Biel: Pastoren und Diakone in Bramstedt

Pastoren und Diakone in Bramstedt

Lutherische Pastoren in Bramstedt (von Klaus Biel, Hamburg, Stand 31.3.2016)

nach meinen Recherchen aus der hauptsächlichen Quelle:
Hans Hinrich Harbeck „Chronik von Bramstedt“ im Broschek-Verlag Hamburg 1959

Christian * 1503 Gottorf Sohn des Herzogs von Holstein Friedrich (1523 der I.von Dänemark) begleitete seinen Lehrer Ritter Johann von Rantzau (auf Breitenburg 1531) 1521 zum Reichstag nach Worms, wo Martin Luther vor Kaiser und Reich seine Auffassung vertrat.
Seitdem war er der evangelischen Lehre zugetan und wurde Verfechter der Reformation in Schleswig-Holstein und Dänemark (1542 generelle Einführung auf dem Landtag zu Rendsburg).

1522

Johannes von der Lippe + wahrscheinlich Pest 1548

1548

Bisheriger Kaplan Hermannus Burtfeld nach Leichenstein 36 Jahre = Diakon und Pastor (+ 1569)

1548-63 Lucas von C ö l l n, Sohn des Matthias und mit Ohm Johannes von Cölln, der + 1566 Pest in der Hundestr. beim Weinkeller
OO um 1548 Tochter des Ãlteren Lucas Beckmann in Hamburgder Ãlteste Sohn auch Lucas *ca. 1549 -1567 Student Frankfurt / Oder / 29.9.1569 in Erfurt/ Sommer 1571 in Jena/ 29.9.1571 Kantor in Hadersleben am Johanneum unter Herzog Hans dem Ãlteren/ Nov. 1575 “Mag”€ in Rostock/ 1583 Pastorenachfolger des entlassenen Johannes Salig in Elmshorn 1593 entlassen/ 1594 Schiffsprediger in Hamburg / bis etwa Sommer 1595 in Kiel / 27.7.1595 – 23.10.1609 Prediger / Diakon HH-St.Jacobi + HH-St.Jacobi 11.9.1611 oo 1) 1575 Hadersleben Christine Becker, T. d. Peter und Metta Peters oo 2) 1583 Wwe. Ilsabe des Vor-Vorgängers in Elmshorn Johannes GroteSein VATER verläßt 1563 Bramstedt, weil er 1564 (Tafel Marchthaler Petri 454) nach seinem Schwager Lucas Beckmann Besitzer der Dom-Vicarie am St.Georgs-Altar in Hamburg wird

1570

Bisheriger Kaplan = Diakon Isaak von der Burg
„Isaak von der Burg ist nach Hermanni Burtfeldten Tod Pastor geworden und der Kirche von 1570 bis 1579 gedient lt. Kirchenrechnungen“ und
danach Pastor in Brockdorf / Wilster Marsch geworden.“

1580

M(agister) Casparius Ludolphus nach 5 jähriger Tätigkeit nach Hamburg-S.Petri berufen, vorher war auch er Kaplan

1585

Johannes Hamerich, gewesener Diakon zu Segeberg bis 1622 gedient (27 J.) / Abdankung wegen Krankheit. Sohn des 1565 Bramstedter Bürgers Christoffer H.1623.24.8.erfolgte Berufung des Nachfolgers.

zu Familie Hamerich s.u. Nachtrag aus März 2016

1623 – 1660

Hinricus Galenbeck * 1594 Neubrandenburg (V: Paul)
+ Bramstedt 25.5.1659 = 36 J.Pastor in Bramstedt

13.6.1617 unterschreibt er das Lübecker Koncordienbuch als „Erwählter Pastor von Travemünde“ als „Glambecius“ (ca.23 J.alt)

Dasselbe Buch hat sein älterer Bruder als „Magister Martinus Glambecius aus Pommern“ schon 5.9.1600, der griechischen Sprache mächtig, anerkannt.

13.06.1617 Pastor in Travemünde 1619 Lehrer in Rechenschule Lübeck u.a. für seine spätere Frau und deren ältere Schwester

24.9.1619 leistet Rotgerus von der Hoege im Konkordienbuch den Eid für Travemünde

24.8.1623 berufen nach Bramstedt und beginnt mit dem erstem Kirchenregister „Stellenverzeichnis Bramstedt“

oo1 1624.9.2.Lütjenburg Magarete Wohnnaw (Qu: ihre Leichenpredigt) * 5.4.1607 Lütjenburg als Tochter des verstorbenen Bürgermeisters H: Dethlevus Wohnnaw + 1646 in Bramstedt und der 1649 noch lebenden Mutter Magdalena Müller, T. d. Ratsherrn Paul in Lütjenburg
oo Lütjenburg 1624.13.6.in Gegenwart dortiger 2 Prediger

Kinder:
1) Anna * 15.3.1625 oo 1645 H. Pastor Johannes Cölerus zu Bresen, Hzgt. Mecklenburg
+ im Kindbett 7.4.1646
2) Paul * 29.6.1627 + 7.9.1627
3) Dethleff * 15.11.1630 l e b t 11.9.1650 Stud. Wittenberg = 1660 NF.
4) Heinrich * 29.6.1632 + 20.8.1632
5) Daniel * 6.1.1634 l e b t 21.3.1654 Wittenberg/ 1656.17.8. Herr „Mag.“

Ehefrau Margarethe Wohnnaw * 5.4.1607 Lütjenburg +19.3.1649 Brst. Predigt P. H. Johannes Schumann,
Kaltenkirchen; mithin Jfr.= 17 J.3 M.; oo 25 J./.14 W. 1 T.; Alter 42 J./.2 Wochen

oo 2) 1650 Wwe.Engel des Verwalters Johan Freymuth davor Jürgen Kruse (* ca.1606) Tochter des Bauern Claus Kruse in Puls/ Schenefeld = keine Kinder
sie lebt noch 1660 (Patin).25.3.

1660 – Galenbeck_DeT_150

Sohn Detlev Galenbeck wird 22.ff3.1660 Nachfolger des Vaters in Bramstedt – Einführung 6.5.1660 in Krempe + 1686/7

oo 1660 Christine NN –

Kinder:
1) Conrad Hinrich * 1661 – hier
2) Friedrich = Herr als Pate 6.5.1688
3) Hinrich = Pate 3.5.1702

1687 – 1701

Galenbeck_cONRAD_150

Enkel Conrad-Henricus Galenbek(en), Pastoris loci Familia 1687.

* 1661 Pate wohl Conrad Dammann oo 28.3.1660 A. Lindemann, V Rötger L.

„Ich, Conrad-Henricus Galenbeck, bin in den Ehestand getreten (als Adjunkt)

oo Anno 1684. 7.10. mit, damahls Jungfrauen Anna Davendorffs, des die Zeit schon sehligen Hermanni Davendorffs, gewesenen Archi-Diaconi an S. Peter in Lübeck, Eheleibliche Tochter. 15.6.1654 im Konkordienbuch als designierter Pastor S. Peter Und sind Wier in Lübeck, von dem Herrn Haupt Pastore Zu S. Marien, Hn. M. Bernhardo Krechting copulieret worden, dem 7. Octobri, War der Dienstag nach Dom. 19. p.Trin. Uns hat Gott folgende Kinder bescheret…“

1) Anno 1685, den 16. July, Nachmittage ein Vierthel vor 1 Uhr, einen Sohn, der den 17 ten dito getaufft, und Dethlev Jacob genennet worden.
Gev.: Mein sehl. H. Vater Dethlevus Galenbeck, H. Jacobus Stolterfoht, Raths-Apotheker in Lübeck, und Jfr. Catharina Elisabeth Schlaffen.
Ist gestorben selbigen Jahres, den 2. Novembris Morgens ümb 8 Uhr, und den 10, eiusdem begraben.
2) Anno 1686, den 19. Augusti, Donnerstages nach Dom. 11. p. Trin., Morgens halb 7 Uhr, eine Tochter, so getaufft den 20 ten dito, und Christina Emerentia genennet worden.
gev.: Meine sehl. Mutter Christina Galenbeken, Fr. Pastorini Margareta Krechtings in Lübeck, und H. Johann Caspar Schröder, ein Seiden-Händler daselbst.
3) Anno 1688, den 6. Maji. Dom. Jubilate, Morgens Glocke 6, einen Sohn, der da er am 7 ten dito getaufft den Nahmen Hermann Henrich empfangen.
Gev.: H. Pastor Bernhardus Krechting, H. Friederich Galenbeck, Fr. Elisabeth Dorothea Lippen auß Lübeck.
Ist gestorben Ao 1703 den 20. Marty nach Dom. Laetare.
4) Anno 1689, den 7 December, Sonnabends vor Dom.2. Adventus, l, Vierthel vor 7 Uhr, frühe, einen Sohn, so gleich getaufft, und Dethlev Jacob benahmset.
Gev.: H. Ingwer Rickqvartzen, Bürger-Meister in Husum, H. Lucas Stolterfoht, ein Brauer auß Lübeck, Jfr. Beata Oxen, auß Husum.
Ist gestorben Ao 1692, den 21. Aprilis, stracks nach halb 5 Uhr, Abends, und den 28 dito begraben worden.
5) Anno 1690, den 14 December, Dom. 3 Adventus, Morgens ümb halb 4 Uhr, eine Tochter so gleich selbigen Tages getaufft, und Anna Dorothea genennet worden
Gev.: Fr. Emerentia Druelen(oo P. Mich. Kellinghs), Fr. Dorothea v. Mellen auß Lübeck, Hanß Tönnsen, ein Kramer auß Schleßwig, meiner Frauen Schwester Mann.
6) Anno 1692,den 19.November, Sonnabends vor Dom. 26. p.Trin., Abends 1 V. nach 5 Uhr eine Tochter, welche am folgenden Sonntage getaufft, und Catharina Elisabeth genennet worden.
Gev.: Die Fr. Apothekerinn Stolterfohten in Lübeck, Jfr. Dorothea Elisabeth Stolterfohts, H. Peter Wichmann, Sen..
Ist gestorben in den Blattern, Anno 1698, den 16 January, Dom. 2. p. Epiph. , Abends 1 V. nach 11 Uhr, und den 3 February, Donnerstage nach Dom, 4.p.Epiph. begraben.
7) Anno 1694, den 26.Febr., Montags nach Dom. Invocavit, Morgens 1 V. vor 10 Uhr, einen Sohn, der den 27 dito getaufft, und Conrad Friederich benahmet,
Gev.: Jürgen Fuhlendorff, Hanß Jürgen Kienlein, Magdalena Wichmanns, Ist gestorben in denen Blattern Ao 1698, den 20.January, Morgens, kurtz vor 7 Uhr, und zugleich, nebst vorgemeldtem seine Schwester den 3. Febr. begraben.
8) Anno 1695, den 26.Juny, Mittwochens nach Dom. 5. p. Trin., kurtz nach halb 5 Uhr, eine Tochter, so den 27 dito getaufft, und Margareta Hedewig genannt.
Ist gestorben Ao 96 den 29.Octobr., Donnerstags nach Dom. 20.p.Trin., Morgens 1 V. nach 8 Uhr, und den 5 Novbr. begraben.
Ihre Gevattern waren H. Past. Arnold Maltzhahn, des Hn. Pastoris zu Kaltenkirchen älteste Jfr. Tochter.
9) Johanna Francisca, geb. 22.Okt.1696, get. 23.Okt.1696.
Gev.: Fr. Engel Wichmanns, Fr. Anna Margareta von Höfen, Christian Hamerich;
Zwillinge: geb. 23.Okt.1697,
10) Paul Johann , get. 23.Okt.1697 So. v. 21.p.Trin.
Gev.: H. Johann Bernhard Rose Pastor zu Kellinghusen, Paul Davendorf aus Stockholm, Abel Bartels;
11) Dethlev Jacob, Nottaufe, ertrunken 3. V. 1702 in einem Teich im Garten, begraben 10.5.1702;
Gev.: H. Comm. Dethlev Averhoff, Hinrich Galenbeck, Jfr.Christina Dorothea Götzen,
12) Conrad Martinus, geb. 10.Nov.1698, get. 10.Nov.1698;
Gev.: Fr. Emerentia Druelen, Metta und Magdalena Fulendorffs;

oo 2) 21.8.1699 (= Mo. n. 21.p.Trin.) mit Jfr. Catharina Elisabeth Stangen, T.d. Hutmachers N. Stange.

Pastor Conrad Henricus Galenbeck, gest. 22.1. 1702

1702 – 1707 Hartnack150

Magister Daniel Hartnaccius (Hartnack)
* Mulkenthin/Stettin 1642.20.11.+ 1708 Bramstedt im 66.J.

Sohn des Pastors Johannes H. in Mulkenthin + Hamburg-S. Georg 1648

1666 Uni.Frankfurt/Oder
1669 Professor Uni.Erfurt
1670-80 Privatgelehrter Dresden
1680 Rektor am Bremer Althenaum
1683 1.Rektor Stadt Altona
1690-1701 Rektor Domschule Schleswig

oo Dresden nach 1670 schwangere adlige Witwe und verspricht ihren Prozess in Dresden zu beenden und betrog sie um einige 100 Taler
> entlassen und ins Gefängnis geworfen
> in Frauenkleidern entflohen

Hartnack schrieb zahlreiche Streitschriften.

1707 – 1725 Johannes Petrus von Kriegbaum, Darmstadio-Harsus (Hesse), ab anno 1707 – 1724;

oo 2.p.Epiph. 1707 zu Glückstadt von Pastor Gerckens mit Fr. Maria Meiners geb. Evers, T.d. H. Claus Evers, vornehmen Bürgers und Handelsmanns zu Glückstadt. (Jgs. Schwager Marcus Evers, geb. gest. 29.4.1711, begr. 7.5.)

Kinder:
Anna Sabina, geb. 7.Nov.1707 (get. 10.Nov. Martini)
Gev.: Fr. Comm. Catharina Elisabeth Aberhoffs, Fr. Pastorin von Kellinghusen;
Zwillinge, geb. 3.9.1708, get. 6.9.1708;
Henrich Daniel,
Gev.: H. Oberkammerdiener (Schwager) Henrich Licht, H. Hans Götsche, Königl. Heidereuter auf Hartenholm, H. Pastor zu Kaltenkirchen Daniel Güldner, Fr. Anna Maria Hummelin;
Johann Georg, gest. 5.Okt.1708, begr. 10.Okt.1708;
Gev.: Jürgen Fulendorp, Johann Otto Goss, Fr. Magdalena Wichmans;
Johann Georg, geb. 28.4. 1710, (get. l.Mai 1710);
Gev.: Mons. Valentin Schultz, Königl. Dingvogt, Mons. Jochim Wulff, Fr. Margreta Fulendorps;
Anna Magdalena, geb. 5. Aug, 1711
Gev.: Fr. Margreta Hamerichs, Fr. Trincke Dittmers, M. Michel Frauen;

1725 – 1731 Johannes Joachim Peper, Segebergo Holsatus, ab 1725.
1731 – 1733 Magnus_Crusius150 Crusius, Magnus C., praktischer und akademischer Theologe, geb. 10. Jan. 1697 in der Stadt Schleswig, † 6. Jan. 1751 als Generalsuperintendent in Harburg. In den Gelehrten-Geschichten seiner Zeit, u. a. Schmersahl’s „Zuverlässigen Nachrichten“ (Bd. 2. S. 734—757), in Strodtmann’s „Beiträgen zur Historie der Gelehrsamkeit“ (Th. 2. S. 76—106) wird ihm kein unbedeutender Raum gewidmet. Auch die späteren Literarhistoriker (Meusel, II. S. 254; Rotermund, Gelehrtes Hannover, I. S. 417 und H. Schröder in Hamb. Schriftsteller-Lexikon I. S. 612) gedenken seiner. Jedenfalls gehörte C., der ein fleißiges Interesse für Handschriftenkunde mit Gewandtheit als biblischer Interpret und Herausgeber verschiedener Anecdota zur alt- und neutestamentlichen Exegese, sowie mit gründlicher Einsicht in gewisse Partien der Kirchengeschichte verband, zu den gelehrten Theologen seiner Zeit, ohne freilich durch Originalität besonders hervorzuragen. Aeußerlich führte ihn sein Lebenslauf aus dem engen schleswig-holsteinischen Kreise mehrfach hinaus. Nachdem er in Kiel studirt hatte (er kam dort in den Genuß der zur Förderung der Humaniora von einem Holländer Samuel Schaß durch testamentarische Verfügung vom 13. Nov. 1675 gestifteten sogenannten Schaßischen Stipendiums), darauf Hauslehrer bei dem Lübecker Bürgermeister v. Brömsen und Aufseher der Bibliothek bei dem ihm von mütterlicher Seite verwandten fürstlich holsteinischen Staatsminister Magnus v. Wedderkopp in Hamburg gewesen war, kam er zunächst nach Kopenhagen, von dort 1723 als Legationsprediger mit dem Gesandten Gottfried v. Wedderkopp nach Paris und 1728 wiederum mit dem neuen Gesandten Christian v. Sehestedt eben dahin, und machte von dort aus eine wissenschaftliche Reise nach London und Oxford. Erst nach seiner Rückkehr amtirte C. als Prediger 4 bis 5 Jahre in seinem engeren Vaterlande und zwar theils in Bramstedt, theils in Rendsburg, bis er 1735 den Ruf in die zweite theologische Professur nach Göttingen erhielt und annahm. Seine akademische Thätigkeit dauerte bis 1747, in welchem Jahre C. als Generalsuperintendent, Consistorialrath und Hauptprediger nach Harburg kam, wo er bis an sein Ende wirkte.
1733 – 1747 Johann Georg Messarosch
1748 – 1773 Dethlevus Chemnitius
1773 – 1793 J. J. von Einem
1794 – 1811 Christian Heinrich Stössiger
1812 – 1825 Marcus Karck, geboren in Heiligenhafen. 1812-1825 hat er hier als Pastor gewirkt und ist hier am 19. Juli 1825 gestorben. Er hatte viel Unglück in der Familie. Er ist viermal verwitwet und hat fünfmal geheiratet. Eine achtköpfige Kinderschar beanspruchte den Vater.
1825 – 1835 Johann Gerhard Feddersen Kall
1836 – 1858 Otto Christian Gerber, geboren am 8. Dezember 1787 in Heiligenstedten, Sohn des dortigen Hauptpastors Joachim Hinrich Gerber. In Bramstedt vom 27. April 1836 bis zu seinem Tode, dem 9. März 1858. Er schrieb die erste ausführliche Chronik. Sein Grab ist noch erhalten. Kam 1836 von Rendsburg nach Bramstedt (nach Versuch einer kirchlichen Statistik Holsteins -von Johann Heinrich Bernhard Lübkert.)
1859 – 1872 Georg Heinrich Kroymann, Doktor philosophiae, geboren am 22. Januar 1808 in Herzhorn als Sohn des dortigen Hauptpastors Georg Heinrich Kroymann. In Bramstedt von April 1859 bis zu seinem Tode, dem 24. März 1872.
1873 – 1892 Detlef Friedrich Rolfs, geboren am 14. Mai 1827 in Wöhrden als Sohn des dortigen Einwohners Reimer Rolfs. In Bramstedt vom 25. März 1873 bis 1. Oktober 1892. Er starb in Meldorf am 4. Dezember 1893. Während seiner Amtszeit wurde das Innere der Kirche renoviert, der Schrankaltar auf den Boden gebracht und das jetzige Altarbild aufgestellt, die Bäume auf dem Friedhof bei der Kirche angelegt und der Friedhof links gekauft. Bei seinem Fortgange schenkte er der Kirchengemeinde eine silberne Altarweinkanne im Werte von 300 Mark. Rolfs hat als Junggeselle gelebt.
1892 – 1898 Pastor Emil Heinrich Gustav Brucks, geboren am 15. Dezember 1862 in Bärwalde in der Neumark als Sohn des Lehrers Heinrich Brucks und der Auguste, geborene Kriofsky. In Bramstedt vom 23. Oktober 1892 bis 31. Juli 1898. Von hier nach Berlin an die seinerzeit neuerbaute Samariterkirche gewählt. Während seiner Amtszeit wurde das Pastorengehalt auf die Kirchenkasse übernommen, das heißt der Pastor bekam nun sein Gehalt in Geld ausgezahlt. Das war 1892. Von da an nahm der Pastor an allen Beerdigungen teil, während bis dahin der Pastor nur mitging, wo eine Rede verlangt und bezahlt wurde.
1898 – 1901 Georg Heinrich Friedrich Erdmann Möhlenbrinck, geboren am 5. Februar 1868 in Götingen als Sohn des Zugführers Möhlenbrinck. In Bramstedt vom 1. Februar 1899 bis 1. Oktober 1900. Von hier als Seminaroberlehrer nach Eckernförde, dann als Seminardirektor in Segeberg und Rendsburg und schließlich (1915) Regierungs- und Schulrat in Schleswig.
1901 – 1918 huempel150 Pastor lic. Dr. phil. Ernst Hümpel, geboren am 29. Mai 1867 in Borstorf (Lauenburg) als Sohn des dortigen Landmannes Franz Joachim Nicolaus Hümpel und der Maria Margaretha Sophia, geborene Hardkop. In Bramstedt vom 20. Januar 1901 bis zu seinem Tode am 23. Februar 1918. Sein Streben war, kirchliches Leben zu wecken. Er baute das Gemeindehaus und rief damit eine umfangreiche Gemeindearbeit ins Leben: Kirchliche Frauenhilfe, Gemeindeschwesternstation, Warteschule, Posaunenchor, Männer- und Jünglingsverein, Jungfrauenverein, Kindergruppen für Knaben und Mädchen. Auf seine Anregung hin wurde am 12. Januar 1908 ein Verein zur Begründung einer Höheren Privat schule gegründet.
1918 – 1923 Pastor Felix Jakob Hermann Paulsen, geboren am 27. Januar 1890 in Sterley als Sohn des Pastors Adalbert Paulsen und Henny, geborene von John. In Bramstedt vom 24. Oktober 1917 bis zum 14. November 1923. Von hier als Missionar im Auftrage der Breklumer Missionsgesellschaft nach China gegangen.
1923 – 1937 Pastor Friedrich Paul West, geboren am 29. Mai 1880 in Altona als Sohn des Kaufmannes Ernst Peter Christian West und der Klara, geborene Mann. In Bramstedt vom 23. März 1924 bis Juni 1937. Von hier in die dritte Pfarrstelle der Altonaer Hauptkirche berufen.
1937 – 1951 Pastor Martin Christiansen, geboren am 28. Februar 1907 in Ellhöft bei Süderlügum. In Bramstedt seit dem 7. November 1937.
1951 – 197x Pastor Pfeiffer
diverse weitere Pastoren
aktuelle Pastoren
HAMERICH-Familie
 
Christoffer H. genannt Buch Bramstedt 22.1.1565 als JURAT.
= also ist er mindestens in “stattlichem” Alter: ich schätze 40 Jahre.
 
SOHN Johannes I. 1) Diakon Segeberg = Verwaltungssitz des Amts.
2) 1585 PREDIGER = Diakon Bramstedt  3) 1607 PASTOR BRAMSTEDT
18,10.1622 sehr krank = Seuche.
+ Bramstedt 24.8.1623
 
Enkel Johannes II. vermutlich *BRAMSTEDT ca.1589 + RENDSBURG 1652
1626 Kantor RD.= OO1) NN, V Hinr.Bulte u.Cath.Bartels + 1632 Seuche
!!!! Sorry, diese Ehe betrifft späteren Johs.Hamerich !!!!
OO2) RD.3.3.1633 Margaretha Greve, V Hinrich G. u.Anna Lesche
 
a) Anna H. *RD.5.11.1634 (nach ihrer Mutter) + Krusendorf bei St.Peter Ording
31.1.1709
oo1) RD Hinrich Stolling  oo2) Gottfried Waack
oo3) RD 26.9.1664 Wwr.u.kgl.Regiments-Barbier
Wulf S t r u v e
 
b) Hinrich * RD 1636 (nach ihrem Vater) 1660 Kantor RD
oo1) RD 11.1.1660 Benedicta Mundt, V +Theoderich M.
Rektor RD oo2) Glückstadt 9.9.1675 Dorothea Wittmaack, V Mich.W.u.Anna Reder
 
Bei dem 1643 (Johs.II wäre schon 54 J) in HEIDE genannten =
Johannes = III. Rektor Heide dürfte es sich bereits um Johs.II.ältesten Sohn handeln.
OO 1648 Silke Grimmstein
 
Du siehst, eine “schöne” Reihe dieser musisch begabten Familie.
Johannes I. hat ältesten Sohn Christoff (er), der in BRAMSTEDT Kirchendiener ist,
oo1) MARIA Osterdorf, V/Bruder Otto in Barmstedt und Dietrich in Itzehoe
oo2) Bramst.27.10.1633 Elsabe Surenbehr (=Suerbier), V +Pastor Elmshorn Johann u.Marga.Elis.
 
sowie Christian, der seinen Namen vom König Christian IV. hat und wohl auch dessen Pate ist,
18.10.1622 ist er lediger Sohn des Pastors und erhält 3 M 6 ß aus der Kirchenkasse.

Lutherische Diakone in Bramstedt

1533 – 1548 1533 (Grafenfehde) Hermannus Burtfeld bis 1548 im Pestjahr dann Kirchherr
1548 – 1550 „Herr“ Lucas „NN“ wohnte in der „Vicarie“ + Pest 1550
1550 -1551 Johann Wasmohr (Harbeck) = Wasmer von Hamburg, so Fastelabend (1551) bey Hinrich Ord(es) Haus von Eggert Bult(es) erschlagen.
Der Täter wurde 1552 in Segeberg geköpft.
Hans Hinrich Harbeck kann die Jahreszahl n i c h t nennen, aber tatsächlich + 9.2.1551, da Familie Wasmer eine Grabstätte in der Kirche Hamburg-St.Nicolai 1551 erwirbt.
1551 – 1566 Friedrich „NN“ ist (1566) weggezogen und elendig vor Lübeck gestorben.
1567 – 1570 1567 Isaak von der Burg vorher Diakon in Krempe und ab 1570 Kirchherr
(Nachkomme des 1392 Kremper Stifters/Färbers Drewes von der Burg des dortigen „Gasthauses zum heiligen Kreuz“)
1570 – 1580 1570 Casparius Ludolphi Sohn des Ludolph Petrovius, Pastor Neuenkirchen, und Enkel des Pastors Petrus Jannichius (patronomische Namensführung)
oo Cathrina Wolders, Tochter des Statthalters Dieners (beamteter Bürgermeister Bramstedt) Dethlev WoldersKinder:
Detlev Ludolphi Bram 1652 Pastor Siek/
Casper Ludolphi Pastor + 1657 Haseldorf
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Biel / Schadendorf: Bramstedter Kirchspielvögte

Bramstedter Kirchspielvögte

Forschungsergebnisse
Klaus Biel / Hamburg

Jahr der Erwähnung (in Klammern weitere Erwähnungen)

Name

Quelle

Details

1476 Eggert Sassenhagen W. Prange 1966
??? Dirick Vaget + 1538 (Dirick von Bramstedt) unsicher, ob je Vogt gewesen lt. Prange

?1511? – Pest
Diderich Vaget
+ April 1538
23.03.1516 Amtmann Hanerau – Parteigänger König Christian II von DK,
1523 bei dessen Absetzung auch seiner Ämter enthoben
1525 mit neuem König Friedrich I. DK versöhnt und mit diversen Kriegsauf-trägen betraut – auch Dietrich von Bramstedt genannt
1530 als „Bürgermeister“ in Bramstedt genannt

oo 1) 1511 Wwe.Anna + 1534 …V:Hinrich
Kinder:
a) Christopher * ca.1512 = 1538 über 25 Jahre und Vormund für b) / 12.4.1565 seßhaft in Tesperhude(LAS 15 Nr.3045)
b) Jürgen * ca. 1518 = 1543 / 20.2. Geburtstag / VormundschaftsAbrechnung mit seinen Beiständen Goske und Peter von Alefeldt sowie dem Flensburger Bürgermeister Frantz Holste
1538.13.5. Bruder Christopher Vaget als Vormund

oo 2) 1535 Elisabeth Koep, T. d. Johan Bürger Hamburg und Gesche Ramm ( sie heiratet nach Diedrichs Tod 1540 Casper Fuchs/Voss, kgl. Sekretär )
Kinder:
a) Gesche * 1536 genannt Urkunde 13.5.1538
b) Tochter / 13.5.1538 ungeboren bei Abteilung nach Vaters Tod

1530 Eggert Speeth dto.; LAS 110, AR

(?1516) 1530 genannt Eggert Spaet lebt 1543 bei Vormundschaftsabrechnung+ spät. 1548.4.8.Pest

1543 Eggert Speeth dto
vor 1547 Jürgen Vaget I.

v o r  1547  übernimmt Jürgen Vaget I. = b) Vollhufe-7-Bramstedt “ wüste Saeth von Termanns Hufe von de Vaget “
+ ca.1.5.1562 Pest,

als diese Vollhufe-7 an Claus Maes geht, der noch 23.02.1596 als Kirchenältester lebt

oo ?1542 T. d. Eggert Spaet?

1560 Jürgen Vaget, Sohn des Dirick aus erster Ehe Prange

1566, um 29.9. Jürgen Vaget II. genannt beim „Heu -Erlaß“ der Bramstedter Bürger, * ?1542

oo ?1566 Maria (* ?Strüving V Jasper (Casper hochdeutsch) Vollhufe-1/ 1547-79 genannt)
beide Eheleute genannt als Mitspender der Kirchenkanzel /
Kinder:
a) Casper *?1567 / 1591 Nachfolger des Vaters/
oo Magdalena = Mitstifter der Kanzel
b) ?Jürgen * ?1569
c) Johan *?1571 1626 Amtsnachfolger des Bruders Casper
d) ?Marga. + 1652
oo Müller Claus Toetke + 1650/ Mitstifter der Kanzel

1562 Claus Maes

1562 ? Ehenachfolger des Jürgen Vaget = Claus Maes? = Besitznachfolger

(1591, Biel)

1625

Casper Vaget +1625, Sohn des Jürgen Altar in Kirche

1591, Sohn Casper Vaget *?1567
+ Bramstedt 11.11.1625

oo um 1591 Magdalena (von Saldern)
+ 15.12.1645 Bramstedt

1641 Johann Vogt, Enkel des Dirick, Bruder des Casper Prange, Riediger 1626, 9.4. Bruder Johan Vaget
*?1571 + Bramstedt 14.03.1652
oo 1) Catha. Harvest T. d. Holz-Vogts Hinrich in Segeberg (+1604) +4.4.1626
Kinder:
a) Agneta
oo 1) Christian II.von Hatten
oo 2) 1633 Hans Paulsen
b) Maria
+ Pest Feb.1646
oo 1643 Barbier Christian Möller / 1645 Privileggesuch,
oo 2) 1627.20.05. Christine Jan(us), T. d. herzogl. Mühlenmeisters Neumünster
Kinder:
a) Lavrentz
oo Stin Oelrich
1650 – 1652 Pawell Blancke (+1652) getr. mit Cattrina Christina Vogett(Vogedes), Tochter des Johann Vaget Riediger

1650, Schwiegersohn Paul Blanck (Pawell Blancke) Lüchow + Bramstedt 22.11.1652

oo 1650.21.10. Catha. Christine Vaget ( sie heiratet nach seinem Tod oo 2) 1654.2.2. Tyes Langhinrichs 1626 – 1707)

1654 Christian Schlaeff Riediger, als Pate . “Reg. Praepos.”

1652, Christian Schlaff / Slaph Sohn des Advokaten Dr.Herman in Glückstadt
+ 1.12.1695 (+) 13.12.1695
oo Glückstadt 21.8.1654 Catharina Radeband, T.d. +Jochim u. Elsabe von Lange
beide Eheleute sind 1663 Stifter der kleinen Taufschale der Kirche
Kinder:
a) Herman Ludwig (*) Bramstedt 1655.4.7. / Paten: kgl. Sekr. Ludovicus Schneidebach /Hermann von Hatten / Peter Bauwett / Dr. Toedes Frau von Glückstadt / J. Marga. Radeband
b) Catha. Elsabe * 1657 / Paten: J.Catha.Sophie Schneidebach / Fr.Elsabe Radebandt / Herr Bartold Borchert / Herr Johan Busch

1663 Christian Schlaff (Slaph) Taufbecken Kirche
1676 Christian Schlaff Riediger Bd. I, S. 96
1680 Christian Schlaff Kanzel Kirche
1685(?) Wolff Eberhardt Heseler In der Chronik des Jürgen Fuhlendorf genannt
1688 Christian Schlaff als Pate bei Kindstaufe, Insten XXXIII
1693 Elisabeth Heseler (Tochter des Christian Schlaf) H.H. Harbeck, Seite 178
1694 Dethlev Aberhoff Riediger, als Pate
1695 Detleff Averhoff auf Plakette der Vogelschützengilde
1702 (1703, 1705, 1707) Dethlev Averhoff Riediger, als Pate “Comissaryo”
1714 Dethlev Averhoff im HkJb 1981; verstorben 1714
Nachfolger Wulff
1716 Jochim Christian Wulff “pro tempore Kirchspielsvoget” Riediger Bd. I, S. 101
1722 Jochim Christian Wulff H.H. Harbeck, S. 180; “Commissar”
1722, 1729 Johann Wilhelm Jancke (Janeke) Riediger, kauft die Hufe 12; Interimsvogt lt. H.H. Harbeck S. 181
1730 (1744) Wulff
1749 (1747, 1756) Joh. Hinrich Basuhn (Bassuhn) H.H. Harbeck, S. 184
ein Peter Basuhn war Kirchspielvogt 1694 (und noch 1725) in Kaltenkirchen; der wiederum verschwägert mit Johann Brümmer in Barmstedt (HkJb 1981)
1760 Holst Harbeck; Manusskripte
1770 Joh. Barth. Butenschön Harbeck, Manusskripte; Butenschön auch Zoll-Licent-Einnehmer
1787 Wohldt H.H. Harbeck, S. 202;
1805 Jürgen Asmus Wohldt Harbeck, Manusskripte, auch Zoll und Licentverwalter, erster Träger einer Uniform
1810 A. Cirsovius Harbeck, Manusskripte
1829 N. Laudan Harbeck, Manusskripte
1830 Tycho Emil von Hartz (Harts) bis 1849 Harbeck, Manusskripte
1849 – 1853 Hugo Seidel (Beidel) Harbeck, Manusskripte
1853 – 1859 Nicolai Heinrich Göttsche Harbeck, Manusskripte
1859 – 1868 Christian Hans Wilhelm von Linstow Harbeck, Manusskripte
1868 – 1874 Reinhold von Sievers Harbeck, Manusskripte
1878 – 188? Dr. phil. Heinrich Flögel Harbeck, Manusskripte

Damit endet die Zeit der Kirchspielvögte

HkJb = heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Segeberg
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Schadendorf: Fleckenvorsteher – Bürgermeister in Bad Bramstedt

 

Fleckenvorsteher / Bürgermeister

 
Jahr der Erwähnung (in Klammern weitere Erwähnungen) Name Quelle Bemerkung
1530 Dirick Vaget Borgemeister, lt. Fleckensbuch  
1530 Clawes Steckemest
Hans Bulte
Laurens Stüwingk
Tymmk Schulte
Radtmenner, lt. Fleckensbuch  
1631 Clawes Hardebeck
Hinrich Rolevinck
Marquardt Stekemest
Christoffer Hamerich
“forstender” lt. Fleckensbuch  
       
       
1868      
1868 Gastwirt Johann Schümann
Schmied F. Vossbeck
Fleckensvorsteher  
1870 – 1879 Gastwirt Johann Schümann ehrenamtlicher Bürgermeister
1879 – 1903 Gottlieb Carl Christian Freudenthal ehrenamtlicher Bürgermeister
29.12.1903 – 30.09.1909 Gottlieb Carl Christian Freudenthal hauptamtlicher Bürgermeister
1.10.1909 – April 1913 Adolf Rohde
(aus Herdecke a.d.Ruhr)
hauptamtlicher Bürgermeister  veruntreute Geld und „war weg“
01.04.1914 – 31.03.1926 Reimer Jensen hauptamtlicher Bürgermeister, eingeführt durch Landrat Otto Ilsemann am 31.3.1914  
01.04.1926 – 30.07.1931 Wilhelm Friedrich (Wilfried) Erlenhorst hauptamtlicher Bürgermeister wurde zu NS-Zeiten angeklagt wegen falscher Papiere
18.08.1932 – 12.11.1933 Hermann Maas hauptamtlicher Bürgermeister, kommissarisch  
04.12.1934 – 15.10.1938 Friedrich Utermarck hauptamtlicher Bürgermeister  
08.05.1938 – Mai 1945 Karl Dittmann hauptamtlicher Bürgermeister  
17.05.1945 – 01.10.1946 Kaufmann
Alfred Warnemünde
ehrenamtlicher Bürgermeister  
01.07.1945 – 31.03.1947 Wilhelm Meinke Stadtdirektor  
03.10.1946 – 12.11.1948 Uhrmachermeister
Carl Freudenthal
ehrenamtlicher Bürgermeister  
01.07.1947 – 05.05.1950 Hermann von Lübken
(stammt aus Falkenburg/Dramburg, wo er 1928 Bürgermeister wurde)
Stadtdirektor  
12.11.1947 – 30.06.1950 Apotheker
Fritz Neumann
ehrenamtlicher Bürgermeister  
01.07.1950 – 30.11.1964 Heinrich Gebhardt hauptamtlicher Bürgermeister  
01.12.1964 – 30.11.1976 Herbert Endrikat hauptamtlicher Bürgermeister  
01.11.1976 – 31.10.1982 Heinz Wedde hauptamtlicher Bürgermeister  wurde wegen Konflikten mit „seiner“ CDU nicht wieder- gewählt
01.02.1983 – 31.01.2001 Udo Gandecke hauptamtlicher Bürgermeister  
01.02.2001 – Hans-Jürgen Kütbach hauptamtlicher Bürgermeister  
       
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Klebe: Julius Struve, Maler, Photograph und vieles mehr

Zwei Personen haben in den Jahrzehnten vor und nach dem Jahrhundertwechsel 1900 das kulturelle Leben (und vieles mehr) maßgeblich in Bad Bramstedt mitbestimmt: Der Lehrer und Organist August Kühl und der Maler und Photograph Julius Struve.
In 2008 veröffentlichten Werner Janssen und Werner Klebe zum 150jährigen Jubiläum des Bad Bramstedter Männerchores im Sommerland-Verlag eine Chronik, in der Werner Klebe ausführliche Biographien dieser beiden Männer recherchiert hat. Freundlicherweise gestattet er mir, diese hier auch für das Internet zu veröffentlichen.

Die genannte Chronik ist im Bad Bramstedter Buchhandel oder über den Männerchor zu beziehen.

Juliues Struve

Juliues Struve

Julius Struve

Julius Struve wurde am 17. Januar 1865 in Kaltenkirchen geboren. Er war ein Sohn des heute längst vergessenen holsteinischen Dichters und Amtsgerichtssekretärs Johann Reimer Struve, der seit 1871 in Bramstedt lebte, auch schon in der hiesigen Liedertafel sang und hier am 14. Februar 1878 im 46. Lebensjahr verstarb. Julius Struve ist also praktisch in Bramstedt aufgewachsen und ging hier zur Schule. Er war künstlerisch sehr begabt und machte diese Begabung zu seinem Beruf. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt; aber danach ging er auf Wanderschaft und übte seinen Beruf in Wien, Krakau, Bukarest und anderen Städten Südost-Europas aus. Etwa 1892 kam er nach Hamburg und trat dort dem Gesangverein Eintracht von 1885 bei.

Und dann kehrte er nach Bramstedt zurück. Im November 1896 kaufte Julius Struve an der Rosenstraße (damals noch Hinter den Höfen) einen Bauplatz für 1.200 Mark, um darauf ein Wohnhaus mit Atelier zu bauen. Schon bald warb er für seine Dienste als Kunstmaler und Fotograf. Er bot an, Porträts bis zur Lebensgröße nach jeder Fotografie zu zeichnen und zu malen. So lange sein eigenes Geschäft noch nicht fertig war, stellte er seine Werke in anderen Bramstedter Geschäften aus. Dazu kamen dann sämtliche Leistungen eines Fotografen. Man ließ sich fotografieren bei familiären Anlässen wie Hochzeiten, man ließ Bilder von sich selbst machen, von der Familie, von den Kindern, immer im Sonntagsstaat, immer kunstvoll drapiert und gut ausgeleuchtet. Fotografieren war noch nichts für den Hobbymarkt. Er machte auch viele Aufnahmen im Ort, ließ die Bewohner vor ihren Häusern posieren, machte Postkarten davon. Viele dieser Aufnahmen hat Jan-Uwe Schadendorf in sein Buch „Alt-Bramstedt im Bild“ (1978) aufgenommen.

Annonce_v._29.11.1902_450_Bei der Generalversammlung am 14. März 1897 wurde Julius Struve als aktives Mitglied in die Liedertafel aufgenommen. Er war ein großer Gewinn für den Verein, einmal in musikalischer Hinsicht. Er war ein sehr guter 1. Tenor, trat auch gelegentlich solistisch auf, später auch im Duett mit seiner Frau. Seine besondere Liebe galt dabei dem Tiroler Lied, das er auf seinen Reisen an Ort und Stelle kennengelernt hatte. Er war aber auch sonst im Verein aktiv. Auch wenn er vor dem Ersten Weltkrieg noch keinen Vorstandsposten bekleidete – mit Ausnahme als Schriftführer im provisorischen Vorstand, der im Januar 1906 wiederbelebten Liedertafel, so war er doch schon tätig als Revisor und als Delegierter auf Sängerfesten und Sängerbundestagen. Vor allem brachte er sein Organisationstalent ein in Festkomitees zur Vorbereitung geselliger Veranstaltungen des Chores und malte auch die Kulissen für Theateraufführungen. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm er das Schreiben der Vereinschronik und hinterließ aus dieser Zeit sehr ausführliche Berichte über das Vereinsleben. Im Februar 1922 wurde Julius Struve als zweiter Vorsitzender der Liedertafel (des Gesamtvereins) und damit als Vorsitzender der Sänger gewählt. Er behielt dieses Amt und füllte es mit Leben aus bis zum Januar 1933, wo er selbst darum bat, davon entbunden zu werden. Die Liedertafel würdigte seine wesentlichen Verdienste um den Verein, in dem sie ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte. In der gleichen Generalversammlung wurde er auch mit der Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Nicht nur die Liedertafel profitierte von Julius Struves Mitgliedschaft. Auch in anderen Bramstedter Vereinen war er tätig, und „tätig“ ist hier wirklich wörtlich zu nehmen. Kurz nach seiner Rückkehr nach Bramstedt wurde er Mitglied der Bramstedter Turnerschaft und gehörte fast von Anfang an dem Vorstand an. Zunächst war er 1898 für kurze Zeit deren Kassenwart, dann etwa 25 Jahre Schriftführer, und im Januar 1928 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt. Außerdem vertrat er von da an den Verein im Ortsausschuss für Jugendpflege. Er fertigte auch den Entwurf für das Banner der B.T. von 1928. Und er stellte im Mai 1912 bei der Liedertafel den Antrag, dass diese der B.T. zwei Anteilscheine für den Turnhallenbau schenken solle, was auch angenommen wurde.

Als offenbar guter Schütze gehörte Julius Struve auch dem Schützenverein Roland an. Er war dort zeitweise zweiter Vorsitzender und zweiter Schriftführer. Er machte sich unter anderem verdient um die Organisation von Schützenfesten.

Julius Struve

Julius Struve

Eine besondere Herzensangelegenheit muss Julius Struves Mitgliedschaft und Mitarbeit im Kriegerverein gewesen sein. Er wurde dessen Vorsitzender. Mitglied konnte werden, wer seinen Militärdienst abgeleistet hatte. Wo und wann Julius Struve dies tat, ist nicht bekannt. Aber nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1. August 1914) meldete er sich als fast 50-Jähriger sofort freiwillig zum Heer. Vom 30. August 1914 bis zum 1. August 1916 diente er als Unteroffizier im Ausbildungspersonal eines Ersatzbataillons in Neumünster und wurde dort zum Vizefeldwebel befördert. Bald nach dem Krieg wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er blieb aber weiterhin sehr aktiv, hielt Begrüßungsreden, arbeitete auf Kreisebene mit. Und er gehörte zu den Initiatoren und Wegbereitern des Bramstedter Kriegerdenkmals, das dann am 2. November 1924 im Herrenholz geweiht wurde. 90 Namen von Gefallenen tragen die Tafeln, „unsere Helden“, wie es damals hieß. Sie hätten gern auf diesen Status verzichtet. Liedertafel und MGV Eintracht umrahmten die Feier mit Gesangsbeiträgen. Im Januar 1927 wurde Julius Struve für die langjährige Mitgliedschaft mit dem Kriegervereinsehrenzeichen ausgezeichnet. Und im Sommer 1927 verlieh ihm der Kriegerverein in Anerkennung seiner Verdienste um den Verein das Ehrenkreuz erster Klasse.

Damit ist die Aufzählung seiner Ehrenämter noch nicht beendet. Julius Struve gehörte dem Kuratorium der Höheren Privatschule Bad Bramstedt (jetzt Jürgen-Fuhlendorf-Gymnasium) an vom 22. September 1911 bis zu den Ersatzwahlen am 16. April 1920. Im Jahre 1917, nachdem es eine Zeit lang wegen Einberufung des bisherigen Stelleninhabers zum Heeresdienst keinen Turnunterricht für die Knaben gegeben hatte, übernahm er freiwillig diesen Unterricht bis Ostern 1920. Die Schule war ihm sehr dankbar dafür.

Ab September 1920 war er Mitglied des Programmausschusses der Vereinigung für freies Bildungswesen.
Ende Februar 1921 trafen die Bramstedter Notgeldscheine ein. Sie waren von Julius Struve entworfen worden und trugen Verse von August Kühl. Man kann sie noch heute in Vitrinen im Schloss sehen.
Er war Mitglied der städtischen Wohnungskommission. Im August 1927 bat er, hieraus entlassen zu werden.

Er organisierte das Bramstedter Heimatfest vom 25. bis 27. Juli 1925.
Er schuf die Kulissen für die Aufführung von August Kühls „Edelmann un Buern“ im August 1909. Auch das Bühnenbild bei der Aufführung des Schauspiels über Uwe Jens Lornsen, das bei der Erhebungsfeier im März 1928 aufgeführt wurde, stammte von ihm.

Notgeld Bad Bramstedt

Dann war er auch noch als Fachlehrer an der Bramstedter Berufsschule tätig, besuchte auch hierfür erforderliche Kurse. In den Rahmen des Berufsschulbetriebes gehörte auch eine im Winter 1927/28 gegründete Malerfachschule unter der Leitung von Julius Struve. Jeweils im Januar/Februar kamen etwa 20 junge Leute zu einem Kursus zusammen, der in Struves Atelier stattfand. Die dabei gefertigten Arbeiten wurden anschließend ausgestellt und fanden allgemeine Anerkennung.

Und schließlich war da ja auch noch der Mensch und Geschäftsmann Struve. Sein Singledasein hatte ein Ende , als er im Juni 1901 die gut zehn Jahre jüngere Constanze Carstens heiratete. Ihre erste Tochter Margarete (Grete) wurde am 22. März 1902 geboren; Konstanze, die zweite, kam am 10. September 1903 zur Welt. Beide Mädchen hatten die Musikalität ihrer Eltern geerbt. Sie besuchten beide die 1908 neu gegründete Höhere Privatschule in Bad Bramstedt, Grete besuchte anschließend auch noch für ein Jahr das Lyzeum in Neumünster und ging dann an das Hamburger Konservatorium, um Musik zu studieren. Ihre Abschlussprüfung bestand sie im Mai 1922 in allen Fächern – Klavier, Geige und Theorie – mit „sehr gut“. Sie kehrte dann nach Bramstedt zurück, um sich hier als Musiklehrerin niederzulassen. Konstanze lernte nach dem Schulbesuch bei ihrer Mutter das Damenschneiderhandwerk und bildete sich nebenbei im Musik- und Gesangunterricht fort. Beide Töchter verschönten mit ihrem Gesang und Spiel manche Veranstaltung in ihrer Heimatstadt. Grete verlobte sich im Juni 1927, zu einer Eheschließung kam es aber nicht, sie blieb ledig. Ihre Schwester Konstanze zog nach der Eheschließung nach Pommern. Sie bekam drei Kinder: zwei Söhne und eine Tochter.

J._Struves_Haus-_Rosenstr_400.Etwa ab 1920 erweiterten die Struves ihre Angebotspalette um Entwurf und Fertigung von Vereinsfahnen und -bannern. Julius Struve machte die Entwürfe, und seine Frau nähte und stickte die Fahnen. So entstanden unter anderem das Banner des Gemischten Chores Kaltenkirchen (Bannerweihe im September 1920), das Banner des MGV Eintracht Bad Bramstedt (12. Juni 1921), der Liedertafel Volkslied Neumünster (14. August 1921), des Gesangvereins Einigkeit Wittorf (Juni 1924) und die Zeichnung für das Banner des MGV Volkslied Hagen (18. Juli 1926). Außerdem bot Julius Struve verstärkt Ölgemälde jeder Größe an.

Ende 1923 erkrankte Julius Struve schwer und musste im Krankenhaus Neumünster operiert werden. Seine Sangesfreunde vergaßen ihn nicht. Als die aktiven Sänger mit ihren Frauen am 12. Januar 1924 ein Grünkohlessen veranstalteten, wurde dem noch kranken Struve eine Grünkohlmahlzeit in die Wohnung gebracht, worüber er sich sehr freute.

Zum 1. September 1925 verpachtete Julius Struve sein fotografisches Atelier an den Fotografen Curt Hoffmann. Die Anfertigung von Ölgemälden, Zeichnungen aller Art, Diplomen, Fahnen, Vergrößerungen von Bildern, Ansichtspostkarten usw. führte er selbst in gewohnter Weise weiter. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er Curt Hoffmann auch für die Liedertafel warb. Denn seit 1927 war Curt Hoffmann bis ins hohe Alter treues Mitglied der Liedertafel, des Männerchores. Das Geschäft Foto-Hoffmann besteht heute noch in dritter Generation in Bad Bramstedt.

Ein besonderer Tag im Leben von Julius und Constanze Struve war auch ihre Silberhochzeit im Juni 1926. Viele Freunde und der Kriegerverein, Rolandschützenverein, die Turnerschaft und die Liedertafel gratulierten. Die beiden letztgenannten Vereine traten abends vollzählig vor Struve Haus an, um durch ihre Sprecher ihre Wünsche zu überbringen. Seine Wertschätzung in weiten Teilen der Bevölkerung war immer wieder zu erkennen. Seine großen Fähigkeiten, einen Verein zu leiten, ein Fest zu organisieren und auszugestalten, aber auch seine vorbildliche Treue und Bescheidenheit wurden immer wieder hervorgehoben und sein Bestreben um Ausgleich bei Meinungsverschiedenheiten.

Später firmierte er als Struve Kunsthandlung und empfahl Bilder in jeder Preislage, aufgezeichnete Handarbeiten, Wolle, Garne usw.

Aus seinen verbliebenen Ämtern zog sich Julius Struve in den 1930er-Jahren zurück. Nach dem Zusammenschluss von Liedertafel und Eintracht im Jahre 1934 gab er auch das Singen im Verein auf und wurde nur noch als Ehrenmitglied geführt.

Als nebenamtlicher Lehrer an der Berufsschule (Malerschule) war er schon Ende 1933 ausgeschieden.

Ein schwerer Schicksalsschlag war es für ihn, als seine Frau Constanze schwer erkrankte und nach langem Leiden am 4. April 1934 in der Frauenklinik Kiel verstarb. „Arbeit war ihre Freude“, hieß es in der Todesanzeige der Familie. Die Geburt ihrer Enkeltochter Konstanze hat sie nicht mehr erlebt.

Man fragt sich heute, wie ein Mann alleine all das schaffen konnte, was zuvor geschildert wurde. Wahrscheinlich war dieses Arbeitspensum zu viel für ihn. Seine letzten Lebensjahre waren wenig erfreulich. Er fing an zu kränkeln. Daraus entwickelte sich ein dauerhaftes Siechtum. Der Tod war ihm ein Erlöser, als er am 26. März 1943 im Krankenhaus zu Kaltenkirchen für immer die Augen schloss. 78 Jahre wurde er alt. Die Bramstedter Nachrichten schrieben in einem Nachruf: „Bad Bramstedt wird ihm nicht vergessen, was er hier in selbstloser Arbeit gewirkt hat.“ Und? Noch wurde keine Straße nach ihm benannt.

Wir waren fasziniert von dem, was wir bei unseren Recherchen zur Vereinsgeschichte über diesen Mann, über Julius Struve, gefunden haben und sind froh, noch mal an ihn erinnern zu können.


Auf der Ahnenforschungsseite www.geneanet.org (http://gw2.geneanet.org/jschwedas?lang=de&m=NG&n=struve&t=N) fand ich (Jan-Uwe Schadendorf) folgenden Eintrag zu der Herkunft Julius Struves:

o Johann Reimer & Juliane Elise Auguste Emmig ca 1840-

o Bernhard Johannes Christian 1864-
o Carl Conrad Julius 1866-
o Wilhelm August Alexander 1867-1868
o Johanna Marie Auguste 1868-
o Emil 1870-1870
o Wilhelmine Hedwig Sophie Louise 1871-1871

Johann Reimer Struve wurde in Schenefeld bei Itzehoe geboren und verstarb 1878 in Bramstedt (so in: Literarische Lokalgrössen, Elisabeth Friedrichs, Metzler 1967, S. 320) von ihm erschien 1879 post mortem “ Gesammelte Gedichte, Streiche und Räthsel”, Johann Reimer Struve, Möller, Nik. Leop Böger, Ernst Frdr. G. Gronow, Schmidt & Klaunig, 1879

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Klebe: August Kühl, Lehrer, Organist und vieles mehr

Zwei Personen haben in den Jahrzehnten vor und nach dem Jahrhundertwechsel 1900 das kulturelle Leben (und vieles mehr) maßgeblich in Bad Bramstedt mitbestimmt: Der Lehrer und Organist August Kühl und der Maler und Photograph Julius Struve.
In 2008 veröffentlichten Werner Janssen und Werner Klebe zum 150jährigen Jubiläum des Bad Bramstedter Männerchores im Sommerland-Verlag eine Chronik, in der Werner Klebe ausführliche Biographien dieser beiden Männer recherchiert hat. Freundlicherweise gestattet er mir, diese hier auch für das Internet zu veröffentlichen.

Die genannte Chronik ist im Bad Bramstedter Buchhandel oder über den Männerchor zu beziehen.

August Kühl

August Kühl

Jochim August Kühl

Chorleiter von Juli 1897 bis 1902/03

Vorsitzender von 1906 bis 1923

Ehrenvorsitzender

August Kühl war überaus engagiert in Kultur, Sport und Kommunalpolitik Bramstedts. Deshalb soll hier über seine Tätigkeit als Chorleiter und Vorsitzender der Liedertafel hinaus ausführlicher über sein Leben berichtet werden.

Eines vorweg: Jochim ist kein Schreibfehler. Er wurde wirklich auf diesen Namen getauft. Umgangssprachlich schliff das später ab, und August Kühl war allgemein auch als „Jochen“ bekannt.
August Kühl wurde am 25. März 1861 in Schülp bei Nortorf als Sohn des Schulmeisters Karsten Kühl geboren. Seine Schulausbildung beendete er im Sommer 1878 an einer Schule in Barmstedt. Nach im Oktober 1878 bestandener Aufnahmeprüfung machte er dann am Lehrerseminar in Segeberg eine Ausbildung zum Lehrer, zum Schulmeister durch. Sein erstes Lehrerexamen bestand er im Herbst 1881 mit guten Noten.
Seine erste Lehrerstelle bekam August Kühl im Herbst 1881 an einer deutschen Privatschule in Broacker am nördlichen Ufer der Flensburger Förde, heute dänisch (Broager). In der dortigen Gegend war Dänisch Umgangssprache, aber die 38 Schüler verstanden alle Deutsch.
Die Sommerferien 1882 musste er bei einer sechswöchigen Soldatenzeit in Flensburg zusammen mit 30 weiteren Schulmeistern verbringen, bei der er ordentlich rangenommen wurde. Zu einer weiteren Reserveübung musste er im Juli 1889 von Bramstedt aus für vier Wochen nach Altona einrücken. Körperlich wurde er hier nicht ganz so stark gefordert, aber ihn störte die Behandlung durch die Unteroffiziere. Und für einen jungen adligen Offizier schienen alle Soldaten ohne blaues Blut in den Adern nur zweibeiniges Vieh zu sein. Er schrieb jedenfalls, dass ihm der schwarze Rock besser gefalle als der bunte. (Dies erinnert daran, dass damals der schwarze Gehrock, der Paletot, so etwas wie die Uniform der Schulmeister war. Lehrer konnte man an der Kleidung noch deutlich von den Schülern unterscheiden.)

Lange konnte August Kühl nicht in Broacker bleiben. Die Privatschule stand auf wirtschaftlich schwachen Füßen. Er bewarb sich, noch bevor ihm gekündigt wurde, im Flecken Bramstedt und wurde für den 26. Januar 1883 zur Präsentation und Lehrprobe eingeladen, zusammen mit zwei weiteren Bewerbern. Er überzeugte und wurde gewählt – Dienstantritt gleich nach Ostern.
Aber vorher passierte noch etwas anderes, für sein Leben Wichtiges. August Kühl verliebte sich. Es muss ihn wie ein Blitz getroffen haben. Im Haus des Mühlenbesitzers Clausener, wo er mehrmals die Woche weilte, um Musikunterricht zu erteilen, hatte im November 1882 Marie Möller, eine Bauerntochter aus Uk in Nordschleswig , Anstellung gefunden. Und er wusste schnell, dass sie die Richtige für ihn war. Sie hatte sogar am selben Tag wie er Geburtstag, nur war sie vier Jahre jünger. Schon im Februar 1883 verlobte er sich mit ihr. Die Anzeige wurde am 12. Februar veröffentlicht. Ganz ohne Schwierigkeiten war das nicht, denn Maries Vormund – sie hatte schon beide Eltern verloren – hatte noch Bedenken. Ein armer Schulmeister galt ihm nicht gerade als Traumpartie. Aber August Kühl wusste zu überzeugen. Seinen Eltern und Geschwistern konnte er seine Braut erst zu Pfingsten 1883 vorstellen.

Ab 28. März 1883 war August Kühl dann wohlbestallter Schulmeister in Bramstedt. Er ahnte damals noch nicht , dass er von hier nicht mehr wechseln würde. Auch in Bramstedt wusste man noch nicht, welch vielseitig interessierten und engagierten Mitbürger man in ihm gewonnen hatte. August Kühl hatte anfangs durchaus noch gewisse Vorbehalte gegen seinen neuen Dienstort. Er hat sich in den Anfangsjahren auch noch für andere Schulen beworben. Aber entweder wurde er nicht gewählt, oder er musste erkennen, dass Bramstedt doch einige Vorteile bot. „Was ich habe, weiß ich. Wie ich`s bekommen hätte, ist ungewiss“, schrieb er im Februar 1885 seinem Vater. In Bramstedt hatte August Kühl vier Kollegen und hatte 60 Kinder in seiner Klasse.
Kühls Bestreben war es, kein „armer Schulmeister“ zu sein. Durch das Ausscheiden älterer Kollegen bot sich ihm schon bald die Möglichkeit, auch höhere Klassen zu übernehmen, was mit höheren Einkünften verbunden war. Ab 1884 war er darüber hinaus auch Lehrer an der gewerblichen Fortbildungsschule, einer Berufsschule für gewerbliche Lehrlinge, die 1883 von der gemischten Innung gegründet worden war. Der Unterricht fand im Winterhalbjahr abends oder am Wochenende statt. Er unterrichtete Zeichnen, Deutsch und Mathematik. Zeichenunterricht erteilte er auch an der Höheren Privatschule (jetzt JFS) seit ihrer Gründung 1908 bis zum Herbst 1919.
Vor allem strebte er zusätzlich das Organistenamt an. Da traf es sich gut, dass er sein erstes Logis ganz in der Nähe von Schule und Kirche fand. Sein Vermieter war der Schwiegersohn des Organisten Quitzau, der damals 56/57 Jahre alt war. Kühl hatte also gute Gelegenheit, sich weiter im Orgelspiel zu üben. Die Orgel fand er recht gut. Auch das Verhältnis zu Quitzau entwickelte sich recht gut. Dessen Gesundheit ließ schon etwas zu wünschen übrig, so dass er August Kühl schon Anfang 1885 bat, einen Teil seiner Dienste zu übernehmen (für geringes Honorar). Gründonnerstag 1885 war er so zum ersten Mal als Organist in der Maria -Magdalenen-Kirche tätig. Seine entsprechenden Fähigkeiten wurden also bekannt. Und als Quitzau sein Amt zum 1. November 1888 aufgab, ernannten ihn sowohl die Schulkommission als auch die Fleckensvertretung einstimmig zum neuen Organisten. Das Amt trat er am 1. November 1888 an und bezog seitdem auch das Organistengehalt.
Verbunden mit der Übernahme des Organistenamtes war auch der Umzug in das Organistenhaus, ein älteres Gebäude, das damals am Kirchenbleeck stand und schon längst abgerissen ist. Der Umzug erfolgte zum Jahreswechsel 1888/89. Das Haus gefiel ihm und seiner Frau gut, man freute sich über neue Fußböden in zwei der Stuben.

August_Kuhl_u._Frau-_1928_300Geheiratet hatte August Kühl seine Marie am 10. Mai 1886. Die Trauung fand in Bramstedt statt. Man bezog zunächst eine frei gewordene Lehrerwohnung. Nachwuchs ließ nicht lange auf sich warten. Im Frühjahr 1887 wurde Christian geboren, der später Arzt wurde und eine Zeit lang in Bad Bramstedt in der Kirchspielvogtei an der Glückstädter Straße praktizierte. Ihm folgten Marie, Heinrich und schließlich 1905 Martha. Heinrich machte eine Ausbildung zum Landwirt, unter anderem auf Gut Gayen. In den schlechten Jahren 1928/30 wanderten er und auch Marie in die USA aus. Es sollte nicht unbedingt für immer sein, aber der 2. Weltkrieg verhinderte eine Rückkehr.

Im Frühjahr 1886 kam auch sein Bruder Johannes nach Bramstedt, um hier eine Tischlerlehre zu beginnen. August Kühl hatte vier Geschwister – drei Schwestern und den Bruder Johannes, der der jüngste war. Auch Johannes blieb für den Rest seines Lebens in Bramstedt. Während von August Kühl nicht belegt ist, dass er jemals aktiv in der Liedertafel mitgesungen hat, trat Johannes 1897 der Liedertafel bei, als sein Bruder August ihr Dirigent geworden war, und blieb ihr treu . Er war vorher auch schon Schüler seines Bruders an der Gewerbeschule gewesen. Johannes Kühl wurde 1957 als 87-Jähriger bei einem Holstentreue-Fest in Kisdorf für 60-jährige Sangestätigkeit mit der goldenen Ehrennadel mit Ehrenbrief des Sängerbundes ausgezeichnet. Als 90-Jähriger besuchte er noch eine Generalversammlung des Männerchores. Er starb am 19. April 1962 im Alter von 92 Jahren.

August Kühls Mutter starb im Spätsommer 1887. Als dann die Pensionierung seines Vaters anstand und dieser seine Dienstwohnung in Schelrade verlassen musste, lag es nahe, dass er auch nach Bramstedt übersiedelte. August war seinem Vater ein guter Ratgeber und Helfer beim Grundstückskauf und der Planung und Ausführung eines Hauses an der Altonaer Straße. Karsten Kühl zog 1890 nach Bramstedt.

August Kühl war ein strenger Lehrer, bei dem die Kinder viel gelernt haben. Es war sicherlich nicht leicht, solche heute unvorstellbar großen Klassen zu unterrichten. So konnte auch er nicht umhin, das damals anerkannte und zugelassene Erziehungs- und Disziplinierungsmittel anzuwenden: die körperliche Züchtigung, vorzugsweise mit dem Stock. Er muss dabei sehr „schlagkräftig“ gewesen sein. Am 1. Juni 1902 berichtete sogar der Kellinghusener Störbote davon, dass der Bramstedter Schulinspektor Pastor Dr. Hümpel in der Oberknabenklasse erschienen war und den Lehrer Kühl beauftragt hatte, mehreren vermeintlichen Schulschwänzern mehrere Schläge mit einem daumendicken Haselstock zu verabfolgen. Einem der Knaben wurde beim zweiten Schlag schlecht, und er soll später Krämpfe bekommen haben. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Urteil des preußischen Oberverwaltungsgerichtes, über das die Bramstedter Nachrichten am 16. Oktober 1895 berichteten. Danach ist der Lehrer zur Vornahme empfindlicher körperlicher Züchtigung berechtigt, die keine merkliche Verletzung bewirkt. Eine merkliche Verletzung ist danach eine solche, durch die Gesundheit und Leben des Schülers gefährdet erscheint. Blutunterlaufungen, blaue Flecken, Striemen an und für sich gehören nicht hierzu; denn jede empfindliche Züchtigung lässt derartige Erscheinungen zurück. Das Züchtigungsrecht hatte der Lehrer auch gegenüber Schülern anderer Klassen und außerhalb des Schullokales und auch der Geistliche bei Erteilung des Konfirmandenunterrichts. Das war mal Gewalt an Schulen unter einem anderen Vorzeichen.

Dank günstigen Geburtstermins war August Kühl beim Krieg von 1870/71 zu jung und beim 1. Weltkrieg zu alt für den Waffengang. Er konnte deshalb wirklich ununterbrochen als Lehrer in Bramstedt wirken. Anfang September 1922 genehmigte das Stadtverordneten-Kollegium die Errichtung einer Konrektorstelle, und August Kühl erhielt diese Stelle. War in Berichten über ihn bisher vom Organisten Kühl (nicht vom Lehrer) die Rede, änderte sich das nun. Anfangs hieß es nun noch Organist und Konrektor, aber bald nur noch Konrektor bzw. Konrektor a. D. Kühl. Am 1. Mai 1924 trat August Kühl aufgrund der Verordnung über den Beamtenabbau nach 41 Jahren im Bramstedter Schuldienst in den Ruhestand. Aus seiner Arbeit an der gewerblichen Fortbildungsschule, deren Leiter er inzwischen geworden war, schied er erst zum 1. April 1928 aus.

Soweit Daten aus seinem Berufsleben. Das war aber längst nicht alles. August Kühl nahm eine Fülle von Ehrenämtern wahr, er war vielseitig interessiert, er stand zur Verfügung, wenn man ihn fragte.
Fangen wir an mit dem Männerchor – der Liedertafel. Nach dem freiwilligen Rücktritt von Wilhelm Beck wurde August Kühl einstimmig zum neuen Chorleiter gewählt und trat dieses Amt im Juli 1897 an. Unsere Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind lückenhaft. Man kann davon ausgehen, dass er dieses Amt bis mindestens 1902, als in Bramstedt ein Sängerfest stattfand, innehatte. Ab 1903 gibt es keine Berichte über Aktivitäten der Liedertafel. August Kühl erwarb sich aber große Verdienste bei der Reaktivierung des Chores, und Anfang Februar 1906 wurde er als Vorsitzender der wiederbelebten Liedertafel gewählt. Er behielt dieses Amt bis zu seinem Rücktritt im Herbst 1923. Die Sänger wählten ihn danach zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Er blieb dem Männerchor verbunden als Ratgeber und gelegentlicher Redner. Er hielt zum Beispiel die Weiherede bei der Einweihung des neuen Sängerheimes (Gastwirt H. Harms) im Mai 1927, und er arbeitete Anfang 1929 in einer Kommission zur Durchsicht der Vereinssatzung mit.

Noch viel länger war August Kühl Vorsitzender der Bramstedter Turnerschaft (BT). Schon am 20. April 1885 übernahm er dieses Amt – kaum ein Jahr nach der Neugründung der BT – und gab es erst am 15. Januar 1924 nach fast 39 Jahren wieder ab. Krönung seiner langjährigen und verdienstvollen Tätigkeit war 1908 der Bau der vereinseigenen Turnhalle am Bahnhof. Auch die BT ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden.

August Kühl war Mitglied des Kriegervereins. Er war zwar kein Kriegsveteran, aber er hatte gedient, was für die Aufnahme ausreichte. Dort hielt er bei einer Begrüßungsfeier für Kriegsheimkehrer im März 1920 die Begrüßungsrede. Er wirkte im Ausschuss für die Errichtung eines Kriegerdenkmals (1914/18) mit. Er wurde im Juni 1928 in den Festausschuss gewählt. Er beteiligte sich 1929 an den Vorbereitungen einer Kundgebung gegen die Kriegsschuldlüge. Er hielt Reden zum Volkstrauertag.
August Kühl war Mitglied des Beamtenvereins. Dort wurde er im August 1929 als Vertreter in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft und im März 1930 sogar zum Vorsitzenden gewählt.
Ab September 1920 war er Mitglied im Programmausschuss der Vereinigung für freies Bildungswesen.
Auf der Jahresversammlung des Beerdigungsvereins im Januar 1926 wurde er zum Beisitzer gewählt.
August Kühl war auch in der Kommunalpolitik tätig. Lange Jahre gehörte er der Stadtvertretung an, war Mitglied in Ausschüssen und Verhandlungsleiter bei Bürgerversammlungen.
Im Dezember 1920 wurde er Mitglied im Aufsichtsrat einer neu gegründeten gemeinnützigen Baugenossen-schaft. Dieses Amt muss er bis mindestens 1932 bekleidet haben.
Im März 1922 wird August Kühl Vorsitzender des Bürgervereins.
Er war jahrzehntelang meteorologischer Beobachter in Bramstedt. Dafür wurde er im Juli 1930 durch den Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung durch Verleihung der Hellmann-Medaille geehrt.
1924 kandidierte er auch bei den Kirchenwahlen, erhielt aber nicht genug Stimmen.
Eine Garantie für die Vollständigkeit dieser Aufzählung kann nicht übernommen werden.

Dann war da noch der Heimatforscher, Schriftsteller, Berichterstatter und Dichter August Kühl. Er war sehr interessiert an der Geschichte seines Wohnortes und der näheren Umgebung. Er ging den Quellen nach und schrieb viele Artikel über heimatkundliche Themen. Diese wurden in den Bramstedter Nachrichten und anderen Zeitungen veröffentlicht. Da solche Artikel damals in der Regel nicht namentlich gezeichnet waren, ist eine eindeutige Zuordnung zu ihm als Verfasser oft schwierig. Seine Aufzeichnungen und Konzepte schrieb er meist in Kurzschrift, oft auf die unbedruckte Rückseite nicht mehr benötigter Schriftstücke. (August Kühl hatte zwar Spaß am Geldverdienen, aber er war auch ein sehr sparsamer Mensch) Die Reinschriften schrieb er dann von Hand, meist mit mehreren Durchschriften. Neben den heimatkundlichen Artikeln war er aber auch ganz einfach Berichterstatter über Ereignisse, Versammlungen und Veranstaltungen in seinem Heimatort.
Besonders in Erinnerung geblieben ist August Kühl aber als Dichter, vor allem als Dichter des Theaterstücks „Edelmann un Buern“, in dem er den Befreiungskampf der Bramstedter um Jürgen Fuhlendorf gegen den Grafen von Kielmannsegg schildert. Die erste Aufführung des Stücks fand am 8. August 1909 im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung des Krankenhausvereins statt. Eine weitere Aufführung gab es am 4. Dezember 1920 in einer Wohltätigkeitsveranstaltung des Reichsbundes und des Kriegervereins zugunsten Kriegshinterbliebener. Weitere Aufführungen gab es 1924 und 1949 anlässlich von Heimatfesten und 1938 zum 30-jährigen Bestehen der „Höheren Privatschule“, die den Namen „Jürgen-Fuhlendorf-Schule“ erhielt. Und zuletzt brachte die Bramstedter Fleckensgilde von 1560 das Stück im Jahre 2007 in mehreren Aufführungen wieder auf die Bühne.
Notgeld_BBr-_25_Pfg_450Von August Kühl stammt auch das Bramstedt-Lied „As de Eeken op den Liethbarg“, das noch heute gesungen wird und „Dat Leed vun dat brune Water“. Letzteres erschien erstmals als Gedicht auf dem Bramstedter Notgeld von 1921. Später wurde es von dem Kieler Musikdirektor Johannsen vertont. Seine „Uraufführung“ erlebte es durch die Liedertafel bei einem gemütlichen Abend Ende November 1926, bei der auch der Autor August Kühl anwesend war. Eine weitere Aufführung durch die Liedertafel gab es im September 1932 bei einem Konzert im neuen Kurhaus. Johannsens Noten sind beim Bombenangriff am 27. Juli 1942 auf das Sängerheim leider verloren gegangen. Vielleicht wagt sich noch mal jemand an eine Neuvertonung.

Trotz all seiner sonstigen Aktivitäten und Interessen hat sich der auf dem Lande aufgewachsene August Kühl auch noch einen Sinn für die Landwirtschaft, für das Gärtnern erhalten. Zu seiner Dienstwohnung und dann auch zum Organistenhaus gehörte ein Garten, den er selbstverständlich für den Anbau von Kartoffeln und Gemüse nutzte. Die Gartenarbeit machte ihm Spaß. Er machte Pflanzungspläne und konnte sich richtig über eine gute Ernte freuen. Nach dem Bezug des Organistenhauses 1889 schaffte er sich auch Hühner an – sechs Hennen und einen Hahn. Später kamen dann noch Kaninchen dazu, von denen ihm in einer Nacht im September 1920 – in der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg – neun Stück – belgische Riesen – gestohlen wurden.

A._Kuhls_Haus-_Gluckst.Str.22_300-_Mit dem Ausscheiden aus seinen Ämtern als Lehrer und Organist musste August Kühl natürlich auch seine Dienstwohnung aufgeben. Er bereitete sich rechtzeitig darauf vor. Im November 1921 konnte er von der Kirchengemeinde ein Grundstück an der Glückstädter Straße kaufen, kein kleines Grundstück, es war 30 Meter breit und reichte von der Straße bis zur Bramau. Dort ließ er ein Haus bauen, und zu diesem Haus gehörte auch ein kleiner Stall für mehrere Schweine, die er nach seiner Pensionierung großzog und verkaufte. Den Garten legte als reinen Nutzgarten sehr zweckmäßig an mit Bewässerungsmöglichkeit, mit ausgesuchten Obstbäumen. Er baute Gemüse an, Kartoffeln, sogar Mais für den eigenen Verbrauch, vor allem aber auch zur Fütterung der Schweine. Er konnte einfach nicht anders, er musste immer etwas Nützliches tun, und es sollte gern auch noch etwas Geld einbringen. Im September 1933 kaufte er von der Kirchengemeinde sogar noch ein weiteres Grundstück neben dem Friedhof in Größe von über 2.400 Quadratmetern zur Erweiterung seines Gartens. Dazu kamen im Laufe der Zeit weitere Grundstücke, die gedacht waren, seinem Sohn Heinrich eine Bauernstelle zu ermöglichen und die zunächst verpachtet wurden.

Aug._Kuhl_in_seinem_Garten-_Juli_1936_400Man fragt sich, wie August Kühl sein ungeheures Arbeitspensum geschafft hat. Nun, er war ein ausgesprochener Frühaufsteher, schaffte morgens schon, wenn andere noch schliefen. Arbeit war sein Hobby. In seinen späteren Jahren sah man ihn allerdings auch schon mal mit seiner langen Tabakspfeife mit dem Porzellankopf durch den Garten gehen, aber auch dabei entging ihm kein Unkraut.

Nach über 52-jähriger Ehe starb seine geliebte Marie am 28. Dezember 1938. Er überlebte sie um über fünf Jahre. Am 20. August 1943, in seinem 83. Lebensjahr, beendete ein Schlaganfall das arbeitsreiche Leben von August Kühl. Es war mitten im 2. Weltkrieg. Zeitungspapier war knapp. Nur seine Kinder ließen eine Todesanzeige veröffentlichen. Die Bramstedter Nachrichten brachten einen Nachruf, in dem sie ihrem unermüdlichen Mitarbeiter ein ehrendes Andenken zu bewahren versprachen.

Die Stadt Bad Bramstedt ehrte ihn später, indem sie eine Straße nach ihm benannte. Sein Haus und Garten an der Glückstädter Straße 22 mussten in den 1950er-Jahren dem städtischen Klärwerk und dem Bauhof weichen.

Veröffentlicht unter E - Personen und Persönlichkeiten | Kommentare deaktiviert für Klebe: August Kühl, Lehrer, Organist und vieles mehr

Schadendorf: Landjahrlager Bad Bramstedt in den 1930er Jahren

Landjahrlager Bad Bramstedt

In den 30er Jahren diente das Bad Bramstedter “Schloß” als Landjahrlager auf dem viele Mädchen und Jungen Erziehungszeiten im Sinne des national-sozialistischen Systems verbrachten. (Was das hieß, siehe Text weiter unten.)

Fotos aus diesem Landjahrlager in Bad Bramstedt konnte ich vor einiger Zeit bei einer Auktion aus Privatbesitz erstehen. Die Bilder sind hier als Fotoalbum zusammengefasst (größere pdf-Datei), sie geben auch schöne Eindrücke der Räumlichkeiten in dem damaligen Schloß.1098217

Neben Bad Bramstedt, war ab 1939 auch das Gut Weddelbrook ein Landjahrlager für die Mädchen.

Hier finden Sie  die Abschrift einer originalen Informationsbroschüre über das Landjahr. (entnommen aus http://www.weindorf-johannisberg.de/johannisberg/johannisberg_landjahr.htm)

DAS LANDJAHR

Merkblatt für die Eltern der Landjahrpflichtigen
Das Landjahr ist eine staatliche Erziehungseinrichtung. Es untersteht dem Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung.
Im Landjahr sollen sorgfältig ausgelesene Jungen und Mädel zu verantwortungsbewußten jungen Deutschen erzogen werden, die körperlich gestählt und charakterlichgefestigt von dem Willen erfüllt sind, im Beruf und an jeder Stelle einsatzbereit dem Volksganzen zu dienen. Die Einberufung zum Landjahr bedeutet eine Auszeichnung.

Wer wird zum Landjahr einberufen?
„Zur Teilnahme am Landjahr sind alle Kinder verpflichtet, die die Schule nach Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht verlassen und zum Landjahr einberufen werden.“ (§ 1 des Preußischen Landjahrgesetzes vom 29. März 1934.) Die Landjahrlager sind Stätten straffster körperlicher, geistiger und charakterlicher Erziehung und keine Erholungsstätten für schwächliche oder nur bedingt leistungsfähige Jugendliche. Für das Landjahr werden daher nur Jungen und Mädel ausgelesen,  die sich in Schule und Hitlerjugend charakterlich als besonders zuverlässig erwiesen haben, die eine gute geistige Auffassungsgabe besitzen und körperlich den Anforderungen des Lagerlebens gewachsen sind.

Unterbringung der Jungen und Mädel
Durchschnittlich 60 Landjahrpflichtige sind in einem Lager untergebracht. Die Landjahrlager sind feste Gebäude, ehemalige Gutshäuser, Bauernhöfe und dergl. Die vom Reichserziehungsministerium herausgegebenen Vorschriften gewährleisten gesunde Unterbringung, einwandfreie Betreuung und ständige ärztliche Überwachung. Die Landjahrlager unterstehen der Dienstaufsicht der Regierungspräsidenten.

Was lernen die Jungen und Mädel im Landjahr ?
Der Erziehungsplan des Landjahrs umfaßt:

Leibeserziehung

für die Jungen:          vormilitärische Ertüchtigung, Leichtathletik, Schwimmen, Boxen usw.

für die Mädel:             Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen Spiel und Tanz

Gesundheitsdienst.

Musische Erziehung:

Singen, Musik, Volksspiel, Feiergestaltung, Werkarbeit,

Nationalpolitische Schulung

Praktische und vorberufliche Erziehung

für die Jungen:            Werkarbeit, Arbeit im Lager, im Garten, beim Bauern

für die Mädel:            Küchenarbeit, Hausarbeit, Wäschepflege, Nähen und Flicken Gartenarbeit, Hilfe im Dorfkindergarten, beim Bauern.

Grundlage dieser vielseitigen Erziehung ist das jugendgemäße Gemeinschaftsleben im Lager.

Landjahr und Elternhaus
Die Landjahrführer und -führerinnen pflegen durch persönlichen Briefwechsel und durch Elternrundbriefe eine enge Verbindung mit den Eltern der Jungen und Mädel. Besuche einzelner Eltern sind aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit und mit Rücksicht auf das Lagerleben nicht erwünscht. Nach Möglichkeit wird ein Besuchstag für alle Eltern eines Lagers veranstaltet. Die Jungen und Mädel erhalten während des Landjahrs keine Ferien. Besondere Anträge aller Art richten die Eltern an den Regierungspräsidenten, in dessen Bezirk das Landjahrlager liegt.

Berufswahl und Berufsausbildung
Die Landjahrjungen und -mädel kommen später in die Berufsausbildung als ihre Alterskameraden. Die Erfahrung lehrt, dass dies kein Nachteil ist. Die körperliche Kräftigung, das Erlebnis echter Kameradschaft, die zu Ordnung und Selbstständigkeit zu gründlicher, sorgfältiger Arbeit und zur Einsatzbereitschaft in der Volksgemeinschaft sind ein bleibender Gewinn für das Leben und ertüchtigen sie für jeden Beruf. Die vielseitige Erziehung im Landjahr bringt oft Anlagen zur Entfaltung, die vorher nicht erkannt wurden, und verschafft Jungen und –Mädeln Einblick in neue Berufe. Manche Jungen und Mädel finden durch ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Landjahr erst ihren richtigen Beruf.

Auf die Landarbeitslehre und die ländliche Haushaltslehre, die die Grundlage für sämtliche landwirtschaftlichen Berufe bilden, wird die im Landjahr verbrachte Zeit voll angerechnet.

Das Landjahr wird allen Mädeln mit 6 Monaten auf das Pflichtjahr angerechnet. Die Ableistung der zweiten Hälfte des Pflichtjahrs kann bis nach Abschluß der Lehre zurückgestellt werden. In Lehrhaushalte, in den Ausbildungsgang zur Kinderpflegerin und NS-Schwester werden Landjahrmädel bevorzugt aufgenommen.

Die Handwerkskammern und die Industrie- und Handelskammern sind den ehemaligen Landjahrjungen und -mädeln während ihrer Berufsausbildung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Tüchtige Landjahrjungen und -mädel die, sich in einer Berufslehre im Handwerk, in der Industrie oder im Handel besonders bewähren, können vorzeitig zur Lehrabschlußprüfung zugelassen werden- (Verkürzung der Lehrzeit bis zu einem halben Jahr.)

Ehemalige Landjahrjungen sind in großer Zahl in die Fliegertechnischen Vorschulen aufgenommen worden.

Das Landjahr bietet Jungen und Mädeln, die die entsprechende Eignung und Neigung besitzen, noch folgende Möglichkeiten:

1. für Jungen: Aufnahme in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt oder eine Aufbauschule (Freistellen)
2. für Jungen und Mädel: Aufnahme in eine Lehrerbildungsanstalt unter Anrechnung des Landjahrs (4 Jahre Ausbildung).
3. für Jungen: Zulassung als Erzieheranwärter für den Landjahrdienst. Ausbildung an der Reichsführerschule – Landjahr mich Abschluß einer Berufslehre. Nach mehrjährigem Dienst als Landjahrerzieher Möglichkeit der Fortbildung zum Beruf als Volksschullehrer.
4. für Mädel: Aufnahme in den staatlichen Ausbildungsgang für Landjahrerzieherinnen (4 Jahre Ausbildung). Nach mehrjährigem Dienst als Landjahrerzieherin Möglichkeit der Fortbildung zum Beruf als Volksschullehrerin.

Die Einberufung“ zum Landjahr erfolgt durch den Leiter der Auslesekommission für das Landjahr, den der Regierungspräsident bestellt.

Die Auslese der Landjahrpflichtigen führt die Schule in Zusammenarbeit mit der IIJ, dem Amtsarzt usw. durch. Auskünfte erteilen die Rektoren der Volksschulen.

Das Landjahr dauert von April bis Dezember ohne Ferienunterbrechung.

Die Landjahrpflichtigen erhalten ein Taschengeld von 0.05 RM täglich.

An Kleidung und Ausrüstung haben mitzubringen:

die Jungen:

die Mädel:

1. Notwendige Ausrüstung:
1 HJ.-Sommerhose
1 HJ-Hemd, mit Halstuch, Knoten und Armbinde,
1 HJ.-Koppel mit Koppelschloß und Schulterriemen,
1 Paar feste Wanderstiefel (Schnürstiefel),
1 Paar Schuhe oder Arbeitsstiefel (als Ersatz),
3 Paar Strümpfe zur Uniform (möglichst graue),
je 2 Unterhemden und ‚kurze Unterhosen,
2 Nachthemden oder Schlafanzüge,
1 Wolljacke zum Unterziehen (oder Trainingsanzug),
1 Turnhose (möglichst schwarz),
1 Badehose (Dreieck, möglichst schwarz), ausreichend Taschentücher,
1 Paar feste Lederturnschuhe (am besten zum Schnüren),
Schreibzeug (2 Kladden, 1 Oktavheft, 2 Bleistifte, Gummi, Federhalter mit Feder oder Füllfederhalter),
Nähzeug (schwarzer und weißer Zwirn, Stopfgarn nach Strumpffarbe, braunes Nähgarn, Ersatzknöpfe für die Kleidungs- stücke und Wasche, NU- und Stopfnadeln, Schere),
Wasch-, Zahn-, Schuhputzzeug (1Stück Seife, 1 Tube Zahnpaste, Zahnbürste, Nagelbürste und -reiniger, 1 Schachtel Schuhcreme, 1 Paar Ersatzschnürsenkel, Schuhputzbürsten, Kleiderbürste).2. Erwünscht sind, soweit vorhanden:
1 HJ.-Winteruniform (dunkelblau), Trainingsanzug, Tornister, Brotbeutel, FeldflascheTrinkbecher, Zeltbahn.
Ferner: Besitzt ein Junge Fußballstiefel, Rennschuhe, Fahrtenmesser, ein Musikinstrument (z. B. Geige, Fanfare, Blockflöte, Querpfeife, Trommel, Zieh. oder Mundharmonika), so ist dieses mitzubringen.
3. Unbedingt zu Hause zu lassen sind:
überflüssiges Zivilzeug, besonders Mäntel, unnötige „Toilettenartikel-, wie Haaröl u. ä.
1. Notwendige Ausrüstung
1 vorschriftsmäßige BDM.-Bluse, Gürtel, Tuch, Knoten,
2 Paar feste Schuhe (BDM.-Schuhe, hohe Stiefel oder Schnürhalbschuhe),
2 Paar lange Strümpfe,
3 Paar Söckchen davon möglichst 1 Paar weiße,
3 mal Leibwärmer (möglichst Hemd und Schlüpfer,
2 Unterröcke,
2 Nachthemden oder Schlafanzüge,
2 wärmere Schlüpfer,
2 Kleider (möglichst; waschbar),
1 Paar feste Lederturnschuhe am besten zum Schnüren,
1 schwarze Turnhose,
1 weißen Turnhemd (möglichst 2) mit HJ.-Rhombus,
2 Schürzen (derb und ausreichend groß),
1 Kopftuch
2 Kleiderbügel,
1 Badeanzug und Bademütze,
1 Berchtesgadener Jacke oder. eine vorhandene Strickjacke,
1 regenfester Mantel,
1 Paar warme Handschuhe,
1 Strumpfbandhalter,
ausreichend Taschentücher,
Schreibzeug (2 Kladden, 1 Oktavheft, 2 Bleistifte. Gummi, Federhalter ruft Feder
Nähzeug (schwarzer und -weißer Zwirn, Stopfgarn nach Strumpffarbe, Nähgarn.
Ersatzknöpfe für Kleider und Wäsche, Gummiband, Wäscheband, Näh- und Stopfnadeln, Stocknadeln, Schere usw.),
Wasch-, Zahn- und Schuhputzzeug (1 Stück Seife, 1 Tube Zahnpaste, Zahnbürste, Nagelbürste und -reiniger, 1 Schachtel
Schuhcreme, 1 Paar Ersatzschnürsenkel, Schuhputzbürste, Kleiderbürste).2. Erwünscht sind, soweit vorhanden
Trainingsanzug, Jungmädel-Tracht und, wenn möglich, BDM.-Rock und -Kletterweste.Ferner: Besitzt ein Mädel ein Musikinstrument (Geige, Laute, Blockflöte, Ziehharmonika) so ist dieses mitzubringen.3. Unbedingt zu Hause zu lassen sind:
Schmucksachen, Handtaschen usw. unnötige „Toilettenartikel“.

Im Lager wird eine Lagerkleidung zur Verfügung gestellt. Für die Reinigung und Pflege der Wäsche und der Kleidung. für Schuhreparaturen usw. sorgt das Lager.

Herausgegeben vom Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Eberswalde.

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Dalgaard / Lorenzen-Schmidt / Böje: Ein bisschen über Vibeke Kruse

Mit freundlicher Genehmigung des Herrn Dr. Lorenzen-Schmidt von der Detlefsen-Gesellschaft Glückstadt ist hier die deutsche Fassung des Büchleins von Sune Dalgaard veröffentlicht, das deutliche Erhellungen zum Leben der Wiebeke Kruse bereithält..

Eine Bemerkung voran: Sune Dalgaard mutmaßt in Hinrich Kruse den Vater der Wiebeke Kruse. Nach unseren hiesigen Forschungen (Urkunde von 1647) sind wir der Meinung, dass es ihr Bruder ist. Gleichwohl besteht Einigkeit, dass in ihm wahrscheinlich der Schlüssel zu weiteren Forschungsergebnissen zur Herkunft der Wiebeke Kruse liegt.

Jan-Uwe Schadendorf / Oktober 2009


Ein bisschen über Vibeke Kruse

der letzten Lebensgefährtin König Christian IV. von Dänemark

von Sune Dalgård

Vorbemerkung des Herausgebers

Im Jahre 2005 hat der 2007 verstorbene frühere Reichsarchivar Sune Dalgård in der Reihe „Historisk-filosofiske Meddelelser“ der Königlich Dänischen Gesellschaft der Wissenschaften ein Buch über „Kanzler und Kanzleien, insbesondere deutsche in Dänemark und Holstein“ bis hin zur Einführung des Absolutismus herausgebracht. Während der Arbeit an diesem Werk kam eine Menge Stoff ans Tageslicht, der nicht in den behandelten Zusammenhang gehörte, sondern dafür höchstens eine Randnotiz war. Trotzdem verdiente er, gesondert behandelt zu werden. Die kleine Abhandlung „Lidt om Vibeke Kruse“ erschien kurz vor dem Tod des Autors als „Historisk-filosofiske Meddelelser 95“ (Kopenhagen 2007). Dalgård hoffte, dass dereinst jüngere Kräfte in der Zukunft mehr Aufklärung über Wiebeke Kruse schaffen und seinen Ausführungen Berichtigungen hinzufügen werden. Ich möchte den auf Anregung von Jan-Uwe Schadendorf (Bad Bramstedt) von Frau Renate Boje (Boostedt) übersetzten Text gerne dem interessierten deutschen Publikum, das zumeist des Dänischen nicht mächtig ist, zugänglich machen.

Klaus-J. Lorenzen-Schmidt


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Abstract

This treatise deals with the woman of lowly extraction with whom the Danish King Christian IV cohabited from 1629 to his death in 1648, longer than with any other woman in his life. Our knowledge about her is surprisingly slight, and the evaluation of her is uncertain. Especially during the latter period of her cohabitation with the King she was subjected to resentment and hatred on the part of the children, sons-in-law and daughters-in-law of the King’s former commoner wife Kirsten Munk, who had been cast off after violent disagreements. In connection with the grumbling attitude of this circle towards the Rigsrad and the succeeding King Frederik III, these emotions exploded to the full after the death of King Christian. On the basis of scattered information deriving from printed and especially archival sources an attempt is made to provide a somewhat more detailed and varied picture of Vibeke Kruse than the one current till now.

 

Vorwort

Im Jahre 2005 habe ich in der Reihe der Gesellschaft der Wissenschaftler der historisch- philosophischen Mitteilungen Nr. 90, ein kleineres Buch über „Kanzler und Kancellien“

(Königliche Verwaltungen), insbesondere „ Deutsche in Dänemark und Holstein“ bis hin zur Enevälde (die Zeit, als der König absoluter Alleinherrscher war) herausgegeben. Ich betrachtete es als den Schwanengesang in meinem Wirken als Historiker. Wie es leicht passiert, bei etwas größeren historischen Untersuchungen, kam da mittlerweile eine Menge Stoff hervor, der nicht in dem behandelten Zusammenhang gehört, außer als Randstoff, der es aber vielleicht verdient gesondert behandelt zu werden. Auf Grund meiner Altersschwäche war ich nicht im Stande diesen Stoff in wünschenswertem Grad in Archiven und Bibliotheken zu ergänzen bzw. zu vervollständigen. Ich musste mich meistens mit dem früher Gesammelten begnügen, welches besonders in Form von Xerokopien vorlag. Das hier Vorliegende kann deshalb nicht „Gesang“ genannt werden, höchstens als ein letztes Raunen in den Wellen. Hoffentlich werden jüngere Kräfte künftig Aufklärungen und Berichtigungen hinzufügen, die vorgetragen werden können, und daraus Schlüsse und Vermutungen ableiten, die notwendig erscheinen.

Dr. Gerhard Köhn, welcher mit einer umfangreichen Verfasserschaft mit wertvollen Untersuchungen der älteren Geschichte von Glückstadt beigetragen hat, hat mir mehrere der hier abgedruckten Illustrationen der Stadt, ausgeliehen. Dafür danke ich ihm herzlich.

Zum Schluss möchte ich nur noch sagen, dass mein alter hochgeschätzter „Wissensaustauscher“, der frühere Zollinspekteur Kaj Nielsen, in vielen Telefongesprächen mir eine unermüdliche Stütze war und mich ermuntert hatte, diese kleine Arbeit zu beenden und mir unter anderem mit den notwendigen Abschlussuntersuchungen im Reichsarchiv geholfen hat. Er hat auch die Verbindung nach Salzburg zu den Inhabern der Porträts hervorgezaubert und wiederbeschafft, die eine wesentliche Ergänzung zu den Porträts in Dänemark sind.Dafür meinen tief empfundenen Dank.

Kopenhagen im Sommer 2006 Sune Dalgård

dalgaard_image003dalgaard_image005König Christian IV. hatte viele große Ambitionen und Eigenschaften. Seine Präsentationen und die Bedürfnisse auf vielen Gebieten waren groß und majestätisch. Auch sein Verschleiß an Frauen war auffallend. Seine Produktion von Erben ebenso. Aber er war offenbar kein Herumtreiber und war derjenigen treu, in die er sich verliebt hatte. Auch war er sehr verantwortungsvoll gegenüber den meisten seiner bekannten Beziehungen und insbesondere gegenüber allen seinen Kindern – egal wer die Mutter war.1)

In den Jahren um und nach dem Tode von Königin Anna Catharina hatte er einige kürzere Beziehungen zu bürgerliche Mädchen aus Kopenhagen. Das führte zu den ersten Gyldenløves (Güldenlöwe) (mit diesem Familiennamen wurden außereheliche männliche und weibliche Kinder des Königs benannt). Kirsten Madsdatter gebar 1611 Sohn Christian Ulrich und Karen Andersdatter 1615 den Sohn Hans Ulrich. Diese Söhne bekamen auf Veranlassung des Vaters eine ausgezeichnete Erziehung und Ausbildung sowie später Lehen und eigentümliche Besitzungen. Sie waren aber nicht besonders tauglich und starben beide ohne besondere Verdienste , ohne dass sie die Erwartungen des Vaters erfüllten, und ohne bekannte Nachkommen in jungen Jahren.2)

Nach diesem recht kurzen Intermezzo begann der König ein Verhältnis, das sehr langwierig und kinderreich wurde, aber unweigerlich eher dramatisch und unglücklich endete, sowohl für ihn und auf längere Sicht auch für Dänemark.

Ende 1615 ging der König eine Verbindung mit dem jungen Adelsfräulein Kirsten Munk, vermutlich in Form einer Ehe, aber ohne kirchliche Trauung, ein. Diese Beziehung hielt ca. 14 Jahre und daraus ging ein ganzes Dutzend Kinder hervor. Es waren überwiegend Töchter, „Fräuleins“, eine Bezeichnung, die sonst nur Töchter der Fürsten vorbehalten war. Genau wie die anderen Kinder bekamen die Überlebenden von ihnen eine ausgezeichnete Erziehung und Ausbildung. Als sie nach und nach heiratsfähig wurden, wurden sie mit hochadeligen jüngeren Männern verbunden, die der König in einflussreiche oder hohe Stellungen im Staate unterbrachte. Sie bildeten dabei die so genannte „Schwiegersöhnepartei“, die in den letzten Lebensjahren des Königs und auch nach seinem Tod ein schweres politisches Problem für ihn, seinen Nachfolger, den Hochadel sowie für den Staat waren bzw. wurden. Die eheliche Beziehung zwischen dem König und Kirsten Munk hielt trotz der vorhandenen weniger glücklichen Seiten ihrer Natur und ihres Auftretens, die schon damals von Vielen bemerkt wurden, bis zum Ende der 1620er Jahre. Der König war mit der Teilnahme am Kaiserlichen Krieg (1626-1629) und dessen misslichem und unglücklichem Ausgang für ihn und Dänemark stark beschäftigt. Das kriegerische Engagement bewirkte als eigentliche Nebenwirkung den Bruch zwischen den beiden. Einer der deutschen Söldneroffiziere, Rheingraf Otto Ludwig von Salm, kam in Odense in Kontakt mit Kirsten Munk. Sie war ihm sehr zugetan und begann ein erotisches Verhältnis, welches sowohl in Odense als auch später auf Kronborg sehr lange anhielt. Das führte 1628-29 zu einem vollständigen Bruch mit dem König, der wohl nur allmählich diese Verhältnisse erkannte oder erkennen wollte. In diesem Zusammenhang kommt Wiebeke Kruse zum ersten Mal ins Bild.3)

*

Vor dieser Zeit wissen wir über Wiebeke Kruse offenbar sehr wenig: Nur dass sie bei Kirsten Munk angestellt war; aber nicht einmal, wann sie ihre Stellung angetreten hat oder ob sie als Kammermädchen und somit in der Nähe ihrer Herrin oder als Dienstmädchen in dem vermutlich kleinen Stab der Angestellten tätig war. Auch weiß man nichts über ihre Herkunft bzw. von wo sie stammte, über ihre Eltern, Alter, Aus0bildung und Qualifikation.

Ihre Biografen wissen nicht viel, nehmen aber an, dass sie Deutsche, vermutlich aus Holstein und von niederer Herkunft war, tragen aber sonst zur Aufklärung wenig bei. Sie ernten wohl das meiste Wissen aus Birket Smiths umfassenden Studien über Leonora Christine.4) J.A. Fridericia ist wohl derjenige, der die politische Geschichte dieser Zeit am eingehendsten studiert und beschrieben hat. Er geht so weit, dass er sagt: „Es ruht ein seltsamer Schleier über dieser Frau.“5)

Wir hören erst etwas mehr über Wiebeke Kruse (nach dem fatalem Abenteuer von Kirsten Munk mit dem Rheingrafen und dem Hinauswurf der untreuen Ehefrau) von einigen der weiblichen Angestellten, die zweifelsohne am meisten über die erotischen Eskapaden Bescheid wussten. Wann genau dies geschah, ist unklar – vermutlich irgendwann im Frühjahr 1629. Aber der König schrieb 1635 und 1641 und wahrscheinlich auch 1646 -47 verschiedene eigenhändige Berichte darüber in den unterschiedlichsten Versionen. Sein Verhältnis in und gegen Ende der Beziehung zu Kirsten Munk und vor allem auch dazu, wie ihre Mutter Ellen Marsvin, Wiebeke Kruse in diese Angelegenheit hinein brachte. Der König spricht darüber, dass die Jungfrauen und die Mädchen fortgeschickt wurden, aber nicht näher welche Stellung Wiebeke zwischen ihnen innehatte. Aus dem gesamten Material geht jedoch hervor, dass Frau Kirsten Munk zwei „deutsche Jungfrauen“ hatte, aber Wiebeke Kruse nicht eine von ihnen war. Sie scheint also zu den „Mädchen“ gehört zu haben, die einfach als „die Jugendlichen“ bezeichnet wurden. Wiebeke hat der König anscheinend nicht als Deutsche betrachtet, obwohl sie durchaus aus seinem Herzogtum Holstein kommen konnte.

Eines frühen Morgens suchte Frau Ellen Marsvin, die Mutter Kirsten Munks, den König auf dem Schlossplatz von Frederiksborg auf. Er war gerade auf dem Weg zum Proviantlager. Sie stellte ihm die sehr überraschende Frage, ob er etwas dagegen hätte, wenn sie Wiebeke in ihren Diensten nehme. Er antwortete, was es ihn wohl anginge, wen sie in ihren Dienst nahm. Aber sie drängte ihn zu einer entscheidenden Antwort. Er sagte, dass er nichts dagegen hätte. Als er später zur Vorbereitung seiner letzten Kriegsanstrengungen im kaiserlichen Krieg in Svendborg war, bat Frau Ellen ihn, sich auf ihrem Gut Kärstrup auf Taasinge (dem späteren Schloss Valdemar) aufzuhalten. Hier war auch Wiebeke Kruse, die der König so gut kennen lernte, dass sie danach ein Kind erwartete. Auf der Heimreise nach dem Friedensschluss in Lübeck, kam er wieder an den Aufenthaltsort von Ellen Marsvin vorbei. Wiebeke war auch zugegen, nun aber erkennbar rundlicher. Frau Ellen konfrontierte den König mit der Frage, wie ihm Wiebeke denn jetzt gefiele. Der König bemerkte bei der Gelegenheit das große Interesse seiner Gastgeberin, ihm Wiebeke anzubieten, gerade auch in Kenntnis der Handlungsweise ihrer Tochter Kirsten Munk gegenüber ihrem Ehemann.6) Seine kurzen Aufenthalte auf Taasinge waren am 17., 18. oder 19. Mai 1629. Sollte die Schwängerung von Wiebeke Kruse bei einem dieser Aufenthalte erfolgt sein, müsste die Schwangerschaft ungewöhnlich lange gedauert haben, da Sohn Ulrich Christian erst am 7. April 1630 geboren wurde. Die erste Rückkehr des Königs aus den Herzogtümern nach dem Abmarsch der kaiserlichen Truppen brachte ihn am 28. Juli 1629 (ohne hinterlassene Notiz über einen Besuch auf Dalum oder einem anderen Ort) in einer eiligen Tagesreise von Hadersleben nach Nyborg, wo er Ellen Marsvin treffen konnte. Nach einem kurzen Aufenthalt auf Frederiksborg und Kronborg kehrte er vom 17. August bis 24. September in die Herzogtümer zurück. An einem dieser Tage zog er über Hadersleben nach Dalum. Ellen Marsvin war durch Lehensbesitz mit dem Kloster Dalum verbunden und hielt sich auch meistens dort auf. Hier hatte Christian wohl die erste Gelegenheit zu einem Treffen mit Frau Ellen und Wiebeke Kruse, wie er es später in seinen Erklärungen beschreibt. Von Frau Ellen darauf hingewiesen, hatte er die Möglichkeit festzustellen, dass Wiebeke offenbar noch dicker geworden war als im Frühjahr auf Kärstrup. Bei diesem Treffen in Dalum bekam er Gelegenheit, über Vorkehrungen nachzudenken, die wegen Wiebekes fülligen Leibes noch zu treffen wären. Frau Ellen wünschte, dass Wiebeke auf einen ihrer Gutshöfe gebären sollte. Der König antwortete hierauf nicht, aber er sorgte dafür, dass sie nach Kopenhagen kam. Am 26. September zog er weiter von Dalum nach Roskilde.7)

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Auftreten und Aussagen in diesem Zeitraum von Ellen Marsvin gaben Anlaß zu vielerlei Zweifeln hinsichtlich der Geschehnisse. Ihre Haltung schien jedenfalls entscheidenden Änderungen zu unterliegen. Als ihr am Anfang recht schnell die Eskapaden ihrer Tochter bekannt wurden, war sie erschüttert und verzweifelt. Sie sah die vollständig zerstörende Wirkung für das Verhältnis der Tochter und vielleicht auch ihrer selbst zum König. Mit allen Mitteln versuchte sie, Kirsten Munk zur Vernunft zu bringen oder wenigstens weniger herausfordernd und skandalös aufzutreten. Als Ende 1628 und Anfang 1629 fest stand, dass der Bruch zwischen dem König und der Tochter definitiv war, hat die taktisch clevere und sachlich planende Frau vermutlich überlegt, dass es vielleicht eine andere Möglichkeit gab, die Haut zu retten. Ob das jetzt die Idee der Tochter war oder ihre eigene, wissen wir nicht. Jedenfalls konnte man versuchen, die Sache so zu drehen, dass der König in der Beziehung zu Kirsten Munk versagt hatte, indem er ein Verhältnis zu Wiebeke Kruse unterhielt. Ebenso, dass es die üble Nachrede dieser Frau über Kirsten Munk war, die den König dazu veranlasste, seine gesetzliche Ehefrau zu verstoßen. Jedenfalls ist es schwer, eine andere logische Erklärung über ihr auffallendes Interesse zu finden, sich der Dienste von Wiebeke Kruse zu versichern und sie als Lockvogel für den sowohl von ehelichen Sorgen als auch vom nachlassenden Erfolg im Krieg stark beeinträchtigten König zu gebrauchen. Wenn das ihr Ziel war, kann man wohl sagen, dass sie es erreicht hat. Die Tochter war anscheinend auch gut über die Entwicklung des Verhältnisses ihres Mannes zu Wiebeke Kruse informiert, da sie schon im Juni Verbindung zu dem schwedischen Gesandten aufnahm, entsprechend berichtete und überlegte, gegebenenfalls nach Schweden zu fliehen. Als die Beziehung mit dem Fortzug von Kirsten Munk vom Hofe Ende 1629, Anfang 1630 beendet war, änderte Ellen Marsvin ihr Verhalten. Sie stellte sich auf die Seite ihrer Tochter gegen den König. In dem „Drama“ wurde Wiebeke Kruse nun als Bösewicht dargestellt.8)dalgaard_image015

Portræt af den ældre Ellen Marsvin.
Det Nationalhistoriske Museum på Frederiksborg har flere portrætter af Ellen Marsvin, men intet af hende omkring 1629. Det her gengivne (A 5666) viser hende i en ældre alder.

 

Wann und wo die Beziehung zwischen dem König und Wiebeke Kruse begonnen hatte und sich festigte, ist unklar, klar ist jedoch, dass sie von dieser Zeit an die neue Frau in seinem Leben war. Sie wurde seine letzte Lebensgefährtin und die Frau in seinem Leben, mit der er am längsten zusammen lebte. Das Zusammenleben dauerte 18 bis 19 Jahre, bis zu seinem Tod im Jahre 1648. Sie überlebte ihn nur um zwei Monate.

Es ist anzunehmen, dass sie in Kopenhagen oder Umgebung untergebracht war. Der Sohn kam auf Ibstrup (Jägersborg) im April 16309) zur Welt. Wie die anderen außerehelichen Kinder des Königs bekam er den Nachnamen „Gyldenløve“ (Güldenlöwe), der zum ersten Mal in der Zeit Christian IV. erwähnt wird. Die Güldenlöwes männlichen Geschlechts tragen alle den Namen Ulrich als einer ihrer zwei Vornamen. Im Normalfall wird dann der Vorname des Vaters mit dem bereits bestehenden Vornamen verknüpft. Der Sohn des Königs mit Kirsten Madsdatter hieß Christian Ulrich. Bei Wiebeke Kruses Sohn tauschte man nur die Reihenfolge um, so wurde der Name zu Ulrich Christian Güldenlöwe.10) Als er 1633 eine Schwester bekam, wurde sie gleichwertig Elisabeth Sofie Güldenlöwe genannt, aber ohne Anknüpfung zum Namen der Mutter.

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Die Interessen von Christian IV. verlagerten sich in der Zeit nach dem kaiserlichen Krieg im größerem Umfang als früher auf seine Herzogtümer (Fürstentümer) Schleswig und Holstein, besonders nach Holstein. Das hing mit den weiterhin sehr instabilen Verhältnissen in Deutschland zusammen, die größere Gefahren aus dem Süden mit sich brachten sowie mit den expandierenden Schweden, deren Heere und territoriale Ambitionen immer gefährlicher für die dänischen Interessen wurden. Berührt wurden auch die ureigensten Interessen des Königs, seinen Söhnen passende Besitztümer mit säkularisierten norddeutschen Bistümern zu beschaffen, die als Pufferstaaten zum dänischen Machtbereich gelten konnten. Sein fester Standpunkt in Holstein sollte die Festung Glückstadt an der Elbe werden. Als Konkurrent zur klassischen Elbestadt Hamburg sollte sie zu einer bedeutenden Stadt ausgebaut werden – quasi eine freie Stadt, allerdings mit ihm als Oberherrscher. In seiner neuen Stadt Glückstadt wünschte sich der König mit passender majestätischer Entfaltung auftreten zu können. Hier konnte auch seine neue Lebensgefährtin Wiebeke Kruse (oder auf hochdeutsch „Frau Wiebke“) standesgemäß auftreten.

Diese örtliche Verankerung war dann umso natürlicher, da sie, worauf einiges hindeutet, vermutlich aus dieser Gegend stammte. Die kleine, ältere Festungsstadt Krempe, etwas weiter landeinwärts in der Kremper Marsch gelegen, war die Vorgängerin von Glückstadt, das 10 bis 15 Jahre zuvor mit großen Schwierigkeiten und Kosten von Christian IV. angelegt worden war, gewesen. Der König hatte auch einen Aufenthaltsort bzw. eine kleinere Residenz in Krempe. Wie gewöhnlich für solche königlichen Gebäude, gab es ein Hausvogt, der alles beaufsichtigte und es immer für die königliche Nutzung bereithielt. Der Hausvogt in Krempe hieß ab 1632 Hinrich Kruse. Bis dahin war er Hausvogt auf der nahe liegenden alten Burg Steinburg gewesen, wo der König sich oft aufgehalten hatte, bevor Glückstadt so angelegt und ausgebaut wurde, dass er dort residieren konnte. Kruse hatte 1632 die freie Hausvogtei in Krempe übernommen. Er war nach allem zu urteilen ein sehr tätiger Mann, der vermutlich schon jetzt so manches Eisen im Feuer hatte. Er genoss offenbar großes Vertrauen beim König, den er durch eigene Initiative in vielen Taten beistand und stützte. Er war nach meiner Auffassung wahrscheinlich Wiebekes Vater. Im Folgenden ergibt sich mehrfach die Gelegenheit erneut darauf hinzudeuten. Wahrscheinlich ist auch, dass er den König um eine Anstellung seiner Tochter im Haushalt von Kirsten Munk nachsuchte. Gerade unter Berücksichtigung der bereits geschilderten Geschehnisse wusste Christian schon, wer sie war und woher sie kam.11) Es ist jedenfalls klar, dass Hinrich Kruse mehrere Töchter hatte. Wenn die Annahme stimmt, dass Wiebeke seine Tochter war, dann ist aber gesichert, dass sie nicht die älteste Tochter war.12)

Hinrich Kruse hatte offenbar eine große neue Stallanlage bei der Hausvogtei in Krempe gebaut und dort u.a. Stallungsmöglichkeiten für Pferde, möglicherweise auch für Ochsen. Er betrieb von dort aus ein umfassendes Geschäft mit Futtermitteln sowie anderem Tierbedarf. Auch war die Anlage wahrscheinlich Herberge für die Kutscher auf dem Weg von und nach Glückstadt mit Postwagen und im Dienste des Königs. Erhaltene königliche Rechnungsbelege zeigen einen Teil von diesen Geschäften, die oft die Pferde des Königs betrafen oder auch kürzere Besuche von „Frau Wiben“ oder „Wibbiken“, wie sie hier genannt wurde, bei ihrem vermuteten Vater.13) Ganz klein waren diese Aufstallungsgeschäfte für den König bestimmt nicht. 1639 notierte der König in seinem Schreibkalender Ende September, dass an Kruse 3.101 Reichstaler 46 1/2 Schilling für Heu und Hafer bezahlt wurden.14) Er war auch Lieferant von diversen Waren zum Haushalt des Hofes. Im Jahre 1632 bekam er so 291 Reichstaler für 15 Ochsen und im Jahre 1633 sehen wir ihn die Butter von vier Kühen liefern, die er bei sich hatte, wenn der König nicht in Glückstadt war. 15) Hinrich Kruse schien in vielen Aktivitäten sich nicht nur an das trockene Land zu halten. Ab ungefähr 1640 wird er als privilegierter Fischermeister in Holstein bezeichnet. Es drehte sich zweifellos nicht um Fisch aus dem Salzwasser, sondern um Zucht von Süßwasserfischen, betrieben in angelegten Fischteichen hauptsächlich wohl im Osten Holsteins.16)

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In den bewahrten Quellen scheinen der bürgerliche Ursprung und die Familienverhältnisse von Wiebeke Kruse überhaupt nicht erwähnt. Das erklärt sich vielleicht dadurch, dass sie als Lebensgefährtin des Königs nur als seine Frau betrachtet wurde, und dass ihre eigenen Familienbindungen Kraft dessen außer Kraft waren. Sie schien sich doch auch selbst in allem wesentlichen so verhalten zu haben, dass sie ihre familiären Bindungen gestrichen hatte und bestrebt war, durch eine vollständige Anbindung an ihren neuen Herrn seine weibliche Beziehung und gehorsame Gehilfin zu sein.

Hier gäbe es einen Grund ihrem Namen etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. In dänischer Tradition wird sie immer Wiebeke Kruse genannt. Auf Hochdeutsch war die Form des Nachnamens Krause. Wir sehen dies häufiger in mehreren offiziellen Schreiben dieser Art verwendet: Krause statt Kruse, welches wohl die übliche Form in Holstein war. Der dänische Vorname Wiebeke besteht aus drei Silben, die deutsche Form Wiebke ist zweisilbig und in deutschsprachigen Papieren wird sie auch nach der Beziehung mit dem König als „Frau Wiebke“ bezeichnet. In Holstein schien man doch meistens die Form Wibe oder Wibbeke verwendet zu haben, wie sich in vielen Papieren dortigen Ursprungs zeigt. Selbst hat sie, jedenfalls in den Jahren als Lebensgefährtin des Königs, ihren Namen „Wibeke Krusen“ geschrieben. Die Form des Nachnamens mit dem Buchstaben „n“ am Ende scheint in diesen Gegenden üblich zu sein. Man findet sie in zahlreichen anderen Personennamen, die wir im dänischen nicht kennen. Das kann vielleicht damit erklärt werden, dass man im Allgemeinen im Niederdeutschen dazu neigt, die n-Form des obligatorischen Genitivs für die Besitz- oder Zugehörigkeitsanzeige als Form des Nominativs zu verwenden. Die Namensform ihrer Unterschrift steht deshalb in Übereinstimmung mit den Sitten und Gebräuchen in Holstein.

Über die Sprache von Wiebeke Kruse weiß man nichts Genaues. Ihre Muttersprache war zweifelsohne Deutsch oder wohl eher die niederdeutsche Sprache, die man in Holstein sprach. Bei ihrem mehrjährigen Aufenthalt in der Dienerschaft von Kirsten Munk, also überwiegend in Kopenhagen, wird sie wohl die dänische Sprache ganz angenommen haben, denn die anderen Hausmädchen waren sicher Däninnen; vermutlich beherrschte sie, jedenfalls mündlich, sowohl Dänisch und Niederdeutsch. Ihren späteren Aufenthalt mit dem König in Dänemark kann nur ihr Dänisch gestärkt haben, so dass sie ebenso wie der König beide Sprachen etwa gleich gut beherrschte. Über ihre Schreibfähigkeit kann nichts gesagt werden, da kein einziges eigenhändiges längeres Schriftstück von ihr gefunden wurde. Ihre gelegentlichen schriftlichen Dinge sind immer von Schreibern geschrieben worden. Ihre eigenhändige Unterschrift war sehr „hübsch“, wenn auch etwas steif und künstlich.

Über die Umgangsform zwischen dem König und Wiebeke wissen wir nicht viel. Wahrscheinlich hatte sie immer eine ehrerbietige Form ihrem königlichen Herrn gegenüber aufrecht erhalten. Da offenbar keine Briefe oder Notizen zwischen ihnen aufbewahrt wurden und wir keine Berichte von anderen über das Verhältnis haben, ist es schwierig, etwas Genaues darüber zu wissen. Durch den einzigen bekannten Brief von Wiebeke Kruse an den König, der sicher aus ihrer letzten Zeit und der Phase seines physischen Verfalls stammt, schließen wir. dass sie immer eine ehrerbietende und untertänige Form mit der Anrede „Gnädigster König“ und „Ihre Majestät“ bewahrt hatte.17)

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Christian IV. hatte sich ganz gewiss früher sein eigenes „ Quartier“ in dem ursprünglichen Stadtkern von Glückstadt geschaffen. Seine Pläne umfassten eine große Erweiterung der Stadt in Richtung Elbe und wohl auch in das Marschgebiet südlich des Hafenverlaufes (Rethövel). Aus diesen Plänen gingen der Bau eines stattlichen königlichen Schlosses ganz westlich am Hafen sowie ein gesondertes Haus für Wiebeke Kruse nahe Schloss, Deich und Hafen hervor. Das Schloss „Glücksburg“ war eine größere Angelegenheit und brauchte eine geraume Zeit der Fertigstellung. Erst 1637 schien es zum Einzug des Königs bereit zu sein. Das Haus für Wiebeke war natürlich kleiner und schneller gebaut, obwohl es nach und nach auch ein stattliches Gebäudedalgaard_image019

Beliggenheden af Vibeke Kruses hus i Glückstadt i forhold til slottet.
En plan over byen fra 1836 viser huset med tårnets afstand fra slottet, der da for længst var forsvundet fra »Schlossplatz«. Afstanden var højst et par hundrede meter. Tårnet er på planen her angivet med en sort pil.

wurde. Erst schien es, dass man an ein Fachwerkhaus beim Hafendeich gedacht hatte. Das wurde dann offenbar zu einem gemauerten Haus in ansehnlicher Größe umgestaltet, was holländische Baufirmen übernahmen. Es bekam schöne Ziergiebel und einen eigenen Treppenturm mit Turmreiter. Es ist vielleicht bemerkenswert, dass der Hausvogt in Krempe Hinrich Kruse bei der Entstehung des Hauses, insbesondere beim Turm („Fr: Wieben Turmb“), eingebunden war. Die Rechnungslegung weist für ihn 146 Reichstaler 40 Schilling aus.18) Die Errichtung des Hauses dauerte offenbar genau so lange wie die Bauzeit des Schlosses. Mit einem besonderen Gabenbrief schenkte der König 1638 das Haus nach der Fertigstellung Wiebeke Kruse und ihren Erben.19)

Auch ein kleineres Landgut in Bramstedt, welches der König schon vor etlichen Jahren erwerben wollte, kaufte er nun, erweiterte es durch neue Gebäude und schenkte es Wiebeke. Sie konnte somit auf standesgemäße Wohnungen in Holstein zurückgreifen.20)dalgaard_image021

Udsigt over havnen i Glückstadt med Vibeke Kruses hus med tårnet (ca. 1840).
Huset ses her midt i billedet, som det stod, indtil det brændte helt ned i 1867, med det markante tårn og lidt højere end de omgivende huse.

 

Vorläufig aber musste sich Frau Wiebeke mit bescheideneren Wohnverhältnissen in der alten Herberge des Königs begnügen, wo ein Zimmer „Wibickis Cammer“21) für sie eingerichtet wurde. Bei Aufenthalten in Glückstadt in der kalten Jahreszeit wurde dann für Wärme oder Brennholz gesorgt. Es konnte schon ein Problem sein, in dem waldarmen Land draußen in den Marschgebieten an der Elbe22) Holz zu beschaffen. In Bramstedt war das eine andere Sache. Da es große Waldgebiete in der Nähe von Bramstedt gab, erging ein königliches Dekret oder offener Brief an den Amtmann in Segeberg. Darin hieß es, solange Wiebeke Kruse lebte, sollte das notwendige Brennholz von „heydt vnd weyde“ (Heide und Weide) zur Verfügung gestellt werden.23)dalgaard_image024

Tårnet fra Vibeke Kruses hus.
Billedet viser tårnet efter branden i 1867, som det stadig rager op over deomgivende huse og med den oprindelige vindfløj eller tårnrytter øverst.dalgaard_image026

Vindfløjen på tårnet til Vibeke Kruses hus i Glückstadt.
Den oprindelige vindfløj blev ved en istandsættelse for nogle år siden erstattet af en ny af samme udseende. Den originale, der ses her, kom på det lokale museum.

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Christian 4.s gavebrev til Vibeke Kruse og hendes arvinger
på hendes hus i Glückstadt 5. maj 1638.

Gavebrevet er et fornemt dokument på pergament og skrevet med skrivernes kunstfærdige udsmykninger, så det svarede til gavens egen fremtræden og store værdi.

Nicht lange nach dem Erhalt der Wohnungen für Wiebeke Kruse in Holstein wurde auch in Kopenhagen dafür gesorgt, dass sie eine eigene Wohnung bekam. Im Jahre 1635 erwarb der König einen Hof an der Ecke von Stranden und Nabolös genau gegenüber dem Schloss und Schlossholmen. Dem König gefiel es so aber noch nicht, und er ließ größere Umbauarbeiten an dem Gebäude vornehmen, bevor es genutzt werden konnte. Mit der Besitzurkunde vom 15. Oktober 1636 wurde es ihr als Eigentum übertragen. Sie übertrug es kurz vor ihrem Tod, im April 1648, ihrem Sohn Ulrich Christian Güldenlöwe.24) Geschenkt bekam sie auch einen Lust- und Küchengarten außerhalb Österport, der am 10. Dezember 1644 mit der Besitzurkunde zu ewigem Eigentum für sie und ihre Erben an sie überging.25)

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Køb af gravsted til Vibeke Kruse ved alteret i Krempe kirke.
Koncept til kongebrev til amtmanden på Steinburg om at ordne sagen.
Dateret for udfærdigelse: Glückstadt 25. maj 1633.

Es wurde nicht nur für Wiebekes Wohnungen zu ihren Lebzeiten gesorgt, sondern auch für ihre Ruhestätte nach ihrem Tod. Im Jahre 1633 kaufte der König für sie und ihre Erben eine Grabstätte in der Kirche von Krempe, in der Nähe des Altars. Er befahl dem Amtmann von Steinburg, auf Bürgermeister und Rat der Stadt einzuwirken, dass sie dieses Ansinnen mit Wohlwollen aufnahmen und nicht dagegen arbeiteten. Dieses deutet unweigerlich auch darauf hin. dass Wiebeke in Krempe zu Hause war und auf diese Weise in die Heimat ihrer Familie zurückkehren wollte, wenn es soweit wäre.26) Dass es so nicht geschehen sollte, dafür sorgte dann Corfitz Ulfeldt und die Schwiegersöhnepartei.

Es wurde für sie auch eine entsprechende Jahrespension eingerichtet. Über die Abrechnungsstelle der Rentmeisterei erhielt sie ein Jahresgeld von 500 Reichstalern, das später auf 600 Reichstaler27) erhöht wurde. Das entsprach ungefähr einem Gehalt der höheren Beamten. Für die laufenden Ausgaben sorgte sie mit dem Stab der Diener- und Burschenschaft, die für ihr neues Dasein notwendig waren. Wie für alle anderen bei Hofe wurde die Kleidung der Dienerschaft von der Rentmeisterei bezahlt.28) Über die Abrechnungsstelle der Rentmeisterei kam 1641 ein hoher Betrag an einen Apotheker für Konfekt und anderes anlässlich „Frwe Wiviches piges Bröllup udi Compagniet Anno 1640“. „Hochzeit von Frau Wiebkes Mädchen in der Companie Anno 1640“ zur Auszahlung.29)

Auch eine passende Signatur für die auserwählte Frau und Lebensgefährtin des Königs wurde angefertigt. In dem Wappen der Signaturplatte wurde ein Löwe abgebildet und über den Löwen die Buchstaben W. K. eingraviert. So wurde dokumentiert, dass Wiebeke Kruse die Mutter der späteren Güldenlöwe-Kinder des Königs war. Eine gleichwertige Signatur erhielt die Tochter Elisabeth Sofie zur entsprechenden Zeit.30)

Wir müssen wohl davon ausgehen. dass Wiebeke Kruse überwiegend mit dem König zusammen war, auch während seiner in diesen Jahren zahlreichen, längeren Aufenthalte in der Glückstädter Glücksburg. Schon im Sommer und im frühen Herbst 1630, also wenige Monate nach der Geburt des Sohnes, wurde sie zusammen mit dem König, den „Fräuleins“, seinen Töchtern mit Kirstine Munk, sowie ihrer Wirtschafterin in Glückstadt und Rendsburg31) gesehen. In den nachfolgenden Jahren, wo der König ganze Sommer damit verbrachte, den Bau seiner neuen Elbestadt zu beobachten und die Arbeiten voranzutreiben, waren sie meistens auch zusammen.32) In dem für den König und Dänemark schicksalhaftem Jahr 1639 mit der wichtigen Niederländischen Gesandtschaft in Dänemark und ihrem Missgeschick in Glückstadt, wo der König sich den ganzen Sommer aufhielt, sehen wir auch Wiebeke Kruse sich in der Stadt aufhalten. 1640 und 1641 zeigen Rechnungsbelege, dass sie von neuem in Glückstadt war.33)

In Kopenhagen und Umgebung finden wir sie im Schloss Rosenborg und auch auf Frederiksborg überwiegend mit dem König zusammen, gelegentlich aber auch in seiner Abwesenheit.34) Überhaupt fällt es auf, dass sie fast immer in seiner Nähe war, ihn also während seiner Aufenthalte an verschiedenen Stätten im Reich und in den Herzogtümern sowie auf vielen seiner Reisen begleitete.

Sogar während seiner Besuche bei den Streitkräften zu Lande und auf dem Wasser zögerte sie nicht, ihn zu begleiten. Wir sehen sie auch beim König, als er 1641 wahrscheinlich eine zeitlang im Militärlager Fuhlsbüttel war, welches sich drohend gegen die Hamburger richtete.35) Als er gleich nach Neujahr 1644 den Auftrag zur Errichtung des großen Kriegsschiffes „Dreieinigkeit“ „Trefoldigheden“ gab, ging er davon aus, dieses als Admiral selbst zu führen. Er gab die Order, dass rechts von seiner eigenen Kajüte, mit einer Tür dazwischen ein Quartier für Wiebeke eingerichtet werden sollte und zur anderen Seite das für den Kammerdiener. Auch sollte ein Quartier für Wiebekes Jungen und Feuermacher „für die Wärmepfannen“36) berücksichtigt werden. Ob sie direkt bei einigen der späteren Kampfhandlungen dabei war, als der König ernsthaft verletzt wurde, ist nicht bekannt. Es scheint aber nicht der Fall gewesen zu sein.37) Sie bekam vom König eigenartige Ohrringe bzw. Gehänge, offenbar zur Erinnerung an die Schlacht in der Kolberger Heide. Der „Schmuck“ bestand aus den Metallstücken, die den König im Gesicht und an den Augen verletzt hatten. Für die eine Seite ein Stückchen Eisen von der Unheil bringenden schwedischen Kanonenkugel und für die andere Seite ein Stückchen Bronze von der dänischen Kanone, die von der Kugel getroffen wurde, wobei die Metallstücke zum Schaden für die Umstehenden in die Luft geschleudert wurden.38)

Wenn der Hof sich in der Winterzeit in den Provinzschlössern aufhielt, war sie offenbar immer dabei, oft auch ihre Kinder. 1633 gebar sie die Tochter Elisabeth Sofie als Beweis, dass ihr erotisches Zusammenleben immer noch lebendig war. Der alternde König entdeckte aber auch zunehmend die anderen Qualitäten Wiebekes, die im Gegensatz zu dem standen, was er bei den „anderen“ gewohnt war. Mit ihrer Herkunft aus einem niederen Stand war sie gewiss auf Gehorsamkeit, Treue und Loyalität gegenüber den Höheren und Herrschenden eingestellt. Das galt insbesondere gegenüber dem König und seinen Nächsten. Sie schien ihrem Herrn große Treue entgegen zu bringen und wich nicht von seiner Seite. Wenn er wünschte, sie in seiner Nähe zu haben, war sie ihm stets zu Diensten. Er seinerseits beschreibt sie in seinen Briefen immer schön und respektvoll. Es wird gewiss schwierig werden, über das Verhältnis in den bekannten Äußerungen, Notizen oder Briefe anderer etwas Kritisches zu finden, außer von vorhandenen Feinden und Hassern, sowie dem Kreis um Kirsten Munk, welchem einige hoch gestellten und mächtige Personen der Gesellschaft angehörten. dalgaard_image032

Vibeke Kruses særprægede ørenringe fra Kolberger Heide.
Ørenringene findes nu på Rosenborg. De ser på billedet ud til at være noget store og tunge.
Deres højde angives dog til kun 1,8 cm.

Diesem Kreis gegenüber schien sie auch freundlich und entgegenkommend zu sein. Ersichtlich wird dies aus den Abrechnungen und Ähnlichem während der Winteraufenthalte auf den Provinzschlössern in den 1630er Jahren, wo der König, Wiebeke mit ihren Kindern und die noch nicht erwachsenen Kinder, insbesondere die „Fräulein“, von Kirsten Munk mit dabei waren. Wiebeke sorgte in erster Linie für die persönlichen Bedürfnisse des Königs. Sie nähte u.a. Beutel zum Gebrauch bei seinem Bad und bedachte auch die „Fräulein“ mit Aufmerksamkeiten zu ihren Feiertagen und ähnlichen Anlässen. Ein Goldschmied in Kopenhagen lieferte 12 vergoldete Blumentöpfe aus Silber, die auf den Brautbetten der „Fräuleins“ stehen sollten und an der Brautkammer des Schlosses bei Frau Wiebeke abgegeben wurden.39)

Alle Versuche, die bestehenden Gegensätze und die daraus gewachsene Abneigung der höheren Gesellschaft gegen Wiebeke zu glätten, schlugen fehl. Gelegentlich wurde es deutlich. Im Jahre 1641 war der ältere Bruder Valdemar Christian (mit Kirsten Munk gezeugt) auf Koldinghus zu Besuch bei Hofe. An einem Sonntag nach dem Abendmahl konnte er sich nicht beherrschen und bezeichnete Wiebeke als Hure und ihre Kinder als Hurenkinder und drohte mit Unheil für die Zukunft. Eine solche Drohung von diesem Königssohn, der nicht gerade zu der „besseren Sorte“ gehörte, zeigt jedoch deutlich die Haltung in diesen Kreisen. Was Wiebeke auch versucht hätte, die in diesen Kreisen gegen sie bestehende „Stimmung“ milder zu gestalten, hatte keinen Erfolg.40)

Dies war jedoch nicht die einzigen Anschuldigung und Beleidigung. Bekannt ist, dass kurz darauf Reichshofmeister Corfitz Ulfeldt persönlich während eines Aufenthalts in einem Feldlager in Fuhlsbüttel bei Hamburg, vermutlich Ende 1641, wo auch Wiebeke Kruse zugegen gewesen sein muss, wahrscheinlich im Rausch zu ihr sagte, dass sie das Verhältnis von Kirsten Munk zum König zerstört hatte. Dabei hob er warnend den Finger und das im Beisein von vielen Anderen. Es gab somit keinen Zweifel über den fortgesetzten Hass dieser Kreise auf Wiebeke bis hin in die oberste Spitze.41)

Auch ab 1644, während der Abwesenheit des Königs auf See, wird über Auseinandersetzungen zwischen Wiebeke Kruse und Ulfeldt berichtet. Sie hatte offenbar Schwierigkeiten, ausreichend von ihrem Jahresgeld ausgezahlt zu bekommen. Sie brauchte das Geld für Medizin für ihre kranken Kinder und meinte, dass der Reichshofmeister sich in den Weg stellte, was er jedoch später mit Bestimmtheit leugnete. Die Zusammenhänge sind ungewiss, aber die Feindschaft scheint deutlich genug.42)

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Christian IV. war ein reisefreudiger König. Mit kurzen Zwischenräumen – sowohl im Sommer, als auch im Winter – fuhr er im Lande umher, um selbst ein Auge auf die Geschehnisse zu haben. Es war zweifelsohne mit den seinerzeitigen Transportverhältnissen ein ziemlich anstrengendes Unterfangen. Er war in einem Alter, wo er üblicherweise mit den Wagen unterwegs war – selbstverständlich mit den besten Wagen, die man hatte bzw. die man damals bekommen konnte. Bei den Vorbereitungen für die Fahrt nach Glückstadt für den König und sein großes Gefolge im Frühjahr 1643 wollte er wissen, ob man in Kopenhagen so viel französisches Glas bekommen könnte, dass daraus Fenster für eine große Karosse für ihn selbst gemacht werden könnten. 43) Die Bequemlichkeit während solcher Reisen war doch sehr bescheiden. Es wird aber erwähnt, dass er einen oder mehrere Bettenwagen hatte, so dass er auch während der Fahrt in die Koje kriechen konnte.44) Auch bei diesen Reisen begleitete Wiebeke ihn oft.45) Sie hatte einen eigenen Wagen, Pferde und Kutscher46) und konnte sich so selbst befördern, falls der König ihre Gesellschaft nicht wünschte. Es wurde behauptet, dass er immer einen kleinen Hund bei sich hatte.47), Wir sehen sie auch einmal im königlichen Bettenwagen reisen.48) Für eine Frau, selbst in jüngeren Jahren, waren solche Reisen besonders in der kalten Jahreszeit ohne Zweifel anstrengend. Sie hatte jedoch genügend gute Sachen, etwa Pelze von der besten Sorte, um sich warm zu halten. Zobelfell wird in verschiedenen Aussagen erwähnt. Es war damals das Feinste und Teuerste dieser Art.49) Die offizielle Registrierung ihres Nachlasses nach ihrem Tod und der ihrer Tochter weist u. a. ein kleines schwarzes Frauenkleid, mit Zobel unterlegt, aus.50) Außer seinem eigenen Wagen hatte der König natürlich auch Begleitwagen für seinen engeren Hofstaat und für das Gepäck. Frau Wiebeke fand auch Verwendung für Begleitwagen für ihr reichhaltiges Gepäck. In Hadersleben stellt sie Quittungen z.B. „Fährüberfahrten für zwei Wagen von Assens nach Aarösund und von dort nach Hadersleben und weiter nach Flensburg, aus »mit med haffuende thiug at frembføre«51).

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Vibeke Kruses kvittering for bagagevogne fra Arøsund. Lenene skaffede vogntransport og måtte have bilag til deres regnskaber for udgifterne. Her fra Haderslev amtsregnskab 1635/36.

. Einen Eindruck, welch ein großer Umstand ein Umzug von Kopenhagen nach Glückstadt mit dem notwendigen Personal und anderem war, zumal wenn man dort einen längeren Aufenthalt plante, bekommt man 1643. Der ungewöhnliche Anlass ergab sich aus der militärischen Drohaktion gegen Hamburg. Der König gab Corfitz Ulfeldt Order, den Transport zu regeln. Von dem großen Gefolge musste ein Teil auf See überführt werden, um den Transport zu erleichtern. Aber immer noch war es eine sehr große Anzahl Wagen, auch wenn der Wagen von Wiebeke Kruses gar nicht genannt wurde.52)

Erst in den allerletzten Jahren des Königs, als er fast 70 Jahre alt war, gab er offen zu, dass ihm die eiligen Reisen nicht mehr bekämen und dass er nur noch reisen würde, wenn es ein Nachtlager gäbe. Diese Anweisungen ergingen auch an sein Gefolge bei der Neuorientierung militärischer Aufgaben. Seine Reiseaktivität hatte nun deutlich abgenommen.53)

Damit wurde Wiebeke Kruses Bedürfnis, ihm zu folgen, natürlich auch geringer. Aber das wurde es sicher schon ab 1644, als die schwedische Besatzung Reisen außerhalb Seelands vorübergehend unmöglich machte und der König und sie sich in der Hauptstadt und Umgebung aufhalten mussten. Die Finanznot des Königs erforderte auch Einschränkungen in den nicht dringend notwendigen Ausgaben. Dieses hat vielleicht auch zu dem Wegfall von Wiebekes Wagen geführt. Ihre Kutscher werden jedenfalls nicht mehr gesondert in den Rechnungsunterlagen erwähnt.54) Nun war sie wieder auf Postwagen angewiesen, wie sie es auch früher neben der Benutzung des eigenen Wagens55) sowie der Sonderwagen für Extrapost bereits getan hatte.

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Waren die Aufenthalte auf den Provinzschlössern bei guter Vorbereitung und reichlicher Verpflegung in den Jahren vor dem Torstenssonkrieg (Erster schwedischer Krieg) von gutem äußerem Zustand geprägt, so war die Situation nach dem ausmergelnden, unglücklichen Krieg unweigerlich eine andere. Schon im November 1645 fuhr der König in die Herzogtümer. Es ging über Fünen nach Hadersleben, wo er sofort überall den traurigen Zustand nach den Verwüstungen der Schweden und deren geworbenen Truppen erkannte. Sein schönes Schloss Hansborg oder Haderslevhus existierte nur noch als ausgebrannte Ruine. Der König musste sich ein Notquartier in der Stadt nehmen. Es war schwer, sich für Geld etwas zu kaufen. Heu und Hafer konnte man gar nicht bekommen, es gab also kein Futter für die Pferde. Die Reise ging schnell weiter nach Flensburg, wo die Duburg (Flensborghus) doch noch stand. So konnte er sein Hauptquartier dort bis Mitte Februar 1646 aufschlagen, als die Fahrt endlich nach seinem geliebten Glückstadt ging, wo er immer noch seine Glücksburg hatte. Von Flensburg konnte er am 5. Januar 1646 seinem Kanzler Christen Thomesen darüber berichten, wie zerstört Südjütland durch den Krieg war und wie schwer es fiel, Lebensmittel zu beschaffen – sogar für den königlichen Tisch. Doch Wiebeke hatte vom Herzog von Glücksburg an der Flensburger Förde eine Kuh geliehen, so dass man doch Milch in der Küche hatte. Seine treue Wiebeke war also wie gewöhnlich mit auf seinen Reisen und war ihm eine Hilfe bei seinen täglichen Bedürfnissen. Erst irgendwann im März war der König wieder zurück in Kopenhagen nach langer Fahrt mit einem vermutlich minimalen Hofstaat und einem gewaltigen Eindruck – sozusagen am eigenen Leib – von den schlimmen Auswirkungen des kriegerischen Einfalls der Schweden.56)

Ein besonderes Problem gab es in den Herzogtümern, wie man sich um den vertriebenen Erzbischof von Bremen, seinen Sohn und späteren Nachfolger als König von Dänemark und Norwegen Friedrich (III.) kümmern konnte. Mit seiner Gemahlin Sofie Amalie aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg und seinem kleinen Hofstaat hielt er sich erst in Hadersleben, später in Flensburg auf. Dort gebar sie einen Sohn, den späteren König Christian V.. Der König wünschte, dass Friedrich gegen seinen Widerstand und seiner Umgebung zum Trotz, nach Glückstadt umziehen sollte. Um einen solchen Umzug zu fördern, ging man so weit, dass ihm Wiebeke Kruses recht großes und neues Turmhaus zur Miete angeboten wurde, was sie anscheinend akzeptierte oder sogar vielleicht selbst vorgeschlagen hatte. Mit der stark herabgesetzten Reiseaktivität des Königs und den damit einhergehenden selteneren eigenen Aufenthalten in Glückstadt hatte sie kaum Gelegenheit, das große Haus selbst zu nutzen. Die Wünsche des Königs führten doch vorläufig nicht zum gewünschten Umzug.57)

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Äußerst zweifelhaft sind Einlassungen und verschiedene, zum Teil undokumentierte Behauptungen, dass Wiebeke Kruse auf Grund der Nähe und der Beziehung zum König bestrebt war bzw. die Möglichkeit suchte, besonderen Einfluss auf ihn zu nehmen oder sogar politisch auf ihn einzuwirken. Ihre Beziehung zueinander ist schwer zu beurteilen, da die meisten Quellen hinsichtlich ihres Privatlebens absolut verschwiegen sind. Das könnte darauf hindeuten, dass von einem solchen Einfluss nicht die Rede war, aber da die Quellen hier schweigen, kann man hieraus erneut lernen, dass es immer gefährlich ist „e silentio“ (aus dem Schweigen der Quellen) Schlüsse zu ziehen. Im Allgemeinen ist der Eindruck entstanden, dass Christian IV. eine sehr nachdenkliche, einsichtige und zielgerichtete Natur war, der in politischen Dingen nur im begrenzten Umfang durch seine Umgebung beeinflussbar war, und falls überhaupt, dann nur bei guten Argumenten oder Vorschlägen. Ihm die Türen einzulaufen, um ihn zu beeinflussen, hätte eher die gegensätzliche Wirkung gehabt. Hätte Wiebeke Kruse wirklich politischen Einfluss auf ihn gehabt, wäre es doch auch ungewöhnlich, dass es keine der erhaltenen Schriften von höher gestellten Personen aus seinem Umfeld gab, die eine einzige kleine Bemerkung in dieser Richtung enthalten.

Die zwei bekannten Aussagen, welche die Vermutungen von Wiebeke Kruses politischem Einfluss am nächsten kamen, werden von dem dänischen Historiker J.A. Fridericia aufgeführt, der eingehend das politische Wirken Christian IV. in diesem Zeitraum behandelt hat. In seinen grundlegenden Werken über die Geschichte dieser Zeit befasste er sich mit dem Problem. Er beschrieb in seinem Werk über Dänemarks außenpolitische Geschichte, dass das Verhältnis zu Corfitz Ulfeldt vor dem schwedischen Überfall 1643 geprägt war durch die zunehmende Kritik des Königs an seinem Schwiegersohn, und „dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass seine einflussreiche Mätresse Wiebeke Kruse, die durch ihre Stellung eine natürliche Widersacherin der Schwiegersöhne war, wusste, wie man das Feuer anfacht“. Aber er gibt keinen genauen Hinweis der Quelle für die Annahme, dass Wiebeke Kruse „einflussreich“ in dieser wichtigen politischen Angelegenheit war.58) In seiner weiteren Schilderung der dänischen Geschichte von 1648-1660 erkannte Fridericia, dass man nicht viel von Wiebeke Kruse weiß, auch nicht, „welche ihrer Eigenschaften den König beeindruckt hatte“. Aber sicher ist, dass sie eine sehr bedeutende Macht über ihn hatte, eine Macht, die sie in verschiedener Weise nutzte, besonders um sich und ihre Kinder zu bereichern. Hier gibt Fridericia für seine Auffassung zwei ganz klare Quellen an.

Die eine ist ein Bericht des französischen Gesandten und Vermittlers bei den Friedensverhandlungen in Brömsebro und Christianopel, de la Thuillerie, an das französische Außenministerium, der – davon geht auch Fridericia aus – zweifellos auf den Auskünften des dänischen Beauftragten für die Friedensverhandlungen, eben Corfitz Ulfeldt, beruht und in dem es heißt, dass sich der König ganz von der Frau, die er bei sich hat („de cette femme, qu’il a auprès de lui“),59) beherrschen lässt. Allein, dass die Auskünfte an den Franzosen von Ulfeldt stammten, müsste mittlerweile ihren Wahrheitsgehalt äußerst zweifelhaft erscheinen lassen. Allein dadurch, dass sie von Wiebeke Kruses Todfeind kamen, musste man damit rechnen, dass sie darin in ein möglichst schlechtes Licht gestellt würde. Das würde auch die wankelmütige und beschwerliche Haltung bei den Verhandlungen erklärlicher machen. In wieweit der Franzose den Auskünften geglaubt hat, ist nicht bekannt. Aber da es in seinem Bericht erwähnt wird, spiegelt es wohl die allgemeine Annahme der Franzosen über ein mögliches politisches Wirken der Frauen hinter den Kulissen.

Der zweite Fall, den Fridericia für seine Einschätzung von Wiebeke Kruses großem Einfluss auf den König nennt , ist eine Bitte seines jüngeren Sohnes Friedrich an den König im Jahre 1646. Friedrich war von seinem Bischofssitz in Bremen von den Schweden vertrieben worden und hielt sich nun mit seiner Gemahlin und einem kleinem Hofstaat in Flensburg, gänzlich abhängig von der ökonomischen Unterstützung des Vaters, um überhaupt sein fürstliches Dasein aufrecht erhalten zu können. Anfang 1647 beorderte er seinen Kammerdiener Hans Bremer zu dem deutschen Kanzler und Amtmann in Hadersleben Ditlev Reventlow und zu dem Kanzler des Königs, Christen Thomesen Sehested, in Kopenhagen, um die zugesagten Gelder laufend ausgezahlt zu erhalten. Bremer hatte auch Order, Wiebeke Kruse zu kontaktieren, um sie für dieses Vorhaben zu gewinnen.60) Ob sie es getan hat, weiß man nicht. Das Problem war, dass der König nach den Kriegszerstörungen, die auch seine Finanzen betrafen, einfach kein Geld in Reserve hatte. Seine Bedürfnisse konnte er nur mit kleinen Summen befriedigen, die ihm gelegentlich zur Verfügung standen. Der König und auch Wiebeke Kruse wollten zwar Friedrich sehr gerne helfen, aber sie selbst konnten das Problem nicht lösen.61) Friedrich und Wiebeke kannten sich zweifellos von seinen früheren regelmäßigen Besuchen bei dem Vater in Glückstadt und schienen auch gut miteinander ausgekommen zu sein. Es ist anzunehmen, dass sie ein gutes Wort für ihn beim König einlegte, der ihm dann auch einen Betrag zusandte und versprach, dass er mehr bekommen würde, sobald es dafür Mittel gab.62) Aber man kann ja bekanntlich einem Glatzköpfigen keine Haare entreißen. So war Friedrichs Versuch, über die Hintertreppe zum Erfolg zu kommen, wohl fehlgeschlagen. Jedenfalls ist es mehr als fraglich, hierin den großen Einfluss von Wiebeke Kruse auf die Handlungen des Königs zu sehen.

Diese zwei Beweise für Wiebekes „bedeutende Macht“ über den König scheinen so nicht besonders überzeugend zu sein.

Tatsächlich kommen einige andere ungenannte Stellen vor, die so interessant sind, dass man Überlegungen über ihren möglichen Einfluss in Angelegenheiten der Regierung anstellen muss. Als Erstes ist da ein Sendschreiben des ältesten Sohnes Prinz Christian auf Schloss Nyköping am 26. August 1637 an Wiebeke Kruse über den Leibknecht Hans Jensen, der sich um eine Anstellung als Schlossvogt auf Kronborg bewerben wollte, und hoffte, durch sie diese zu erhalten. Deshalb bat er den Prinzen, ihr seine Empfehlung zu bringen. Da der Prinz ihm die Stellung gerne zukommen lassen wollte, bat er sie, ein gutes Wort für den Leibknecht beim König einzulegen. Es scheint hier unmissverständlich davon die Rede zu sein, dass zumindest bei den Stellungssuchenden der Glaube an ihren Einfluss auf den König bestärkt wird. Deshalb war es wichtig oder gar notwendig, sich diesen zu sichern. Faktisch bekam der Leibknecht am 15. Mai 1638 die Stellung durch einen Königsbrief an den Lehnsmann. Ob das auf Grund seiner Qualifikation geschah oder es der Wunsch des Königs war, der Empfehlung seines Sohnes entgegen zukommen, oder ein gutes Wort von Wiebeke Kruse wirkte, lässt sich wohl nicht feststellen.63)

Neben dieser frühen Stelle gibt es in vorrangig gute Gründe, sich einige Briefe in der Beilage der Dänischen Kanzlei anzusehen. Hierbei geht es u.a. um einige Briefe Anfang des Jahres 1645 von dem Pächter eines Gutshofes, welcher Eigentum der Krone in Südseeland Saltö (Sollte) war, namens Laurits Ebbesen und seiner Ehefrau Sofie Staverskov. Es ging um die Bitte, ob sie nach dem bald zu erwartenden Tod ihres Mannes lebenslanges Wohnrecht auf dem Gut bekommen könnte oder jedenfalls 10 Jahre Wohnrecht gegen bestimmte Abgaben. Er würde dafür eine größere Summe bezahlen und evtl. eine Partie Korn dazu. Die Ehefrau bedrängte in mehreren Schreiben die Kanzlei und wünschte, dass mit Wiebeke Kruse in dieser Angelegenheit gesprochen wurde, oder, falls erforderlich, sie selbst mit Wiebeke darüber sprechen könnte. Sie hoffte, es so zu regeln, dass die Verantwortung für die Entscheidung auf Iver Vind und Frau Wiebeke übertragen werden sollte.64) Die Annahme, dass Wiebeke Kruse in die Angelegenheit mit hineingezogen wurde, scheint zweifelhaft, aber es könnte darauf hinweisen, dass angenommen wurde, dass sie auf die Entscheidung des Königs Einfluss hatte. Wie auch immer die Zusammenhänge waren, sie bekam keinen Einfluss auf die Entscheidung in dieser Angelegenheit. Die Frage entschied der König durch einen Verwalterwechsel. Er ließ seinen Sohn Valdemar Christian den Gutshof übernehmen. Dieser verkaufte ihn bald darauf an seinen Schwager Corfitz Ulfeldt.65)

Ein weiteres Beispiel, in dem versucht wurde, den Einfluss Wiebekes auf den König auszunutzen, findet man in einem Brief vom 25. Januar 1645 an sie, von ihrem zukünftigen Schwiegersohn Claus von Ahlefeldt, der als hochrangiger Offizier der Reiterei in den militärischen Einheiten des Königs in Jütland und Holstein kämpfte. In den betreffenden Brief beschreibt er eingehend den Teil der Kampfhandlungen, in die er selbst involviert war, besonders die Begebenheiten um Glückstadt, die ihn mit Abscheu erfüllten und die er als Schande betrachtete, da einige der militärischen Abteilungen sich ihrer Waffen entledigt und ohne Kampf vor dem Feind geflohen waren. Ihre Offiziere hatten ihre Pflichten auf das Gröbste verletzt, obwohl sie gut bezahlt und unterhalten wurden. Die Situation in Glückstadt wird als schlecht wegen der Uneinigkeit unter den Führern beschrieben. Er appellierte an Wiebeke Kruse, dass sie dem König darüber berichte und ihn dahingehend beeinflusse, dass der Kriegskommissar Cai von Ahlefeldt Order bekomme, so zu disponieren, dass die Verhältnisse besser geordnet würden, da der kommandierende Generalmajor offenbar nicht dazu in der Lage sei, obwohl eine 3.000 Mann starke militärische Einheit in Glückstadt liege.66) Es ist überraschend und ungewöhnlich, eine Frau außerhalb des militärischen Zirkels zu sehen, die auf diese Weise in solche Kriegsangelegenheiten einbezogen wurde. Es scheint, dass man Claus von Ahlefeldt das Bewusstsein über den Ernst der Lage zuschreiben muss und auch die Erkenntnis der Notwendigkeit, von oben einzugreifen. Er hat wohl deshalb nichts unversucht gelassen, über die familiäre Anbindung durch die Lebensgefährtin dem König die Angelegenheit bewusst zu machen, da dieser anscheinend über wichtige Dinge auf dem Kriegsschauplatz in Holstein schlecht unterrichtet oder in seiner Wachsamkeit geschwächt war. Die Kritik schien berechtigt zu sein, denn nach dem Krieg wurde ein Kriegsgericht abgehalten, welches Bauer zum Tode verurteilte. Gegen Zahlung einer größeren Geldbuße kam er jedoch mit dem Leben davon.67) Ob der Versuch von Claus von Ahlefeldt durch Wiebeke Kruse eine Veränderung der Verhältnisse für zukünftige Verhaltensregeln zum Besseren brachte, kann man nicht genau sagen. Tatsache ist jedoch, dass schon am 28. Februar 1645, also vermutlich vor Ankunft seines Briefes, und am 2. März 1645 eine Order in Form eines Königsbriefes von der Kanzlei an die militärische Führung ging, um u.a. von Ahlefeldts berittene Abteilung von ungefähr 1000 Pferde nach Seeland, Lolland-Falster und Mön zu überführen, um dort die Verteidigung zu stärken.68)

Es fällt auf, dass diese wenigen Fälle von anderen als Einfluss von Wiebeke Kruse auf die Angelegenheiten der Regierung ausgelegt werden. Der Versuch diesen Zustand für sich oder für die Gesellschaft auszunutzen, betrifft den Zeitraum gegen Ende des Torstenssonkrieges, wo der König gesundheitlich durch die ernsthaften Verletzungen bei der Schlacht auf der Kolberger Heide (er verlor u.a. die Sehkraft eines Auges) beeinträchtigt war.69) Gleichzeitig musste er seine Aufmerksamkeit auf die Verteidigung richten. Der sich nach und nach zeigende ständige Misserfolg des Kriegs führte bei ihm zu Mutlosigkeit und Unsicherheit70) – ganz im Gegensatz zu der früheren Entschlusskraft sowie dem rastlosen Wirken selbst in scheinbar unbedeutenden Angelegenheiten. Es ist durchaus möglich, dass diese Verhältnisse dazu geführt haben, dass Wiebeke Kruse den Drang empfunden hat, in Angelegenheiten, die sonst Sache des Königs waren und eigentlich gänzlich außerhalb ihres Gebietes lagen bzw. in denen ihr Umfeld an sie appellierte, aktiv zu werden. Es ist auch nicht unmöglich, dass der König sie selbst darum gebeten hat, sich um das eine oder andere zu kümmern, wozu er selbst nicht im Stande war. Wir wissen nichts Genaues hierüber, aber abgesehen von dem benannten Fall aus dem Jahre 1637, scheint es keine ähnlichen Versuche, sie in Verwaltungssachen einzubeziehen, gegeben zu haben und es gibt wohl auch keinen Grund dafür, anzunehmen, dass darüber ein solches Zeugnis existiert hat und nur verschwunden sein sollte.

In diesem Zusammenhang ist noch eine andere Sache zu erwähnen, auch wenn sie einen anderen Charakter und scheinbar keinen Einfluss auf die eigentliche Verwaltung hatte. Ein früherer königlicher Lakai und Vogt auf Rosenborg, Hans Hansen, ersuchte am 1. Mai 1649, also lange nach dem Tod von Christian IV. und dem Thronwechsel, um Beistand verschiedener Art. Er behauptete, dass er auf Grund des Unwillens von Wiebeke Kruse und ihrer unwahren Angaben Christian IV. gegenüber seiner Stellung als Vogt in Rosenborg Garten verloren hatte. Es scheint, als hätte er seine Stellung dort Ende 1645 angetreten und sie ein gutes Jahr innegehabt. Die tatsächlichen Gründe der Anschuldigungen gegen Wiebeke können unmöglich beurteilt werden. Es muss aber in Betracht gezogen werden, dass Anfang 1649, als Ulfeldt noch mächtig war, die Sache der Schwiegersöhnepartei gestärkt wurde, wenn es möglich war, Klagen gegen Wiebeke Kruse zu richten – und es darüber hinaus nicht schwer war, Behauptungen über eine Verstorbene aufzustellen, die sich nicht mehr wehren konnte.71)

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Außer der Auffassung, dass Wiebeke Kruse eine bedeutende Macht über den König ausübte und sie u.a. zur Einmischung in Angelegenheiten der Regierung auch nutzte, wurde ebenso die Anschuldigung, dass sie diese Macht einsetzte, um sich selbst und ihre Kinder zu bereichern, hauptsächlich von Fridericia gegen sie gerichtet. Dies wollen wir etwas genauer betrachten.

Was Wiebeke selbst angeht, finden sich in den vorhandenen Unterlagen kaum Aussagen über ihre wirtschaftlichen Verhältnisse. Eine merkwürdige Einzelheit fällt hinsichtlich ihrer Stellung während der Abwesenheit des Königs im Seekrieg 1644 doch ins Auge. Der König schrieb später, dass ihre Kinder damals krank waren, sie offenbar kein Geld hatte und auch keinen Kredit beim Apotheker bekommen konnte. Sie musste deshalb den Rentmeister um einen Vorschuss auf ihr Jahresgeld bitten. Ihr sei jedoch darauf bedeutet worden, sich Auszahlungsanweisung vom Reichshofmeister Corfitz Ulfeldt zu beschaffen.72) Es ist schon merkwürdig, sie so ganz ohne Geld zu sehen. Vielleicht kann es damit in Verbindung gebracht werden, dass kurz darauf eine königliche Schuldverschreibung über 33.920 Reichstaler für sie und ihre Kinder ausgestellt wurde, die im Januar 1645 eingelöst werden sollte. Das konnte der König jedoch schwerlich in dieser Zeit, darum musste das Geld mit 6 % Zinsen stehen bleiben. Diesen Betrag schuldete ihm eigentlich Ulrich Christian für den Kauf von Ulrichsholm auf Fünen.73)

Wiebekes Hinterlassenschaften an Geld und Wertgegenständen scheinen nicht groß gewesen zu sein. Es ist wohl nicht überraschend, dass sie einigen Schmuck hatte. Der Sohn nannte nach ihrem Tod einige Kleinodien, die nach seiner Meinung bei der Teilung des Erbes berücksichtigt werden sollten. Doch das meiste schien nicht Wiebeke Kruse zu gehören, sondern ihrer Tochter als ein Teil des Brautschatzes. Der wird genau beschrieben und aufgelistet in ihrem Ehevertrag von 1643. Alle Einzelheiten des Nachlasses von Wiebeke werden in einem wahrscheinlich später aufgestellten Verzeichnis gezeigt.74) Nach ihrem Tod 1648 erfolgte, wie nach den geltenden Erbregeln üblich, eine Teilung ihres Nachlasses zwischen ihren Erben, das heißt zwischen dem Sohn Ulrich Christian Güldenlöwe und dem Schwiegersohn Claus von Ahlefeldt, der schon im Sommer 1648 die Tochter Elisabeth Sofie Güldenlöwe geehelicht hatte. Das Erbe bestand, soweit überhaupt feststellbar, hauptsächlich aus Wiebekes Grundbesitz in Holstein und einer Obligation von Hinrich Kruse über 11.000 Reichstaler, die sie ihm offenbar geliehen hatte. Es geht nicht ausdrücklich aus den Dokumenten hervor, wer dieser Hinrich Kruse war. Jedoch kann es kaum Zweifel darüber geben, dass es sich um den oft genannten Hausvogt in Krempe handelte, der vermutlich ihr Vater war.75)

Die Teilung des Erbes führte zu einem Streit zwischen dem Sohn und dem Schwiegersohn.Ulrich Christian richtete ein Gesuch an den König. Es ging um 25.000 Reichstaler, die laut königlichem Dekret an Claus von Ahlefeldt gezahlt werden sollten. Es wurde behauptet, dass dies von der Mutter „zinsbahr belegt“ worden war, vermutlich beim Statthalter Christian Rantzau. Er hatte großes Interesse an einer Entscheidung. Es wurde bestimmt, dass die Auszahlung des Erbes fortgesetzt, aber das Geld bis zu einer Einigung der Erbparteien bei dem Landgerichtsnotar Marcus Kohlblat deponiert werden sollte.76) Eine Kommission aus Räten des Adels und zwei Rechtsgelehrten sollte versuchen, eine friedliche Erbteilung zwischen Ulrich Christian und seiner Schwester zu erreichen, die ja mit von Ahlefeldt verheiratet und der deshalb ihr Vormund war.77) Die Herkunft der Summe ist ziemlich schwer zu durchschauen, aber es ist anzunehmen, dass sie aus der großen Mitgift herrührt, die Christian IV. bei der Verlobung seiner damals 10jährigen Tochter zugesagt hatte. Zugesagt waren 44.000 Reichstaler, vielleicht nicht nur als Bargeld, sondern auch in Liegenschaften. Die Einlösung wurde bei Eheschließung fällig und galt nicht als Erbteil von Wiebeke Kruse. Ein paar Monate später konnte der König dem Kanzler Reinkingk in Glückstadt nach dessen eingesandtem Bericht die vorgenommene Teilung des mütterlichen Nachlasses zwischen Claus von Ahlefeldt und Ulrich Christian Güldenlöwe mitteilen.78) Mit dem Abschluss der Mitgiftangelegenheit wurde offenbar, dass von Ahlefeldt 20.000 Reichstaler bekam – mit dem Recht, diese Summe für sich und seine Erben zu behalten, falls Elisabeth Sofie ohne Nachkommen stürbe. Dafür musste er von allen anderen Ansprüchen Abstand nehmen. Alle Dokumente, Restscheine, Leibgedingeverschreibungen u.ä. waren abzugeben, damit er eine Umschlagsobligation auf den versprochenen Betrag sowie Pfandsicherung in königlichem Grundbesitz bekomme.79)

Das Ergebnis der Erbteilung bestand im Großen und Ganzen darin, dass von Ahlefeldt und Elisabeth Sofie Güldenlöwe das Bramstedter Gut übernahmen, während Ulrich Christian das Haus von Wiebeke Kruse in Glückstadt und die Obligation von Hinrich Kruse bekam. Den Hof in Kopenhagen hatte er, wie schon früher erwähnt, bereits im April 1648 von ihr übertragen bekommen. Er scheint somit nicht große Geldmittel oder andere Kostbarkeiten aus ihrem Nachlass erhalten zu haben, sondern in der Hauptsache die Gebäude. Das große vornehme Haus in Glückstadt hatte kaum Nutzen für Ulrich Christian Güldenlöwe, der sicher nach dem Tod der Eltern nicht viel Verbindung mit der Stadt hatte und der einige Jahre in fremden Kriegsdiensten stand. Im Jahre 1653 verkaufte er das Haus für eine nette Summe an zwei Kaufleute in der Stadt – sicher weit unter dem Baupreis und auch unter dem aktuellen Wert.80)

Die Geldforderungen des Sohnes Ulrich Christian Güldenlöwe selbst an die Krone scheinen eher zweifelhaft. Er war eine Zeit lang im fremden Kriegsdienst und schrieb in einem Brief an den König, dass er 40.000 Reichstaler bei der Krone stehen hatte. Hiervon hatte der König ihm einen Teil bei dem bevorstehenden Umschlag, dem jährlichen Geldmarkt in Kiel kurz nach Neujahr, zugesagt.81) Wie dieses Ereignis mit seinem Guthaben zusammenhängt, ist auch wie bei der Sache von Ahlefeldt etwas ungewiss bzw. kompliziert. Weder mit dem Guthaben des Sohnes noch dem des Schwiegersohnes scheint Wiebekes Wirtschaft einen Zusammenhang zu haben. Hierbei könnte es sich um den Betrag handeln, den Christian IV. für seine Kinder ihr bereitgestellt hatte und der jetzt in der Abrechnung auftaucht. Wahrscheinlich stammen sie aus der Zeit, als der jetzige König Frederik III. sich in einer weitaus schwierigeren finanziellen Situation befand. Die Entstehung bzw. der Ursprung von Ulrich Christians großem Guthaben liegt wahrscheinlich in einem größeren Geldbetrag den Peder Basse zu Sörup der Krone 1635 vorgestreckt und den seine Witwe Sofie Parsberg an Ulrich Christian überschrieben hatte. Das Geld stand seitdem unangetastet beim König und war mit Zinsen im Januar 1645 auf 33.920 Reichstaler gestiegen; es stand offenbar immer noch zu einer späteren Auszahlung bereit.82)

Es scheint überhaupt schwierig, eine klar dokumentierte Grundlage für die Behauptung zu finden, dass Wiebeke ihre Verbindung oder vermutete Macht über Christian IV. genutzt bzw. missbraucht hatte, um sich selbst zu bereichern. Es ist klar und auch nachgewiesen, dass sie eine Jahrespension hatte. Das Gleiche hatten die in der Gunst des Königs stehenden Vorgängerinnen auch. Man sieht es bei Karen Andersdatter, der Mutter des Königssohns Hans Ulrich Güldenlöwe. Sogar viele Jahre, nachdem die Beziehung zum König aufgehört hatte, bekam sie ihre Jahrespension und besaß als Lehn seit 1616 die Insel Hven.83) Das galt auch für die Übertragung von zum Teil kostbaren Häusern und anderem Grundeigentum an Wiebeke in Glückstadt, Bramstedt und Kopenhagen. Aber es gab keine grundlegenden Abweichungen von früheren Gewohnheiten. Der König überschrieb etwa Karen Andersdatter zwei Höfe in Kopenhagen.84)

Die Behauptung des Eigennutzes von Wiebeke Kruse galt aber nicht nur für eigene Person, sondern ging auch auf ihre Kinder über. Im Gespräch waren bedeutende Geschenke in Form von Geld sowie Grundstücken und Gebäuden nebst anderen bedeutenden Ausgaben. H.F. Rördam gebraucht in seinem Werk die moralisch auf Abstand zielenden Worte, „dass das ein Zeugnis von vielen ist, wie kostspielig die unreinen Verbindungen unseres Königs für Land und Reich waren“.85)

Ulriksholm

Ulriksholm ved midten af det 19. århundrede.
Billedet er en litografitegning af F. Richardt fra Prospekter af danske Herregaarde (1844-68). I 1828 blev sidefløjen, der var den ældste og fra Christian 4.s ejertid, stærkt ændret ved, at den øverste etage blev nedrevet, så gårdens karakter af tofløjet anlæg blev forringet. Tårnet var blevet forhøjet, men er nu igen gjort lavere.
Det Kongelige Bibliotek.

Hinsichtlich des Sohnes Ulrich Christian konzentriert sich diese Sehweise hauptsächlich auf das Gut Skinnerup auf Fünen, welches mit vielen zugekauften Gütern erweitert wurde. Es bekam ein vornehmes Hauptgebäude und wurde von dem neuen Eigentümer Ulrichsholm benannt. Außerdem wurden zwei Herrensitze in Mecklenburg auf ihn überschrieben.86) Von ihm selber konnte man in seinen jungen Jahren nicht erwarten, dass er viel von Gutswirtschaft verstand. Es sieht aus, als hätte seine Mutter ihn dabei vorübergehend unterstützt. Noch 1642 war es offenbar der Lehnsherr auf Rugaard, der Gutsbesitzer Sten Eriksen Bilde, der angestellt war, um die Interessen des Königs im Betrieb und bei der Erweiterung von Skinnerup wahrzunehmen. Er gab am 7. November 1642 einen Bericht über den Zustand verbunden mit der Bitte um künftige Order. Mit der königlichen Anweisung vom 12. November bekam dieser dann den Auftrag, bei einem Kaufmann in Nyborg ein einträgliches Gut zu kaufen. Die Einnahmen sollten an Wiebeke Kruse geliefert werden, die somit zweifellos in die Geschäfte des Sohnes einbezogen war. In einem Brief aus dem Jahre 1645 von dem Vogt des Gutes Skinnerup an sie bittet er sie um die Erlaubnis zum dringenden Verkauf einer größeren Anzahl von Ochsen.87) Neben den großen Güterschenkungen finanzierte der König jahrelang die umfassende Ausbildung des Sohnes. Er bereitete später Auslandsaufenthalte mit Mentor vor, obwohl der Sohn nicht besonders geeignet für eine hauptsächlich geistige Ausbildung war. Der Sohn wechselte bald danach in eine militärische Laufbahn.88) Wann diese eigentlich anfing, gibt Anlass zum Zweifeln und Verwunderung. Es heißt nämlich in der älteren Überlieferung, dass er schon während des Torstenssonkrieges aktiv als Reiteroffizier teilgenommen haben soll. Sein Biograf Rockstroh findet es höchst unwahrscheinlich, dass er schon als 14-15jähriger in dieser Weise tätig war. Tatsache ist jedoch, dass die Reitereinheit, die sein zukünftiger Schwager Claus von Ahlefeldt Anfang 1645 nach Seeland überführte, eine Kompanie umfasste, die „Ulrik Christian Gyldenløffius“ genannt wurde, während die übrigen Kompanien, was sicher normal war, mit dem Namen der kommandierenden Offiziere bezeichnet wurden. Wie man dies auch deuten will, er kann jedoch kaum real als Reiteroffizier gewirkt haben. Mit einem Königsbrief vom 14. Juli 1645 bekam der Hofmeister der Akademie in Sorö, wo Ulrich Christian Schüler war, die Order, dass dieser sofort das Reiten erlernen sollte und noch keine anderen Pferde reiten dürfte, außer die ihm von Stallmeister Wentzel Rotkirch zugewiesenen.89) Somit dürfen wir hinsichtlich seiner Reiteroffiziersqualitäten mit Recht skeptisch sein.

Bei der gemeinsamen Tochter des Königs mit Wiebeke, Elisabeth Sofie Gyldenlöwe, ist ihre große Mitgift erwähnt worden, die Claus von Ahlefeldt versprochen wurde, und deren geänderte Auszahlung in den mageren Jahren nach dem Thronwechsel.90) Außerdem hat der König zweifellos für diese Tochter, wie auch für seine anderen Kinder, dafür gesorgt, dass sie eine gute Erziehung und Ausbildung bekam. Schon als Sechs- bis Achtjährige hatte sie ihren eigenen Lehrer Johannes Hausmann. Dieser erhielt durch einen Königsbrief vom 23. Februar 1641 aus Kolding seine Bestallung rückwirkend zu seinem realen Dienstantritt 1639.91)

Als Heranwachsende, die in höfischen Pflichten angelernt werden sollte, sehen wir die Königstochter jedenfalls ab 1642, also ungefähr 10 Jahre alt, als Hofjungfrau bei der Gemahlin des Kronprinzen Christian, Magdalena Sybilla, auf Schloss Nyköbing. Als der Prinz Ende 1645 seine Badereise nach Sachsen vorbereitete, wollte er in Erfahrung bringen, ob der König es erlauben würde, dass sie im Gefolge der Prinzessinnen mit käme.92) Dazu kam es aber nicht. Der Prinz trat seine Reise erst 1647 an, und diese endete mit seinem Tod in Sachsen. Der König bat dann seinen Sohn Friedrich, der mit seinem Hofstaat in Flensburg residierte, Elisabeth Sofie in sein Gefolge aufzunehmen, als er den Leichnam des verstorbenen Kronprinzen auf dem Weg in die Herzogtümer begleiten sollte. So konnte nun die etwa 14jährige Tochter dieses kennenlernen und hatte auch Gelegenheit, sich um die Witwe zu kümmern.93) Auch an ein eigenes königliches Güldenlöwe-Siegel wurde, wie schon erwähnt, schon zu dieser Zeit gedacht.94)

Gerade die Initiative für ein solches Siegel könnte vielleicht den Verdacht auf ein Mitwirken der Mutter erwecken. Zeitlich scheint es recht genau mit der Ausführung eines großen gemalten Porträts von dem gemeinsamen Sohn Ulrich Christian und einem vielleicht späteren lebensgroßem Gemälde von der Tochter, vermutlich 1645 oder in den nachfolgenden Jahren, zusammen zu passen. Das Porträt könnte auch ungefähr zur selben Zeit mit dem des Bruders bestellt sein, aber später ausgeführt worden sein als das Seine. Elisabeth Sofie war ja 1645 und vermutlich auch später mit dem etwas abseits liegenden Kronprinzenhof in Nyköping verbunden. Die Porträts wurden von dem häufig beauftragten und anerkannten holländischen Maler Abraham Wuchters, der sich in diesen Jahren in Dänemark aufhielt und oft für Christian IV. arbeitete, ausgeführt. Seine Bilder dürften kaum sehr preiswert gewesen sein. Die finanzielle Situation des Königs war am Ende des ausmergelnden ersten Schwedischen Krieges so elend, dass solche nicht eigentlich notwendigen Ausgaben überraschend wirken und man auf den Gedanken kommen kann, dass hier eine Einwirkung von Außen stattgefunden hat. Die Handlungsmuster des Königs waren wohl selbst in einer solchen Situation so traditionsgebunden, dass die Auftragserteilung auch in diesen Fällen sehr wohl auf seinen eigenen Initiativen und Beschlüssen beruhen konnte. Im Jahre 1645 wurde Wuchters beauftragt, auch seine Söhne Erzbischof Friederich und Hans Ulrich Güldenlöwe zu malen. Jedenfalls haben wir keinen bestimmten Anhaltspunkt dafür, dass der Auftrag für die Gemälde ihrer Kinder von Wiebeke Kruse kam.95) Besonders Anfang 1645 schien der König eine Zeit lang von einer entschlossenen und eher trotzigen Haltung gegen seine äußeren Feinde des Reiches und gegen innere nicht opferbereite Gruppen bestimmt zu sein – gerade wegen seiner körperlichen Schwächen und der anderen Schwierigkeiten. Bald musste diese optimistische Haltung doch dem gewaltigen Druck der äußeren Umstände weichen.96)

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Abraham Wuchters‘ portrætmaleri formentlig af Ulrik Christian Gyldenløve.
Christian 4. lod i midten af 1640rne male helfigurportrætter af sine børn med Vibeke Kruse. De nøjagtige årstal er noget usikre. Billedet er nu i Statens Museum for Kunst. (KMS 617). Se i øvrigt note 95.

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Abraham Wuchters‘ portrætmaleri formentlig af Elisabeth Sofie Gyldenløve.
Billedet svarer i størrelse og udførelse til det af broderen. Det findes i Det Nationalhistoriske Museum på Frederiksborg (A7304). Se note 95.

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Portrætmaleri i helfigur af Claus von Ahlefeldt.
Portrættets maler og tid er ukendt. Billedet findes nu hos ejeren grev A. Ségur i Salzburg. Se note 95.

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Helfigurportræt formentlig af Elisabeth Sofie Gyldenløve.
Af ukendt maler og af uvis dato. Elisabeth Sofie døde i 1654. Se note 95.

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Brystbillede af formentlig Elisabeth Sofie Gyldenløve.
Udsnit af helfigurportrættet på side 47.

Aber keine dieser Entwicklungen trennte den König von seiner gewohnten Fürsorge gegenüber seinen Kindern. Er sorgte mit Umsicht für sie alle. Was die Töchter betraf (das waren ja bis auf eine alles Kinder mit Kirsten Munk), wurden sie mit besten Mitgliedern des Hochadels verheiratet, die meisten in hohe Stellungen und mit ertragreichen Lehen als Mitgift. Der einzige Sohn mit Kirsten Munk, Valdemar Christian, erhielt als Eigentum den stattlichen, von Ellen Marsvin erworbenen Besitz Kärstrup auf Taasinge. Es wurde ein vornehmes Hauptgebäude mit Anbauten neu errichtet und bekam den heraushebenden und passenden Namen Schloss Valdemar.97)

Auch die frühen Güldenlöwes Christian Ulrich und Hans Ulrich wurden vom Vater gut versorgt und ausgestattet.98)

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Brystbillede af formentlig Elisabeth Sofie Gyldenløve.
Dette billede af formentlig datteren er i mangel af et portræt af moderen Vibeke Kruse nok det nærmeste, vi kommer til et indtryk af dennes type og udseende.

Es gibt deshalb keinen Grund zu der Annahme, dass Wiebeke Kruse das Bedürfnis hatte, einen besonderen Einfluss oder gar Macht über den König auszuüben, um sich oder ihre Kinder ökonomisch zu sichern. Es lag einfach in der Natur des Königs und dem damals vorherrschenden Handlungsmuster, sich darum zu kümmern. Auch wenn seine Eigentumsübertragungen und Gaben an seine Kinder in der Betrachtung der Neuzeit, als auch im Verhältnis zu den Bedingungen der damaligen Zeit, als sehr teuer und unangemessen gesehen werden könnten, muss wohl in Betracht gezogen werden, dass es den Empfängern die Möglichkeit gab, ein Dasein im Standard des hohen Adels zu führen. Eine andere Sache ist, dass mehrere der Königskinder gar nicht darauf eingestellt waren oder keine anderen Mittel hatten, um ein solches Dasein zu führen.

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Das Leben des Königs und Wiebeke Kruses in den Jahren nach dem Krieg 1643-1645 wurde schwieriger. Die Probleme des Königs lagen zum Teil im Altern und zum Teil in den körperlichen Beschwerden, die eine Folge seiner Verletzungen in der Seeschlacht auf der Kolberger Heide waren. Hinzu kamen die traurigen Zustände des Landes nach den Verwüstungen der Schweden, die gewaltige Finanznot und die ganze unsichere politische Situation nach dem Tod des Thronfolgers, die ungeklärte Thronfolge, die auflodernden Streitigkeiten mit der Schwiegersöhnepartei, insbesondere Corfitz Ulfeldts mit seinem immer stärker selbstbewussten und oppositionelle Auftreten. Die Angelegenheit der Thronfolge bewirkte, dass der König sich zuletzt im hohen Grad dem Willen seiner Gegner fügen musste.

Die zunehmende gesundheitliche und politische Schwäche des Königs bedeutete gleichwohl, dass auch Wiebeke Kruse verletzbarer gegenüber Anschlägen und Rachsucht ihrer bitteren Feinde wurde. Deren frühere Drohungen wie auch ihr Auftreten nach dem Tode des Königs schien einen unbegrenzten Einfallsreichtum für Lügen und Verleumdungen ihr gegenüber gekannt zu haben. Wiebeke sollte die Ursache für das Schicksal von Kirsten Munk und die Erniedrigung der Kinder und Schwiegersöhne sein. Mit gutem Grund musste Wiebeke das Schlimmste befürchten.

Es gab keine Anzeichen dafür, dass das Verhältnis zwischen dem König und ihr sich verändert hätte. Abgesehen von den langen Aufenthalten der Jahre 1645-1646 und ein paar kürzeren Reisen in die Herzogtümer und auch nach Norwegen, waren sie meistens zusammen in Kopenhagen auf Rosenborg oder Frederiksborg. Auf Rosenborg hatte sie jedenfalls früher, vermutlich vor ihrer heftigen Krankheit, ihre Kammer in der Nähe des Königs und der Küche. So war sie immer in seiner Nähe, wenn er sie brauchte.99)

Als Wiebeke Anfang 1647 sehr krank wurde und sich nicht wieder erholen konnte, vermutete sie und wohl auch der König, dass sie von den Angehörigen Kirsten Munks vergiftet worden sei. Corfitz Ulfeldt, der damals auf einer langwierigen Botschaftsreise in den Niederlanden und Frankreich war, gab von dort einen Kommentar an den Kanzler Christen Thomesen, dass er hoffte und auch erwartete, dass sie bald sterben würde. Das könnte darauf hindeuten, dass er über die Ursache nicht ganz im Unklaren war. Die Krankheit nahm ihr nicht sofort das Leben, führte jedoch nach und nach zum Tod.Der König ließ einige Frauen verhören, die Wiebeke während ihrer Krankheit gepflegt hatten. Diese behaupteten, dass sie vergiftet worden sei und dass jemand das auch dem König antun wollte.100) Mehr kam nicht heraus bei diesem für uns etwas merkwürdigen Versuch der Ursachenklärung. Gerüchte und Verdächtigungen über versuchte Giftmorde oder Ähnliches waren in dieser Zeit allgemein üblich. Sie waren wohl in der Regel nicht zu beweisen, aber wie heißt es in einer alten Redewendung: „Es gibt keinen Rauch ohne Feuer.“101) Für die Angst vor Giftmorden in der Historie gibt es viele Beispiele, die vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Wirklichkeit zu sehen sind.102) Die Dina-Sache, wenige Jahre zuvor, ist ein Zeugnis über den Glauben an die Möglichkeit der Giftattentate und die Panik, die sie auslösen konnte. Der König behauptete, auch selbst früher Opfer eines Giftmordversuches aus dem Umfeld von Kirsten Munk gewesen zu sein.103) Wiebeke Kruse kann sehr wohl einem Giftmordversuch ihrer Todfeinde zum Opfer gefallen sein. Hass und der Zynismus machten selbst einen solchen Versuch möglich. Ihre Gegner hätten sich sicher ohne Schwierigkeiten das Gift beschaffen oder arme Hofbedienstete bestechen können, die dafür sorgten, dass es dem Opfer serviert wurde. Hierüber wissen wir nichts Genaues. Aber diese Dinge mussten selbstverständlich absolut geheim gehalten werden und haben deshalb keinen Niederschlag in Schriftquellen gefunden.

Wiebeke Kruse wurde nie wieder gesund, sondern immer kränker. Ein einzelner aufbewahrter Brief von ihr an den König, der zwar undatiert ist, aber wohl ihrer letzten Lebenszeit zugeordnet werden muss, zeigt, dass die Krankheit oder die Vergiftung starke geistige oder physische Wirkung hatte. In diesem Brief wirkt sie eher geistig verwirrt und unzurechnungsfähig.104)

Der König hielt sich in seiner letzten Zeit meistens auf Frederiksborg auf, wo auch Wiebeke Kruse und ihre Tochter waren. Anfang Februar machte er sich zum Umzug nach Rosenborg bereit.105) Dieser fand jedoch erst Ende des Monats statt. Wenige Tage vor seinem Tod ließ sich der König ziemlich entkräftet nach Rosenborg fahren.106) Wiebeke und ihre Tochter müssen ihn begleitet haben, bekamen aber nicht ihr ganzes Gepäck mit. Wiebeke war noch immer krank. Die Gemächer des Königs wurden schnell u.a. von Corfitz Ulfeldt, Leonora Christine, Kanzler, Hofpfarrer und anderen belegt, so dass ein Zusammensein des Königs und Wiebekes an seinem Totenbett nicht möglich war. Am 28. Februar 1648 am späten Nachmittag starb Christian IV.

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Sofort nach dem Tod des Königs nahm Ulfeldt als Reichshofmeister das Steuer in die Hand. Eine seiner ersten Handlungen war, die kranke Wiebeke und ihre Tochter gnadenlos aus Rosenborg zu verjagen. Der Kanzler Christen Thomesen wollte offenbar seine Kutsche für ihren Heimtransport zur Verfügung stellen, wurde aber von Ulfeldts Vertrauten Kaj Lykke, vermutlich auf Order von Ulfeldt, abgewiesen. Die Fahrt erfolgte mit einem alten Postwagen, der seiner Meinung nach für die treue hinterbliebene Lebensgefährtin des verstorbenen Königs passender war.

Ulfeldt nahm sich als oberster Beamter des Reiches die Freiheit, den Nachlass des Königs und von Wiebeke Kruse sowie ihrer Tochter auf Rosenborg durchzusehen und zu versiegeln – aber nicht, wie es sonst Brauch war, zusammen mit einem weiteren Beamten. Diese unkontrollierte Vorgehensweise hat (nicht unerwartet) zum sofort einsetzenden wie auch späteren Verdacht, dass hier Missbrauch geschehen sein könnte, Anlass gegeben. Es können hierüber jedoch nur mehr oder weniger wohlbegründete Mutmaßungen geäußert werden, aber sie stehen als Möglichkeit im Raum, insbesondere weil Dinge verschwunden sein könnten, die nicht zu Ulfeldts Absichten gepasst haben.107)

Die Öffentlichkeit war dem Reichshofmeister und seiner Partei sicher nicht wohl gesonnen. Es ist ziemlich klar, dass Ulfeldt in der Zeit um den Tod des Königs die Gelegenheit nutzte, in dessen Namen einiges in Gang zu setzen, woran die Schwiegersöhne am meisten interessiert waren. Da galt es, die besonders für sie schädlichen Untersuchungsresultate über das Verhältnis zwischen Kirsten Munk und ihren Kindern, die einige vom König bestellte höchste Theologen des Landes ausgearbeitet hatten, unschädlich zu machen. Diese Angelegenheit wieder in Ordnung zu bringen, wurde dann für den Reichsrat unangenehm. Der brennende Wunsch dieses Kreises war, Wiebeke Kruse als Lügnerin und Verleumderin darzustellen und somit eine Verurteilung und erhebliche Strafe zu erwirken, da sie außerdem noch die rechtmäßig angetraute Ehefrau des Königs Kirsten Munk durch die verlogene Behauptung der Untreue aus der Ehe verdrängt hatte.In einem Schreiben vom 13. April 1648 an den Reichsrat, unterschrieben von Kirsten Munk, Valdemar Christian, Corfitz Ulfeldt, Hannibal Sehested und Hans Lindenau unterstreichen diese die Behauptungen in allen Details, versehen mit den gröbsten Schimpfworten gegen Wiebeke, die u.a. als „leichtfertige gottlose Person“ bezeichnet wird, welche mit „ihrer verfluchten Lebensart“ als Ursache zu allem Unheil anzusehen ist. Sie stellen deshalb Forderungen zur Vorgehensweise gegen Wiebeke Kruse, die außerhalb der Gesetze und den allgemeinen Gerichtsregeln stehen. Sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden, drohten sie mit Ausübung von Selbstjustiz gegen sie: „Wir wünschen, dass der Reichsrat allein zwischen unseren Bevollmächtigen und Wiebeke sich der Sache annimmt und nach kurzem Prozess abschließt, falls das Gericht, wie wir hoffen, dem zustimmt. Ansonsten sehen wir uns genötigt, sie schlechter zu behandeln, als es unserer Frau Mutter so oft und schlecht widerfahren ist.“108)

Das war für den Reichsrat wohl schwer zu verdauen. Der Rat war in einer schwierigen Situation. Einerseits würde man ungern den Zusammenhalt mit der „Schwiegersöhnepartei“ ganz verlieren, aber andererseits konnte man sich mit diesen groben Drohungen gegen Recht und Gesetz nicht unter Druck setzen lassen. In dem Antwortschreiben vom 15. April 1648 an die Kläger sagte der Rat schnelle Bearbeitung in Sachen Wiebeke Kruse zu. Das geschehe jedoch erst, wenn sie gesetzlich vorgeladen worden wäre und sich die Kläger dem Urteil unterwürfen. Je nach Zusammensetzung des Gerichtes könnte es ja so oder so ausfallen. Selbst der größte Gegner müsste akzeptieren, dass jeder das Recht auf genaue Prüfung habe. Sie ohne Verhör zu verurteilen, würde zu den gleichen Klagen gegen den Reichsrat führen, so wie sie jetzt in der Sache mit Kirsten Munks vorlägen. Mit dieser Rechtsbelehrung hat der Reichsrat die Forderungen der Kläger abgewiesen und sich der Realität gebeugt.109) Was dann später verhandelt wurde, ist nicht ganz klar. Die Kläger begnügten sich mit einer Erklärung des Reichsrates über die rechtmäßig gültige Eheschließung von Kirsten Munk mit dem König und dem legitimen Status der Kinder aus dieser Ehe.110) Es scheint, dass damit die unannehmbaren Forderungen nach kurzen Prozess mit Wiebeke Kruse aufgegeben wurden. Die Kläger waren wohl kaum an einen Prozess mit normalen Verteidigungsmöglichkeiten für die Angeklagte interessiert.

In welchem Umfang die überwiegend kranke und vermeintlich auch geistig stark geschwächte Wiebeke Kruse von diesen Entwicklungen zwischen ihren Feinden und dem Reichsrat wusste, ist ungewiss. Es muss jedoch angenommen werden, dass sie sich über den Inhalt der Pläne der Schwiegersöhnepartei im Klaren und darüber erregt war. Ihre Krankheit hatte sich offenbar nach dem Tod des Königs verschlimmert, und an einem der letzten Apriltage 1648 starb sie. Ob als Todesursache eine natürliche Krankheit, eine Vergiftung oder eine andere Einwirkung von Außen oder von ihr selbst die Ursache war, ist uns nicht bekannt.111)

Der Wunsch der Schwiegersöhnepartei, zu ihren Lebzeiten Rache zu nehmen, war somit hinfällig geworden. Man musste sich damit begnügen, die Verstorbene zu verhöhnen. Das wurde dann auf demonstrative Art getan.

Ulfeldt ließ ihre Leiche ohne Zeremonie und Glockengeläut um Mitternacht auf einen simplen Wagen wegbringen . Sie wurde auf einen Friedhof außerhalb der Wallanlagen, der wie es scheint überwiegend für Bedürftige und Verbrecher benutzt wurde, begraben. Er fand es offenbar für die treue Lebensgefährtin der letzten 18 – 19 Jahre des verstorbenen Königs passend. Das wurde wohl von vielen auch als Hohn gegen König Christian selbst aufgefasst, noch bevor er beigesetzt war.112). Es wurde also nichts aus dem Gedanken des Königs, dass Wiebeke vor dem Altar in der Kremper Kirche begraben werden sollte.113) Der gemeinsame Sohn Ulrich Christian Güldenlöwe, der sich während des Todes der Mutter im Ausland befand, soll wiederum 1652, also nach dem Fall von Ulfeldt, die Leiche der Mutter zur Kölstrup Kirche, die Gemeindekirche seines Hofes Ulrichsholm auf Fünen, überführt haben. Dort aber lässt sich ihr Grab nicht mehr nachweisen.114)

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Die Machtperiode von Ulfeldt und der Schwiegersöhnepartei währte nicht lange. Schon seit Anfang des Jahres 1650 stand der neue König als Gewinner fest. Friedrich III. und seine Gemahlin hatten keine unfreundlichen Gefühle gegenüber Wiebeke Kruse. Ihr Sohn und der Schwiegersohn Claus von Ahlefeldt waren treue Stützen des Königs gegenüber Ulfeldt und seine Partei.

Das königliche Wohlwollen scheint auch Hinrich Kruse in Krempe umfasst zu haben. Ob die Ursache seine eigenen Verdienste um die Krone oder seine vermutete Vaterschaft zu Wiebeke waren, bleibt unklar. Er war zweifellos ein sehr nützlicher und auch genutzter Helfer der Regierung in Holstein. Noch während des schwedischen Angriffskrieges 1643-1645 sehen wir ein Beispiel seiner „Nützlichkeit“ für die bedrängten Verteidiger der Kremper Marsch. Eine größere Anzahl Ochsen war in Steinburg zusammengeführt worden, und Kay von Ahlefeldt und Christian Rantzau hatten sie für 1.000 Reichstaler von den Bauern für die königliche Majestät gekauft. Mit Hilfe von Hinrich Kruse und Albert Baltser Berns waren sie für 4.264 Reichstaler weiter verkauft worden, wobei offenbar die Möglichkeit bestand die wichtige Versorgung mit Brennholz, Käse und Malz für die strategisch bedeutende Festung Glückstadt zu sichern.115) Im Sommer 1645, während der Kriegszeit, sollten von Hinrich Kruse auf Befehl des Königs an dem Kriegskommissar Kay von Ahlefeldt große Bestände Brennholz für Glückstadt sowie für die Hofhaltung des Königssohnes Friedrich geliefert werden. Kruse wünschte selbstverständlich zu wissen, wer die Bezahlung übernehmen würde. Der König entschied, dass er dafür selbst aufkommen musste, weil die Versorgung notwendig und offenbar auch unentbehrlich war.116) Hinrich Kruse hatte nach dem Krieg mehrere größere Guthaben bei vielen verschiedenen Schuldnern. Vermutlich entstanden sie durch die umfangreichen Dienste und Lieferungen an die Krone. Für Lieferungen während des Krieges nach Glückstadt waren königliche Obligationen auf nicht weniger als 19.000 Reichstaler ausgestellt. Es stellte sich jedoch bald angesichts der angespannten königlichen Finanzen als unmöglich heraus, den ganzen Betrag in bar zu entrichten, und Kruse musste deshalb eine Forderung an den König von 10.000 Reichstaler von denen übernehmen, die für die Eindämmung des neuen Kooges bei Bredstedt in Nordfriesland zuständig waren.117) Christian IV. scheint ihm während seines langen Aufenthaltes in Flensburg von 1645-46 1.000 Reichstaler geschenkt zu haben, die man nach dem Thronwechsel 1648 entschied, auf Kruses Obligation abzuschreiben.118) Er bekam gleich nach dem Thronwechsel, am 20. April 1648, seine Hausvogtbestallung bestätigt.119) Aufgrund seiner körperlichen Schwäche wurde bereits am 27. Oktober 1648 ein Königsbrief darüber ausgestellt, dass, weil er sich nicht länger im Stande fühlte, sein Amt wahrzunehmen, dieses an den Leutnant Detlev Köhn übertragen wurde, der sich mit Hinrichs ältester Tochter liiert hatte. Der König Friedrich III. hatte also dieser Lösung zugestimmt.120) Kruse hatte in den Notjahren nach dem Krieg selbstredend genug Schwierigkeiten gehabt, alle seine Forderungen einzutreiben.121) Zu seiner Unterstützung sandte ihn die königliche Verwaltung Ende der 1640er und am Anfang der 1650er Jahre eine Reihe Briefe über Moratorien für seine säumigen Zahlungen und Anweisungen von zwei Kommissaren zur vorläufigen Beruhigung seiner Gläubiger.122) Später folgten zahlreiche Königsbriefe, dass die Beamten des Königs, sogar der Stadthalter, ihm bei der Eintreibung seines großen Guthabens bei vielen Schuldnern beistehen sollten.123)

Es wurde von den Behörden Hinrich Kruse gegenüber großes Entgegenkommen gezeigt, sowohl vor als nach dem Thronwechsel. Der neue König war offenbar den großen finanziellen Problemen zum Trotz bereit, ihm bei der Bewältigung seiner Schwierigkeiten zu helfen. Ob dies aber seinen Verdiensten für die Krone in den besonders schwierigen Jahren des schwedischen Überfallkrieges oder dem von uns vermuteten Verwandtschaftsverhältnis zu Wiebeke Kruse oder beidem zugeschrieben werden muss, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.

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Es ist sicher nicht verwunderlich, dass Wiebeke Kruse trotz ihres Zusammenlebens mit König Christian IV. über einen viel längeren Zeitraum als irgendeine andere Frau in seinem Leben, nur eine schwach beleuchtete Figur in der Geschichtsschreibung ist. Unsere biografische Literatur, mehrere zweifelhafte oder schwach belegte Auffassungen wie auch unsere besten Historiker weisen auf die merkwürdige Menge von Unklarheiten über ihre Eigenschaften und Bedeutung hin.

Eine negative Beurteilung ihrer Person kann aber aus den vorhandenen Quellen, auch wenn sie dort keine direkte Erwähnung findet, eigentlich nicht abgeleitet werden. In den eigenhändigen Briefen König Christians findet man sie unzählige Male in vielen Verbindungen erwähnt, und es zeigt sich darin die enge Bindung des Königs an sie und offenbar sein vollständiges Vertrauen an ihre Hingabe und ihr Wohlwollen ihm gegenüber.

In einer wesentlich späteren Schrift mit anekdotischem Charakter, welche unter dem Titel „Amore Christiani IVti“ herausgegeben wurde und eine Menge offensichtlicher Fehler hat, heißt es über sie, dass der König „sie liebte bis zum Äußersten für ihre Treue, obwohl sie nicht schön war“.124) Was den äußeren Mangel an Schönheit betrifft, können wir schwer urteilen, da kein Bild von ihr bekannt ist.125) Außerdem haben die Schönheitsideale im Laufe der Zeit einige Änderungen erfahren. Es ist interessant, dass man offenbar Erkenntnisse über ihre Treue hatte. Ihre Zurückhaltung und Bescheidenheit im Auftreten mit und gegenüber dem König und in den gesellschaftlichen Kreisen scheint charakteristisch für sie zu sein. Einen direkten Quellennachweis gibt es für diese Auffassung nicht. So sind wir auf die immer gefährlichen Schlüsse „e silentio“ (aus dem Schweigen der Quellen) angewiesen. Es ist immerhin bemerkenswert, dass es – abgesehen von den Kreisen um Kirsten Munk – kaum eine Andeutung über eine distanzierende Haltung Wiebekes gegenüber dem König und den sie umgebenden Kreisen gab. Seine fürstlichen Söhne, insbesondere der jüngere Friedrich, scheinen ein ganz entspanntes Verhältnis zur Lebensgefährtin des Vaters gehabt zu haben. Friedrichs Gemahlin und spätere Königin Sofie Amalie, die in ihrer fürstlichen Würde sehr feinfühlig war und ja auch ein angespanntes Verhältnis zum Kreis um Kirsten Munk hatte, scheint keine Probleme im Umgang mit Wiebeke Kruse gehabt zu haben. Das war sicher auch so, weil diese sie mit all der Höflichkeit und Ehrfurcht, die ihr als fürstliche Person und Gemahlin des Fürstbischofs zukam, begegnete. Überhaupt war das Verhältnis Wiebekes und ihres Sohnes sowie ihres Schwiegersohnes zu Friedrich III. und seiner Gemahlin sowohl vor als auch nach dem Thronwechsel von einer Haltung geprägt, die in grellem Gegensatz zu der Haltung der Schwiegersöhnepartei stand. Nach dem Thronwechsel waren Ulrich Christian Güldenlöwe und Claus von Ahlefeldt die treuesten Stützen des neuen Königs und entschiedensten Gegner von Corfitz Ulfeldt und seiner Partei. Man könnte sie so als loyale Beispiele und königstreue Untergebene betrachten, die es im Gegensatz zu den Ulfeldt-Kreisen verstanden, ihren Platz bei Hof ohne Berufung einer Sonderstellung auf Grund ihrer besonderen Bindung zu dem verstorbenen König und zu seinem Nachfolger zu finden. Als Nachfolger des Königs müsste Friedrich III. es natürlich finden, sie in seinen Diensten zu verwenden, ihnen zu helfen und sie mit den Mitteln und der Macht, über die ein König verfügt, zu stützen. Den Höhepunkt in dem königstreuen Wirken des Sohnes und Schwiegersohnes von Wiebeke Kruse bildete der Einsatz während der schwedischen Belagerung von Kopenhagen 1658-1659. Ihre Namen wurden viel später als Anerkennung ihres bedingungslosen Kampfgeistes und ihrem Widerstandswillen mit zwei neuen Straßen an den alten Stadtwällen verknüpft. Nur sehr wenige Kopenhagener denken heute daran, wer sich hinter diesen Straßennamen verbirgt, wenn sie Besorgungen in der Straße Gyldenløvesgade oder Ahlefeldtsgade machen.

Eine Beschreibung von Wiebeke Kruses familiärer Herkunft sowie ihres Lebens muss wegen des dauerhaften Schweigens der Quellen sehr schwierig werden, ja, dürfte mit dem im Augenblick mir vorliegenden Material eher unmöglich sein. Es scheint aber, wenn nicht beweisbar, so doch sehr wahrscheinlich, dass sie Holsteinerin war und vermutlich aus Krempe oder Umgebung stammte und vermutlich die Tochter des Hausvogts Hinrich Kruse, eines tatkräftigen Dieners und Mitarbeiters des Königs in dieser Gegend, war. Das hier Vorgetragene kann hoffentlich an einigen wesentlichen Punkten dazu beitragen, die Lücken zu füllen und das etwas unklare und mystische Bild zu klären, welches Fridericia mit seiner Aussage: „Es ruht ein seltsamer Schleier über diese Frau!“ von ihr zeichnete. Und es gibt ein etwas genaueres Wissen über die Frau, die mit unserem wohl am meisten in Erinnerung gebliebenen König Christian IV. in seinem Alter am längsten zusammengelebt hat. Auch gibt es Aufklärung über sein Verhältnis zum weiblichen Geschlecht in seinem recht bewegten und problemgefüllten Dasein.

Es scheint aus allen bewahrten Quellen, vor allem auch aus den zahlreichen Bemerkungen des Königs in seinen eigenhändigen Briefen, deutlich und unmissverständlich hervorzugehen, dass er in allen Jahren ihres Zusammenlebens eine große und echte Ergebenheit und Zufriedenheit in der Beziehung zu dieser Frau fühlte, bei der er endlich Ruhe und Treue gefunden hatte. Für den König selbst und auch für Wiebeke Kruse wurde seine zerstörte Ehe mit Kirsten Munk und der unauslöschbare Hass ihrer Kinder und Schwiegerkinder gegen seine neue Beziehung eine Belastung, die mit den Jahren größer wurde und in einer Tragödie sowohl für die betreffenden Personen als auch für das ganze dänische Reich endete.

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Übersetzung aus dem Dänischen von Renate Boje, Boostedt.

1) S. Birket Smith: Leonora Christina Grevinde Ulfeldts Historie. Med Bidrag til hendes Ægtefælles og hendes nærmeste Slægts Historie I-II (Kjøbenhavn 1879-81) I s. 5, 11-13, 45; H.C. Bering Liisberg: Christian TV. Danmarks og Norges Konge (Kbh. 1890-91) s. 254,256-57,386.

2) Dansk Biografisk Leksikon red. Povl Engelstoft bd 1 (Kbh. 1933) s. 298 (C.F. Bricka (L.Laursen*), bd. 8 (Kbh. 1936) s. 469-72 (J.A. Fridericia (CO. Bøggild Andersen*)) og (CO. Bøggild Andersen).

3) Birket Smith anf. arb. I s. 3-44; Da. Biogr. Leks. bd. 16 (1939) s. 217-221 (Hans H. Fussing); Steffen Heiberg: Enhjørningen Corfitz Ulfeldt (4. udg., Kbh. 2003) s. 25-26.

4) . Dansk Biografisk Lexikon udg. C.F. Bricka bd. 9 (Kbh. 1895) s. 569-70 (C.F. Bricka); Da. Biogr. Leks. udg. Povl Engelstoft bd. 13 (Kbh. 1938) s. 414-15 (Hugo Andersen); samme 3. udg. bd 8 (Kbh. 1981) s. 360-61 (Hugo Andersen *); Dansk Kvindehistorisk Leksikon -Vibeke Kruse (Leon Jespersen).

5) J.A. Fridericia: Adelsvældens sidste Dage. Danmarks Historie fra Christian TV’s Død til Enevældens Indførelse (1648 -1660) (Kbh. 1894/reprotryk 1969) s. 4.

6) Kong Christian den Fjerdes egenhændige Breve udg. af Selskabet for Udgivelse af Kilder til Dansk Historie ved C.F. Bricka ogJ.A. Fridericia bd. 3 (1878-80/ reprotryk 1969) s. 358-59, bd. 5 (1883-85/1969) s . 51, 64, 77, 80-82, bd. 6 (Kbh. 1885-86/1970) s. 231, 236, bd. 7 (1891/1970) s. 90, 135, 139-41, bd. 8 ved Johanne Skovgaard (1947/1970) s. 150-52.

7) C.F. Bricka (udg.): Kong Christian FV’s Kalenderoptegnelser fra Aarene 1617, 1629 og 1639 (Danske Samlinger bd. 5 (1869-70) s. 49-88) s. 64-69.

8) Birket Smith anf. arb. I s. 32-33, 36-38. Han betegner Ellen Marsvins brug af Vibeke Kruse som en »diversion« for at bortlede kongens opmærksomhed fra datteren og selv at sikre sig hans gunst ved at forbinde ham og Vibeke. Steffen Heiberg anf. arb. s. 26 opfatter fru Ellen som drevet af frygt for en ny kongelig erotisk forbindelse, der kunne hindre en senere genkomst for datteren, og at Vibeke brugtes til en formentlig ufarlig midlertidig tilfredsstillelse af kongens virile behov, men at hun derved havde glemt Vibekes farlige viden om datteren og undervurderet hendes tiltrækning. Det synes dog svært at tiltro fru Ellen sådanne fejlbedømmelser. Om kongens syn på sit forhold til hende da og senere se hans brev til hende 17. febr. 1637 i Egenh. Breve bd. 4 s. 112-13.

9) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 236; Da. Biogr. Leks. bd. 8 (1936) s. 472.

10) Smst. s. 467. Ved tillæggelsen af et sådant familienavn — om end fornemt klingende – har kongen formendig villet angive, at dette afkom var ikke-fyrsteligt og uægteskabeligt. Hans børn med Kirsten Munk, der var ægteskabelige, fik ikke et sådant familienavn og ansås vel i hvert fald en tid som grevelige. Da Frederik 3 i sin kamp mod sine halvsøskende af svigersønnegruppen ville sætte dem på plads som absolut ikke-fyrstelige, titulerede han dem med det dem sikkert højst uvelkomne slægtsnavn Gyldenløve og benægtede aldeles deres ret til at føre grevetitel af kgl. dansk oprindelse.

11) Henrich Kruse tituleres 23. marts 1632 som husfoged på Steinburg (RA. Tyske Kancellis Indenrigske Afd. A 32. Registrerede koncepter til »Inlåndische Registratur « X 1631-32; jf. »Inl. Reg.« 1632 fol. 42b). Endnu 4. sept. 1632 omtales han sådan ved tildeling af kontrakt på en mejer(i)gård i marsken ved Gluckstadt (smst). 9. okt. 1632 omtales han derimod som nuværende husfoged I Krempe (smst.); RA. Køkkenskriverregnskaber 1631/32 fol. 36, 1632/33 fol. 29b. I Krempe nævnes også andre Kruse’r; i 1627 i RA. TKIA A 10-1 Patenten 1626-29 fol. 151a således en indvåner Simon Kruse dér; men om der var tale om slægtninge til Henrich K., kan ikke afgøres.
( 11) Hinrich Kruse wird am 23 März 1632 auf (in) Steinburg als Hausvogt bezeichnet (RA. Deutsche Innere Abteilung der Kanzlei Abteilung A 32 Registrierte Konzepte für „Inländische Registratur“ X 1631-32 jf. „Inl. Reg“ 1632 fol. 42b) Noch am 4. September 1632 wird er so bezeichnet bei der Zuteilung eines Vertrages für eine (r) Meierei bzw. Hof in der Marsch bei Glückstadt (smst). Am 9. Oktober 1632 wird er wiederum als gegenwärtiger Hausvogt in Krempe erwähnt (smst.): RA. Küchenschreiberabrechnungen 1631/32 fol.36. 1632/33 fol.29b. In Krempe werden auch andere Personen mit Namen Kruse erwähnt: 1627 in RA TKIA A10-1 Patent 1626-29 fol. 151a so auch ein Einwohner, Simon Kruse: aber ob hier die Rede von Ahnen des Hinrich K. ist, kann nicht festgestellt werden. )

12) RA. TKIA A 32. Registrerede koncepter til »Inlåndische Registratur« XIII 1648-50, 27. okt. 1648.

13) RA. TKIA A 32 Regist. koncepter til »Inlåndische Registratur« X 1631-32, 9. okt. 1632; RA. Regnskaber (Reg. 108 b). Kongelige personers og andres rejseog fortæringsregnskaber II 1623-58. Johannes Boysens regnskab på 2 rejser med kongen til Gluckstadt 1633, spec. post 56 og bilag (især nr. 20, 21, 40, 42, 43) hertil. Det samlede antal heste var omkring 100, hvoraf kongen, hertug Frederik og Vibeke Kruse hver havde 4. — Kongens store tillid til Henrich Kruse fremgår også af, at denne åbenbart blev medlem af en tremandskommission 1633 sammen med guvernør Christian Pentz og kgl. råd Reimar Dohrn til vurdering af skader på Marquard Rantzaus tillagte gods Hanerau (RA. TKIA A 88. Relationer fra guvernør i Gluckstadt og amtmand i Hanerau Marquard Rantzau 1628-37).
( 13.) RA: TKIA A32 Register. Konzepte zu „Inländische Registratur“ X 1631-32. 9. Oktober 1632: RA Abrechnungen (Reg.108b) Königliche Personen und andere Reise- und Verzehrabrechnungen II 1623-58 Johannes Boysens Rechenschaft hierzu über 2 Reisen mit dem König nach Glückstadt 1633, speziell Punkt 56 und Beleg (besonders Nr. 20,21, 40, 42,43) Die gesamte Anzahl Pferde waren um und bei 100, wovon der König, Herzog Frederik und Wiebeke Kruse jeweils 4 hatten. Das große Vertrauen des Königs an Hinrich Kruse geht auch daraus hervor, das dieser 1633 offenbar Mitglied einer Dreiermission wurde, zusammen mit Gouverneur Christian Pentz und dem königlichen Rat Reimar Dohrn, um Schätzungen von Schäden von Marquard Rantzaus Gut Hanerau vorzunehmen. (RA TKIA A 88. Relationer vom Gouverneur in Glückstadt und Amtmann in Hanerau Marquard Rantzau 1628-37))

14) C.F. Bricka (udg.): Kong Christian IV’s Kalenderoptegnelser fra Aarene 1617, 1629 og 1639 (Danske Samlinger bd. 5 (1869-70) s. 49-88) s. 85.

15). RA. Køkkenskriverregnskaber 1632/33 pkt. 112, 1633/34 6. maj 1633.

16) RA. TKIA A 22-1. Inlåndisch Registrant 1640-41 fol. 30b-31a, 32b, 204b, 268a-b,291a, 292a, 418b-419a, 420b-421a, 507b.Jf. Chr. 4s Egenh. Breve bd. 8 s. 211.

17) RA. Kongehuset. Christian IV. Breve 1641-52 og u. dat. jf. note 104.

18) RA. Glückstadts bygnings- og elbtoldregnskab 1637-38, 29 juli 1637 og bilag nr. 275-76.

19) Landesarchiv Schleswig-Holstein. Abt. 11 nr. 175. Gavebrev på pergament, Flensborg 5. maj 1638 (overført til landsarkivets »Urkundensammlung«). Se også henvisningerne i note 20. Gavebrevet er gengivet på side 21.

20) RA. TKIA A 32. Reg. kone. til Inland.. Registr. IX, 14. aug. 1623, XII, 2. maj 1634; smst. A 93 XIV. Indkomne breve 1631-40, ca. 1633 (ekstrakt af købsbrev 9. maj 1631); RA. Gluckstadts bygningspengeregnskab 1633-34, bilag 693-917, kontrakt 15. juli 1633 med tømrer om arbejde på Bramstedt og udbetaling til Willem van Steenwinkel (bilag nr. 1153); bygnings og elbtoldrgsk. 1637-38, indførsel og bilag nr. 76, 9. maj 1637 (her dukker husfogeden i Krempe Henrich Kruse også op), 432-34, 2. juli-19. aug. 1637. Se også under note 22.
(20.) RA. TKIA A 32 Reg. Frau zum Inland.. Register IX. 14. August 1623, XII. 2. Mai 1634: smst. A 93 XIV. Angekommene Briefe 1631-40. Ca.1633 (Extrakt von einem Kaufbrief (Kaufvertrag?) 9. Mai 1631): RA. Glückstadts Gebäudegelderabrechnung 1633-34, Beleg 693-917. Vertrag 15. Juli 1633 mit Zimmerer über Arbeiten auf Bramstedt und Zahlung an Willem van Steenwinkel (Beleg Nr. 1153) Gebäude und Elbezollabrechnung. 1637-38, Einführung und Beleg Nr. 76. 9. Mai 1637 (hier taucht der Hausvogt in Krempe Hinrich Kruse auch auf). 432-34, 2 Juli – 19 August 1637. Siehe auch unter Punkt 22.)

21) Sune Dalgård: Kanslere og Kancellier især »tyske« i Danmark og Holsten hen imod Enevælden (Videnskabernes Selskabs Historisk-filosofiske Meddelelser 90, Copenhagen 2005), s. 46 (GrundriB der Vehstung Gluckstadt), 51-53.

22) I missivet til Henrich Kruse 23. marts 1632 (se note 11) tales om 1000 favne brænde, som amtmændene i Rendsborg og Segeberg, der lå i mere skovrige områder, skulle levere og Kruse åbenbart tage sig af. Men kongen forbeholdt sig selv 100 favne til brug for sit eget køkken, utvivlsomt i Gluckstadt.
( 22.) In dem Missiv (Befehl / Edikt vom König) an Hinrich Kruse am 23. März 1632 (Siehe Punkt 11) spricht man über 1000 Favne Brennholz die die Amtmänner in Rendsburg und Segeberg, die sich waldreicheren Gebieten befanden, liefern sollten und Kruse musste sich der Sache annehmen. Aber der König behielt 100 Favne für sich zum Gebrauch in der eigenen Küche, zweifellos in Glückstadt. )

23) RA. TKIA A 89 I. Relationer fra guvernør i Gluckstadt Christian Pentz 1629-37, 1639-45, udat., »Memorial«; RA. TKIA. Registrerede koncepter til patenter, Concession Gluckstadt 29. sept. 1633.

24) Chr. 4s Egenhænd. Breve bd. 3 (1878-80/1969) s. 414, 18. aug. 1635, bd. 4 s. 4, 19. jan., s. 41, 16. juni. 1636; Birket Smith anf. arb. I Anmærkninger s. XXVII note 146; O. Nielsen (udg.): Kjøbenhavns Diplomatarium bd. 3 (1877) s. 168-69, 15. okt. 1636; H.U. Ramsing: Københavns Ejendomme 1377-1728 II Strand Kvarter (Kbh. 1943) s. 38; Holger F. Rørdam (udg.): Christian IV’s Donationer til Vivike Kruse og hendes Søn Ulrik Christian Gyldenløve (Danske Magazin 4. rk. bd. 4 s. 354-58) s. 355 I, 8,16. okt. 1636. – Kongen deponerede alle disse adkomstbreve i Universitetets arkiv i stedet for at give dem til ejerne eller beholde dem blandt sine egne dokumenter på slottet; 26. maj 1647 udstedte han på Frederiksborg kgl. missive til Universitetet om »med forderligste« at udlevere brevene til Vibeke Kruse. Det kunne se ud, som om han på denne måde har villet sikre sig selv og Vibeke og sønnen mod mulige anslag efter sin bortgang mod deres adkomstret til de betydelige kgl. gaver til dem.

25) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 5 s. 312-13, 3. marts 1643; Kancelliets Brevbøger 1644-45 (Kbh., 1968) s. 166, 10. dec. 1644.

26) RA. TKIA A 32. Reg. kone. til »Inland. Registr.« XI 1633, Glückstadt 25. maj 1633.

27) RA. Rentemesterrgsk. Udgift 1633/34 fol. 4b. – Arspensioner til kongens samlevere også efter forholdets ophør var ikke noget nyt. Karen Andersdatter havde i 1621 fået tillagt en pension på 300 rdl. årlig og endnu i 1645 en på 600 rdl. årlig, der bekræftedes så sent som 29. januar 1648 (Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 361 n. 3, bd. 7 s. 87).

28) RA. Rentemesterrgsk. Udgift 1641/42 fol 411a-b, 412b. Jf. Chr. 4s Egenh. Breve bd. 3 s. 270.

29) RA. Rentemesterrgsk. Udgift.1641/42 fol. 456a-b.

30) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 20, 1. marts 1645. Vibeke Kruse ses også at have benyttet dette signet i praksis; i flere af hende udstedte vognpas til rekvisition af vogne etc. fra lenene nævnes, at brevene er forsynet med hendes kgl. signet (»regoall pittschaff(t)« ell. »regoall butschap«) RA. Flensborg amts regnskab 1640/41 bilag 240, 291.

31) Birket Smith anf. arb. I Anmærkninger s. XXVI note 145.

32) Se således det her s. 14, og note 13 anførte om rejserne i 1633.

33) RA. Haderslev amts regnskab 1639/40, udgiftsbilag nr. 248-53: RA . Fæstningsrgskr. XVII, A 3a Glückstadt. Proviantrgskr, 1639-42, bilag nr. 749, 3. okt. 1639, bilag nr.411, pkt.3, 20. juli-2. okt., bilag nr. 415, pkt. 5, 7.juli -23. sept. 1640, bilag nr. 416, pkt. 5, 25. okt.-l. dec. 1640, bilag nr. 417, pkt 6, 1. aug.-28. aug. 1641.

34) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 3 s. 25, 19. juni 1632 note 2, s. 287, 26. okt. 1634, bd. 4 s. 39, 24. maj 1636, hvor hun skulle være på Rosenborg i kongens bortrejse og have egen vin- og ølkælder og en indkøber til at sørge for det fornødne. Jf. også Birket Smith i den her i note 31 anførte note.

35) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 150, kongen til kansler Christen Thomesen Sehestedfør 12. april 1646 (?).

36) Smst. bd. 5 s. 434, til Corfitz Ulfeldt omtr. 7. januar 1644.

37) Smst. bd. 6 s. 339, til kansler Christen Thomesen Sehested 14. okt. 1647.

38) Christian IV and Europe. The 19th Art Exhibition of the Council of Europe. Denmark 1988 s. 177 nr. 633. Ørenringene fulgte hende åbenbart fremover; i registreringsforretningen over hendes og datterens efterladenskaber på Frederiksborg anføres bl.a. »1 lieden haand, giort till en Ørreheng med it Støche Kaaber i som berettis at were Vdtagen aff Høigbett Hans May Hoffuet. Effterad Hånd i den Søe Slagt war bleffen forwundt«. Smst. findes længere fremme også den anden ørenring anført (RA. Da. Kane. B 160, 29. april 1648 II).

39) RA. Da. Kane. Rentekammer afd. B 201. Tegnebog over månedl. udg. … 1640-51.

40) Sune Dalgård anf. arb. s. 73-100; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 5 s. 12-13, kongen til kansler Christen Thomesen Sehested 1. febr. 1641; Birket Smith anf. arb. I s. 109.

41) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 150, kongens brev til kansler Christen Thomesen Sehested før 12. april 1646 (?). Se også s. 151, kongens brev til samme Kbh. 12. april 1646.

42) Smst. bd. 6 s. 339, til kansler Christen Thomesen Sehested 14. oktober 1647.

43) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 8 s. 236.

44) Se note 48.

45) Se eksempelvis Sune Dalgård anf. arb. s. 91-92.

46) RA. Rtk. Rentemesterrgsk. 1633/34 Udgift fol. 102a; Hofmønsterskriverens rgskr. 1634/35 Conuol: L. Kutschen nr. 116, 1635/36 L nr.98; Kgl. personers rejse … rgskr. II 1623-58, 1633 bilag nr. 20, 21, 42, 56; Flensborg amts regnskab 1640/41 udgiftsbilag nr. 299 2. juli, 25. sept. 1640, smst. nr. 323, udfodringsregister for Stenderupå 1640 10. okt., 3. nov.; smst. bilag 320, 6. juli 1640; Lensrgsk. for Antvorskov len a 1636/37, udfodringsrgsk. til fremmede 3. juli 1636. Vibeke synes ligesom kongen at have haft 4 spandsheste til sin vogn.

47) Louis Bobé (udg.): Ditlev Ahkfeldts Erindringer 1617-1660 (Kbh. 1922) s. 32.

48) Sune Dalgård anf. arb. s. 85.

49) RA. Rentemesterrgsk. 1641/42 Udgift fol. 397b-398a; Danske Kancelli B 160. Indlæg … og henlagte sager, 26. april 1641, 27. juni 1650 I. Jf. også Rentemesterrgsk. Udg. 1641/42 fol. 397b-398a.

50) RA. Da. Kane. B 160. Registreringsforretning af Otte og Erik Krag 29. april 1648.

51) RA. Haderslev amtsregnskab II 1635-36, udgiftsbilag nr. 200, Hadersleffhus 6. juli 1636.

52) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 8 s. 236.

53) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 208, kongen til Anders Bilde 30. nov. 1646.

54) RA. Hofmønsterskriverens rgsk. 1644/45- 1645/46, »Kuttschen«.

55) Se eksempelvis RA. Flensborg amts rgsk. 1640/41, bilag 299 under 2. juli og 25. sept. 1640 og 22. jan. 1641, vedr. bl.a. overnatninger i Olmerstoft.

56) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 100-138; RA. Flensborg amtsrgk, 1646/47, bilag nr. 21 kgl. missive til amtmanden 20. nov. 1645; Sune Dalgård anf. arb. s. 94-95.

57) RA. Kongehuset. Frederik 3. Chr. 4 til sønnen Rendsborg 3. okt. 1646; Sune Dalgård anf. arb. s. 152-53.

58) J.A. Fridericia: Danmarks ydre politiske Historie i Tiden fra Freden i Lybeh til Freden i Kjøbenhavn (1629 -1660) II Fra Freden i Prag til Freden i Bromsebro (1635-1645) (Kbh. 1881/ 1972) s. 450.

59) J.A. Fridericia: Adelsvældens sidste Dage (Kbh. 1894/1969) s. 4 med note 1.

60) Noten sammesteds; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 252, jf. s. 154-55, 287.

61) RA. Kongehusets arkiv. Kong Frederik 3. Breve vedr. Fr. 3s hofholdning og økonomiske forhold m.m. 1646 -47 og uden datum. — En væsentlig mere kritisk vurdering af de to fyrstelige sønners pengekrav og -forbrug og manglende taknemmelighed ses i kongens sarkastiske memorial til rigsrådet 6. juni 1647 se: Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 287.

62) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 252, 19. febr. 1647. – Det må her bemærkes, at Vibeke Kruse i begyndelsen af 1647 og sandsynligvis netop på det tidspunkt, da Frederiks henvendelse synes at være indkommet, faldt i en heftig sygdom, som kan have hindret hende i at foretage noget af det ønskede i sagen, jf. nedenfor s. 53.

63) E. Marquard og J.O. Brojørgensen (udg.): Prins Christian (V.)s Breve bd. 1 (Kbh. 1952) s. 377; Kancelliets Brevbøger 1637-39 s. 406, til Frederik Urne Gluckstadt 15. maj 1638.

64) RA. Da. Kane. B 160. Indlæg … samt henlagte sager, 1645 23. febr., 1645 efter 23. febr. og før 2. marts, 1645 2. marts III.

65) Traps Danmark 4. udg. bd. 3 (1921) s. 243.

66) RA. Privatarkiv nr. 1137: Vibeke Kruse. Brev fra Claus Ahlefeldt til Vibeke Kruse 25. februar 1645.

67) Dansk Biografisk Leksikon bd. 2 (Kbh., 1933) s. 251-52 Friederich v. Bauer (J.A. Fridericia (Rockstroh*); Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 90, 92, 120, 130, 132.

68) Kancelliets Brevbøger 1644-45 s. 236, 239.

69) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 5 s. 550-51, kongens brev til Corfitz Ulfeldt 24. dec. 1644, bd. 8 s. 356-57, 31. dec. 1644.

70) Se smst. bd 6 kongens egenhændige breve fra 1645.

71) RA. Da. Kane. B 160, 1. maj 1649 til kongen med påtegning af lensmanden i Frederiksborg len Otto Powisch; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 260 note 1.

72) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 339.

73) Kane. Brevb.1644-45 s. 167; se herom også her s. 40 og note 82.

74) RA. Da. Kane. B 160, 2. maj 1649 V, Ulrik Chr. Gyldenløve til øverste sekretær i Danske Kancelli Otto Krag 2. maj 1649; se videre om dette forhold på s. 39 og i note 78. Registreringsforretningen over Vibeke Kruses og datterens efterladenskaber på Frederiksborg indeholder en del smykker og andre værdigenstande, men det er bl .a. vanskeligt sikkert at afgøre, hvad der var moderens eller datterens (RA. Da. Kane. B 160, 29. april 1648 II).
( 74.) RA. DA Kane. B 160. 2. Mai 1649 V, Ulrich Chr. Güldenlöwe zum obersten Sekretär in der Dänische Kanzlei Otto Krag 2. Mai 1649: siehe weiter über dieses Verhältnis auf S. 39 und in Punkt 78. Das Registrierungsgeschäft/Inventur über die Hinterlassenschaften von Weibeke Kruse und ihre Tochter auf Frederiksberg beinhaltet ein (ganzen)Teil Schmuck und andere Wertgegenstände, aber das ist u.A. schwierig genau zu bestimmen, welches der Mutter gehörte und welches der Tochter. (RA. Da. Kane B 160, 29 April 1648 II) )

75) LA Gottorp Abt. 11 nr. 175 (jf. note 19).

76) RA. TKIA A 22-2. Inlåndisch Registrant 1648 fol. 170b-171b, kongen til statholderen Kbh. 5. dec. 1648.

77) Smstfol. l79a-180a, kongen til kommissarier Kbh. 10. dec. 1648.

78) Smst. A 22-3 1649 fol. 90a-b, 26. febr. 1649; RA. Kongehuset. Christian IV. Elisabeth Sofie Gyldenløves ægteskabskontrakt, Haderslev 9. nov. 1643; smst. »Designatio Fr. Elisabet Sophien von Alefelt Cleinodien«..

79) RA. TKIA A 12. Uregist. koncepter til patenter 1533-1669, obligation på 20.000 rdl. til Claus Ahlefeldt Kbh. 23. dec. 1651; A 32. Koncepter til »Inlåndisch Registratur « XIV 1651, til statholder Chr. Rantzau Kbh. 27. dec. 1651, XV 1652-56, P.S. 17. jan. 1652, Kbh. 23 jan. 1652.

80) Gerhard Köhn: Das königliche Schloß Glücksburg und die Adelspalais in der Residenzstadt Glückstadt (Steinburger Hefte 8/1984, Itzehoe 1984 s. 1-33) s. 10. – Ulrik Christian Gyldenløve synes dog i hvert fald i 1654 at have været på besøg i Gluckstadt og ifølge Ditlev Ahlefeldt at have haft sammenstød med ham dér (Louis Bobé (udg.): Ditlev Ahlefeldts Erindringer (Kbh. 1922) s. 94-96.

81) RA. TKIA A 93 XVIII. Indkomne breve 1651-54, Ulrik Chr. Gyldenløve til Frederik 3 Mons 14. sept. 1654.

82) Kancelliets Brevbøger 1644-45 (Kbh. 1968) s. 171, 16. dec. 1644, jf. s. 167.

83) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 4 s. 316-17, 321, 331, 373-74, 380-81, 415, bd. 6 s. 361-62, bd. 7 s. 86-87, bd. 8 s. 231; Kane. Brevb. 1644-45 s. 518, 4. nov. 1645.

84) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 3 s. 130, 177, 189, 413, 442; H.U. Ramsing: Københavns Ejendomme 1377-1728II Strand Kvarter (1943) s. 51, 53.

85) Danske Magazin 4. rk. bd. 4 s. 354.

86) Smst. s. 354-58; Kancelliets Brevbøger 1644-45 s. 2, 171, 178-80, 314; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 4 s. 3, 86, 315, bd. 5 s. 420-21, bd. 6 s. 170, bd. 8 s. 166.

87) RA. Da. Kane. B 160, 7. nov. 1642; Kane. Brevb. 1642-43 s. 269, 1646 s. 344; Privatarkiv nr. 1137 Vibeke Kruse (d. 1648), brev fra Niels Ibsen, Ulriksholm, 23. jan. 1645.

88) Chr. 4s Egenh. Breve. bd. 3 s. 267, bd. 5. s. 24, 136-37, 169, 228-29, 352, 525, bd. 6 s. 170, 179-80, 287, 327 -32, bd. 8 s. 154-55, 157, 163; Kane. Brevb. 1644-45 s. 134, 186, 239, 249, 435; RA. Da. Kane. Rtk. B 180. Indk. ordrer og breve I »Ordinantz Bog« 1636-38, Kbh. 6. maj 1636; RA. Rentemesterrgsk. Udg. 1637/38 fol. 88a, 1641/42 fol. 212a-214a, 463b-464a; RA. Da. Kane. B 183 a. Bestallingsbog fol. 51b-52a, bestalling for Memmius Burinus som U.C.s hofmester på rejse til Frankrig og andre steder, Kbh. 25. sept.1646; Jens Dolmer, som kongen var specielt vred på for at have forsømt sine underviserpligter vedr. Ulrik Chr., sendte en lang bønskr. af 7. okt. 1647 til Vibeke Kruse om at formilde kongen, men hendes sygdomstilstand da har nok ganske hindret sådant, se RA. Kongehuset. Christian IV. Breve 1641-52 ogu. dat.; Da. Biogr. Leks. bd. 6 (1935) s.44-45 Jens Dolmer (CO. BøggildAndersen).

89) Da. Biogr. Leks. bd. 8 (1936) s. 472 (Rockstroh); Kane. Brevb. 1644-45 s. 309, 385, jf. Prins Christian (V.)s Breve bd. 2 (Kbh. 1956) s. 641.

90) Kongen havde øjensynlig været inde på tanken om at skaffe også hende en herregård (Chr. 4s Egenh. Breve bd. 5 s. 339, 366-67); men det blev ikke til noget. Måske trådte den omtrent samtidige forlovelse og store medgift i stedet.

91) RA. TKIA A 13. Uregistrerede koncepter til patenter (kronologisk ordn.) 1533-1669 div. år. I Rentemesterrgsk. 1641/42 fol. 215a-b anføres Samuel Schirmer som hendes skolemester med årsløn på SO rdl.; i 1642 nævnes en Søren Madsen som hendes præceptor også med årsløn på 50 rdl. (RA. Rtk. Månedsekstrakter. Indt. og udg. på Rtk. i 1642, 7. maj 1642).

92) Prins Christian (V.) s Breve bd. 2 s. 50, 479-80; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 8 s. 210, 285.

93) RA. Regeringskancelliet i Glückstadt XI »Konigliches Erbhaus« nr. 1-13 Akter vedr. Frederik 3s formæling, valg, kroning m.m.1642-50, no. 4, 20. aug. 1647.

94) Jf. her s. 23.

95) Christian IV and Europe. The 19th Art Exhibition of the Council of Europe. Denmark 1988 s. 55 nr. 147 og nr. 148 jf. s. 50 nr. 130; Hist. Tidsskr. 12. rk. bd. 6 Hæfte 3-4 (Kbh.1973) s. 582-86 (Else Kai Sass). – Vibeke Kruse-Gyldenløvernes og tilknyttede familiemedlemmers portrætter har en særdeles problemfyldt tilblivelses – og overleveringshistorie. Den rummer meget indviklede forhold om deres indbyrdes sammenhæng og medfører også vanskelige og tvivlsomme identifikationsforhold for de fleste af dem. Af Vibeke Kruse selv kendes intet portræt, og det er meget tvivlsomt, om der skjuler sig noget i det her behandlede portrætmateriale. Portrætterne af hendes søn og datter med kongen anses vel nu for ret sikkert identificeret, men er dog uden egne samtidige navngivninger og har tidligere været henført til andre personer. Et særligt problem udgør Elisabeth Sofie Gyldenløve, idet der findes to helfigurportrætter, som begge skal forestille hende, nemlig et på Frederiksborg af Abraham Wuchters, der forestiller en purung kvinde, og et hos en privat ejer i Salzburg, der efter mit skøn må opfattes som et selvstændigt portræt og ikke som en kopi eller afledning af det andet, og som synes at gengive en fuldvoksen kvende. Men der vides ikke meget med sikkerhed om Salzburg-billedet, hverken om kunstneren, tidspunktet for dets tilblivelse eller om portrættets forhold i øvrigt bortset fra, at det skal have dannet par med et portræt af hendes ægtemand Claus von Ahlefeldt, der findes hos samme ejer, og som det siges at have været samhørende med fra ældre tid. Kvindeportrættet synes gennem Elisabeth Sofies datter Christine Sofie Amalie at være kommet til den grevelige slægt von Schmiedegg og fra den ved arv videre til den grevelige østrigske slægt von Ségur i Salzburg. Af hvem og hvornår portrættet af Ahlefeldt er malet er ukendt. Det blev ifølge familietradition i slægten Ahlefeldt-Laurvig på Tranekær (Langeland) solgt derfra kort efter 1800 til Østrig, hvorfra man senere forgæves søgte at købe det tilbage og så i stedet fik det kopieret. Denne kopi findes endnu på Tranekær. Kvinde- og mandsportrætterne synes derfor først efter 1800 at være sammenbragt og ikke oprindelig at have været malet som sammenhørende portrætter.

96) Se Chr. 4s Egenhændige Breve fra denne tid.

97) RA. Rtk. B VI, 8, 3. Kommissionsakter vedk. realisation af Korfitz Ulfeldts konfiskationsbo B. 1664-73, Frantz Rantzau til lensmand på Odensegård Henning Walkendorf Kbh. 29. juni 1631; Traps Danmark, Tåsinge Bregninge sogn, Valdemars Slot; Da. Biogr. Leks. bd.25 (1943) s. 44-49.

98) Dansk Biografisk Leksikon bd. 8 (Kbh. 1936) s. 469-72,

99) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 8 s. 401, Rosenborg 8. dec. 1647.

100) Birket Smith anf. arb. I s.153, 156 med noter herttil; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 321-22,

101) E. Mau: Dansk Ordsprogs-skat bd. 1 (Kbh. 1879) s. 479 efter N.F.S. Grundtvig.

102) Se f. eks. Birket Smith anf. arb. I s. 200ff.

103) Chr. 4s Egenh. Breve bd. 8 s. 146.

104) RA. Kongehuset. Christian IV. Breve 1641-52 og u. dat.

105) Smst. bd. 8 s. 418, 8. feb. 1648.

106) Birket Smith anf. arb. I s. 164.

107) Smst. s. 171 med note 6; Fridericia: Adelsvælden … (1894) s. 12-14. – Kaj Lykke, der var af en af de godsrigeste danske adelsslægter, var kort i forvejen blevet afskediget som kammerjunker af kongen, da han åbenbart ikke efterkom kongens ønsker. Denne var i øvrigt interesseret i et ægteskab mellem Ulrik Christian Gyldenløve og Kajs søster Christense. Kaj Lykke synes på denne tid at have været ret tæt knyttet til Ulfeldt -kredsen og have gået dens ærinder (Chr. Bruun: Kaj Lykke (Kbh. 1886) s. 11-15; Chr. 4s Egenh. Breve bd. 6 s. 356-57, 363, bd. 8 s. 418).

108) C. Rise Hansen (udg.): Aktstykker og Oplysninger til Rigsrådets og Stændermødernes Historie i Frederik III’s Tid bd. 1 (Kbh. 1959) s. 23-29; Birket Smith anf. arb. I s. 173.

109) Aktstykker etc. bd. 1. s. 29-31; Birket Smith anf. arb. I s, 173-74.

110) Aktstykker etc. bd. 1 s. 31-32; Birket Smith anf. arb. I s. 174-75.

111) Smst. Is. 175-76.

112) Smst. s. 176 med note 19 s. LXVII; Fridericia: Adelsvælden … s. 15-16; P.W. Becker (udg.): Samlinger til Danmarks Historie under Kong Frederik den Tredies Regiering af udenlandske Archiver bd. 1 (Kbh. 1847) s. 43

113) Jf. hers. 22-23.

114) Traps Danmark 4. udgave bd. 4 (1923) s. 444.

115) RA. TKIA A 93 XV Indkomne breve 1641-45, Christian Rantzau til kongen Glückstadt 6. apr. 1644 (først præsenteret i København 6. maj).

116) Smst., K. v. Ahlefeldt til kongen, Glückstadt 21. juni 1645 med påtegning af kansler Ditlev Revendow om kongens resolution.

117) RA. TKIA. A 13. Ureg. koncepter til patenter (kron. ordn.) 1533-1669 div. år, Flensborg 6. jan. 1646, Frederiksborg 28. dec. 1647; smst. A 22-3. Inland. Registr. 1649 fol. 579a-580a, Haderslev 17. nov. 1649.

118) RA. TKIA A 181. Diverse rentekammersager 1582-1650, »Memoriale« udat, men ant. ca. 1648-49.

119) RA. Arkiwæsenets arkiv. 717-12. Diverse registraturer, udlånsfortegnelser m.v. 1540-1730, Allerhandt Hollsteinische, hohe und niedriche Ambts Bestallungen nr. 19.

120) Smst. nr. 51, 10. dec. 1648; RA. TKIA. A 22-2. Inland. Registr. 1648 fol. 114a-b; A 32. Reg. kone. t. Inland. Regist. 1648-50, Flensborg 27. okt. 1648.

121) RA. TKIA. A 12. Reg. kone. t. patenter 1646-69, Kbh. 31. juli 1648.

122) RA. TKIA A 22-2. Inland. Registr. fol. 177b-178a; A 32. Reg. kone. t. Inland. Regist, Kbh. 10. dec. 1648. Om andre begunstigelser i hans pressede situation se A 22-3. Inland. Regist. 1649 fol. 569b-570b, 623b-624a.

123) Eksempelvis RA. TKIA A 32. Reg, kone. t. Inland. Regist. 28. marts, 17. nov. (adskill.), 18. nov. (flere), 21. nov., 4. dec. 1651; A 52. Ureg. kone. t. Resolutiones u. Bescheide 1602, 1630-45 d.å., 18. sept. 1645.

124) P.F. Suhm (udg.): Nye Samlinger til den Danske Historie I (Kbh. 1792) s. 97ff Amores Christiani FVti med adskillige Bilag. — Suhm gør ikke nærmere rede for det eksemplar af »Amores«, han aftrykker, men bemærker, at der findes forskellige eksemplarer deraf. Ludvig Holberg bemærker i sin Dannemarks Riges Histmiebå. 2 (1733), at han endnu ikke havde skrevet om Christian 4.s »Avantures, saavel udi Ægteskab, som andre Amours, ej heller meldet noget om hans Børn, saavel Ægtefødde, som naturlige«. Han giver så en lang skildring – af meget tvivlsom sandhedsværdi — af hele dette emne, især Kirsten Munk-affæren. Den oplyser dog næsten intet om Vibeke – end ikke hendes efternavn – og giver hendes datter med kongen forkerte navne. (Carl S. Petersen (udg.): Ludvig Holbergs Samlede Skrifter bd. 7 (Kbh. 1924) s. 647-57),

125) Jf. note 95 og s. 51.

Indledningsvignet s. 5: Christian 4.s og Vibeke Kruses egenhændige navnetræk 1636.

Slutvignet s. 62: Lukkefigur efter kancelliskrevet brevadresse fra denne tid.

Literaturliste

Becker, P.W. (udg.): Samlinger til Danmarks Historie under Kong Frederik den Tredies Regiering af udenlandske Archiver bd. 1 (Kbh 1847).

Bering Lisberg, H.C.: Christian IV. Danmarks og Norges Konge (Kbh 1890-91).

Birket Smith, S: Leonora Christina Grevinde Ulfeldts Historie. Med Bidrag til hendes Ægtefælles og hendes ncermeste Slægts Historie bd. 1 (Kbh. 1879).

Bobe, Louis: Ditlev Ahlefeldts Erindringer (Kbh. 1922).

Bricka, C.F. (udg.): Kong Christian IV’s Kalenderoptegnelser fra Aarene 1617, 1629 og 1639 (Danske Samlinger bd. 5 (1869-70) s. 49-88).

Bricka, C.F. ogJ.A. Fridericia/Johanne Skovgaard (udg.): Kong Christian den Fjerdes egenhændige Breve udg. af Selskabet for Udgivelse af Kilder til Dansk Historie bd. 2-8 (Kbh. 1878-1947).

Bruun, Chr.: Kaj Lykke (Kbh. 1886).

Christian LV and Europe. The 19th Art Exhibition of the Council of Europe. Denmark 1988.

Dansk Biografisk Leksikon red. af Povl Engelstoft (Kbh. 1933ff).

Dansk Biografisk Leksikon 3. udgave ved Sv. Cedergreen Bech (Kbh. 1979ff).

Dansk Biografisk Leksikon udg. af C.F. Bricka (Kbh. 1887ff).

Dansk Kvindehistorisk Leksikon. Internetpublikation.

Dalgård, Sune: Kanslere og Kancellier især »tyske« i Danmark og Holsten hen imod Enevælden (Videnskabernes Selskabs Historisk-filosofiske Meddelelser 90 (Kbh. 2005).

Fridericia, J.A.: Adelsvældens sidste Dage. Danmarks Historie fra Christian IV’s Død til Enevældens Indførelse (1648-1660) (Kbh. 1894).

Fridericia, J.A.: Danmarks ydre politiske Historie i Tiden fra Freden i Lybek til Freden i Kjøbenharn (1629 -1660) II Fra Freden i Prag til Freden i Bromsebro (1635-1645) (Kbh. 1881).

Heiberg, Steffen: Enhjørningen Corfitz Ulfeldt (4. udg., Kbh. 2003).

Kancelliets Brevboger vedrørende Danmarks indre Forhold udg. af Rigsarkivet 1637-1645.

Köhn, Gerhard: Das koniglische Schlofi Glücksburg und die Adelspalais in der Residenzstadt Glückstadt (Steinburger Hefte 8/1984 (Itzehoe 1984) s. 1-33).

Marquard, E. og J.O. Brojørgensen (udg.): Prins Christian (V.)s Breve bd. 1-2 (Kbh. 1952-56).

Mau, E.: Dansk Ordsprogs-skat bd. 1 (Kbh. 1879).

Nielsen, O. (udg.): Kjøbenhavns Diplomatarium bd. 3 (Kbh. 1877).

Petersen, Carl S. (udg.): Ludvig Holbergs Samlede Skrifter bd. 7 (Kbh. 1924).

Ramsing, H.U.: Københavns Ejendomme 1377-1728 II Strand Kvarter (Kbh 1943).

Rise-Hansen, C: Aktstykker og Oplysninger til Rigsrådets og Stændermødernes Historie i Frederik III’s Tid bd. 1 (Kbh. 1959).

Rørdam, H.F. (udg.): Christian IV’s Donationer til Vivike Kruse og hendes Søn Ulrik Christian Gyldenløve (Danske Magazin 4. rk. bd. 4 (1878) s. 354-58).

Sass, Else Kai: Anmeldelse af Povl Ellers disputatsafhandling (Historisk Tidsskrifl 12. rk. bd. 6 hft. 3-4 (Kbh. 1973) især s. 583-86.

Suhm, P.F. (udg.): Nye Samlinger til den Danske Historie bd. 1 (Kbh. 1792) s. 97ff Amores Christiani TVti med adskillige Bilag.

Trap. Danmark 4. udg. bd. 3 (1921).

Namensregister

fehlend bzw. s. Original

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Schadendorf: Grafen Schmidegg und Segur

Schmidegg

http://www.ungarn-tourismus.at/volt-nadasdy-kastely?folderID=162431
http://www.szeporszag.hu/+N%C3%A1dasdy-kast%C3%A9ly.anblick

NÁDASDLADÁNY
NÁDASDY-SCHLOSS

Die Grafen Schmidegg erwarben 1736 den Besitz in Ladány, wo sie danach ein kleineres Schloss bauten. Das Gut kaufte von ihnen die Familie Graf Nádasdy im Jahre 1851, das Schloss wurde von Ferenc Nádasdy zwischen 1873 und 1876 in eklektischem (neugotischem) Stil umgebaut. Das Bild vom Schloss mit Türmen, Krönung und Maßwerk erinnert an die englischen Schlösser im Tudorzeitalter. Der Hauptflügel bekam eine Etage und die Nebenflügel eine erdgeschössige Bauform. nadasdykastely
Die Pläne wurden vom Architekten István Linzbauer in Budapest gemacht und die Bauausführung wurde von Nándor Hübner aus Székesfehérvár geleitet. Das Innere des Schlosses wurde sehr anspruchsvoll ausgebildet, Die Bauform der Ahnenhalle, der Bibliothek und der Kapelle, die zwischen 1880 und 1885 fertig geworden sind, sind das Werk von Alajos Hauszmann..
Die Ahnenhalle wurde mit Marmorkamin, Leuchtern aus Hammereisen und Kandelaber verziert. Die Benennung der Halle verweist darauf, daß die Porträts der Ahnen von Nádasdy im Saal hingen. Diese Bilder sind heute in der Gemäldegalerie der Ungarischen Nationalgalerie zu sehen, im Schloss findet man die genauen Reproduktionen.
Der Schlosspark wurde zwischen 1875 und 1894 unter der Leitung des Gärtners János Kálmán angelegt. Nach dem II. Weltkrieg verringerte sich die Größe seines Gebietes wesentlich. In der Mitte liegt ein kleiner Teich mit einer Insel.
Mit der Rekonstruktion vom Gebäude und dem Garten wurde schon begonnen, nach der Erneuerung wird ein kulturelles Zentrum im Gebäude funktionieren.

Das staatseigentümliche Schloss in Verwaltung der staatlichen Verwaltung für Kunstdenkmäler- unter Mitwirkung der Stiftung Nádasdy – steht unter Erneuerung, aber es kann jeden Tag in der Woche von 10 Uhr bis zum Dunkelwerden besucht werden.

Programme: Opernvorführungen im Freien

Tel.:+36 22/590-015 (Schloss)
+36 22/443-502 (Bürgermeisteramt)
+36 1/319-7463 (Nádasdy Stiftung)

Adresse: Kastálypark 1.


aus Meyerkonversationslexikon von 1888

Segur (spr. ssegühr), altfranz. Adelsfamilie aus der Landschaft Rouergue in Guienne, die, dem Protestantismus ergeben, in den Religionskriegen viel zu leiden hatte. Bemerkenswert sind:
1) Philippe Henri, Marquis von S.-Ponchat, Sohn des Graf en Henri Francois S. (1689-1751), geb. 20. Jan. 1724, stieg in den Kriegen Ludwigs XV. zum General empor, erhielt später den Oberbefehl eines Armeekorps in der Franche-Comte und unter Ludwig XVI. 1780 das Ministerium des Kriegs. In dieser Stellung schuf er die leichte Artillerie und reorganisierte den Generalstab, erließ aber eine Ordonnanz, welche dem Adel allein die Offizierstellen vorbehielt. Nachdem er 1783 zum Marschall ernannt worden war, legte er 1787 seine Ministerstelle nieder. Während der Revolution wurde er eingekerkert und verlor sein Vermögen. Er starb 8. Okt. 1801.
2) Louis Philippe, Graf von S. d’Aguesseau, Sohn des vorigen, geb. 10. Dez. 1753 zu Paris, machte als Oberst den amerikanischen Freiheitskampf mit und ging 1783 als Gesandter nach Petersburg, wo er die Gunst der Kaiserin Katharina sich erwarb. Beim Beginn der Revolution nach Frankreich zurückgerufen, wurde er Mitglied der Nationalversammlung und Marechal de Camp und ging 1792 als französischer Botschafter an den preußischen Hof.
Nach der Hinrichtung des Königs schied er aus dem Staatsdienst und lebte während der Schreckensherrschaft zurückgezogen zu Chätenay bei Sceaux. Als Früchte dieser muße erschienen das „Theatre de ‚hermitage“ (Par. 1798, 2 Bde.), eine Sammlung trefflicher Lustspiele, Und das „Tableau historique et politique de l’Europe de 1786-96, contenant l’histoire de Frederic -Guillaume II“ (das. 1800, 3 Bde.; 5.Aufl.1828). Während des Konsulats war S. Mitglied des Gesetzgebenden Körpers, dann des Staatsrats und seit 1803 des Instituts. Napoleon ernannte ihn später zum Graf en und zum Oberzeremonienmeister sowie 1813 zum Senator. Ludwig XVIII. verlieh ihm bei der ersten Restauration die Pairswürde; da S. jedoch in den Hundert Tagen wieder zu Napoleon übergetreten war, erhielt er seinen Sitz in der Pairskammer erst 1818 zurück. S. starb 27.Aug. 1830. Eine Auswahl aus seinen poetischen und geschichtlichen „(Euvres“ (darunter eine „Histoire ancienne“, „Histoire romaine“, „Histoire du Bas Empire“, 9. Aufl. 1853) erschien Paris 1824-30, 33 Bde. Interessantes enthalten auch seine „Memoires“ (Par. 1825-26, 3 Bde.; neue Ausg. 1859, 2 Bde.).
3) Ioseph Alexandre, Graf von, Bruder des vorigen, geb. 1756 zu Paris, wurde 1788 Marechal de Camp, während der Revolution aber längere Zeit eingekerkert; starb .27. Iuli 1805 in Bagneres. Er veröffentlichte zahlreiche Lustspiele, Opern und Lieder sowie „Correspondance secrete de Ninon de l’Enclos“ (Par. 1790), den Roman „La femme ja-louse“ (das. 1791) und die Schrift „Les femmes, leur condition et leur intluence dans l’ordre social etc.^. (das. 1803, 2 Bde.; neue Ausg. 1835, 2 Bde.). Sein „(Euvres diverses“ erschienen 1819.
4) Philippe Paul, Graf von, Sohn von S. 2), geb. 4. Nov. 1780, trat 1799 als gemeiner Husar in die Armee, machte Moreaus Feldzug in Bayern und MacDonalds Feldzug in Graubünden mit, ward 1802 in den Generalstab aufgenommen, trat 1805 mit Mack wegen der Übergabe von Ulm in Unterhandlung, geriet im polnisch en Feldzug in russische Gefangenschaft. aus der er durch den Tilsiter Frieden wieder befreit wurde, und erwarb sich hierauf in Spanien durch die Erstürmung der Höhen bei Somosierra den Rang eines Obersten. Nachdem er im russischen Feldzug 1812 als Brigadegeneral im Gefolge Napoleons I. gewesen, organisierte er beim Beginn des Feldzugs von 1814 das 5. Regiment der Ehrengarden und erhielt nach Napoleons Sturz von Ludwig XVIII. den Befehl über die Kavallerie, welche aus den Resten der alten Garde geschaffen worden war. Da er sich während der Hundert Tage von Napoleon als Generalstabschef des zur Deckung des Rheins beorderten Armeekorps hatte verwenden lassen, zog er sich nach der zweiten Restauration ins Privatleben zurück und schrieb seine ”Histoire de Napoleon et de la grande armee pendant 1812″ (Par. 1824, 2 Bde.; 16.Aufl.1852; deutsch von Kottenkamp, Mannh.1835 u. öfter), welche dem General Gourgaud Veranlassung zu seinem „Examen critique“ und infolgedessen zu einem Duell mit S. gab. Das Werk ist durch seine glänzende Darstellung berühmt, gibt indes vielfach ein falsches Bild der Ereignisse. 1830 ward S.. in die Akademie aufgenommen. Nach der Julirevolution trat S. wieder in den aktiven Dienst, wurde 1831 zum Generalleutnant und Pair ernannt und starb 25. Febr. 1873 in Paris. Er veröffentlichte noch :
„Histoire de Russie et de Pierre le Grand“ (Par. 1829, 2 Bde.; deutsch, Zweibr. 1829) und „Histoire de Charles VIII“ (Par. 1835,^3 Bde.; 2. Aufl. 1842), größtenteils aus dem litterarischen Nachlaß seines Vaters. Aus seinem Nachlaß erschien „Histoire etmemoires, periode de 1789 a 1848“ (Par. 1873, 8Bde.). Vgl. Taillandier, Le general Philippe de S,.. (Par. 1875).

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Riediger: Bauernhöfe und Geschlechter

Bramstedter Stellenverzeichnis
des 16. / 17. / 18. Jahrhunderts

Bad Bramstedt verfügt über das seltene Gut eines umfangreichen Stellenverzeichnisses aus dem 17. Jahrhundert, das Spuren aus dem 16. aufnimmt und bis ins 18. hineinreicht. Eine unschätzbare Quelle für den Heimatforscher und insbesondere für alle Familien-/Ahnenforscher. Hans Riediger beschreibt das in seiner Einleitung zu der Veröffentlichung von 1956 (PDF-Format).
Im Stellenverzeichnis sind (vom Pastor Galenbeck dem älteren begonnen) die Bramstedter Bauernstellen (Hufner) , Kathenstellen (Käthner) und die besitzlosen Insten aufgeführt samt der Frauen, Kinder und Paten – und zwar für Bramstedt selbst und die Dörfer des Kirchspiels. Diese reiche Quelle hat Prof. Hans Riediger im Jahre 1937 als Grundlage seiner Dissertation genommen (“
Die Bevölkerung m urholsatischen Kirchspiel Bram­stedt”, ca. 11 MB große Datei); darin sind knappe Auszüge aus dem Verzeichnis aufgeführt.

1956 hat er Dank mit der Schreibmaschine und Durchschlägen das gesamte Verzeichnis aus der deutschen Handschrift (Sütterlin) in Maschinenschrift gebracht – eine unendlich mühevolle Arbeit, für die großer Dank gilt.

Daneben hat er in diversen Archiven und in Gesprächen mit Familien riesiges Material zu allen Stellen gesammelt und in den 80er Jahren mit dankenswerter Unterstützung des Bad Bramstedter Verlegers Frerk Brodersen zwei Buchbände unter dem Namen “Bauernhöfe und Geschlechter” (Neu in 2008: Band I – 30 MB – und Neu in 2008: Band II – 35 MB -)1) herausgebracht, die mehrere Dörfer vom Stellenverzeichnis bis in die Neuzeit Hof für Hof fortführen.
Band I behandelt die Dörfer Fuhlendorf, Föhrden-Barl und Wiemersdorf, Band II Armstedt, Borstel und Hardebek. (Sehr große Dateien beim Download, durchsuchbares pdf-Format). Der Download lohnt asich für jeden, der hier seine Vorfahren weiß oder vermutet.

Leider verstarb Frerk Brodersen früh und seine Nachfolger hatten kein Sinn für die Fortsetzung des Projektes und so unterblieb bislang die Veröffentlichung des Materials für Bramstedt selbst und z.B. Hitzhusen.

Als kleinen Ersatz für ein solches Buch habe ich nun das 1956 veröffentlichte Manusskript für Bramstedt in der Universitätsbibliothek in Kiel kopiert, zuhause eingescannt und die Scans verarbeitet und kann den gesamten Text nun hier als PDF-Datei anbieten: Bramstedter Stellenverzeichnis (für Bramstedt); und nun auch noch für Bimöhlen, Hitzhusen.und Brokstedt.

Einen knapperen Text habe ich vor geraumer Zeit im Nachlaß Hans-Hinrich Harbeck gefunden. Auch der sei der Vollständigkeit halber hier veröffentlicht.

1) In diesem Jahr 2008 konnte ich mit Hilfe des Bad Bramstedter Druckers und Verlegers Hartmuth Böttcher die beiden Bände Riedigers einscannen lassen. Ich habe sie sodann über eine Texterkennung laufen lassen und so pdf-Dateien erzeugt, in denen nun nach Familiennamen etc. gesucht werden kann. Die Formatierung ist noch verbesserungsbedürftig – aber das lässt sich noch nachholen. Die Daten sind nicht zwischen Büchern und Scan Korrektur gelesen worden.
Damit werden die Arbeiten Riedigers noch wertvoller, als sie es in der gedruckten Form schon sind.
Die beiden Söhnen Hans Riedigers, Carsten und Henning, gaben mir freundlicher Weise die Genehmigung, die Arbeit ihres Vaters im Internet zu veröffentlichen.

html Version der Buchdateien für Suchmaschinen Band I und Band II.

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Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holst. Geschichte, Inhalte

Die Universität Fordham, New York, hat umfangreiche Zusammenfassung / Inhaltsangaben viele deutschspsachiger historischer Journale, Dissaértationen etc.  erstellt. Eine wunderbare Übersicht (wenn auch nicht mehr ganz aktuell) für alle Heimtforscher.  http://legacy.fordham.edu/mvst/magazinestacks/z.html

Für die Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (ZSHG) sind das diese Links:

vollständig / complete
ZSHG 1, 1870–20, 1890 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)
ZSHG 21, 1891–40, 1910 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)
ZSHG 41, 1911–60, 1931 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)
ZSHG 61, 1933–80, 1956 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)
ZSHG 81, 1957–100, 1975 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)
ZSHG 101, 1976–120, 1995 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)
ZSHG 121, 1996–129, 2004 (bearbeitet von / entered by Claus-Hinrich Offen / Lübeck)

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