommen wurde, siehe 5))

Deutlich  entsinnen  kann  ich  mich auch an unsere Wohnung in Königsberg.  Es war eine Zweizimmerwohnung mit einem größeren Wohnzimmer und einem kleineren Schlafzimmer im 1. Obergeschoß. Unter uns wohnte die Frau Groß, die als Kinderfrau „Gogo“ schon meinen Vater und später zeitweise uns Kinder betreut hat. Ihr Ehemann war gestorben. Sie hatte eine erwachsene Enkelin, Grete. Über eine steile Treppe kam man am WC vorbei in unsere Küche mit dem Gasherd, dann rechts ins Wohnzimmer mit einem Kachelofen und durch dieses ins Schlafzimmer. An dem Ofen habe ich mir als sehr kleines Kind die Hände verbrannt, woran ich mich aber natürlich nicht erinnern kann, wohl aber an einen anderen Arztbesuch. Ich hatte mir in Opas Tischlerwerkstatt unbemerkt ein Stück Leder in die Nase gesteckt, wo es zu stinken anfing. Dies hat dann der HNO-Arzt (Prof. Streit) entfernt.

Obwohl wir bei den beiden großen Bombenangriffen im August nicht in der Stadt waren, haben wir in der Folgezeit noch öfter „Fliegeralarm“ erlebt und waren auch im Luftschutzraum im Keller einer Volksschule. Sie lag in unserer Straße einige 100 Meter stadteinwärts gegenüber der Einmündung Knochenstraße. Schwierigkeiten hatte ich mit der Gasmaske, die man eigentlich tragen sollte, ich bekam nicht ausreichend Luft und fing an zu schreien. Im November kam mein Vater überraschend noch einmal zu Besuch. Er hatte niederländische Freiwillige zu einem Ausbildungslager an der Ostsee in Pommern begleitet und konnte vor der Rückreise einen kurzen Abstecher machen. Er war natürlich in Sorge um uns. Er hatte vermutet, daß wir wegen der Kämpfe um Goldap von Kaschen geflüchtet waren, wo wir uns eigentlich aufhalten wollten, wußte aber nicht, daß wir nach Königsberg zurückgekehrt waren.

Im Spätherbst wurden Fluchtvorbereitungen getroffen. Eine Kiste mit eingemachtem Fleisch und Kleidern meines Vaters und meines Onkel Otto, der zeitweise bei uns gelebt hatte, wurde per Bahnfracht zur Frau Herrmann, der Stiefmutter unserer Tante Else nach Bad Bramstedt in Holstein in Marsch gesetzt. Unser Großvater vergrub unser Feiertagsporzellan in einer Zinkwanne im Garten in Metgethen.

An Weihnachten 1944 kann ich mich nicht erinnern. Es passierte weiter nichts Bemerkenswertes, nur einmal hatte ein Lieferwagen vor unserem Haus einen Verkehrsunfall und verbeulte Marmeladeneimer mit der üblichen Vierfrucht-marmelade, lagen auf der Straße, die aber schnell verschwanden.

Im Januar rückten die russischen Truppen näher und beschossen die Stadt zeitweise mit Artillerie. Meine Mutter ist dann nicht mit uns in den Luftschutzkeller gegangen, dazu war keine Zeit, sondern wir blieben in der Wohnung und saßen im Wohnzimmer, möglichst weit von den verdunkelten Fenstern entfernt beim Schein einer kleinen Wandlampe. Einmal gab es einen Einschlag in der Nähe, die Fenster sprangen auf und das Verdunklungspapier wurde ins Zimmer geweht. Ich soll sehr geschrien haben und war schwer zu beruhigen, es gab aber keine Schäden bei uns. In dem getroffenen Haus war ein Loch in der Außenwand über 2 Stockwerke  entstanden. Ich weiß nicht, ob dabei jemand verletzt wurde.

Meine Mutter merkte nun, daß die Lage bedrohlich wurde und besorgte Eisenbahnfahrkarten für einen D-Zug nach Berlin mit Hilfe eines Bekannten, der als verwundeter Soldat am Bahnschalter bevorzugt bedient wurde. Es war Sonntag der 21.1.45 gegen Abend, als wir in einem überfüllten Zug den Hauptbahnhof verließen. Nach einigen Stunden, die Bahn fuhr offenbar nicht sehr schnell, hielten wir auf freier Strecke. Es war stockdunkel und nichts zu sehen oder zu hören, aber es hieß: „Die Strecke liegt unter Beschuß.“4)  Was war passiert?  Russische  Panzerspitzen  waren überraschend westlich von uns von Süden her in Richtung Elbing vorgestoßen und drohten, Ostpreußen vom übrigen Deutschland abzutrennen. (Die Eisenbahn verläuft östlich von Elbing nicht nahe der Küste, sondern beschreibt einen Bogen nach Süden und obwohl die russischen Panzer die Trasse erst am 23.1. erreicht haben, mag in der Nacht vom 21. zum 22.1. schon eine Bedrohung vorgelegen haben.) 5) Der Zug stand jedenfalls bis gegen Mittag des 22.1. Es war sehr kalt und es bildeten sich Eiszapfen an den Waggons, dann wurde er zurückgezogen und fuhr nach Cranz an der Ostsee, wo wir provisorisch untergebracht wurden. (Es müssen vor uns noch weitere Züge in der gleichen Lage gewesen sein. Diese sollen bis zu drei Tage auf der Strecke gestanden haben.) Nach drei Tagen kehrten wir nach Königsberg und in unsere Wohnung zurück, wir erreichten die Stadt nun über den Nordbahnhof.

 4) Th. Schieder; Die Vertreibung .. Band I/1, Seite 34E: „Am 21. Januar fuhren die letzten Flüchtlingszüge aus Königsberg ab, von denen einige aber bereits nicht mehr nach Elbing durchkamen und von Braunsberg nach Königsberg zurückgeleitet werden mußten.“

5) Diekert – Grossmann; Der Kampf um Ostpreußen: Anhang, Karte des russischen Vormarsches.
Abwehrkämpfe .. Seite 308: „Der 23. Januar brachte der sowjetischen Hauptangriffsspitze besonders hervorragende Erfolge. Bei Güldenboden, 13 km südöstlich von Elbing überschritten sie am frühen Nachmittag die letzte Eisenbahnlinie zwischen Ost- und Westpreußen.“

Von dem russischen Panzervorstoß waren auch die meisten mit Pferd und Wagen Flüchtenden betroffen, so auch meine Großmutter. Niemand hatte die Menschen aus den östlichen Kreisen, die ihre vorgesehenen Ziele in der Mitte oder im Westen von Ostpreußen erreicht hatten, aufgefordert, rechtzeitig weiter nach Westen zu fliehen. Es war im Gegenteil für sie und die Ansässigen sogar verboten! Ebenso galt jede Fluchtvorbereitung als Wehrkraftzersetzung. Offenbar konnte sich die Führung nicht vorstellen, daß Ostpreußen vom Gegner erobert werden könnte. Nun setzten sich die Trecks auch ohne Erlaubnis wieder in Bewegung, vermehrt durch zusätzliche neue, aber der Weg nach Westen war nach wenigen Tagen versperrt, die russischen Truppen hatten östlich von Elbing das Frische Haff erreicht. 6)  Die Trecks wendeten sich nach Norden, die Front rückte von Süden nach, es bildete sich der Kessel von Heiligenbeil. Zunächst unbesetzt blieben ein Küstenstreifen nördlich von Elbing, Danzig und die Frische Nehrung.

Da es in diesen Tagen sehr kalt war, -25 Grad und darunter, hatte sich bald eine tragfähige Eisdecke auf dem Frischen Haff gebildet, über das die Flüchtlingtrecks auf abgesteckten Routen die 10-15 km zur Nehrung hinüberfahren konnten. Allerdings wurde aus militärischen Gründen bis in den Februar hinein durch Eisbrecher eine Fahrrinne von Pillau zum Ende des Haffs nördlich von Elbing freigehalten, die die Fahrwege der Trecks kreuzte und damit unterbrach. Hier half man sich mit provisorischen hölzernen Schwimmbrücken, die bei Bedarf zurück geschwenkt werden konnten. Natürlich staute sich der Verkehr an diesen Engstellen. Außerdem waren die Menschen russischen Luftangriffen auf dem Eis besonders schutzlos ausgesetzt.

Meine Großmutter hat es aber mit ihrem russischen Helfer geschafft, über das Eis auf die Nehrung und weiter nach Westen über die Weichsel zu kommen. Sie ist dann, immer kurz vor der Front weiter westwärts bis Pommern gelangt. Dort hat sich Alexander von ihr verabschiedet um zu seinen Landsleuten überzugehen. „Sonst Kopf ab“, hat er ihr erklärt. Sie ist alleine noch etwas weitergefahren bis sie von der Front eingeholt wurde. Sie hielt sich dann bei einer Familie Knaak auf und ist 1946 wie diese von den polnischen Behörden ausgewiesen worden und kam in die Uckermark in Vorpommern, später DDR, wo sie in Kleisthöhe, wie Knaaks eine landwirtschaftliche Siedlungsstelle aus der Aufteilung eines Gutes übernahm.

6) Abwehrkämpfe .. Seite 309: „Am 25. Januar schoben die Sowjets stärkere Kräfte beiderseits von Elbing vor, … (und) erreichten das Frische Haff bei Cadinen.“

Aber zurück nach Königsberg im Januar 1945. Die Stadt wurde zur Festung erklärt und war vom 30.1.45 an eingeschlossen. Dabei wurde auch der Vorort Metgethen besetzt, wobei es auch zu Greueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung kam, die nicht evakuiert oder gewarnt worden war. Meine Großeltern befanden sich zum Glück nicht dort, weil das Sommerhaus nicht ausreichend geheizt werden konnte. Auf der Straße vor unserem Haus stand das Wrack eines Militärfahrzeugs für das sich aber, außer den Kindern niemand interessierte.

Ab 19.2.45 wurde die Landverbindung von Königsberg nach Westen zum Seehafen Pillau durch Bodentruppen mit Unterstützung durch Schiffsartillerie wieder freigekämpft, wobei das Ausmaß der Übergriffe der russischen Angreifer deutlich wurde. So soll eine entferntere Nachbarin meiner Großeltern in Metgethen, die Ehefrau eines Rechtsanwaltes, umgekommen sein. Mein Großvater fuhr einige Tage später mit dem Fahrrad nach Metgethen um nach seinem Grundstück zu sehen. Die Zäune waren von Panzern niedergewalzt, das Gartenhäuschen stand noch, hatte aber keine Fenster mehr und die Möbel lagen in der Gartenlaube.

Am Morgen des 23. oder 24. 2. erfuhr meine Mutter, daß wir im Laufe des Tages evakuiert werden sollten. Sie hatte so einige Stunden Zeit zum Packen, andere nur eine Stunde. Meine Großeltern blieben zurück. Mein Großvater sagte zu meiner Mutter: „Paß mir bloß auf die Jungens auf.“ Die Frauen mit kleinen Kindern hatten sich auf einem Sammelplatz einzufinden und wurden mit Lastwagen zum Hafen befördert. Es war ein kalter Tag mit bleichem Sonnenschein und es trieben Eisschollen auf dem Wasser. Es soll das Hafenbecken IV gewesen sein, wo wir in Lastkähne verladen wurden, sogenannte „Äppelkähne“, mit denen vorher aber Kohlen befördert wurden. 7) Meine Mutter hatte 2 Koffer als Handgepäck. Für uns Kinder hatte sie Rucksäcke genäht. Mit uns zusammen war auch meine Tante Herta (die Schwester meines Vaters) mit ihrer Tochter Daniela, 13 Jahre alt. 8) Gegen Abend wurden die Lastkähne aus dem Hafen geschleppt, wobei die Eisschollen heftig gegen die Bordwand schlugen. Möglich wurde diese Rettungsaktion nur durch den persönlichen Einsatz des RAD-Führers Carl Friedrich von Möller, der die technischen Voraussetzungen dazu geschaffen hatte, wie in seinem Artikel: „Königsberger Odyssee 1945“ nachzulesen ist.9)  Es sollen an diesem Tag insgesamt 16400 Zivilpersonen abtransportiert worden sein.10)   Ziel der  Menschen war  der Seehafen Pillau und der Weitertransport nach Westen mit Seeschiffen.

7) Th. Schieder; Die Vertreibung .. Band I/1, Seite 125/126: „Am 24. Februar forderte man uns auf, Königsberg zu verlassen. Auf dem Trommelplatz sollten wir uns ungeachtet der Fliegergefahr mit einem kleinen Handgepäck innerhalb von 3 Stunden sammeln und mit Autos nach dem Hafenbecken IV gebracht werden. .. Im Hafen angelangt begann das Verladen auf Kohlenschleppkähnen.“

8) Meine Tante Herta hat einen Taschenkalender geführt, in den sie alle Orte und Daten der Flucht eingetragen hat und der erhalten geblieben ist und mir jetzt vorliegt. Danach sind wir am 23.2.45 nach Peyse gekommen. Diese Eintragung hat sie aber vielleicht erst nachträglich vorgenommen, so daß sie nicht unbedingt richtig sein muß und die Angabe 24.2. entsprechend Anmerkungen 7) und 10) wohl eher zutreffen wird.

9) Carl Friedrich von Möller: „Königsberger Odyssee 1945“ in Leben in Ostpreußen, München 1963

10) Helmut Blocksdorf; Pillau – Chronik eines Untergangs, Hamburg 2000, Seite 67: “Sonnabend 24. Februar .. Nun, nach der Wiederherstellung der Verbindung .. hatte der Flüchtlingsstrom aus Königsberg wieder eingesetzt. Da der zum Abtransport der vielen Flüchtlinge erforderliche Schiffsraum in Pillau nicht ausreichte, hat man in Peyse ein Zwischenlager eingerichtet. .. Bis 18.00 Uhr waren in Peyse 16 000 Königsberger angelandet worden.
Abwehrkämpfe .. Seite 309: „Am 24. (Februar) um 18.40 Uhr trafen die ersten 400 Flüchtlinge der neuen Transportwelle aus Königsberg auf dem Wasserweg in Pillau ein, 16 000 weitere wurden am gleichen Tage schon in Peyse ausgeschifft“ (nach Kaftan, Seestadt Pillau I Seite 57) .

Es sollen aber nur 400 Personen direkt dorthin gebracht worden sein. Für uns und den Großteil der Flüchtlinge endete die Evakuierung vorerst in Peyse11),12) im Samland, einem kleinen Fischerdorf in dessen Nähe ein Kohlekraftwerk errichtet worden war und das noch weiter ausgebaut wurde. In den noch vorhandenen Baubaracken sollen Flüchtlinge einquartiert worden sein.13) Wir waren aber in dem vermutlich anschließenden großen Militärgelände, daß durch eine Eisenbahn erschlossen wurde. Hier befanden sich ein Sperrwaffenarsenal der Kriegsmarine und das Tierdauerfutterwerk des Heeres.14) Offenbar in dessen Hallen wurden wir zunächst einquartiert. Stroh für Nachtlager mußte von Strohballen geholt werden, die draußen in großem Haufen lagen, auf denen wir Kinder später herumkletterten. Zum Empfang der Verpflegung, Wassersuppe in der Kartoffelschalen schwammen, mußte man sich draußen an der „Gulaschkanone“ (Feldküche) anstellen. Man hatte uns ein Kochgeschirr und Besteck ausgehändigt. Die Feldküche wurde von Pferden gezogen. Einmal schlug eine Artilleriegranate in der Nähe ein und die Pferde gingen mit ihrer Last durch und mußten eingefangen werden. Ich glaube aber, es kam niemand in der Warteschlange zu Schaden.

Aborte waren provisorisch in einiger Entfernung aufgestellt worden. Manchmal, wenn ich mit meiner Mutter dorthin unterwegs war, mußte ich kleinlaut melden: „ist schon drinn“, bevor wir angekommen waren. Das passierte aber auch größeren Kindern, denn offenbar litten viele unter Durchfall.

11) Otto Lasch; So fiel Königsberg, Seite 76: „Auf meinen dauernden Druck hin versuchte man zwar zunächst, die Masse der Zivilbevölkerung hinauszuschaffen. Da aber der hierfür erforderliche Schiffsraum in Pillau in Kürze gar nicht bereitgestellt werden konnte und der Abschub der Bevölkerung nur nach und nach vor sich gehen konnte, richtete man ein Zwischenlager in Peyse am Königsberger Seekanal ein.“

12) C. F. von Möller, Seite 202: „..daß Pillau infolge des Ausfalls der in der Ostsee dann torpedierten großen ‚Wilhelm Gustloff‘ und ‚Steuben‘ alsbald so überfüllt war, daß man ein – natürlich in keiner Weise vorbereitetes – Zwischenlager in Baracken auf halben Wege in Peyse einrichten mußte.“

13) Dr. Paul Gusovius; Der Landkreis Samland, Seite 368-369: Das Kraftwerk wurde danach ab 1938 errichtet, lieferte 1940 den ersten Strom und befand sich 1945 noch im weiteren Ausbau: „In den ersten Tagen der Vertreibung hat das neben dem Kraftwerk befindliche Lager vielen Landleuten, insbesondere Frauen und ihren Kindern, auf ihrem schweren Wege Unterkunft und Verpflegung gewährt.“
Pillau – Chronik eines Untergangs, Seite 34: „In Peyse hatte man die Flüchtlinge in den Lagerhallen der Heeresfuttermittelfabrik sowie in den von den Kriegsgefangenen geräumten Baracken untergebracht.“

14) F. Puhlmann; Das Ende des Sperrwaffenarsenals Peyse, Seite 2: „Das Sperrwaffenarsenal Peyse, erbaut 1938-1941, umfaßte ein Waldgelände von ca. 465 ha nördlich des Dorfes Peyse. In Peyse lagen noch folgende wichtige Anlagen: Die Torpedomunitionsanlage Peyse (nördlich an das Sperrwaffenarsenal anschließend), die Heeresfuttermittelfabrik Peyse (östlich des Dorfes), das neue Großkraftwerk Peyse (1½ km südöstlich des SprwArs.) und die Schwere und Leichte Flak-Batterie Peyse.“

Seite 3: „In den Dörfern Peyse, Zimmerbude hatten sich inzwischen Tausende von Flüchtlingen aus dem Samland, Königsberg usw. angesammelt, die in den Lagerhallen der Heeresfuttermittelfabrik, sowie in den von den Kriegsgefangenen geräumten Baracken untergebracht wurden. Die Betreuung lag in den Händen von Parteidienststellen.“ 
Helmut Borkowski; Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland 1944-1945, nennt die militärische Einrichtung in Peyse mehrfach „Marinearsenal“.        

In der Nähe stand eine alte demolierte Lokomotive, ein bevorzugter Spielplatz der größeren Kinder, aber es fuhren neue Dieselloks durchs Gelände. Die Hallen waren kaum geheizt, es gab nur wenige eiserne Öfen und ich bekam angefrorene Füße. (Meine Mutter hatte mir zwei Paar Socken übereinander angezogen. Dazu waren meine Schuhe, obwohl auf Zuwachs gekauft, wohl doch zu klein.) Außerdem bekamen mein Bruder und ich hohes Fieber.

Aus diesem Grunde wurde uns ein Privatzimmer im Dorf Peyse zugewiesen. Es war ein kleines ziemlich neues Haus mit dem Giebel zur Straße, das von den Eigentümern bereits verlassen worden war und wo  sich jetzt  Flüchtlinge aufhielten.  Ich kann mich erinnern, dass ich nicht laufen mußte, sondern mit einem Rodelschlitten gezogen wurde. Wir wurden wieder gesund, konnten aber dort bleiben, meine Füße waren danach aber noch jahrelang besonders kälteempfindlich. Wir bekamen auch öfter Geschwüre. Dagegen hatte meine Mutter „Sprangersche Zugsalbe“ in einer Spanschachtel. Da die Salbe schon etwas eingetrocknet war, wurde sie bei Bedarf mit einem Messer aufgetragen, eine schmerzhafte Prozedur.

In dem neuen Quartier war auch eine Bauernfamilie Müller, die aus der Umgebung von Tilsit hierher geflüchtet war. Zur ihr gehörte eine erwachsene Tochter, von Beruf Krankenschwester. Wir mußten uns selber verpflegen. Die Grundlage bildeten Kartoffeln, die sich im Keller fanden. Sie wurden aufgeteilt und reichten gerade bis zum Ende unseres Aufenthalts aus. Wir haben hauptsächlich Kartoffelflinsen (= Pfannkuchen) gegessen. Unsere Tante Herta, die im Lager geblieben war, hat uns mehrfach mit ihrer Nachbarin Frau Timm, besucht. Sie genossen es, nach Wochen wieder auf einem Stuhl sitzen zu können.

Als sich eine Gelegenheit ergab, machte meine Mutter mit deutschen Soldaten die Verpflegung besorgen wollten, einen Abstecher zurück nach Königsberg, um zusätzliche Betten aus der Wohnung zu holen. Sie fand sie noch immer unzerstört vor, traf auch die Schwiegereltern gesund an und kam wieder glücklich zurück. Wir Kinder waren in der Zwischenzeit in der Obhut unserer Tante.

Im März wurde das Wetter warm und blieb lange schön. Wir Kinder konnten draußen spielen. Deutsche Soldaten waren damit beschäftigt, Deckungslöcher zu graben, was wegen des Sandbodens schwierig war, weil die steilen Böschungen nicht hielten. Wir wurden freundlich angehalten, nicht gerade da im Sand zu buddeln. In der Nähe in einem Wald war eine Flak-Batterie. Wir konnten die Bahnen der Leuchtspurmunition verfolgen, bis zu den Explosionswölkchen der ins Leere gehenden Geschosse. Einmal wurde vor unseren Augen ein Flugzeug getroffen, daß wie eine brennende Fackel, aber weit von uns, abstürzte. 15)

Wir waren etwa 6 Wochen in Peyse. Ursprünglich war wohl an einen kürzeren Aufenthalt der Menschen gedacht worden.16) Es sollen sich dort und der Umgebung

insgesamt ca. 20000 Flüchtlinge aufgehalten haben! 17) Als sich der Aufenthalt dort in die Länge zog, sind jedoch viele wieder nach Königsberg zurückgekehrt, wo die Lebensmittelversorgung wegen gut gefüllter Lagerhäuser besser war.

15) Möglicherweise den selben Abschuß erwähnt Puhlmann, Sperrwaffenarsenal auf Seite 6: „Der Feind machte in den Märztagen einige Luftangriffe auf das Arsenal… Ein durch die Flakbatterie abgeschossenes Flugzeug fiel brennend auf den südlichen Teil des Arsenals. Der Brand konnte gelöscht werden. Die russische Besatzung verbrannte.“

16) Ingrid Bidlingsmaier; Entstehung und Räumung der Ostseebrückenköpfe 1945, Seite 66: „Anfang März trat allerdings eine Sperre der West-Ost-Transporte (von Pillau aus) von etwa drei Wochen ein, eine Folge der bedrohlichen Lage um Danzig und Gotenhafen. Beide Städte waren in unmittelbare Frontnähe gerückt, so daß man den Abtransport bis zu ihrem Fall am 27. und 28. März verstärkt betreiben und für diese Zeit alle Kräfte der Marine an Westpreußen binden mußte.“

17) Th. Schieder; Die Vertreibung.. Seite 139: Bericht des ehemaligen Landrats des Kreises Samland, v. d. Gröben: „Der Gauleiter Koch, der bekanntlich sein Hauptquartier in Neutief aufgeschlagen hatte, wünschte, daß möglichst viele Leute aus Königsberg in das Samland verbracht würden. Nach den damaligen offiziellen Angaben befanden sich in Königsberg noch ca. 150 000 bis 160 000 Menschen, die nicht direkt mit der Verteidigung beschäftigt waren. Von dieser Bevölkerung wurden im Laufe der nächsten Wochen rund 100 000 in das Samland überführt, wobei sich folgende Verteilung ergab (alles in runden Zahlen):

                                               20 000 Raum Peyse

                                               20 000 Fischausen und Umgebung

                                               20 000 Raum Palmnicken

                                               20 000 Raum Groß Kuhren       

                                               20 000 Rauschen und Neukuhren“

Ostersonntag, 1.4.45 war sehr schönes warmes Wetter, da waren wir noch in Peyse. Am Abend, wir Kinder schliefen schon, kam Tante Herta vom Lager herüber und sagte: „Ich habe gehört, Morgen früh um 5 Uhr geht der Transport vom Lager ab“. Meine Mutter hat uns und das Gepäck dann mit Hilfe der vorher erwähnten   Krankenschwester Müller ins Lager geschafft, wo unser Platz noch frei war. Tante Herta hat dann, es stürmte und regnete inzwischen, noch Onkel Kurt, Ihren Ehemann besucht,   der   als   Volkssturmmann   in   der   Nähe  stationiert   war,  um   sich   zu verabschieden. Er war auch noch in Königsberg gewesen und hatte uns mehrere Brote von unserem Bäckermeister Szamait mitgebracht. Er soll zu meiner Mutter gesagt haben: „Frieda, ich muß Dir gestehen, daß ich ein Brot selber aufgegessen habe“. Onkel Kurt kam später in Gefangenschaft, ist dann an Typhus erkrankt und am 8. oder 9. August im Internierungslager Narva in Estland gestorben, was später ein Kamerad unserer Tante berichtet hat.

Am nächsten Morgen, Ostermontag dem 2.4.45, wurden wir nach Pillau weiter transportiert. Hier verläßt uns unsere Erinnerung. Ich habe die dunkle Ahnung, daß dies per Eisenbahn geschah. Auch meine Mutter und mein Bruder  glauben, daß wir mit einem Güterzug von Peyse nach Pillau gebracht wurden. Technisch war das möglich, denn Peyse war durch eine neu angelegte Stichstrecke in Normalspur, die beim Bahnhof Powayen abzweigte und durch den Forst Kobbelbude führte, mit der Eisenbahnlinie Königsberg-Pillau verbunden.18) Nach einer Angabe in der Literatur die ich fand, sollen die Menschen von Peyse allerdings über das Haff nach Pillau gebracht worden sein.19)

In Pillau haben wir uns ca. 3 Tage aufgehalten. Es herrschte dort großer Andrang aber nach meiner Erinnerung kein Chaos. Zur Registrierung und Zuweisung eines Schiffsplatzes waren wir in einem Büro im Hafen, wo wir lange anstehen mußten. Da kann ich mich auch an das Kopfsteinpflaster erinnern. Wir lebten in einem größeren, von den ursprünglichen Bewohnern längst verlassenen Haus. Es war etwas dunkel, weil die Fenster zum Teil mit Brettern vernagelt waren. Meine Mutter hat in dem Haus zunächst das WC saubergemacht. Ein Mann in mittlerem Alter in Zivil der sich dort aufhielt, vielleicht ein Parteifunktionär der sich absetzen wollte, soll daraufhin gesagt haben: „Man sieht doch gleich, wenn eine Frau im Hause ist“.

18) Diese Bahnlinie ist auf dem Nachdruck der Karte von Mitteleuropa 1:300 000, Blatt Q55 mit Ausgabestand 1939 verzeichnet, nicht jedoch auf dem entsprechenden Blatt der Karte 1:100 000 mit Ausgabestand 1937. Nach Dr. P. Gusovius; Der Landkreis Samland, Seite 196 wurde die Stecke 1940 in Betrieb genommen.

19) I. Bidlingsmeier; Ostseebrückenköpfe, Seite 63: „Ausreichender Schiffsraum für den Abtransport der Königsberger Bevölkerung aus Pillau war in der Kürze der Zeit nicht zu beschaffen; und da die Flüchtlinge in Pillau schwer unterzubringen waren, war man gezwungen, über den Königsberger Seekanal in Peyse ein Zwischenlager einzurichten, von wo aus ein Kurzstreckenverkehr über das Haff die Flüchtlingsmassen allmählich nach Pillau schaffte.“

In dem Haus gab es einen Herd, der an einem Fenster stand, daß noch Glasscheiben hatte. Das Fenster ging aber auf einen dunklen schachtartigen Innenhof. Meine Mutter hat dort, mit Zutaten die sie vorfand oder sich irgendwie besorgen konnte, Plätzchen gebacken. Ein Teil davon kam in ein Einmachglas, das ich in meinem Rucksack tragen mußte. Ich fand das schwer. Außerdem kann ich mich an eine große weiß gekachelte Küche erinnern in einem anderen Haus, wo Klopse gebraten wurden, die in einem weiß emaillierten Eimer landeten.

Am Abend des 4.4. kamen wir auf das Schiff „Koholyt“. Es war ein kleineres Handelsschiff  von  884  BRT  im Besitz  der  Kohlenimport  &  Poseidon  GmbH Königsberg  (KIAG). 20), 21)   Mein Vater  hat  dieses  Schiff,  Jahre  früher,  zufällig  im Königsberger Hafen fotografiert. Koholyt AG hieß eine Tochtergesellschaft der Zellstoff-Fabrik in Königsberg, die von der Feldmühle AG übernommen wurde. Vermutlich wurde das Schiff, Baujahr 1920, von dieser Firma genutzt. Ich erinnere mich, wie das Gepäck mit Hilfe des Ladebaums an Bord gebracht wurde. Es herrschte ein großes Gedränge und meine Mutter hatte Furcht, daß wir ins Wasser gestoßen werden könnten. Wir wurden in einen Laderaum verfrachtet. Es waren offenbar vorher Lumpen transportiert worden, von denen Reste noch am Boden lagen 22). Wir hatten das Glück, das wir einen Platz an der Bordwand bekamen, wo meine Mutter sich anlehnen konnte. Zum hinlegen war für die Erwachsenen nicht genügend Platz, man saß mit seinem Gepäck dicht an dicht auf dem Schiffsboden. Es mögen ca. 1000 Flüchtlinge oder mehr an Bord gewesen sein,23) für die es nur 2 Toiletten gab. Entsprechend sah das Deck an jedem Morgen aus, bevor es mit einem Wasserstrahl gesäubert wurde. Die Verpflegung für uns war vergleichbar der in Peyse.

20) G. Steinweg; Die deutsche Handelsflotte im 2. Weltkrieg, Seite 115, 173: Abkürzung KIAG bei H. Schön; Ostsee ’45, Menschen, Schiffe, Schicksale, Seite 675. Der Name KOHOLYT wurde von Kohle, Holz und Elektrolyt abgeleitet, Hilfsmitteln zur Papiererzeugung.

21) Nach einem Dokument im Bundesarchiv (Ost-Dok 4/38, Fol 11) hat das Schiff am 1.4.45 275 to Ladung (Munition) in Hela gelöscht und ist dann leer nach Pillau gelaufen. In dem Dokument Anmerkung 23) in dem die Fahrten des Schiffes ab 13.2.45 aufgeführt sind ist diese Fahrt ebenfalls genannt, allerdings endet die Aufstellung damit und der Bemerkung: „Bis Schluß der Berichte, 29.4.45, keine weitere Meldung“. Allerdings ist die Aufstellung offenbar nicht vollständig. So heißt es: „10.3.45 in Swinemünde, Order nach Kahlberg“ und dann ist der nächste Eintrag erst wieder unter dem 1.4.45 (in Hela). Aus den Aufzeichnungen von Hugo Kaftan über das Kriegsende in Pillau (Ost-Dok 8/534, Fol 87) geht hervor, daß am 2.4.45 vom MS Sandkug 500 Flüchtlinge von Neutief zum Dampfer Koholyt (in Pillau) gebracht wurden. Offenbar zusätzlich zu diesen Flüchtlingen, die sich schon auf dem Schiff befanden, wurde unsere Gruppe am 4.4.45 an Bord genommen.

22) Pillau – Chronik eines Untergangs, berichtet auf Seite 92 von einem anderen Flüchtlingstransport des Schiffes Koholyt: „Die Frauen und Kinder mußten im Laderaum auf leeren Munitionskisten und auf Lumpen sitzen …“

23) Nach dem Dokument im Bundesarchiv (Ost-Dok 4/55, Fol 51) soll das Schiff am 8.3.1945 1000 Flüchtlinge in Stolpmünde an Bord genommen und vermutlich nach Swinemünde gebracht haben. Vorher hat es nach der selben Quelle bei einer Kurzstreckenfahrt sogar 1800 Personen befördert.

Für die Mannschaft wurde extra gekocht. Wir konnten von oben in die Kombüse sehen, wie Pudding-Teller zum Abkühlen abgestellt wurden. Für uns unerreichbar. Das Schiff fuhr zusammen mit 12 anderen im Geleitzug 24). Der Verband wurde nicht angegriffen, die Belagerung von Königsberg und der beginnende Kampf um Berlin zog wohl alle Kräfte an sich. Es war schönes Wetter und ruhige See, wir konnten im vorbeifahren die Kreidefelsen von Rügen sehen.  Wir waren 3 Tage auf See und liefen am 7.4.45 gegen Abend in Stralsund ein, wobei sich per Megaphon folgender Dialog zugetragen haben soll: „Kapitän, was habt ihr an Bord?“, „Menschen!“ „Wir haben keine Luft zum Atmen für euch“ war die Antwort vom Pier. Das war der Empfang im „Reich“ und wir durften erst am nächsten Morgen, einem Sonntag, an Land gehen. Das Schiff soll wieder zurückgefahren sein, um weitere Flüchtlinge zu holen. Es hat aber den Krieg überstanden, wurde 1947 an Griechenland übergeben und hat Dienst in der griechischen Handelsmarine getan, bis es 1953 in einem Sturm sank.20)

Ca. 1938: Hafen mit Koholit. Mein Vater hat auch Bilder vom Hafen in Königsberg gemacht. Auf einem ist zufällig das Schiff „Koholit“ zu sehen mit dem wir im April 1945 Ostpreußen ab dem Seehafen Pillau verlassen haben. Es waren ca. 1000 Menschen auf dem relativ kleinen Schiff.

In Stralsund trennte sich meine Mutter von dem Flüchtlingstransport um auf eigene Faust weiterzufahren. Die anderen Flüchtlinge, darunter auch Tante Herta mit Danie, wurden am Sonntag zunächst mit Wagen nach Andershof bei Stralsund gebracht, wo sie 3 Tage blieben.8) Am 11.4. ging es für sie mit der Eisenbahn zunächst nach Bergen auf Rügen, dann am 12. nach Saßnitz und am 13. von Saßnitz zurück über Bergen und  Stralsund nach  Rostock.  Dann  weiter über Bad Kleinen,  wo sie  einen schlimmen Tieffliegerangriff auf den Zug überstehen mußten nach Lübeck, wo sie am Morgen des 14.4. Zwischenstation machten. Es ging dann weiter über Hamburg nach Flensburg, wo sie am Mittag des 15.4. ankamen. Dort war Danie krank und kam ins Städt. Krankenhaus. Tante Herta bekam ein Quartier bei Bauern im Dorf Osterholm zugewiesen, wo sie zunächst alleine am 20.4. eintraf. Am 28.4. konnte sie dann ihre Tochter aus dem Krankenhaus abholen und bekam auch bald ein besseres Quartier bei dem Bauern Marquardsen. Sie blieben dann mehrere Jahre in der Gegend.

Aber zurück zum 8.4. in Stralsund. Wir machten uns auf, zum Bahnhof zu laufen. Meine Mutter hatte Schwierigkeiten das Gepäck zu tragen, zwei Koffer und einen Bettsack. Als sie nicht mehr weiter konnte, erkundigte sich eine Passantin bei ihr wo wir herkämen und wo wir hin wollten. Diese sprach daraufhin zwei zufällig vorbeikommende uniformierte junge Männer an, nach Meinung meiner Mutter HJ-Führer in Paradeuniform, die dann unwillig die Koffer schulterten und mit Sturmschritt zum Bahnhof gingen, so daß wir Schwierigkeiten hatten, zu folgen. Wir fuhren etwa um 1 Uhr mit der Eisenbahn in Richtung Bad Bramstedt ab, kamen aber nur bis Lübeck. Dort gab es gerade Fliegeralarm, als wir ankamen. Das Bahnhofsgebäude war abgeschlossen und so verbrachten wir die Nacht auf den Stufen einer Gleisunterführung. Übrigens glaubt meine Mutter, dort auf dem Bahnhof in Lübeck den Opa Jaquet aus Kaschen gesehen zu haben, wie er von zwei Soldaten geführt wurde. Wegen des Fliegeralarms und uns Kindern sei sie ihm nicht nachgelaufen.

Am nächsten Tag fuhren wir über Bad Oldesloe nach Bad Bramstedt, einem kleinen Rheumabad und kamen dort am frühen Nachmittag des 9. April an. Hier war vom Krieg nichts zu spüren, die Leute gingen spazieren wie im Frieden.

24) Nach Pillau – Chronik eines Untergangs, Seite 93 und 94 sollen für diese Tage folgende Schiffe für den Verwundeten- und Flüchtlingstransport ab Pillau vorgesehen gewesen sein: Marburg, Posen, Rügen, Glückauf, Pineta, Renate, Mercator, Ida Blumenthal, Söderham, Wiegand, Rodeneck, Schauenburg, Moltkefels, Goya, Mendoza, Fangturm und Koholyt. Einige dieser Schiffe werden sich in unserem Geleitzug befunden haben.                                      

Meine in Königsberg zurückgebliebenen Großeltern haben das Kriegsende zunächst überlebt. Tante Herta erhielt die folgende Nachricht ca. 1950 von Gerhardt Lüneberger, ihrem Neffen (dem Sohn einer Schwester ihres Ehemannes), der auch in Königsberg gewohnt hatte und dort als 13-jähriger mit seiner Mutter zurückgeblieben war. Er hatte in Ostpreußen überlebt obwohl seine Mutter gestorben war und durfte später ausreisen: Er traf meine Großmutter zufällig im Sommer 1945 in Königsberg. Der Großvater war verhaftet worden und mußte zu Fuß zum Lager Preußisch Eylau marschieren, wo er zu Baumfällarbeiten herangezogen wurde. Dort war er im Juni oder Juli an Typhus oder Ruhr, die im Lager grassierten, gestorben. Meine Großmutter hat vermutlich die 2. Jahreshälfte oder den folgenden Winter nicht überlebt. Eine spätere Nachforschung beim Roten Kreuz brachte kein Ergebnis. Sie wurden später mit Datum vom 31.12.1945 für tot erklärt.

Zur Fortsetzung siehe meinen Text: Erinnerungen an Bad Bramstedt

16.2.2002, Gernot Neumann,  Fehlerkorrekturen: 4.5.2004, 9.2007, 2.2012

Literaturangaben:

In den Anmerkungen wird aus diesen Quellen zitiert.

Abwehrkämpfe am Nordflügel der Ostfront 1944-1945, herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Stuttgart 1963

Helmut Blocksdorf; Pillau – Chronik eines Untergangs, Hamburg 2000

Ingrid Bidlingsmaier; Entstehung und Räumung der Ostseebrückenköpfe 1945, Neckargmünd 1962

Helmut Borkowski; Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland 1944-1945, herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Fischhausen in Pinneberg 1993

Bundesarchiv (Ost-Dok 4), archiviert in der Nebenstelle Bayreuth

Diekert – Grossmann; Der Kampf um Ostpreußen, Minden 1960

Bernhard Fisch; Nemmersdorf Oktober 1944, Was in Ostpreußen tatsächlich geschah, Berlin 1997

Dr. Paul Gusovius; Der Landkreis Samland. Ein Heimatbuch der ehemaligen Landkreise Königsberg und Fischhausen, Würzburg 1966

Otto Lasch; So fiel Königsberg, München 1958

Edgar Günther Lass; Die Flucht: Ostpreußen 1944/45, Bad Nauheim 1964

Carl Friedrich von Möller; „Königsberger Odyssee 1945“ in: Leben in Ostpreußen, München 1963

F. Puhlmann; „Das Ende des Sperrwaffenarsenals Peyse“ (Bundesarchiv, Ost-Dok 8, Nr. 548), archiviert in der Nebenstelle Bayreuth

Th. Schieder; Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße, herausgegeben vom Bundesministerium für Vertriebene Band I/1, Groß-Denkte, Wolfenbüttel 1953

H. Schön; Ostsee ’45, Menschen, Schiffe, Schicksale; Stuttgart 1983

G. Steinweg; Die deutsche Handelsflotte im 2. Weltkrieg

Veröffentlicht unter J - Neuzeit | Kommentare deaktiviert für Gernot Neumann: Unser Weg nach Westen (Flucht aus Ostpreußen)

Gernot Neumann: Erinnerungen an Bad Bramstedt

Im Januar 2021 erhielt ich von Gernot Neumann die nachstehenden Erinnerungen aus den Jahren 1945-54, die er als Kriegsflüchtling in Bad Bramstedt verbrachte. Ein wahrer Schatz an Nachrichten aus dieser Zeit. Ich sage herzlichen Dank.


Wie in meinem Fluchtbericht geschildert, sind wir am 9.4.1945 aus Königsberg kommend in Bad Bramstedt einem kleinen Moorbad in Schleswig-Holstein ca. 40 km  nördlich von Hamburg angekommen. Wir sind am 8.4. bis Lübeck gelangt und haben wegen eines Bombenangriffs die Nacht in einer Bahnunterführung verbracht. Wir sind dann am Morgen des 9.4. gestartet und zunächst mit der Reichsbahn Richtung Hamburg und dann ab Bad Oldesloe mit den Privatbahnen Elmshorn-Barmstedt- Oldesloe EBOE (die damals noch bestanden hat) und ab Ulzburg mit Altona-Kaltenkirchen-Neumünster AKN nach Bad Bramstedt gefahren. Ein Eisenbahner in Lübeck hatte meiner Mutter den Weg beschrieben. Der Ort hatte 1939 3312 Einwohner was sich bis 1945 durch Zustrom von Flüchtlingen auf 6425 fast verdoppelt hatte.

Ich habe dies nach meiner Erinnerung aufgeschrieben, ich bin Jahrgang 1941, hatte aber auch mit meiner Mutter darüber gesprochen († 2004). Die Internetseiten von „Alt Bramstedt“ habe ich zur Überprüfung benutzt. Von dort stammen genannte Daten.

Blick aus dem Kirchturm ca. 1952: Blick Richtung Bleek mit der Beekerbrücke nach der Verbreiterung. Rechts das Haus Kirchenbleck 3 nach dem Umbau mit Fisch- bzw. Obstgeschäft. Ganz rechts ist noch die Markise von Thams und Garfs (Lebensmittelgeschäft) sichtbar.

Tante Else, die Ehefrau meines Onkels Ewald hatte in Bad Bramstedt gelebt und dort eine Banklehre absolviert. Ihre Mutter war gestorben und ihr Vater Schlachtermeister Herrmann hatte wieder geheiratet und bekam 1925 eine Tochter mit der 2. Frau. Er starb dann auch. Tante Else lernte meinen Onkel in Bramstedt kennen, als er da als Jugendleiter im Landjahrheim tätig war, das im sogenannten „Schloss“ untergebracht war. Sie heirateten 1938 und lebten in Hamburg. Tante Else war mit ihrer Halbschwester kurz vor dem Krieg auch besuchsweise bei uns in Königsberg und bei meiner Großmutter auf dem Land in Kaschen (Kreis Goldap) gewesen.

In Bad Bramstedt, Kirchenbleeck 3 lebte also die Frau Herrmann mit ihrer Tochter Hildegard. Allerdings war die Tochter als Wehrmachtshelferin eingesetzt und ihre Mutter war in Sorge um sie, weil sie einige Tage keine Nachricht von ihr hatte. Sie erschien aber nach kurzer Zeit. Auch in Bad Bramstedt, aber ganz am Ortsausgang Richtung Hamburg wohnte Tante Käthe Siewers, die Schwester von Tante Else mit ihrem Sohn Reimer. Der Ehemann war im Krieg gefallen. Wegen der Entfernung, man musste den Weg zu Fuß zurücklegen, hatten wir relativ wenig Kontakt.

Als wir am frühen Nachmittag ankamen war Frau Herrmann nicht da. Wir gingen zu einer Nachbarin Frau Schröder (Kirchenbleek 1), die uns die Reste ihres Mittagessens gab, Grünkohl mit Kartoffeln. Obwohl ich Grünkohl später verabscheut habe, aß ich das damals mit Appetit.

Als Frau Herrmann kam, wurden wir Kinder erst einmal gebadet und mit einem Läusekamm bearbeitet und dann am Tag ins Bett gesteckt.

Wir bezogen ein unbewohntes Zimmer, in dem Möbel unserer Tante Else abgestellt waren um sie vor den Luftangriffen in Hamburg zu sichern. Es war ein Schlafzimmer in heller Eiche mit einer Frisierkommode mit Glasplatte und Stühle aber ohne Bettgestell. Diese fast neuen Sachen sollten wir natürlich vorsichtig behandeln. Außerdem stand ein altes dunkelbraunes Sofa in dem Zimmer. Einen einfachen Tisch mit zugehörigen Stühlen bekamen wir als die deutsche Kommandantur im Nebenhaus nach der Kapitulation aufgelöst wurde. Offenbar hier hat sich zeitweise auch NS-Prominenz aufgehalten. So soll Heinrich Himmler am 2.5.45 in Bad Bramstedt gewesen sein, wovon wir nichts mitbekommen haben. Erich Koch der Gauleiter Ostpreußens, der sich mit einem für ihn bereit gehaltenen Schiff in letzter Minute ab der Halbinsel Hela absetzen konnte, lebte anschließend unerkannt jahrelang in der Nähe in Hasenmoor.

Das Zimmer hatte einen Stragula Fußboden und war von Kackerlacken befallen, was wir aber erst später bemerkten.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, hatte meine Mutter per Bahnfracht eine Kiste mit Kinderkleidung und Anzügen ihres Bruders Otto sowie eingeweckten Lebensmitteln im November 1944 von Königsberg aus zur Frau Herrmann abgeschickt. Diese Kiste war angekommen und stand schon in unserem Zimmer.

Man hatte sich wohl nicht getraut den Empfang schriftlich zu bestätigen, denn jede Fluchtvorbereitung war verboten.

Im Ort waren nur wenige Häuser am Bleek, dem Hauptplatz, durch Bomben zerstört worden wobei allerdings einige Bewohner umgekommen sind, sonst war alles unbeschädigt.

Der Hauswirt waren Hannes Meyer und seine Frau Anna. Das Meyersche Haus stand mit dem Giebel schräg zur Straße wo sich im Erdgeschoss unser Zimmer befand. Rechts und links waren einstöckige Anbauten. In dem rechten war die herrmannsche Wohnung, links wohnte der Hauswirt selber.  Im Dachgeschoss über uns wohnte eine Familie Schnoor. Sie hatte einen Sohn Rolf, ca. 15 Jahre alt und eine ältere Tochter. Herr Schnoor arbeitete in der Wassermühle in der Nähe des Bleek. Außerdem wohnte ein Ehepaar Herbst ohne Kinder in dem ausgebauten Dachgeschoss. Herr Herbst war Fahrer beim Omnibusbetrieb Prahl. Ich glaube die genannten Männer waren zunächst noch kriegsbedingt abwesend und tauchten erst später wieder auf. Vor dem Haus war ein dreieckiger Freiplatz. Uns gegenüber auf der anderen Straßenseite hatte die Meierei ihr Gebäude, man hörte das Klappern von Milchkannen.

Kurz vor der Kapitulation wurde der Ort kampflos von den deutschen Truppen verlassen, die sich nach Norden zurückzogen. (Am 4.5.45 war bei Lüneburg eine Teilkapitulation für Norddeutschland unterzeichnet worden.) Ich kann mich an Lastwagen mit zerlegten Flugzeugen erinnern an denen das deutsche Balkenkreuz zu sehen war, die den Ort in Fahrtrichtung Norden durchquerten. Sie kamen offenbar vom südlich gelegenen Flugplatz Kaltenkirchen. Außerdem war an der Tankstelle in unserer Nähe in diesen Tagen ein offener PKW, vermutlich ein VW-Kübelwagen mit Männern in Zivilkleidung. Einer davon, ein älterer Mann hatte kurze Lederhosen sowie wollene Kniestutzen und eine Strickjacke an. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Mann hatte offenbar eine Reifenpanne und wollte einen Reifen von der Felge ziehen, aber der „Hund“, wie sich der Mann ausdrückte, wollte nicht. Der Mann sprach in einem mir unbekannten Tonfall, offenbar bayerisch. Später waren sie verschwunden.

Beekerbrücke: Ca. 1947: Ein Lastwaagen hatte seinen Anhänger auf der Brücke verloren, der das Geländer durchbrach und in den Bach stürzte. Das Geländer wurde provisorisch durch Bretter ersetzt. Rechts mein Bruder und ich. Im Hintergrund das Gebäude der Sparkasse.

Die englische Armee rückte nach. Sie parkte einen Teil ihrer Fahrzeuge direkt vor unserem Haus. Auch kleinere Reparaturarbeiten wurden hier ausgeführt. So wurden Lastwagen hier mit neuer olivgrüner Farbe gespritzt und dann Beschriftungen mit heller Farbe mit Hilfe von Schablonen angebracht. Von uns spielenden Kindern nahmen sie keine Notiz, verscheuchten uns aber auch nicht. Am „Victory Day“ (8.5.1945) haben die Engländer abends auf der Straße Leuchtkugeln abgeschossen. Wir haben das nur durchs Fenster gesehen,  weil wir drinnen bleiben mussten. Wir fanden am nächsten Tag allerdings eine nicht abgeschossene Leuchtpatrone und haben sie behalten.

Es soll auch zu Übergriffen von Fremdarbeitern gegenüber der deutschen Bevölkerung gekommen sein. Besonders Trupps von Polen sollen unangemessen in Erscheinung getreten sein. Das Verhältnis zu dieser Gruppe war aber nicht generell schlecht. So verkehrte einer von Ihnen, ein Serbe freundschaftlich im Haus Herrmann.

Wenige Wochen nach unserer Ankunft gab es eines Tages gegen Mittag eine große Explosion. Wir hörten den Knall und eine schwarze Rauchwolke konnten wir auch sehen. Es war westlich des Ortes nahe des Buchenwaldes „Herrenholz“ von den englischen Besatzungstruppen ein Sammelplatz für Munition eingerichtet worden. Hier soll es durch Unachtsamkeit zu dem Unfall gekommen sein, bei dem auch Menschen getötet und verletzt wurden, englische Soldaten (7 Tote), ehemalige deutsche Soldaten (11 Tote) die dort Wache schieben sollten sowie Zivilisten, die in der Nähe z. B. am Schäferberg wohnten. Durch die Explosion wurde auch Munition in die Luft geschleudert und im Wald und über angrenzende Felder verteilt. Man konnte später dort noch nach Jahren scharfe Gewehr- und Flakmunition finden. Ich werde darauf zurückkommen. Bei uns und in der Umgebung gab es soweit ich weis,  keine Schäden.

In dem Ort gab es damals noch keine Kanalisation und Wasserleitung. Das Klo war in einem dunklen Schuppen auf dem Hof. Dazu musste man ein Vorhängeschloss aufschließen, was ich als 4-jähriger noch nicht konnte. Wenn ich aufs Klo wollte, musste ich also einen Erwachsenen holen. Das kleine Geschäft konnte ich mit kurzen Hosen alleine durchs Hosenbein machen ohne irgendwelche Knöpfe aufmachen zu müssen. Man konnte dazu über den Hof hinter das Haus gehen zu einem Misthaufen, der von niedrigen Mauern begrenzt wurde. Der Hauswirt „Hannes Meier“, der auf der anderen Seite des Hauses wohnte, hielt damals noch einige Kühe. Der Stall war auch auf der Rückseite. Hinter dem Misthaufen lag ein Garten und dahinter waren Wiesen. Wenn wir Kinder diese Wiese betraten war es Herrn Meyer gar nicht recht und er schimpfte hinter uns her: „Mine Wieschen, mine Wieschen“ (= Meine Wiese!).

Wir waren auch gelegentlich bei Tante Käthe Siewers. Dazu musste man über den Bleek genannten Hauptplatz und dann in die Hamburger Str. gehen. Man kam auf eine Brücke über die „Hudau“. Von der aus konnte man unten auf der Wiese ein Zelt sehen, in dem offenbar ehemalige Soldaten kampierten. Die Tante wohnt fast am Ortsausgang Richtung Süden in einem Einzelhaus mit Garten.

Tante Else aus Hamburg hat uns und Herrmanns öfter besucht und sich an häuslichen Arbeiten beteiligt.

Da es keine Wasserleitung gab, war man auf handbetriebene Pumpen angewiesen. Herrmanns hatten eine sogar in ihrer großen Küche, Schröders nebenan eine im Hof. Da die Nahrungsmittelversorgung schlecht war, schritt man zur Selbsthilfe. Da Mehl knapp war hat man als Ersatz selber Kartoffelmehl hergestellt. Dazu wurde rohe Kartoffeln fein gerieben, in Wasser aufgeschlämmt und der Brei auf einem Kuchenblech verteilt. Dabei hat sich die Kartoffelstärke oben abgesetzt. Man hat das dann in der Sonne trocknen lassen. Die oberste weiße Schicht wurde vorsichtig abgeschält und durchgesiebt und man hatte Kartoffelmehl. Auch Sirup hat man selber gemacht indem man Zuckerrüben gekocht und dann den Saft durch Einkochen konzentriert hat. Vorraussetzung war, das man an die Rohmaterialien herankam. Ich glaube Herrmanns hatten dazu ihre Beziehungen.

Wir haben auch Holunderbeeren, in Bramstedt Fliederbeeren genannt, gesammelt die häufig auf den Feldbegrenzungen, in Holsein Knicks genannt wuchsen, aus denen Saft gekocht wurde, der als Erkältungsmittel geschätzt war. Wir sind auch zum Pilze sammeln in den Wald gegangen. 

Wenn zum Sonntag ein Kuchen gebacken wurde, haben die Frauen den Teig gemacht den wir Kinder auf dem Backblech zum Bäcker getragen und wieder abgeholt haben.

Auf unserer Seite ganz hinten am Ende des Hauses hatten Schnoors einen Abstellraum. Darin war ich einmal zusammen mit Rolf Schnoor. Sie hatte in Regalen diverse Dosen mit Farbe. Ich bin durch Unachtsamkeit an Farbe geraten und habe mir meine Schürze beschmiert, die ich anhatte. Rolf hat dann mit Mühe etwas Benzin aus einem großen Kanister abgefüllt um damit den Fleck auszureiben.

Einige Wochen nach Kriegsende kam unser Onkel Otto zu uns, der jüngste Bruder meiner Mutter der auch einige Zeit bei uns in Königsberg gelebt hatte. Er war als Soldat im Baltikum, in Kurland wie es damals hieß. Er konnte mit seiner Einheit kurz vor Schluss in Eilmärschen noch einen Hafen erreichen. Dort wurde er von der Marine aufgenommen und nach Kiel transportiert. Sie kamen dort erst nach der Kapitulation an. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft bei den Engländern wurde er entlassen und entsann sich an die Verwandtschaft in Bad Bramstedt, wo wir uns trafen. Er war gelernter Schlosser und bekam bald Arbeit. Dazu musste er allerdings nach Springhirsch, einem Flecken ca. 9 km südlich von Bramstedt an der Straße nach Hamburg. Ich glaube es fuhr ein Bus der örtlichen Fa. Prahl in die Richtung. Er hat meine Mutter sehr unterstützt. So hat er höhere Beine an die eisernen Betten geschweißt, die wir aus Krankenhausbeständen erhalten hatten. Das Ofenrohr in unserem Zimmer führte über die Betten. Es wurde geheizt mit dem was zu finden war, auch mit Torf der noch nicht trocken war. Dadurch bildete sich im Ofenrohr ein Kondensat, das durch die Steckstellen auf unsere Betten tropfte. Er löste das Problem durch Verschweißen der Rohre. Er schlief auf einem Bett in einem Abstellraum, der die Verbindung zwischen unserem Zimmer und der herrmannschen Wohnung herstellte.

Springhirsch hatte offenbar Bezug zum Ausbau des Militärflughafens Kaltenkirchen 1941-44. Es soll sich dort auch eine KZ-Außenstelle befunden haben. Von dem „Todesmarsch“ von KZ-Häftlingen von Fuhlsbüttel nach Kiel, der offenbar am 13.4.45 bei uns vorbeigeführt hat, habe ich nichts mitbekommen. Vermutlich war es schon gegen Abend, als der Trupp vorbeizog, ich musste früh ins Bett und war vorher längere Zeit in der Küche und konnte nicht auf die Straße sehen. Augenzeuge sahen sich an die Figur des „Kohlenklau“ erinnert angesichts der Männer die teilweise ihre letzte Habe in einem Sack über die Schulter trugen. Ach unter den Erwachsenen war es anschließend kein Gesprächsthema. Entweder sie haben auch nichts gesehen, oder sie wollten nichts sehen, was ich eher annehme.

Onkel Otto hat neben seiner Arbeit als Schlosser auch noch in seiner Freizeit Gartenarbeiten und Reparaturen beim Kaufmann Ratjen in Bramstedt gemacht. Dadurch kannte er die Örtlichkeiten. Er hat dann dem Garten auch einen nächtlichen Besuch gemacht, um Äpfel zu klauen. Man konnte über die Wiesen hinter unserem Haus  leicht ungesehen dorthin gelangen.

Im Hofgang unseres Hauses kurz vor dem Misthaufen lag ein großes Zementrohr auf der Seite, wie man es zum Brunnenbau verwendet. Daneben war ein Steinhaufen, über den ich ohne Hilfe auf dieses Rohr klettern konnte. Da oben habe ich gerne gesessen, besonders wenn das Rohr durch die Sonne angewärmt war.

Meine Mutter konnte sich durch Näharbeiten etwas Geld verdienen. Dazu konnte sie die Nähmaschine von Tante Else benutzen, die auch in unserem Zimmer abgestellt war. Zum Maßnehmen und zu Anproben musste sie natürlich zu den Auftraggebern gehen und ich war dann allein weil Wolfram in die Schule ging. Einen Kindergarten gab es nicht.

Am Bahnhof von Bramstedt standen noch lange, auch für uns Kinder zugänglich, deutsche Flag-Geschütze, hauptsächlich Vierlingsflag. Man konnte mit ihnen Karussell fahren, wenn man das entsprechende Einstellrad schnell drehte. Ich konnte das nicht, saß aber mehrmals oben, wenn ein großer Junge drehte. Es war auch ein großes Langrohr-Flaggeschütz da. Ich sah, wie sich Kinder an den ca. 10 m langen Lauf klammerten, während ihn andere steil aufrichteten. Es ist aber nichts passiert. Auf diesem Gelände fand Wolfram als ich nicht dabei war, zusammen mit anderen eine scharfe Pistole. Er konnte ihnen sogar vorführen wie man sie entlud, weil ihm das mein Vater mit seiner Waffe gezeigt hatte. Ein Junge hat die Pistole mitgenommen. Es gab natürlich Ärger, die Polizei rückte an und befragte Wolfram. Die Pistole war verschwunden weil sie jemand offenbar ins Wasser geworfen hatte, aber er wusste nichts davon.

An Sonntagen wurden wir Kinder gerne in den Kindergottesdienst geschickt. Im Sommer bekamen wir dazu weiße kurze Hosen angezogen, die meine Mutter genäht hatte. Sie hat es wohl genossen uns einmal für einige Zeit los zu sein.

Ungefähr im Juli 1946 kam mein Vater aus der Kriegsgefangenschaft zu uns. Er fand uns über Verwandtschaft in Wilhelmshaven zu der wir Kontakt hatten. (Ein Verwandter meiner Mutter war schon ca. 1914 dorthin gezogen). Ich musste mich erst daran gewöhnen, denn ich hatte ihn ja ca. 2 Jahre lang nicht gesehen. Er hatte keine Schuhe an, sondern trug hölzerne Sandalen mit Riemen, auch ungewohnt für mich. Er fand auch schnell Arbeit. Allerdings musste er mit der Eisenbahn AKN nach Hamburg fahren. Er nahm zunächst eine Anstellung als Photolaborant beim Photographen Husemann an. Die erforderlichen Kenntnisse hatte der sich in Königsberg als Photoamateur angeeignet. Er war daran beteiligt, Fotos von Bronze-Bildwerken und Glocken zu machen, die man aus Deutschland und besetzten Ländern abtransportiert hatte um sie bei der Deutschen Affinerie in Hamburg einzuschmelzen, die aber durch das Kriegsende diesem Schicksal entgangen waren. Die Bilder wurden zu einen Photobuch zusammengestellt, das schätzungsweise 100 mal angefertigt wurde, für den Photographen ein lohnender Auftrag. Mein Vater wurde später von Husemann entlassen, weil ihm eine wichtige Fotoplatte beim Entwickeln zu Bruch ging. Man hat damals ab Format 6 x 9 cm noch mit Platten gearbeitet, vermutlich auch weil es davon Restbestände gab.

Wir sind mit den Eltern auch gelegentlich mit der Eisenbahn nach Hamburg gefahren und haben die Stadt in ihrem zerstörten Zustand gesehen. Ich kann mich auch an die vielen Nissenhütten (Wellblech-Notunterkünfte) am Stadtrand erinnern. In Erinnerung ist mir auch der Hauptbahnhof geblieben, wo ein Arbeiter auf der riesigen ehemals verglasten Halle in schwindelnder Höhe Glasreste herausklopfte, offenbar als Vorbereitung einer Neuverglasung.

Da es keine neuen Textilien gab, half man sich auf folgende Weise. Offenbar spezialisierte Firmen haben alte vermutlich militärische Landkarten in Wasser eingeweicht und den dünnen hinten aufgeklebten Leinenstoff gewonnen. Dieser wurde dann kräftig rot eingefärbt. In Kleidern aus diesem Stoff liefen viele kleine Mädchen herum.

Im Gegensatz zum Sommer trug ich im Winter Unterwäsche und zwar sogenannte Unterzüge. Das waren einteilige Trikotanzüge mit langen Armen und Beinen in die man von oben einstieg und die auf dem Rücken geknöpft wurden. Zwischen den Beinen und am Po war ein Schlitz, den man für ein großes Geschäft breit machen musste. Im Frühjahr und Herbst trugen wir lange Strümpfe zu kurzen Hosen. Die Strümpfe wurden von Gummistrapsen gehalten, die an einem sogenannten Leibchen befestigt waren.

Onkel Otto war in die KPD eingetreten. Er hatte wohl auf seiner Arbeitsstelle Kontakt zu Leuten, die ihn warben. Er verließ uns 1947 und ging zu seiner Mutter nach Kleisthöhe (Uckermark) später DDR. Sie hatte dort die Möglichkeit genutzt eine der landwirtschaftlichen Siedlungsstellen zu übernehmen, die man dort durch Aufteilung eines Gutes geschaffen hatte. Der Bruder Ernst kam später aus russischer Gefangenschaft auch noch dazu.

Wir gingen auch auf den Jahrmarkt. Da ist meine Mutter mit mir Karussell gefahren, aber ich habe es nicht vertragen und schon dort auf das Poster gekotzt. Zu hause musste ich ins Bett und habe weiter gekotzt.

Mit etwa 6 Jahren war ich einmal stark erkältet. Ich musste ins Bett und schwitzen und mir wurde verboten aufzustehen. Meine Mutter hatte mich mit Handtüchern auch zwischen den Beinen und unterm Po eingepackt. Ich musste reichlich heißen Tee oder Fliederbeersaft trinken, der irgendwann auch wieder raus musste. Also durfte oder musste ich ins Bett pinkeln. Ein großes Geschäft stand nicht an. Ich weiß nicht mehr, wie lange die Aktion dauerte.

Anfang April 1948 kam ich in die Schule, kurz bevor ich im Mai 7 Jahre alt wurde, Wolfram ging schon aufs Gymnasium. Unsere Klassenlehrerin war Frau Wohlers. Sie war 59 Jahre alt und für mich eine alte Frau. Der Schulrektor hieß Hintmann und war ein eifriger Jäger. An den Namen des Hausmeisters kann ich mich im Moment nicht erinnern. Er lebte mit Frau und vielen Kindern auch im Schulhaus.

Es wurde erst einmal unsere Größe gemessen. Der größte war 1,40 m, ich 1,22 m wenn ich mich richtig erinnere und der kleinste, Adolf Hauschild 1,05 m. Die ersten Schreibübungen sollten auf Schiefertafeln gemacht werden, aber es gab keine zu kaufen. Viele Kinder hatten gebrauchte und beschädigte Tafeln von älteren Geschwistern oder aus der Verwandtschaft. Ich hatte keine und musste deshalb mit Bleistift in ein Heft schreiben. Ich wollte dazu die linke Hand benutzen, aber man ließ mich nicht. Einen Schulranzen hatte ich auch nicht. Ich ging also mit meinem Heft und dem Bleistift in der Hand zur Schule. Der Schulweg war nicht weit. Von unserem Haus ging es nach links über den Vorplatz der Kirche und dann halblinks in die Straße „Maienbeek“. Nach wenigen Häusern war dann links das Schulhaus. Man ging um es herum auf den Schulhof und von dort in die Klassenzimmer. Wegen der vielen Kinder von Flüchtlingen gab es vier 1. Klassen (vor dem Krieg vermutlich nur eine). Weil die Schulzimmer nicht ausreichten hatten wir öfter Nachmittagsunterricht. Das Schulhaus hatte auf der linken Seite, vom Hof aus, im Erdgeschoss 4 Schulzimmer und darüber 3 weitere. An Stelle des 4. war die Hausmeisterwohnung. Rechts war ein Erweiterungsbau mit einem 2. Eingang angebaut worden wo sich auf 2 Etagen 4 weitere Schulzimmer befanden.

Die Schulklos waren in einem flachen Nebengebäude rechts auf der Seite. Sie waren alt und schmutzig und ich habe sie nach Möglichkeit gemieden. Zum pinkeln gab für uns Jungen eine geteerte Wand mit einer Rinne unten und einige sehr schmutzige Klos mit Wasserspülung, die aber meist nicht funktionierte.

Eine Mitschülerin, Inge Möckel wohnte ganz in der Nähe. Ich habe sie manchmal zuhause besucht. Man musste von uns aus am Nachbarbaus mit dem Lebensmittelgeschäft Thams & Garfs vorbeigehen auf den Hof und an der Autowerkstatt Kuchel und dem Photo-Atelier Hofmann vorbei wo meine Mutter geputzt hat.

Ca. 1950: Blick etwa von Kirchenbleek 5 aus. Rechts das Haus Bornhöft (Textilgeschäft).

Wenn ich Vormittagsunterricht hatte, um 9 Uhr musste ich manchmal alleine aufstehen weil meine Mutter schon aus dem Haus war. Sie arbeitete auch zeitweise in der Landwirtschaft oder ging zum Torfstechen. Dazu musste mir kurzfristig das Ablesen der Uhrzeit beigebracht werden. Zum Aufwachen stellten sie mir zwar einen Wecker, aber ich musste rechtzeitig zur Schule gehen. Frühstücksbrote hat sie mir vorher geschmiert und aufs Fensterbrett gelegt, Schwarzbrot ohne Butter oder Margarine mit Rhabarbermarmelade. Wenn die Sonne schien, wir hatten keine Gardienen, wellten sich die Brote in der Wärme.

Am 20. Juni 1948 war die Währungsreform. Ich entsinne mich, dass mein Vater mit mir kurz vorher in eine Wirtschaft ging um Geld auszugeben, was vorher nie in Frage kam. Es ging um Reichsmark-Reste. Ich bekam ein Heißgetränk. Es sah wie Himbeersaft aus, schmeckte säuerlich und färbte ziemlich stark. Es war aber sicher künstlich und mit Süßstoff.

Nach der Währungsreform waren plötzlich Waren in den Läden. Ich bekam bald auch einen Schulranzen vom Papiergeschäft Warnemünde. Er war zwar nur aus Pappe, sah aber ähnlich wie Leder aus und ich war sehr stolz. Wenn meine Mutter jetzt etwas für andere Leute nähte, bekam sie gute D-Mark dafür. Die erste größere Anschaffung war ein schwarzes Damenfahrrad für meine Mutter. Damit kam sie z. B. schneller in unseren Kleingarten in der Glückstädter Straße. Hier war ein Stück Wiese in Parzellen aufgeteilt worden das die Interessenten selbst urbar machen mussten. Auch wir Kinder mussten im Kampf gegen die Quecke-Gräser kräftig mithelfen.

Wenn ich etwas malte, machte ich es bevorzugt auf der Gasplatte der Frisierkommode weil es auf dieser harten Unterlage gut ging. Ich weis nicht was ich gerade malte, aber ich wollte es meiner Mutter zeigen. Da kam Wolfram von hinten und sagte in etwa: „das ist doch alles Mist, was der malt“ und stieß mich so kräftig an, dass meine Stirn auf die Glasplatte krachte. Das hielt sie nicht aus und ging sternförmig in Scherben. Mir passierte zum Glück nichts, weil mich das Malpapier schützte. Es gab zwar einen Glaser, der geeignetes Glas hatte, um eine neue geschweifte Platte zu machen, aber billig war es sicher nicht.

Wenn wir Zeit hatten spielten wir Kinder gerne im Nachbarhaus bei der Familie Schröder. Sie hatten 3 Kinder, Peter und Horst etwa 1 und 2 Jahre jünger als ich und Ute, Jahrgang 1945. Sie hatten viele Spielsachen. Wir waren meistens draußen im Garten, liebten es aber viel mehr, wenn wir dort ins Wohnzimmer durften. Da gab es dunkelbraune polierte Möbel, Sessel, einen Wohnzimmertisch und Stühle und es lag ein Teppich darunter.

Im Sommer 1948 waren Wolfram und ich in den Sommerferien bei unserer Tante Herta und ihrer Tochter Danie in Osterholm bei Sterup in der Nähe von Flensburg. Wir fuhren alleine mit dem Zug und mussten auch umsteigen, aber es klappte. Es war nicht unser erster Besuch dort, aber erstmals ohne Eltern. Sie hatten ein Zimmer im Dachgeschoss bei der Bauernfamilie Marquardsen, die ganz nett war. Die Marquardsens hatten drei Kinder, ein Mädchen in Wolframs Alter, einen Jungen in meinem Alter und einen von ca. 4 Jahren. Wir haben öfter zusammen an einem nahen Bach gespielt, bei schlechtem Wetter auch in deren Wohnung. Es gab eine Modelleisenbahn zum aufziehen.

Wir fuhren einmal mit Danie und ihrem Freund Kurt mit Fahrrädern über Steinbergkirche zur Ostsee. Die Geltinger Bucht bei Steinberghaff war der nächste Punkt. Ich saß bei Kurt auf der Stange seines Herrenrades auf einem Sofakissen. Zum Baden trug ich einen roten Badeanzug mit Trägern, den früher mein Bruder getragen hatte, der mir aber schon etwas zu klein war.

Vermutlich während wir in Osterholm waren begann mein Vater in seiner Freizeit einen Küchenschrank für uns zu bauen. Er konnte dazu die Hilfsmittel einer Tischlerwerkstatt in Bramstedt benutzen. Vermutlich hat er das Material über den Tischler gekauft und damit auch Werkstattmiete bezahlt. Mein Vater arbeitete inzwischen bei Photo Schwabroh in der Spitaler Straße in Hamburg. Da er dort wie damals üblich auch am Sonnabendvormittag Dienst hatte, konnte er nur an dem anschließenden Nachmittag an dem Schrank arbeiten. Ich habe ihn später halb fertig in der Werkstatt gesehen. Es war zweiteilig mit einem tieferen Unterteil und einem flacheren Oberteil, alles aus Tischlerplattenholz und wurde mit farblosem Lack gestrichen. Oben waren Glastüren mit teilweise mattierten Scheiben, die er sich in Hamburg anfertigen lies. Wir halfen beim Transport mit einem Handwagen.

Brücke über die Osterau am Junkerstieg, der vom Lohstücker Weg zum Bahnhof führte

In Bad Bramstedt trug ich den erwähnten Badeanzug auch, wenn wir ins „Waldbad“ gingen. Es lag westlich des Bahnhofs an der Osterau in der Nähe des alten Kurhauses. Es war ein rechteckiges Erdbecken, in der Mitte geteilt für Schwimmer und Nichtschwimmer. Da der Boden moorig war, war auch das Wasser moorig braun und undurchsichtig. Da wir noch nicht schwimmen konnten, waren wir im Nichtschwimmerteil, wo das Wasser nur langsam tiefer wurde.

Im Herbst arbeitete meine Mutter bei Bauern in der Nähe auf den Kartoffelfeldern und ich musste auch schon beim Aufsammeln helfen. Wir bekamen dafür auch Kartoffeln zum eigenen Gebrauch. Da es auf dem Feld schon ziemlich kalt war, fror ich an den Füssen. Danach schwollen meine Zehen etwas an und fingen an zu jucken. Dies war eine Spätfolge des Winters 1945 als ich angefrorene Füße hatte. Wir gingen zum Arzt, der mich mit Höhensonne behandelte. Zu Dr. Mohr ging ich gerne. Seine Praxis war so interessant. Im Wartezimmer hatte er Schaukästen mit bunten auch tropischen Schmetterlingen und im Arztzimmer mehrere Aquarien, wo auch Skalare ihre ruhigen Bahnen zogen außerdem Schauschränke mit schillernden großen Muscheln und anderem Meeresgetier.

Als nach der Währungsreform mit dem Handel wieder Geld verdient wurde, öffneten auch die ersten neuen Geschäfte. An meinem Schulweg, etwa gegenüber der Kirche stand ein Mann mit einem Bauchladen und verkaufte Süßigkeiten. Man konnte auch einzelne Sahnebonbons für je 2 Pfennige haben. Da unser Zimmer am Giebel des Hauses zum Platz „Kirchenbleek“ lag und an der Hauptdurchgangsstraße des Ortes, eignete es sich um zu einem Laden umgebaut zu werden. Da unser Hauswirt uns nicht auf die Straße setzen konnte, wurde für uns auf der Rückseite des Hauses ein Teil des bisherigen Kuhstalls zur Wohnung umgebaut. Die letzten Kühe hatte Herr Meier schon vorher abgeschafft. Unsere Wohnung bestand aus einem Zimmer, kleiner als das bisherige, und einem kleinen feuchten Nebenraum, der als Küche diente und wo ein Bett für Wolfram aufgestellt wurde. Die Eingangstür war nach Norden und es zog herein. Eigentlich sollte dort nachträglich ein Windfang mit seitlicher Tür vorgebaut werden. Dazu kam es aber nicht. Weil die bisherige Tür nach innen aufging, nahm sie uns Platz im Zimmer. Mein Vater hat dann ohne den Hauswirt zu fragen in einer nächtlichen Aktion mit Hilfe des Nachbarn Sepp Schersenski den Anschlag der Tür so umgebaut, dass sie sich nach außen öffnete. Die eisernen Betten wurden übereinander gebaut. Sepp Schersenski war Schlosser, beschäftigt beim Omnibusbetrieb Prahl und hat wohl dabei geholfen. In dem Betrieb kam er auch leicht an Farbe, aber es gab nur ein dunkles Rot, die Farbe der Prahl-Busse und Silberbronze. Schersenskis hielten hinter dem Haus einige Hühner in einem provisorischen Hühnerstall mit Auslauf. Meine Eltern beteiligten sich daran indem sie einen Teil der Futterkosten übernahmen. Dafür bekamen wir Eier.

Ich schlief auf einer Chaiselongue mit dunkelrotem Bezugsstoff, die neu angeschafft wurde. Unsere Räume waren feucht und ließen sich schlecht heizen. Das kam zum Teil vielleicht daher, das meine Mutter darauf bestanden hatte, dass die Zimmerdecken glatt gemacht wurden. Die Stallräume vorher hatten flache Gewölbedecken. Man hat dann große Nägel eingeschlagen sowie Drähte gespannt und die Zwischenräume mit viel Putz gefüllt. Die Schicht war teilweise 10 cm dick. Das Trocknen hätte natürlich lange gedauert aber wir mussten schnell umziehen. Es gefiel uns dort nicht und meine Eltern bemühten sich bald um eine andere Wohnung, es gab dort allerdings keine Kackerlacken. Die Möbel von Onkel Ewald und Tante Else wurden übrigens abgeholt und in ihre Wohnung nach Hamburg-Fuhlsbüttel zurückgebracht.

Etwa gleichzeitig, vielleicht auch schon etwas vorher wurde für uns im Hof ein Schuppen gebaut. Dazu kam unser Onkel Ewald aus Hamburg, der aus französischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war zu Hilfe. Das Holz für den Schuppen, Fichtenstangen und Schwartenbretter erhielt meine Mutter vermutlich für Näharbeiten. Sie hat aber auch von Onkel Otto zurück gelassenen Kleidung geändert und verkauft. In dem Schuppen wurde auch ein Klo für uns gebaut. Hauptbestandteil war ein gebrauchter eiserner Kübel mit Handgriffen, den vermutlich noch Onkel Otto aufgetrieben hatte. Er wurde an einer Seite in ein kleines Erdloch gestellt und vorne und an den Seiten kleine Mauern errichtet. Oben kamen eine selbstgemachte Klobrille aus Holz und ein Deckel drauf. Von innen wurde noch Verdunklungspapier auf die Latten genagelt und das Örtchen war sogar Blickdicht. Sonst wurden in dem Schuppen hauptsächlich Heizmaterial und Kartoffeln gelagert.

Wir waren jetzt unabhängig von Herrmanns zu denen sich das Verhältnis aus mir nicht bekannten Gründen sehr verschlechtert hatte.

Von Zeit zu Zeit musste der Kübel entleert werden. Er wurde dazu auf einen geliehenen Handwagen gestellt und in unseren Kleingarten gefahren, wo der Inhalt tief vergraben wurde. Ein Gartennachbar düngte seinen Garten mit Fäkalien, was meine Mutter nicht wollte.

Vorne am Haus wurde die Giebelwand abgerissen und ein Stück angebaut, zunächst vermutlich mehr, als erlaubt war. Das Fundament für die Vorderwand wurde ein zweites Mal ein Stückchen nach innen versetzt gelegt. Das unnötige Fundament hat man mit Beton glatt und zu einen Stück Bürgersteig gemacht der später rechts und links verlängert wurde. Es entstand ein Fisch- sowie Obst und Gemüsegeschäft. Es wurde von dem Ehepaar Klevesal betrieben. Wir bekamen manchmal Obst geschenkt, dass kurz vor dem Verderben war. Er hat später im Garten noch eine Fischräucherei gebaut.

Ich war nun 8 Jahre alt und ging in die 2. Klasse. Mit der Eisenbahn haben wir einen Schulausflug zu Hagenbecks Tierpark in Hamburg gemacht, das war sehr schön. Es gab nur Aufregung weil ein Junge, der hieß Heinz, plötzlich fehlte. Wir gingen dann im Zoo auf den Spielplatz in Obhut einiger Mütter, die mitgefahren waren. Frau Wohlers suchte Heinz und fand ihn nicht. Wir sind dann später ohne Lehrerin mit den Müttern wieder zurückgefahren. Am nächsten Tag war Heinz wieder da und Frau Wohlers versuchte vergeblich durch seine Befragung festzustellen, wo wir ihn verloren hatten.

Ich war auch im Weihnachtsmärchen im Stadttheater von Neumünster. Ich kann mich gut an die Aufführung erinnern, es gab „Der Fischer und seine Frau“. Die Fahrt dorthin war vermutlich von der Schule organisiert worden, ich glaube wir führen mit der Eisenbahn AKN.

Mit der Chaiselongue auf der ich schlief ist folgendes passiert. Mein Vater war dabei ein Rundfunkgerät zu bauen, wobei er hauptsächlich das Gehäuse gemacht hat. Für den elektrischen Teil hatte er Bekannte, die ihm halfen. Das Gehäuse aus Holz war fertig und er war an einem Sonntag dabei es schwarz zu lackieren. Dazu hatte er Zeitungspapier auf die Chaiselongue gelegt, das rohe Holzgehäuse daraufgestellt und lackierte es mit schwarzer Farbe. Dabei geriet ihm etwas Farbe neben die Zeitung auf den roten Bezugsstoff. Da er gerade kein Lösungsmittel da hatte, wollte er welches besorgen, sagte aber nichts und ging. Meine Mutter merkte nach einiger Zeit was passiert war und ging mit ihren Mitteln ans Werk. Als er nach längerer Zeit wieder zurückkam, war sie dabei die Chaiselongue mit Seifenwasser zu bearbeiten. Aus dem kleinen schwarzen Fleck war ein sehr großer dunkelgrauer feuchter Fleck geworden, dem nun auch mit Nitroverdünnung nicht mehr beizukommen war. Meine Mutter hat sehr geschimpft, mein Vater aber ihr die Schuld gegeben.

Die Wände unserer Zimmer waren hell mit Kalkfarbe gestrichen und einem Muster in brauner Farbe mit einer Farbwalze versehen. Als ich einmal sehr krank war, habe ich fantasiert und mich erschreckende Dinge in dem Muster gesehen. Als Dr. Mohr sehr spät zu einem Hausbesuch kam, musste meine Mutter erst eine Wäscheleine mit Wäsche beseitigen, damit er herein konnte.

Etwa 1950 erkrankte mein Bruder an Mittelohrentzündung. Das hatte er schon einmal in Königsberg. Damals konnte es ohne Operation behandelt werden. Diesmal war eine große Operation notwendig die der örtliche HNO-Arzt (Name?) im Kurhaus (in der Rheumaheilstätte) durchführte das auch als allgemeines Krankenhaus fungierte. Zu Besuchen fuhr meine Mutter mit dem Fahrrad und ich saß auf dem Gepäckträger. Die Wartezeit während der Operation war schlimm für meine Mutter. Danach war sie in Sorge weil mein Bruder zunächst einen schiefen Mund hatte. Der Dr. aber sagte: „Das gibt sich, der Verband spannt etwas“, und so war es.  

Zur Nachsorge waren wir mehrmals in der Praxis in der Nähe der Schule. Ich kann mich erinnern, dass der Dr. das Mittel Kaliumpermanganat, eine violette Lösung, zu Spülungen einsetzte. Einige Jahre später trat die Entzündung noch einmal auf, man hatte den Herd wohl nicht vollständig entfernt. Die dann notwendige wesentlich leichtere Operation wurde in Neumünster durchgeführt wohin Dr. Mohr ihn überwies.

Wegen unserer feuchten Wohnung kam einmal eine Kommission der Stadt zu uns und stellte fest, in unserer Küche sollte ein zusätzlicher Dampfabzug geschaffen werden, was aber auch unterblieb.

Da wir keinen Kleiderschrank mehr hatten da wir den von Tante Else abgeben mussten, hat mein Vater einen neuen gebaut. Er hatte einen anderen Tischler kennen gelernt, den Meister Kaistra, der aus Schlesien stammte. Der Schrank sollte ähnlich wie der abgegebene werden. Eiche furniert, hell. Das konnte er in der Werkstatt machen. Der Schrank existiert heute noch im Keller des Hauses Battertstr. in Karlsruhe, wenn auch später dunkel übergebeizt. Er war zerlegbar konzipiert und konnte deshalb leichter transportiert werden.

Meine Eltern nahmen auch am gesellschaftlichen Leben teil, so waren sie gelegentlich bei Maskenbällen. Ich erinnere mich, dass in der Küche von Herrmanns einmal entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden. Es wurden dort Männer mit Stroh umflochten, die wohl Bären darstellen sollten und von einer Bärenführerin mit Peitsche angetrieben wurden. Meine Eltern waren auch dabei, als bei Schröders in größerer Runde Nachbarn zusammen kamen. Wir waren einmal bei Bekannten eingeladen wobei meine Mutter selbst gebackene Berliner mitbrachte. Ihre Besonderheit war, dass neben normalen mit Marmelade gefüllten auf einige mit Senf, Papier oder Salz vorhanden waren. Eine alte Frau, die so einen Berliner erwischt hatte sagte zunächst leise zu meiner Mutter: „Frau Neumann, haben sie sich nicht verfasst und versehentlich Salz statt Zucker genommen?“, bevor alle den Scherz bemerkten. Das wurde zum „Geflügelten Wort in unserer Familie.

In Bad Bramstedt gab es dann plötzlich viele Baustellen. Ich weiß nicht mehr genau, in welcher Reihenfolge. Neben dem Haus Kirchenbleek 1, unserem Nachbarhaus in dem Schröders und Schersenskis wohnten fließt ein Bach, die Bramau. In der Nähe führte eine Brücke, die Beeckerbrücke darüber. Die Straße (B4), war die Hauptverkehrsachse und war viel befahren, weil die Autobahn A7 noch nicht gebaut war. Die B4 durchquerte den Ort von Norden nach Süden. Diese Brücke wurde nun aufwendig verbreitert. Dazu wurden neue Pfeiler im Bachbett mit Granitsteinen gebaut.

Am Ende unseres Schulhofs entstand auch eine Baustelle. Auf einem Schild konnte man dann lesen, dass hier ein neues Schulhaus gebaut wurde. Hier stand dann auch ein Kran, der Baumaterial und Geräte hob. Die Wände wurden aus Ziegelsteinen gemauert, aber die Decken waren aus Beton.

Neue Schule: Ca. 1951: Neue Schule von der Rückseite aus gesehen. Vom Wiesensteig aus.

Auf dem Liehtberg, einer Anhöhe nördlich des Ortes wurde eine ganze Wohn-siedlung neu erbaut. Man begann mit den Straßen- und Kanalarbeiten. Später mit den Wohnhäusern. Es wurden hier mit ERP-Mitteln, also Geldern des Marshallplans ca. 15 ein- und zweistöckige Wohnhäuser errichtet. Der Hang des Liethbergs zum Ort und zur Hauptstrasse war mit Ginsterbüschen bewachsen, die im Juni sehr schön gelb blühten.

Schließlich wurden im ganzen Ort Kanalisationsrohre, Wasser- und Gasleitungen verlegt, mit dem Ziel, nach und nach alle Häuser anzuschließen.

Ich wurde inzwischen auch alleine zum Einkaufen geschickt. Einmal hatte ich Milch geholt. Dazu hatte ich eine ziemlich große Aluminiumkanne zu benutzen. Beim Tragen musste ich die immer etwas anheben, mit langem Arm schleifte sie am Boden. Auf dem Rückweg passierte es, dass ich mit der Kanne auf dem Kopfsteinpflaster an einem Stein hängen blieb, viel und die Milch ausschüttete. Meine Mutter nahm einen kleinen Wäscheklopfer aus Draht und versohlte mich heftig. Dann gab sie mir neues Geld und ich musste noch einmal Milch holen. Als ich damit zurückkam, sah sie wie stark meine Striemen waren und sie hat mir den Popo mit Hautcreme eingerieben.

Mein Vater hatte inzwischen auch privat einen Fotoapparat und machte damit nebenbei Portrait-Aufnahmen und Gruppenbilder von Familien, wenn sich die Gelegenheit ergab. Die Aufnahmen hat er dann auch selbst entwickelt und Abzüge gemacht und für die Bilder kassiert. Für Innenräume hat er Blitzlicht verwendet. Man benutzte damals noch Blitzlichtpulver, das  war Magnesiumpulver das man mit Feuer oder einem Funken zündete. Die Technik war zwar veraltet, aber noch gängig und er bekam das Pulver billig oder kostenlos. Zum Auslösen des Blitzes gab es einen Apparat, der mit dem Fotoapparat gekoppelt war und der mit einer Feder gespannt wurde und das Pulver über einen Feuerstein wie ein Feuerzeug zündete. Als er irgendwo Kinderfotos machen wollte, klemmte der Apparat und als er nachsehen wollte ging der Blitz kurz vor seinem Gesicht los. Er verbrannte sich das Gesicht und kam weiß gepudert mit Babypuder zurück. Seine Augenbrauen waren verbrannt, aber die Schäden an der Haut waren nicht so schlimm. Er ist dann auf Blitzlichtbirnen umgestiegen, die waren zwar teuerer, aber ungefährlich. Zu Silvester hat er dann Restbestände von ca. 50 Blitzlichtbeuteln zusammengebunden und auf dem Brückengeländer abgebrannt. Das gab einen birnenförmigen Feuerball von etwa 5 m Höhe. Wir waren in sicherem Abstand.

Unsere Klassenlehrerin in der Schule war lange krank und dann in Kur in Bad Reichenhall. Schließlich wurde sie frühpensioniert. Ich hatte in der Schule zunächst wenige Schwierigkeiten, meine allgemeinen Kenntnisse waren sicher überdurch-schnittlich, dann aber zeigte sich eine ausgeprägte Schreib-Lese-Schwäche. Ich konnte zwar lesen, aber recht langsam und nicht flüssig vorlesen. Ein größeres Problem war die Rechtschreibung. Bei einem Diktat in der Schule musste ich kurz weinen, weil ich plötzlich nicht mehr wusste wie man ein großes W schreibt. Ich konnte dann aber beim Nachbarn abgucken. Zu hause musste ich auch in meiner „Freizeit“ Diktat üben.

In der Schule bekamen wir Vertretungslehrer und wurde zeitweise auch auf andere Klassen verteilt. So war ich auch bei „Brissel“ Papke. Das war ein großer grobschlächtiger Kerl mit einem Haselstock, der unverkennbar aus Ostpreußen stammte. „Jetzt brisselt doch nicht immer“ und „soll ich mir hier die Plauze voll ärgern“ waren seine häufigsten Aussprüche. Sein Unterricht war aber nicht so schlecht. Er hat uns in der 3. Klasse schon in Geschichte unterrichtet.

In der 4. Klasse bekamen wir auch Englisch. An den Namen der Lehrerin, die auch Klassenlehrerin war, konnte ich mich nicht entsinnen, aber ihr Name steht unter meinem Zeugnis, Frau Briegleb. Sie war ein altes vertrocknetes Fräulein das uns im Englischen eine veraltete Aussprache beibrachte. Entsinnen kann ich mich aber an den Schulausflug den wir zusammen mit einer weiteren Klasse gemacht haben. Wir fuhren mit dem Bus nach Lübeck, waren im Holstentor wo es eine Ausstellung zur Stadtgeschichte gab, im Rathaus und in der Marienkirche. Das war sehr eindrucksvoll für mich. Wir sind dann noch nach Travemünde und an die Steilküste der Ostsee gefahren.

Ich weiß nicht wie es dazu kam, unserer Familie wurde eine Neubauwohnung in der ERP-Siedlung auf dem Liethberg zugewiesen, vielleicht durch die vorher genannte Kommission. Die Adresse war Bachstraße 3. Es war ein einstöckiges Doppelhaus mit 4 Wohnungen, unsere im Dachgeschoss. Wir hatten ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, eine Küche einen kleinen Flur und einen länglichen Nebenraum, der ursprünglich als Badezimmer konzipiert war, in dem aber nur ein WC und ein Waschbecken mit kaltem Wasser eingebaut war. Der Platz für die Badewanne war leer. Hier hat mein Vater schnell eine hölzerne Trennwand eingebaut, sodass man ein Bett getrennt vom WC aufstellen konnte. Allerdings musste man an dem Bett vorbeigehen um zum Klo zu kommen. Alle Räume hatten Schrägen, das Wohnzimmer und der Nebenraum Fenster in Dachgauben, Das Schlafzimmer und die Küche in der Giebelwand. Die neu installierten Wasser- und Gasleitungen funktionierten als wir einzogen. Meine Mutter bekam etwas später einen neuen Wohnzimmerschrank, dunkelbraun mit geschweifter polierter Front und gleich einen zweiflammigen Gaskocher für die Küche. Wir hatten auch ein kleines Stückchen Garten hinterm Haus. Die Abwasserentsorgung der Siedlung war autark, hinter den Gärten war eine große rund betonierte Sammelgrube. Über unserer Wohnung war noch ein Spitzboden, zugänglich über eine Leiter und Bodenkappe vor unserer Wohnungstür und mit einem kleinen Fenster im Giebel. Hier oben war ein sauberer Bretterboden verlegt und da der Raum kaum genutzt wurde war es ein zusätzliches Spielzimmer für mich.

Wohnung Bachstr. 3. Blick vom Küchenfenster.
Ca. 1950: Einige Häuser der neuen Siedlung auf dem Liethberg sind noch nicht fertig gestellt. Die Rasenflächen zwischen den Häusern sind noch nicht angelegt worden.

Unter uns wohnte ein alter Herr, vermutlich ein pensionierter Beamter mit einer Haushälterin. Ich weiß, dass er aus Pommern stammte. In der anderen Erdgeschosswohnung war eine junge Familie mit einer Tochter Monika, ca. knapp 3 Jahre alt. Monika spielte oft im Garten.

Die andere Straße in der Siedlung hieß Kantstr. Am Ende der Straße wurde ein Haus gebaut, dass nicht die Siedlungsgesellschaft erstellte. Hier eröffnete der Mann, der mit dem Bauchladen in der Nähe der Schule gestanden hatte ein Lebensmittel-geschäft. Er verkaufte aber auch Kurzwaren Knöpfe und Strümpfe.

Der Weg zur Schule führte an dem Geschäft vorbei. Er war nun wesentlich weiter als bisher, aber das machte mir nichts aus. Mehr als verdoppelt hatte sich der Weg zu unserem Kleingarten. Meine Mutter bemühte sich um eine Änderung. Es gab eine Kleingartenanlage noch weiter außerhalb hinter unserer neuen Wohnung in Richtung Fuhlendorf. Für die meisten sehr weit, aber für uns nicht. Vermutlich konnten wir tauschen. Meine Mutter fuhr mit dem Fahrrad dorthin und ich lief nebenbei. Während sie Gartenarbeiten machte, übte ich Fahrradfahren. Die sandigen Gartenwege waren dafür nicht sehr günstig. Auch hatte ich Schwierigkeiten mit dem Bremsen. Manche Gartenbeete zeigten Spuren davon. Man hat mich aber nicht erwischt und ausgeschimpft.

Schräg vor unserer Schule war ein altes Haus abgerissen worden und ein größeres neues gebaut worden. Hier eröffnete ein Frisör seinen neuen Laden. In der Schule war der Neubau fertig und wurde mit Beginn des neuen Schuljahres bezogen. Dort gab es auch neue Klos, die anderen wurden später erneuert. Ich kam in die 5. Klasse und in ein Klassenzimmer im Neubau, ein Wechsel auf die Oberschule war außerhalb jeder Realität. Allerdings scheint der Bau schon bei Bezug zu klein gewesen zu sein, denn uns wurde als Klassenzimmer der großzügig mit Edelholzfußboden ausgestattete Zeichensaal im Dachgeschoss zugewiesen. Unser Klassenlehrer hieß „Kuddel“ (Kurt) Dettmann. Ich hatte ihn auch in der 6. Klasse. Er stammte aus Schiefelbein in Pommern und kannte auch den alten Herren in der Wohnung unter uns. Im Zeichensaal war auch ein Waschbecken. Vermutlich weil Wasserhähne für die Kinder etwas Neues waren passierte folgendes. Die Wasserleitung wurde irgendwann einmal abgestellt und es kam kein Wasser aus den Hähnen. Es hat dann jemand vermutlich den Hahn im Zeichensaal nicht zu- sondern ganz aufgedreht. Als das Wasser wieder kam, lief also der Hahn. Das Waschbecken konnte aber nicht so viel aufnehmen und lief über und dies vermutlich die ganze Nacht. Am nächsten Morgen sah man schon von außen die teilweise nassen Wände der Schule. Das Wasser war durch mehrere Stockwerke gelaufen. Wir durften 3 Tage nicht in das Schulhaus. Die Flure hatten Fliesenböden, da war es nicht so schlimm. Am schlimmsten hat es unseren Edelholzfußboden erwischt. Er bekam helle Stellen die nicht mehr weg gingen und einige Hölzer wölbten sich nach oben.

Der Unterricht bei Dettmann war sehr interessant. Er erzählte uns vom 1. und 2. Weltkrieg. Im 1. war er Stoßtruppführer an der Front in Belgien und geriet auch in Gefangenschaft. Er forderte uns auch auf, wir sollten uns die politischen Veränderungen bewusst machen, die wir schon erlebt hatten. Es würde jetzt eine lange Friedenszeit kommen.

Im Keller hatte das neue Schulhaus auch Duschräume. Wir Jungen von mehreren Klassen konnten da gemeinsam duschen und sollten uns dabei abseifen. Wir hatten keine Badehose an, nur der Lehrer der dabei war. Außerdem waren im Keller Werkräume, einer mit vielen Hobelbänken. Als ich den Raum ein erstes Mal sah, erzählte ich zu hause: „da stehen 20 Hobelbänke!“. Dieser Ausspruch wurde mir lange vorgehalten. In Wirklichkeit werden es 6 bis 8 Hobelbänke gewesen sein.

Später war ich oft in dem Werkraum. Es wurde eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft für Segelflug-Modellbau eingerichtet, an der auch Wolfram teilnehmen konnte, obwohl er nicht Schüler der Schule war. Die Aufsicht hatte Herr Fink, er war ein neuer Lehrer an unserer Schule. Unter seiner Anleitung bauten wir aus 1mm Sperrholz und Holzleisten den kleinen (Sturmvogel A1) und den großen Sturmvogel (A2). Für das Holz mussten wir etwas bezahlen. Die Modelle flogen auch, wenn auch nicht besonders gut. Besser wäre Balsaholz gewesen, das es auch gab. Aber es war zu teuer.

In der 5. Klasse machten wir einen Schulausflug mit dem Bus. Wir fuhren über Lägerdorf (Zementwerk) zum Schloss Breitenburg bei Itzehoe. Hier hat mir besonders die Schlosskapelle gefallen und weiter zur Kanalschleuse Brunsbüttel. Auf der Rückfahrt  machten wir Station bei der Kanalhochbrücke bei Albersdorf. Wir hatten dann einen längeren Abschnitt ohne geplanten Halt. Einigen Kindern wurde bei der Busfahrt schlecht. Dann wurde angehalten damit sie sich draußen übergeben konnten.

In der neuen Wohnung schlief ich zuerst auf der Chaiselongue im Wohnzimmer. Dann musste Wolfram dahin, und ich ins Bett in der Kammer.

Im Herbst gingen wir wie jedes Jahr zum Kartoffelsammeln nach Fuhlendorf. Dabei konnte ich mir jetzt etwas Geld verdienen. Es wurde in große runde Drahtkörbe gesammelt. Für jeden vollen bekam man einen Zettel, der soweit ich mich erinnere 10 Pfennig Wert war. Ich sparte das Geld für eine elektrische Eisenbahn.

Zu Weihnachten 1952 bekam mein Vater ein neues Radio. Es war diesmal ein fabrikmäßig hergestelltes, ein „Rheingold“ von Loewe-Opta. Es hatte auch die neu eingeführte Welle UKW. Die dafür notwendige Antenne (Dipol) hat mein Vater vermutlich nach einer Anleitung selbst aus Zaundraht gebaut. Sie kam in den Dachraum der Fenstergaube im Wohnzimmer und funktionierte. Die Antennen­zuleitung (Dipolleitung) konnte man kaufen. Es hatte auch ein „magisches Auge“ zur Senderabstimmung. Ich habe über Kurzwelle auch Sender aus fernen Ländern empfangen. Das Radio existiert noch und funktioniert immer noch.

Am Ort gab es ein Kino in der Nähe des Bahnhofs und Wolframs Schule, der „Jürgen Fuhlendorf Schule“. Ein weiteres im „Kaisersaal“ einer großen Gaststätte auf dem Hauptplatz Bleek öffnete zusätzlich. Da meine Eltern gerne ins Kino gingen, besonders mein Vater, wurde ich öfter ausgeschickt das aktuelle Kinoprogramm in Erfahrung zu bringen. Dazu durfte ich mit dem Fahrrad fahren, was ich inzwischen konnte. Besonders das Kino am Bahnhof war interessant, weil es auch neueste Filme brachte. Die liefen dann zwar nur wenige Tage, aber immerhin. Ich habe dort auch verschiedene Kinder- und Naturfilme gesehen. Als ich 12 Jahre alt wurde, konnte ich manchmal auch richtige Spielfilme sehen, z. B. die „Feuerzangenbowle“.

In der Nähe des Sportplatzes hatte sich 1945 die oben erwähnte Explosion ereignet. Wir fanden jetzt, Jahre später noch Munition. Er waren meist Flak-Patronen aus Eisen. Sie waren so angerostet, dass man sie gefahrlos in eine Mauerritze stecken und mit der Hand vorsichtig abknicken konnte. Jedenfalls ist bei uns nichts passiert. Man konnte dann ein weißes Säckchen mit Pulver herausziehen. Am unteren Ende am Zündhütchen war das Säckchen abgenäht und dort eine kleine Menge eines Zündpulvers angeordnet. Das Zündpulver bestand aus gelblichen kurzen Stäbchen, das andere aus grauen flachen Plättchen. Einem Aufdruck des Säckchens konnte man das Herstellungsjahr 1944 entnehmen. Wir machten auch Feuer und warfen von dem Pulver hinein. Es gab eine gelbe Stichflamme, war aber nicht weiter gefährlich. Einige Jungen haben einmal in einem Bunkerrest in einem Loch im Beton ein Feuer aus mitgebrachten Briketts gemacht und da hinein einige der abgebrochenen Spitzen der Flag-Geschosse geworfen. Da war es mir bewusst, dass es gefährlich war und ich ging in Deckung. Es dauerte erstaunlich lange, bis die Ladungen explodierten. Es hat aber niemand getroffen. Wir hörten aber, dass anderen Orts Kinder und Jugendliche verletzt worden sind, die mit Munition experimentiert hatten. Von scharfen Gewehrpatronen aus Messing habe ich immer die Finger gelassen.

Meine Eltern gingen zusammen mit meinem Bruder, der schon über 16 Jahre alt war öfter am Wochenende ins Kino. Ich blieb allein zu Hause und las ein Buch.

An Wolframs Schule gab es am Nachmittag eine Arbeitsgemeinschaft für Physik an der er teilnahm. Er nahm mich einmal mit. Nachdem das niemand störte, ging ich öfter dorthin. Mehr als die Versuche, die der Lehrer vorbereitete interessierten mich die Gerätschaften und Modelle die in einem Nebenraum aufbewahrt wurden. Da gab es z.B. ein Modell des menschlichen Körpers, dem man die Organe Herz, Leber usw. entnehmen konnte. Wolfram hatte einen Mitschüler mit Namen „Siegfried Liebschner“, der sehr gut Klavier spielte. Einmal war er auch da und spielte auf dem Flügel der Schule für die Anwesenden die „Rhapsody in Blue“ von Gershwin, was mich sehr beeindruckt hat. (Er ist später Pastor der Baptistenkirche geworden, offenbar weil schon seine Eltern in der Kirche aktiv waren, † 2006).

Ich habe auch einige von Wolframs Lehrern kennen gelernt, so den Direktor Dr. Neumann, der Latein unterrichtete und den Kunstlehrer (Heinz-Helmut) Schulz. Er war derjenige der dem späteren Modeschöpfer Karl Lagerfeld (Jahrgang 1933) den ersten Kunstunterricht erteilt hat. Lagerfeld wohnte auf dem Gut Bissenmoor südlich von Bramstedt in ca. 4 km Entfernung und ist wohl mit dem Fahrrad zur Schule gefahren.

Herr Schulz hatte einen besonderen Malstil und forderte ihn auch von seinen Schülern. Die Außenkonturen der gemalten Personen und Gegenstände sollten besonders kräftig, auch farblich verstärkt, dargestellt werden. Er kam auch einmal zu uns in die Schule um sich die Örtlichkeit anzusehen weil in unserm Zeichensaal, dem größten Raum der Schule eine öffentliche Ausstellung von Schülerzeichnungen über den Bramstedter Hauptplatz „Bleek“ präsentiert werden sollte.

Herr Schulz hat übrigens indirekt meine Vorliebe zu Kunst und Architektur angeregt, weil er seine Schüler aufforderte Bilder von Kunstwerken und Bauten aus Zeitungen und Zeitschriften zu sammeln was ich dann wie Wolfram auch tat. Er machte übrigens mit seiner Baskenmütze und seinem Tranchcoat auch äußerlich den Eindruck eines Künstlers.

Meine Mutter hatte immer noch eine Putzstelle beim Fotohaus Hoffmann das nun in einem Neubau nördlich des Bleek residierte. Der Sohn Hans Hoffmann war inzwischen mit in das Geschäft eingestiegen. Er oder der alte Herr Hoffmann kauften ein zweibändiges Lexikon vom Verlag Brockhaus, das meine Mutter ausleihen durfte und mit zu uns nach Haus brachte. Darin sah ich erstmals ein Bild des staufischen Castel del Monte in Süditalien, das mich tief beeindruckt hat. Neben Foto Hoffmann war ein Radiogeschäft Bittner. Herr Bittner stellte einen Fernseher ins Schaufenster als es mit den Sendungen begann. Dort habe ich Teile der Krönung der englischen Königin Elisabeth gesehen. Fernseher waren teuer. Mir war kein Haushalt bekannt, der schon einen hatte. Den Hochbunker auf dem Heiligen-Geist-Feld in Hamburg aus dem die ersten Fernsehsendungen kamen haben wir gesehen.

Ich ging inzwischen auch zum Konfirmandenunterricht ins Gemeindehaus im Schüskamp hinter der Kirche. In Schleswig-Holstein waren 2 Jahre Konfirmanden­unterricht üblich. Den Unterricht, er war alle 14 Tage, hielten Pastor Pfeiffer und eine ältere Dame, die wenn ich mich richtig erinnere, seine Schwester war.

An unserer Schule wurde ein Mittelschulzug neu eingerichtet. Er gab eine Aufnahmeprüfung die ich vermutlich nicht bestanden hätte, wenn ich nicht in der Schlussbesprechung einen guten Eindruck gemacht hätte. Es ging darum auszurechnen wie viel Holz man für ein trapezförmiges Brett braucht, wenn es aus 4 Brettern zusammengesetzt wird. Die Lösung hatte eigentlich ein anderer Junge gefunden, aber konnte sich nicht verständlich ausdrücken. Ich habe es mit anderen Worten gesagt und kam gut damit an.

Ich kam also in die 7. Klasse auf den Aufbauzug. Die Kinder kamen auch aus anderen Orten in der Umgebung und waren mir meistens fremd: Neu war auch der Klassenlehrer von dem ich im Moment nur den Vornahmen Karl-Hugo weis. Herr Müller war auch ein neuer Lehrer. Ich glaube erhat uns in Geschichte unterrichtet. Erinnern kann ich mich an seine Vorliebe  für dir Steinzeit. Er kam mit einem Katon mit Faustkeilen und Steinbeilen in die Schule, darunter auch eines mit einer Bohrung für den Stiel. Frau Harbeck hatten wir in Deutsch und Englisch. Sie nannte mich übrigens „Gieselher“ nach dem Burgunderspross „Gieselher der Junge“ aus der Niebelungensage, Bruder der Könige Gunter und Gernot. Unser Klassenzimmer war der kleinere Raum im Dachgeschoss des Neubaus, neben dem Zeichensaal meinem bisherigen Schulzimmer.

Zu meinen Mitschülern zählte auch ein Bornhöft (Vornahmen?), jüngerer Sohn des Textilkaufmanns Sophus Bornhöft in Bramstedt den bisher nicht kannte. Er viel mir auf, da er immer teure Stickkleidung von Bleyle trug, was wir uns natürlich nicht leisten konnten. Immerhin hatte ich inzwischen eine echte Lederhose, die ich im Sommer ständig trug.

Wir machten eine Schulausflug in die Nähe von Husum und haben eine Schiffsfahrt zur Hallig Oland unternommen. Anschließend haben wir auf einem Bauernhof im Heu übernachtet. Unser neuer Klassenlehrer stammte aus der Gegend und ist waoh durch persönliche Beziehungen an das Quartier gekommen. Es war aber kein gewöhnliches Heu sondern ein Gras, dass zur Getreidezucht dienen sollte. Feuer in jeglicher Form war natürlich streng verboten. Trotzdem haben einige, auch Mädchen, in einer Kornkammer heimlich geraucht. Zum Glück ist nichts passiert. Wir sind dann weiter bis kurz vor den Hinderburg-Damm, die Eisenbahnverbindung nach Sylt gefahren. Wir sind dabei durch mehrere Köge gekommen wobei die Bauweise der Häuser jeweils einheitlich aber noch Koog zu Koog unterschiedlich war, je nach der Zeit in der sie gebaut wurden.

Schließlich wurde ein neu gewonnenes Stück Land eingedeicht, der Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog entstand. Ein Mitschüler fand am Bahndamm ein Stück Bernstein, etwa 2 mal 4 cm groß.

In der Schule hatte ich meine Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung, aber auch mit der Mathematik.

In den Sommerferien 1954 waren wir eine Woche in Malente in Urlaub. Leider war das Wetter nicht gut. Wir sind trotzdem mit dem Schiffgefahren und haben Wanderungen unternommen. Fahrräder hatten wir nicht dabei, als müssen wir alle mit dem Zug gefahren sein.

Wir waren auch bei den „Karl-May-Festspielen“ in Bad Segeberg. Ich bin zusammen mit meinem Vater mit Fahrrädern die ca. 30 km dorthin gefahren, was kein Problem war. Die Freilichtbühne am Kalkberg ca. 1934 in einem alten Steinbruch von NS-Leuten für ihre Zwecke zu Sonnwendfeiern, Kundgebungen und dergl. errichtet worden und jetzt wieder aktiviert worden. Man spielte: “Der Schatz im Silbersee“. Es hat mir gut gefallen, besonders Effekte mit brennender Blockhütte und dergleichen.

Als mein Vater von Plänen für eine Umsiedlung nach Süddeutschland erzählte, war es für mich eine Überraschung. Meine Eltern hatte sich schon länger dafür gemeldet, aber nichts mehr davon gehört. Die Familie Schersenski hatte sich nach Siegen in NRW umsiedeln lassen und es für gut befunden. Schließlich fuhr mein Vater mit dem  Rad nach Bad Oldesloe wo die zuständige Behörde ihren Sitz hatte. Dort erfuhr er, dass in Stuttgart wohin meine Eltern eigentlich wollten, das Kontingent erschöpft war. Man bot ihm aber als Ersatz Karlsruhe an, das ihm unbekannt war, wo es aber die gleichen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten gäbe. Es war damals schon klar, dass mein Bruder Chemie studieren wollte.  Mein Vater besorgte sich in Hamburg einen Stadtplan von Karlsruhe, der wegen dem vielen Grün nahe der Stadt einen guten Eindruck machte.

Meine Eltern sagten zu und erhielten bald positiven Bescheid. Mit dem neuen Radio konnte ich die Sender Stuttgart und Südwestfunk auf Mittelwelle empfangen. Die Verhältnisse waren wohl wegen der erhöhten Lage unserer Wohnung besonders günstig.

Mein Vater, der schnell Bekanntschaften machte, lernte natürlich eine Menge Leute auf seinen Eisenbahnfahrten  zur Arbeit kennen. Mit einigen blieb er auch nach unserem Weggang brieflich in Verbindung. So mit einem Herrn Wettering, der in der Verwaltung des Kurhauses beschäftigt war. Ein Junger Mann, der inzwischen als Verkaufsvertreter bei der Dentalfirma Ritter beschäftigt war, die damals ihren Sitz in Karlsruhe-Durlach hatte, hat uns in Karlsruhe besucht.

Bei unserem Weggang wurden unsere Möbel von einem Umzugsunternehmen aus Neumünster am 15.11.1954 abgeholt, verladen und abtransportiert. Wir  sollten zwei Tage später mit einem Sonderzug auch ab Neumünster fahren. Wir konnten dann natürlich nicht in der leeren Wohnung übernachten. Wir sind mit der AKN zu Onkel und Tante nach Hamburg gefahren, und haben zwei Tage bei ihnen verbracht. Sie wohnten in Hamburg Fuhlsbüttel im Ratsmühlendamm. Dort viel mir auf, das die Bürgersteige nicht wie in der Innenstadt mit Gehweg-Plattem belegt sondern damals nur provisorisch mit dunklem Kies, vermutlich Hochofenschlacke, befestigt waren. Wir haben von dort aus Spaziergänge an die obere Alster gemacht, waren aber auch im Park „Planten und Blomen“. Wie wir alle in der relativ kleinen Wohnung übernachtet haben, weiß ich nicht.

Wir fuhren dann am 17.11. mit der AKN nach Neumünster. Also sind wir mit der Bahn noch einmal durch Bad Bramstedt gefahren und am Abend in den Sonderzug eingestiegen, der die Hauptstrecke nach Hamburg über Wrist und Elmshorn nahm. Die einzelnen Wagen wurden später je nach Ziel an reguläre Züge angehängt. Wir an einen Eilzug, der am  nächsten Morgen auch in Karlsruhe-Durlach hielt. Hier wollte uns unsere Reiseleiterin zunächst aussteigen lassen. Mein Vater der durch seinen Stadtplan informiert war sagte aber: „Das ist nur ein Vorort, der Hauptbahnhof kommt noch“, und so war es. Wir sind dann zu Fuß zu einem Amt in der Ettlinger Str. gegangen, wo wir in Empfang genommen wurden. Dort erfuhren wir, dass unsere Wohnung nicht in der  Gartenstraße sei, was uns vorher in Aussicht gestellt war, sondern in der Hirschstraße nahe der Hirschbrücke. Dort angekommen wollte sich meine Mutter zunächst weigern weil man von der Haustür aus eine Treppe nach unten gehen musste. „In eine Kellerwohnung ziehe ich nicht“. Als sie aber sah das die Wohnung auf der Hausrückseite ganz normale Fenster hatte und noch eine weitere Treppe hinunter zum Hof führte war sie zufrieden. Das Bodenniveau ist bei diesen Häusern vorne und hinten unterschiedlich wegen der Straßenrampe zur Hirschbrücke. In der Wohnung standen schon unsere Möbel und wir hatten auch ein Badezimmer mit Badewanne und warmem Wasser und eine eingebaute Spüle in der Küche wenn auch alles in einfacher Ausführung. Als sich später herausstellte, dass unsere Schulen nicht weit entfernt waren, war alles in Ordnung.

Wolfram kam auf die Goethe-Schule und hatte wenige Schwierigkeiten. Er sagte später er habe in den zwei Jahren bis zum Abitur kaum etwas dazugelernt. Also war die „Jürgen-Fuhlendorfschule“, wie sich ihre Schüler ausdrückten, doch nicht so schlecht gewesen.

Einen Mittelschulzug wie ich ihn besucht hatte, gab es nicht. Allerdings sollte einer ab der 9. Klasse auf der Gartenschule eingerichtet werden. Also kam ich dorthin und zunächst in die normale 7. Klasse.

G. Neumann, 1. 2021

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Begradigung der Reichsstraße 4 in Bad Bramstedt 1938 ff.

von Jan-Uwe Schadendorf, Bad Bramstedt

In den Jahren 1830 – 1833 ließ der dänische König Friedrich VI. die erste Kunststraße im Herzogtum Holstein zwischen Altona und Kiel bauen.
Dieser Bau brachte für Bramstedt zahlreiche Veränderungen. Der Bau war mit bedeutenden Veränderungen in den Wegeführungen, des Gewässerverlaufes, neuen Brücken und erheblichen Erdarbeiten für Straßen und Dämme verbunden. Die Verkehrsanbindung nach Altona, Hamburg und Kiel wurde deutlich verbessert und die Reisezeit reduzierte sich um mehrere Stunden.

Die Folge war ein spürbarer Aufschwung des Ortes. Hatte der Kirchspielvogt im Jahre 1828 für Bramstedt dem Amt Segeberg noch 1.105 Einwohner gemeldet, so waren es bei der Volkszählung 1835 bereits 1.378 an der Zahl.1) Ein rasanter Anstieg von rund 25 % in nur 7 Jahren, der den prosperierenden Ort widerspiegelte.

Doch hielt dieses Aufleben nur für knapp 20 Jahre an bis die Eisenbahn von Hamburg nach Kiel an Bramstedt vorbei gebaut wurde und immer mehr Transporte auf der Bahnlinie stattfanden. Die Chaussee fiel in der Bedeutung zurück. Erst zur Jahrhundertwende 1900 führten wirtschaftlicher Aufschwung und aufkommender Autoverkehr zur Wiederbelebung der Chaussee. Die Straße wurde ständigen Verbesserungen unterzogen, die größte war die Pflasterung mit Kleinpflaster, die 1926 ihren Abschluss in Bad Bramstedt fand. Dort wurde die Jahreszahl am Kieler Berg und An der Altonaer Straße ins Pflaster gesetzt.

Altonaer Straße



Einige Abschnitte der jetzt als Reichsstraße 4 bezeichneten Chaussee stellten sich bald als Problem- und Unfallschwerpunkte heraus. Dazu gehörte u.a. der Kieler Berg mit seinem steilen Anstieg in die nördliche Richtung und der rasanten Abfahrt stadteinwärts. Immer wieder gab es Meldungen über Unfälle an der Kreuzung Landweg / Kieler Berg – wozu vielfach umgestürzte Last(kraft)wagen zählten. Manchmal zur Freude der Anlieger, für die es „Strandgut“ einzusammeln gab.

So entstanden bei den Behörden Planungen, die Straßenführung in Bad Bramstedt zu ändern und die erkannten Problembereiche zu beseitigen. Militärische Erwägungen spielten dabei eine wohl nicht unmaßgebliche aber bislang nicht recherchierte Rolle.

Ende der 1930er Jahre war es dann soweit: Die Trassenführung stand fest und mit den Arbeiten konnte begonnen werden. Der innerörtliche Ausbau in Bad Bramstedt war 1937/38 vorbereitet worden und begann 1938.

Stadtplan um 1937

Am 11.9.1937 berichten die Bramstedter Nachrichten (BN) kurz über Pläne, beschreiben den künftigen Verlauf und melden „Mit dem Beginn der Arbeiten zur Begradigung der durch Bad Bramstedt führenden Reichsstraße ist nun bald zu rechnen, nachdem in der vorigen Woche die letzten Vermessungen durchgeführt wurden. Die neue Linienführung der Reichsstraße beginnt in der Altonaerstraße bei der Autowerkstatt von Weller (Haus Nr. 38). Die neue Straße führt über das Villengrundstück von Krüger … durch die Wiesen östlich der Altonaerstraße und mündet dann bei der Großtankstelle in den Bleeck ein. … Der Besitzer des Villengrundstück in der Altonaerstraße erhielt in diesen Tagen den Vorbescheid, bis zum Frühjahr 1938 das Haus zu räumen. Das Gebäude wird abgebrochen. Die gefährliche Kurve bei Kaufmann Schröder [Landweg] und die Kurve an der Altonaerstraße werden also in absehbarer Zeit aus der Reichsstraße verschwinden.“

Gustav Reimers und Frau Ella geb. Hesebeck vor ihrer Villa, die 1908 erbaut und 1920 an Herrn Krüger aus Boostedt verkauft wurde

Im Frühjahr des Jahres 1938 geht es zunächst im Norden und im Süden der Stadt los.
Im Süden wird mit dem Bau der neuen Brücke über die Hudau begonnen. Die Zeitung vom 3.5.1938 meldet, dass seit letzter Woche „die Spundbohlenwände für die Brückenpfeiler in den weichen Wiesenboden hineingetrieben“ und die Arbeiten von der Firma Kruse aus Brunsbüttelkoog durchgeführt werden. Den Auftrag für den eigentlichen Brückenbau habe die Firma Ohlsen & Lawinsky aus Kiel erhalten.

handkorrigierte, genehmigte Bauzeichnung der Brücke Firmenbezeichnung: Ohle & Lovisa Quelle: LBV SH

Am anderen Ende der Stadt wird nördlich der Straße Unter der Lieth der Liethhang abgetragen bis hin zum früher dem Gärtner Frost gehörenden Haus. Dort laufen alte und neue Straße zusammen.

Das war eine sogleich mit Problemen behaftete Aktion.
Am 14.5.1938 ist zu lesen „Beim dem Durchbruch der Lieth für die neue Führung der Reichsstraße Altona-Kiel sind starke Wasseradern angeschnitten worden. Schon seit Wochen senden sie ihr Wasser hinunter zur Straße ‚Unter der Lieth‘.“ Der Bericht schließt mit den Bedenken „Hoffentlich wirkt sich dieser erneute Aderlaß nicht allzu ungünstig auf die von ihr versorgten Brunnen aus.“

Bad Bramstedts Boden- und Wasserverhältnisse waren also auch schon zu der Zeit ein signifikantes Problem.

Die aus der Lieth gewonnenen Sandmassen wurden mittels einer Feldbahn, die von Nord nach Süd durch den Ort gelegt war, mit Loren in die Hudauniederung gebracht.

„Der Bau der Brücke über die Hudau im Zuge der neuen Reichsstraße nähert sich seinem Ende“, heißt es Ende Juli in der Zeitung. „Täglich rollen die Lorenzüge wieder durch die Stadt, teils um den beiderseitigen Zugang zur Brücke herzustellen, teils um das Wiesengelände neben der Brücke aufzuhöhen.“ Dieser neue Damm und die seitlichen Aufschüttungen führten dazu, dass nordöstlich der Hudau der „Kaffeegraben“ umgeleitet werden musste. Das Gelände zwischen der Friedrichsbrücke und der neuen Brücke nördlich der Au – eine Wiese des Erbhofbauern H. Rave im Butendoor – wurde soweit aufgehöht, dass es später sogar als Bauplatz dienen konnte (Schmied Liebig, Altonarer Straße 3).

Die Feldbahngleise am Liethberg

Als die Erdbewegungen im Jahre 1938 sehr weit vorangekommen waren, wurden die Pflasterarbeiten vorbereitet.

Auf dem Bleeck wurden ab Anfang 1939 Baumaterialien in erheblichem Umfang angefahren und gelagert, so fuhr die Bramstedter Firma Reske allein 2.000 Kubikmeter Steinmehl aus Bordesholm an und lagerte es auf dem Bleeck. Große Mengen Steine kamen mit der Bahn aus den sächsischen Steinbrüchen bei Senftenberg und wurden gleichfalls zum Bleeck gefahren und dort gelagert.

Nachdem diese Arbeiten die wesentlichen Voraussetzungen für die neue Straße geschaffen hatten, erfolgten weitere Abbrüche von Gebäuden in der Stadt. Im Februar/März 1939 wurde am Kirchenbleeck das Gasthaus „Zum Südpol“ abgebrochen, die Besitzer zogen nach Hamburg. Die Zeitung schreibt mit Wehmut „Der Südpol ruft bei den Bramstedtern so manche alte Erinnerung wach. Vor vielen Jahren ist die Familie Wesselmann von Westfalen kommend in Bramstedt eingewandert. Bis zum Jahre 1861 war in dem Haus eine Bäckerei untergebracht. Der Großvater des jetzigen Besitzers, Nikolaus Wesselmann, richtet im Jahre 1862 eine Herberge und später einen Krug ein. Als in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts die Aue zu Bimöhlen begradigt wurde, hatte Vater Wesselmann für die Arbeiter eine fliegende Schänke eingerichtet.“

Bereits 1896 war das sogenannte Wragesche Haus, das direkt vor dem heutigen Haus Maienbeeck 1 (Altes Amtsgericht) stand, niedergerissen worden. Aber erst mit den Abbrüchen Wesselmann und des Nachbarhauses Möller entstand der Kirchenbleeck in der Größe, die wir ihn heute als historisch ansehen.

Der Platz vor der Kirche um 1938. Ganz links im Bild das Steigersche Haus und Maienbeeck 1. Die Autos stehen vor dem Landhaus, heute „Feuerstein“ vor den heutigen Häusern Im Winkel stehen die Häuser von Zigarren-Möller und „Zum Südpol“ . Dann folgte die Dreiertwiete und „Zur Börse“ (Landweg 1) vorn rechts im Bild die Ecke des Hauses Bornhöft, dass direkt an der Kirchenmauer stand.

So änderte sich in sehr kurzer Zeit sehr viel im vertrauten Stadtbild.

Die Bauarbeiten blieben auch für manchen alten Brauch der Bad Bramstedter nicht ohne Folgen. Das Materiallager auf dem Bleeck brachte in jenen Jahren kleine Sorgen mit sich:
Zu Pfingsten 1939 ging der Tanz um den Roland über Sand und Stein „Nach alter Sitte ging es aber trotzdem unter Marschmusik auf etwas beengten Steigen und fast „gebirgsmäßig anmutenden Pässen“ dreimal um den Roland.“, schrieben die Bramstedter Nachrichten.

Der Straßenbau schritt indes weiter voran.

Von Süden kommend verläuft die neue Trasse ab dem „Stadt Hamburg“ (heute „Gutschmecker“, Hamburger Straße 37) durch die Vorgärten der damaligen Besitzerin Fräulein Bade, dann über den alten Ochsenweg und schneidet von dem schönen Gehölz, in dem sich der Tannenhof (heute: „Köhlerhof “) versteckte, die äußerste westliche Spitze ab. Der Hof selbst blieb unangetastet, um „künftig aus gesicherter Form geruhsam den hastenden und lärmenden Verkehr vorbeifluten lassen“, wie es die Zeitung nannte.

Der nächste Grundstücksbesitzer wurde allerdings sehr stark betroff en. Wie schon fast ein Jahr zuvor gemeldet, erfolgte der Ende Oktober 1938 der Abbruch der Villa, die der Bramstedter Gustav Reimers nur wenige Jahrzehnte zuvor, an der Altonaer Straße hatte errichten lassen. Den Abriss nahmen die Zimmermeister Mohr (Bad Bramstedt) und der Maurermeister Rathjen (Lentföhrden) vor.

Seinerzeit ging man mit Rohstoffen/Baumaterialien sorgsamer um als heutzutage. Nicht Arbeitslohn war das teure Gut, sondern das Material. So auch in diesem Fall. Den nachgebliebenen großen Obst- und Gemüsegarten des Villengrundstückes hatte der Wegemeister Brorsen erworben und baute „sich dort unter Benutzung der beim Abbruch gewonnenen Steine ein behagliches, mit Reth gedecktes Heim“ (heute: Hamburger Straße 29 und immer noch unter Reet.).

Beim nachfolgenden Haus des pensionierten Postschaffners A. Schwarz blieben Haus und Hof erhalten, aber einen Teil seines Schweinestalls büßte er ein und sein Garten wurde durch den Straßenbau von seinem Gehöft abgeschnitten. Was von ihm übrig blieb, liegt seitdem samt einer Wiese jenseits der Straße.
Diese seinerzeit abgeschnittenen Flächen sieht man noch heute – zum kleinen Wäldchen – herangewachsen östlich der Hamburger Straße liegen und dahinter die 2019 zum Biotop umgestaltete Wiese.

Seine Nachbarn zum Norden hin (Steenbock und Brauerei) traf es immer weniger und der Garten des Buchhalters Röstermund (Altonaer Straße 25) wurde nur noch eben gestreift . Dann führt die Straße durch das Wiesental auf einem fast drei Meter hohem Damm zu der von der neuen, massig wirkenden Brücke überschrittenen Hudau.

Die Brücke wurde aus Steinquadern errichtet und damit ähnelt sie vom Material der älteren Friedrichsbrücke, die nur gut 100 Meter weiter flußabwärts stehen blieb. Dieser Neubau hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Friedrichsbrücke uns bis heute weitgehend unverändert erhalten blieb und von einigen Historikern als die schönste historische Brücke Schleswig-Holsteins bezeichnet wird.

Jenseits der Brücke geht es in den idyllische Garten der Geschwister Hesebeck – vormals Besitzer des Stadt Hamburg am Bleeck – und denjenigen des Postmeisters.

Dem davor stehenden Postgebäude, auch erst gut 50 Jahre alt, war dasselbe Schicksal beschieden wie der Villa Reimers: Es musste verschwinden.

Der Abbruch verzögerte sich allerdings geraume Zeit, da zunächst ein vollständiger Neubau der Post im Schlüskamp neben der Wassermühle von Paustian geplant wurde. Davon ging man noch im Sommer 1939 aus.

Luftbild von ca. 1930, im Vordergrund die Abbruchstelle des „Stadt Hamburg“ (Hesebeck), rechts daneben das Postamt am Bleeck

Der Krieg brachte die Pläne durcheinander und so meldet die Zeitung erst am 29. Oktober 1940, dass nun im Oeslerschen Hause im Landweg (Haus Nr. 22) das Postamt in gemieteten Räumen errichtet werde. Die Wohnungen im Oberschoss bleiben privat und auch die Autowerkstatt Oesler hinter Vordergebäude wird weiter betrieben werden. Der Umzug erfolgte am 8. Dezember 1940 und war als Übergangslösung gedacht bis nach dem Krieg am Schlüskamp neu gebaut werde.
Diese Übergangslösung hielt 70 Jahre lang an, bis 2010 die Post aus dem Gebäude am Landweg auszog. Der geplante Standort am Schlüskamp wurde von der Schleswag für ein Umspannwerk eingenommen.

Bereits im Oktober 1939 waren die Pflasterungsarbeiten der Fahrbahn der neuen Reichsstraße in dem Bauabschnitt nördlich der Stadt so ziemlich beendet. Die Bewohner der Straße „Zum Liethberg“ konnten wieder etwas bequemeren Fußes zu ihren Häusern gelangen. Diese lagen zum Teil jetzt tiefer als die sich in sanfter Steigung zum Liethberg schlängelnde Reichsstraße. Das ist bis heute sichtbar an dem Haus vor der heutigen Shell-Tankstelle, das damals dem Sparkassenleiter Sievers gehörte.
Um von dort zum Kirchenbleeck zu kommen, musste ein weiteres Haus weichen. Auf Höhe der Rosenstraße stand das Haus des Bäckermeisters Bernhard Schulze am Liethberg, gerade gut 10 Jahre alt. Doch es war im Weg und wurde im März 1940 abgetragen. Das gut erhaltene Baumaterial fand im Herbst des Jahres Verwendung zum Bau eines Wohnhauses, das sich der Einwohner Wilhelm Schlüter neben dem Hausgrundstück von Frau Lahann am Schlüskamp (Haus Nr. 17) errichten ließ.

So rückte die Straße von Norden und Süden kommend an die letzten Häuser heran, die dem Durchbruch zu Kirchenbleeck und Bleeck noch im Wege standen.

Im Norden am Kirchenbleeck mussten gleich mehrere Gebäude weichen, der bereits erwähnte „Zum Südpol“ ebenso wie das benachbarte Zigarrengeschäft Möller. Die nördlich davon stehende Gaststätte „Zum Nordpol“ (heute China-Restaurant Ho) verlor den rechten Teil seines Gebäudes, der an der sogenannten Dreiertwiete lag. Das war ein schmaler Weg, der nach Norden führte. Im Volksmund wurde dieser Weg auch „Miegentwiet“ genannt (miegen = Wasser lassen), ob des häufigen Verrichtens einer kleinen Notdurft der Gäste der drei benachbarten Gasthöfe „Nordpol“, „Südpol“ und „Zur Börse“, der der Familie Steckmest gehörte. Das Haus „Zur Börse“ trug die heute nicht mehr vorhandene Hausnummer 1 im Landweg.

Abbruchmaterialien des „Südpol“ lagern vorm „Nordpol“ (heute Chinarestaurant„Ho“)

Das Steckmestsche Haus hatte die längste Geschichte aufzuweisen. 400 Jahre Familiengeschichte hingen laut Tageszeitung mit diesem Bauernhof zusammen. Den Abbruch nahm im Dezember 1940 der Dachdeckermeister Gustav Ritschel vor.
Die Familie Steckmest siedelte um an die Bimöhler Straße, wo sie eine neue Bauernstelle hatte erbauen lassen. Ein nicht ganz unproblematischer Standort berichtet die Zeitung und erwähnt, dass einige hundert Fuder Erd- und Steinmassen aufgebracht werden mussten, um dass Grundstück auch bei schlechtem Wetter passierbar zu machen.

Mit dem Abriss des Hauses „Zur Börse“ war der Durchbruch nach Norden geschafft und auch im Süden erfolgte dieser Schritt kurz danach. Das leer gezogene Postamt am Bleeck wurde Anfang Januar 1941 ebenfalls von Ritschel abgebrochen und das gewonnene Baumaterial hatte der Gastwirt Fritz Fick erworben. So waren auch im Süden des Bleecks die Voraussetzungen geschaffen worden, die Innenstadt an die neue Straße anzuschließen.

Doch die Kriegszeiten hinterlassen bereits Spuren im Bauzeitenplan. So steht am 29.5.1941 in den Bramstedter Nachrichten „Man geht jetzt daran, die fertigen Abschnitte der Reichsstraße bei dem früheren Steckmestschen Grundstück sowie bei der alten Post an den Kirchenbleeck, bezw. an den Bleeck behelfsmäßig anzuschließen. Wenn das geschehen ist, kann der gesamte Verkehr auf der neuen Straße eröffnet werden. Kirchenbleeck und Bleeck bleiben aber vorläufig wegen der Kriegsverhältnisse noch im alten Zustand liegen. Infolgedessen werden leider die Materialberge am Roland auch in diesem Sommer noch nicht verschwinden.“

Schrittweise ging es weiter. Ende Juni gelangte man bis an das Denkmal 1870/71 vor dem Rasendreieck am Bleeck. Es musste ein Stück weichen. Auch Linden wurden entfernt. Die Friedenseiche konnte indes stehen bleiben, obwohl sie hart bedrängt wurde durch die neue Straße.
Dort vereinigten sich die neue Straße, die Altonaer Straße und die Straße Richtung Butendoor auf dem Bleeck.

Danach schweigen die Bramstedter Nachrichten zu diesem Straßenbau. Eine offizielle Einweihung oder Übergabe scheint es nicht gegeben zu haben. So pausierte der Straßenbau offenbar während der restlichen Kriegzeit.

Die offenen Maßnahmen, die Mitte 1939 noch im Segeberger Kreis- und Tageblatt (3.6.1939) beschrieben wurden, kamen erst nach dem Krieg oder gar nicht zur Ausführung: So war die Rede davon, dass evtl. der Roland versetzt werden müsse. Dass hänge davon ab, wo die geplante Reichsautobahn etwa 7-8 Kilometer westlich von Bad Bramstedt eine Anschlussstelle bei Föhrden erhalten werde. – Diese Autobahn, dann allerdings östlich der Stadt, ließ noch gut 30 Jahre auf sich warten und wurde erst zur Olympiade 1972 eröffnet.

Die Beecker Brücke wird verbreitert und saniert. Die Eisengeländer zwischen Granitpfeilern werden durch ein modernes Gitter ersetzt.

Auch die Verbreiterung der Beecker Brücke war in den Jahren 1940/1 geplant. Sie fand 1949/50 statt und bildete quasi den Abschluss der Straßenerneuerung durch Bad Bramstedt nach dem Krieg.
Den Eingriff in das Ortsbild durch die Begradigung der Reichsstraße 4 beschrieb der Autor des Zeitungsberichtes vom 3.6.1939 mit den Worten: „Wie eine alles, was ihr in den Weg kommt, verschlingende Riesenschlange frißt sich die neue Straße durch die Stadt hindurch. Vieles wird durch ihren Bau zerstört, aber es ist doch ein Werk, das schwere Übelstände beseitigt und dazu mithilft, daß der gewaltige Verkehr, der Tag und Nacht seinen Weg durch unser Städtchen nimmt, reibungslos bewältigt wird.“

Ob sich unsere Vorväter vorstellen konnten, dass der umfangreiche Autoverkehr ein Thema sein wird, das Bad Bramstedt bis heute beschäftigt, trotz aller weiteren Straßen- und Brückenbauten? Und ob sie sich zudem vorstellen konnten, dass eine autoverkehrsgerechte Stadt einmal nicht mehr das oberste Ziel sein wird?


1) Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Segeberg 1977


 

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Bramstedter Nachrichten als durchsuchbare pdf’s 1917 – 1945

Vor einigen Jahren haben die Segeberger Zeitung zusammen mit der Gilden-Stiftung Bad Bramstedt 28 Jahrgänge der Segeberger Zeitung digitalisiert und als durchsuchbare pdf-Dateien generiert. Genau gesagt wurden nicht die Zeitungen gescannt, sondern die 1996 in einer ersten Sicherung der Papierausgaben erstellten Microfilme der Zeitung.

Insofern können die pdf’s nicht besser sein als die Mikrofilme, soll heißen, es gibt hier und da Unschärfen, nicht fotografierte Seiten oder im Falz zweier Seiten schwer oder nicht lesbaren Text.

Das sind die einschränkenden Bemerkungen. Das Positive entspricht der 80:20 Regel, nämlich, dass man diese Dateien wesentlich leichter durchsuchen kann, als sich durch hunderte von Seiten der gedruckten Ausgabe durchzublättern oder die Microfilme am Bildschirm anzugucken.

Es ist auf jeden Fall eine Riesenhilfe für alle Heimat- und Familienforscher und Historiker … und wer tiefer gehen will, kann die pdf’s einzeln durchblättern und lesen.

Die Dateien haben im Schnitt 1 GB Speichervolumen … insofern ist beim Download etwas Geduld gefragt.

Die Plattform archive.org bietet genügend Speicherplatz für solche Sicherungen, daher finden sich Dateen jetzt dort.   https://archive.org/details/@juscha

       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
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25 Jahre Rheumaheilstätte

Festschrift von 1956 zum 25 jährigen Jubiläum der Rheumaheilstätte bzw. des Neuen Kurhauses.

 

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Schadendorf: Glocken schmelzen für die Kriege

Was weder die Söldnertruppen des 30jährigen Krieges noch spätere Kriegsvölker sich erlaubten, das ordneten Kaiser Wilhelm und Adolf Hitler an: Holt das Metall von Glocken und Orgeln aus den Kirchen!
Mit „Gott mit uns“ auf den Koppelschlössern, machten sie keinen Halt vor den Gotteshäusern, wenn es um Sieg oder Endsieg ging in bereits verlorenen Kriegen. Die Kirchenglocken und Orgelpfeifen wurde requiriert, um sie einzuschmelzen und die nächsten Waffen bauen zu können.

Unglaublich – aber wahrscheinlich vor Wiederholung nicht sicher –, wie auf diesem Wege Glaubens- und Kulturgüter ohne jede Rücksicht vernichtet wurden.

In den Bramstedter Nachrichten vom 16.6.1917 berichtet der Redakteur (Kuno Paustian) über die geplante Demontage der Glocken und relativiert diesen heftigen Eingriff mit einem geschichtlichen Vergleich.
„Wir beklagen den bevorstehenden Eingriff in das Orgelwerk! Wir tragen schwer an der heutigen Kriegsnot, viel schwerer waren die Bedrängnisse der Jahre 1657 bis 1660 für unsere Väter. Laßt uns daher mit Geduld und Gottvertrauen die Last der Gegenwart tragen und mit Freudigkeit in die Zukunft sehen.“

Und am 30. August 1917 folgte dann die erste Vollzugsmeldung: „Nach Kellinghusen abgeliefert wurde in der verflossenen Woche eine von unseren Kirchenglocken, die ein Gewicht von 330 Pfd. hatte.“

Es wurde zunächst ‚nur‘ eine Glocke aus Bad Bramstedt abgegeben und so waren in den folgenden Wochen und Monaten immer wieder solche Meldungen zu lesen, wie diese vom 31. Januar 1918: „Am Kaisersgeburtstag läuteten unsere Glocken zu Ehren vier in letzter Zeit gefallenen bezw. verstorbenen Kriegern. Es waren dies Marcus Horns und Johannes Schümann aus Wiemersdorf, Hinrich Möller aus Weddelbrook und Max Fölster aus Bad Bramstedt.“ 

In einigen Orten wehrte man sich gegen diese Demontage, wenn auch mit wenig Erfolg, wie ein Beispiel aus besetztem Gebiet in Polen zeigt: Bramstedter Nachrichten 25. Mai 1918 „Gestohlene Kirchenglocken. In siebzehn Gemeinden des Gouvernements Kalisch waren die Kirchenglocken abhanden gekommen. Man sperrte die Dorfoberhäupter ein. Nachdem die Glocken jetzt aufgefunden sind, wurden die Geiseln in Freiheit gesetzt.“

Zaghafte Kritik an der Demontage der Glocken gab es auch in der hiesigen Presse, jedoch weniger an der Tatsache an sich, als an Modalitäten des Vollzuges, so am 22. August 1918: „Von der Westküste. 18. August, wenig Rücksicht wird bei der Einziehung der Glocken und Orgelpfeifen auf die Kirchen genommen, wie seinerzeit bei der Gummibeschlagnahme z. B. die Reifen von den lahmen Rädern genommen wurde», um daraus, 1 manche andere im täglichen Gebrauch empfindlich entbehrte Dinge, jahrelang unbenutzt liegen zu bleiben, bleibe», bis sie fast zerfressen wurden, so sollen auch jetzt an manchen Stellen die Glocken und Orgelpfeifen heruntergenommen werden, um dann monatelang liegen zu bleiben, wenn man auch die Notwendigkeit dieses Opfers nicht verkennen kann, so könnte doch wenigstens so viel Rücksicht erwartet werden, daß die Beschlagnahme erst dann erfolgt, wenn die Sachen wirklich gebraucht werden. Statt daß sie jetzt monatelang unbenutzt liegen, könnten sie ebensogut noch im Gebrauch bleiben.“

 Am am nächsten Tag folgt die Meldung aus Bad Bramstedt: Nachdem von unsern Kirchenglocken schon vor längerer Zeit kleinste und älteste, die zuletzt als Stundenglocke diente, dem Kriege zum Opfer gefallen, sollen in nächster Zeit zwei weitere abgeliefert werden, nämlich die jetzt älteste, die im Jahre 1578 von Bartolomäus Korkow gegossen wurde, und die aus dem Jahre 1732 stammende Betglocke, deren Gießer nach der Inschrift Laurenz Strahlborn aus Lübeck ist. Es verbleibt uns dann nur noch eine einzige, ebenfalls von Bartolomäus Korkow gegossene Glocke. Sie trägt die Jahreszahl 1594.“

Doch das Kriegsende rettete Bad Bramstedts Glocken. Das Thema der requirierten und abtransportierten Glocken beschäftigte ganz offensichtlich deutschlandweit die Öffentlichkeit und wurde im Kriegsministerium zum Ende des Jahres 1918 behandelt. Darauf folgt die Meldung zu Weihnachten 1918. die in der Zeitung zu lesen war:
„Die beschlagnahmten Kirchenglocken. Das preußische Kriegsministerium hat angeordnet, daß die beschlagnahmten Kirchenglocken, soweit sie nicht zerstört sind, den ursprünglichen Besitzern gegen Rückerstattung des von der Kriegsmetall A.G. gezahlten Preises zurückgegeben werden.“

Zehn Jahre später nach Inflation und vor Weltwirtschaftskrise hörenb wir in der Zeitung erneut von den Glocken. Die Bramstedter Nachrichten schrieben am 1. September 1928:
„Von unserer Kirche. Am Freitag wurden zwei unserer Kirchenglocken herunter-genommen und nach Lübeck verfrachtet, wo sie umgegossen werden sollen. Sie waren beide schadhaft geworden. Die eine war kriegsbeschädigt. Sie musste während des Krieges — es war im Juli 1917 — an die Heeresverwaltung abgeliefert werden. Beim Transport hatte sie den Kopf verloren; ihrer Bestimmung konnte sie infolgedessen nicht mehr zurückgegeben werden. Diese Glocke war die älteste unserer Kirche; sie trug die Inschrift: Anno MDLXXII. ist also im Jahre 1572 gegossen worden. Vor ihrer Herunternahme im Jahre 1917 diente sie als Stundenschlagglocke für die Turmuhr. Ihren Platz hatte sie in einem Ausbau an der Südseite des Turmdaches. – Die zweite Glocke Halle vor längerer Zeit einen Sprung bekommen und war infolgedessen mißtönend geworden. Sie trug eine wesentlich reichere Inschrift. Am oberen Rande las man : Casper Vaget, Anno 1594, D. H. Johannes Hamerich, P. Paulus Neiebur K. , Marquardt Mertens, Hinrick Kruse, Hinrick Stamiohan, Clawes Runge, D. E. Kerckswaren. Das sind nacheinander die Namen des Gutsherrn [hier irrt die Zeitung: Caspar Vaget war nie Gutsherr], des Pastors, des Kirchspielvogts und der vier Kirchenältesten. Die Jahreszahl zeigt, das auch sie ein stattliches Alter hatte. Abgeschlossen wurden die Inschriftzeichen durch einen Kranz von Ornamenten. Weiter nach unten las man den Namen der Gießers: Bartolomäus Kerkow, und darunter sah man die Muttergottes mit dem Jesuskindlein, umgeben von einem Strahlenkranz. Links von dem Bilde waren die Buchstaben H. M., rechts die Zeichen G.G.T. angebracht. — Nun hängen oben noch zwei Glocken, eine aus  dem Jahre 1578, ebenfalls von „bartomeus kerkow“, und die große Betglocke, die im Jahre 1732 von Meister Laurenz Strahlborn gegossen worden ist.“

Und knapp drei Monate später heit es am  23.11.1928: „Unsere neue Kirchenglocke. Am Bußtag klang zum ersten Male die neue Glocke mit im Geläut. Das Glockengeläut ist durch sie wesentlich schöner geworden, es klingt heller und frischer, man möchte fast sagen, fröhlicher.“


Was zu Kaisers Zeiten glimpflich für die Kirche und die Glocken ausging, das schafften dann die Nationalsozialisten. Die Bramstedter Nachrichten berichten am 10. April 1942:

„Abgabe weiterer Glocken aus unserer Kirche. Zur Erweiterung der Reserven unserer Rohstoffwirtschaft werden in diesen Tagen 3 weitere Glocken aus der Bramstedter Kirche abgenommen und zwar sind dies die Stundenschlagglocke: Gegossen 1560. 1928 umgegossen von M. & O. OhIssen, Lübeck. 253 kg schwer. Außendurchmesser: 74 cm. Klingt auf den Ton c. — 2. Glocke: Casper Vaget Anno 1594. D. H. Johannes Hamerich P. Paulus Neiebur K. Marquardt Mertens +  Heinrich Kruse + Heinrich Stamerjohann + Clawes Runge + D. E. Kerchswaren. Bartolomeus Korkow. H.M.G.G.T. Inschrift dieser Glocke nach dem Umguß 1928: Bartolomeus Korkow goß mich 1594. Ich sprang 1928. M. & O. Ohlssen in Lübeck gossen mich neu 1928. Ehre sei Gott in der Höhe. Kirchengemeinde Bad Bramstedt. Friedrich West, Pastor. Johannes Schmidt, Hermann Schlesselmann, Karl Klausener, Johannes Barth, Kirchenälteste. Gewicht: 539 kg. Außendurchmesser: 95 cm. Klingt auf den Ton as. 3 Glocke: Von bartolomeus – korkow gegossen 1592 anno MDLXXII + db + h.h. + d. + m. Gewicht: 450 kg. Außendurchmesser 86 cm. Klingt auf den Ton f.“

Dem eher nüchtern formulierten Artikel stand brachiale Gewalt in der Praxis gegenüber. Der Bad Bramstedter Adolf Reimers erinnerte ich, dass er als Schuljunge staunend mit angesehen habe, wie die Glocken abgeschweißt und vom Turm geworfen wurden. Das Roll-und Fuhrunternehmen seines Vaters musste die Glocken zum Bahnhof bringen, von wo aus die nach Hamburg auf das Gelände der Affinerie gingen.

Die Überlieferung einiger Bad Bramstedter, diese Demontage sei ein Racheakt der örtlichen Nationalsozialisten an den kritischen Teilen der Kirchengemeinde gewesen, weil diese nach dem Bombenschaden 1942 gegen deren Widerstand einen Gottesdienst für die Toten abhielt, ist nicht zu verifizieren. Da der Zeitungsartikel über die Demontage aus April 1942 datiert und der Bombenschaden erst im Juli des gleichen Jahres erfolgte, trügt hier wohl die Erinnerung bzw. vermischt in der Nachschau zwei Ereignisse.

Nur eine dieser Glocken konnte nach dem Krieg auf dem „Glocken-Friedhof“ auf der Veddel in Hamburg wiedergefunden werden. Die anderen waren bereits eingeschmolzen. Diese Glocke diente bis 1955 wieder als Läuteglocke.

1952 erhielt die Kirche zunächst von eben diesem Glockenfriedhof eine Schellenglocke, die vom Rathaus zu Rotenburg an der Oder stammte, als Stundenglocke.

Erst 1955 konnten diese Glocken ersetzt werden, als am 27.8.1955 das Fuhrunternehmen Adolf Reimers (links am Pferd) mit großem Umzug durch die Stadt die Glocken vom Bahnhof zur Kirche brachte, wo sie in den Turm gehängt wurden.

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