Die Besitzer des Bramstedter Gutes / Schlosses
Die Eigentümer des Hofes / Gutes Bramstedt werden hier in kurzer tabellarischer Form zusammengestellt. Soweit mehr zu den einzelnen Personen an Literatur oder Nachrichten vorhanden ist, führt ein Link dorthin.
Die Geschichte des Gutes selbst hat W. Prange sehr ausführlich schon 1966 dargestellt.
Die Seite ist noch in Arbeit
genannt 1479
Marquard Tiessen
Großbauer; Quelle: Prange
genannt vor 1500
Hinrich Tiessen
Großbauer; Quelle: Prange
1500/12 – 1538
Dirick Vaget / Dirick von Bramstedt
1. oo Anna Tiessen (+ vor 1537)
2. oo Elisabeth Koep aus Hamburg (Vater Johann Koep) [andere Schreibweisen nach Percy Schramm: Koop, Kopes, Copius]
Er gehörte als Dirick von Bramstedt zu den Hauptleuten im Heer des dän. Königs Christian II. Ab ca. 1516 ist der Besitz in Bramstedt wohl als (adeliges) Gut zu bezeichnen durch Verleihung entsprechender Privilegien und Herrschaftsrechte durch König Christian I.. Dirick besaß mind 12 1/2 Hufen und 5 Kathen; sowie 2 1/2 Hufen strittig zwischen Vaget u. Tiessen Erben. – Quelle: Prange
Er war zudem für mehrere Jahre königlicher Vogt auf Island.
Nach ihm ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (Vagetweg)
1538/40
Elisabeth Vaget geb. Koep
zu ihr bzw. der Familie gibt es einen sehr interessanten Beitrag bei Axel Scheel (auf norwegisch).
1540 – 1571/2
Caspar Fuchs (+ 1571/2)
oo 1540 Witwe Elisabeth Vaget
Fuchs war als Sekretär (und Kanzler) für den König Friedrich I. und Christian III. tätig. Er arrondiert den Bramstedter Besitz im Flecken und baut sich einen Herrschaftssitz (das ursprüngliche Schloß?)
Während seiner Zeit gehen vier Hufen als Erbe an Tiessen’s Söhne. Fuchs bekommt zwei weitere Hufen und 1 Kate sowie die Mühle zu Campen.
Nach ihm ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (Caspar-Fuchs-Weg)
zu ihm bzw. der Familie gibt es einen sehr interessanten Beitrag bei Axel Scheel (auf norwegisch).
1571/2 – 1575
Elisabeth Fuchs (Tochter)
Die Mühle zu Campen geht wieder vom Besitz ab, da nur Caspar Fuchs zur Nutzung berechtigt war.
~ 1575 – 1604
Gerhard Steding (aus bremischem Adel*) und Vizekanzler für Holstein-Gottorp)
oo ~1575 Elisabeth Fuchs
*) das Wappen der Familie Steding auf dem Epitaph der Tochter +1586 in der Bramstedter Kirche ist identisch mit Wappen, die für einige Stedings in Bremen genannt werden.
Vater: Gerd Steding † 9.3.1565 ; Mutter: Gesche geb. Trupe * 5.8.1500 † 9.6.1572
oo Juli 1519
Kinder:
Arend, Ratsherr 30.8.1548, + ledig 1554
Carsten, Bürgermeister, + 1597 nach zwei Ehen
Gerd Rat in Holstein
Quelle: http://die-maus-bremen.info/fileadmin/db_query/einwohner_vor_1650/index.php?id=einzeltext&ia=16643
Steding erhöht den Druck auf die ehemals freien Bauern, die durch die vom König verliehenen Privilegien quasi zu Leibeigenen wurden und stellt Forderungen an Dienste und Abgaben ähnlich denen auf anderen adeligen Gütern.
Nach ihm ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (Stedingweg)
Ein weiterer Sohn ist evtl.: In “Matrikel Schleswiger Studenten 1517-1864”, Achelis, Nachtrag Helk 1991: Steding, Casparus, Holsatus, Herborn 25.3.1604 (Stb. Kuriander)
Caspar nach dem 1. Ehemann der Mutter
zu ihm bzw. der Familie gibt es einen sehr interessanten Beitrag bei Axel Scheel (auf norwegisch).
1604 – 1611
Witwe Elisabeth Steding (+ 1636)
1611 – 1631
Sohn Arnd Steding (+ 1635)
oo Margarethe v. Stralendorf (Witwe aus Hamburg)
Quelle: Prange
Kauft von seiner Mutter für 6.300 Thlr. Nach einem Prozeß musste er seine Miterben auszahlen; geriet in Not; starb kurz darauf in Magdeburg
Wohnhaus und Scheune bei Brand 1628 in Feuer aufgegangen; er verkauft 1631 an König Christian IV. für 19.000 Rthlr.
1631 – 1633
Christian IV., König von Dänemark
erwirbt das Gut von den Stedings ( 11 Hufen, 25 Katen; aber mehrere Hufen waren mit fremden Lasten belegt ) und arrondiert es.
Sanierung zahlreicher Gebäude
Nach ihm ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (König-Christian-Str. )
1633 – 1648
Wiebeke Kruse, Gefährtin Königs Christian IV.
* um 1608 in Puls/Holstein † 4.1648 Kopenhagen
Portrait/Darstellung in einem Amulett im Schloss Rosenborg (Authenzität?)
o-o 1629 Christian IV.
Kinder:
Elisabeth Sophie * 1633 in Bramstedt (?) + 20.1.1654 beerd. 16.3.1654 in Kiel, St.Nikolai-Kirche
Ulrich Christian * 7.4.1630 Ibstrup oder Jägersborg/DK + 11.12.1658 bei Kopenhagen an Erschöpfung im Kampf (beschrieben in dem Roman “Frau Marie Grubbe”)
Er bekam von seinem Vater das Gut Ulriksholm auf Fünen geschenkt, dass nach seinem Tod an die Erben seiner Schwester fiel. Um den Verkauf bzw. der Begleichung des Kaufpreis gab es einen jahrelangen Rechtsstreit durch alle Instanzen.
1633 Schenkung durch den König an Wiebeke, der gleichzeitig adelige Hoheitsrechte über die Untertanen verleiht. Diese werden jedoch weitgehend durch jährliche Barzahlungen abgelöst.
Nach Arrondierung und Zusammenlegung jetzt 18 Hufen, 29 Katen, die Bramstedter Mühle und Gayen; Sanierung der Gebäude u.a. mit Material aus der geschliffenen Festung Krempe. Neubau/Erneuerung des Portalhauses 1647.
als Verwalter eingesetzt:
Jürgen Kruse + 1638; verh. mit Engell
Wwe. Engell heiratet 1641 Johan Freimoth (Freimuth) der 1649 stirbt
Jürgen Kruse dürfte ein Verwandter der Wiebeke Kruse sein. Er könnte aus Weddelbrook zu stammen (s. Riediger).
Quelle: Riediger, Stellenverzeichnis
Nach ihr ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (Wiebeke-Kruse-Str. )
1649 – 1673
Tochter Elisabeth Sophie Gyldenlöve
(* 1633; +20.1.1654; begr. 16.3.1654 in Kiel St. Nikolai Kirche)
oo 18.6.1648
Generalmajor Claus v. Ahlefeldt (* 2.9.1614 Gelting; † …1.1674 Kiel?) Amtmann in Trondheim/Norw. 1662
1. Heirat:
Catharina von Qualen, * 1610 Flensburg +1639 Lübeck (Tochter des Otto von Qualen und der Dorothea von Rantzau)
1 Kind.
2. Heirat: 18.6.1648 mit Elisabeth Sophie Gyldenlöve * 1633 Bramstedt + 20.1.1654 (Tochter der Christian IV. und der Vibeke Kruse)
1 Tochter
3. Heirat am 1.3.1655 mit Anna Hedwig Buchwald *4.1.1629 in Schierensee + 14.12.1695 Klein Nordsee (Tochter des Daniel von Buchwald und der Margarethe von Ahlefeldt)
6 Kinder
Ahlefeldt (Gutsbesitzer auch auf anderen Gütern) verlangt wieder Hofdienste von seinen Untertanen und setzt eigene Jurisdiktion durch wie auf adeligen Gütern üblich.
Claus von Ahlefeldt, geb. 2.9.1614 in Gelting/Ostsee
gest. Jan 1674 in Kiel?; bestattet am 6.5.1674 in St.Nikolai-Kirche in Kiel
Vater: Carl von Ahlefeldt *30.11.1576 in Gelting; (Sohn des Claus von Ahlefeldt und der Magdalene zu Rantzau)
Mutter: Beate von Rantzau geb. ca. 1590 in Bothkamp, Plön + 1657 Husum (Tochter Breide von Rantzau und Öllegard von Qualen)
Verwalter ab 1649:
Christoffer Röpstorf (* ca. 1615 – +1665) aus dem mecklenb.-dänischen Geschlecht Röpstorff
Vater: Frederik Röpsdorff Mutter: Sophie von Ahlefeldt
oo mit Elsebe (Elisabeth) Roepstorff geb. Schröder (Vater: Hans Schröder * ca. 1580 + 30.6.1643 in Lojtgaard/Schwansen; Angaben aus Finn Holbeks Homepage
Christoffers Mutter Sophie von Ahlefeldt ist eine Schwester zu Claus von Ahlefeldt.
Kinder:
+ | 1. Borchard de Roepstorff, d. eft. 1671 |
+ | 2. Claus Ulrich de Roepstorff, f. 11 okt. 1653, Bramstedt, Schleswig-Holstein, Deutschland , d. 12 aug. 1704, Höchstädt, Bayern, Deutschland (Alder 50 år) |
+ | 3. Johan Christoph de Roepstorff, f. 1659, Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland , d. 1731, Sønderborg Købstad, Als Sønder, Sønderborg, Danmark (Alder 72 år) |
Quelle: Riediger, Stellenverzeichnis Ferner ist er ein Bruder zu Helvig Roepstorff, die 1632 in zweiter Ehe mit Frederik von Ahlefeldt auf Seester(mühe) verheiratet ist.
Bei der Taufe der Anna Dorothea Vennighusen 1667 wird als Patin genannt “Fraw Generallin Anna Hedewig von Ahlefeldt”
Verwalter ab 1665 (?):
evtl. Nachfolger ist ab 1665 Röpstorffs Schwiegersohn Monsieur Johannis Vennighusen. (wohl identisch mit dem späteren Kirchenrat an der Petrikirche in Lübeck Joh. Venninghausen.) oo mit Margarete Hedwig von Roepstorff.
Bei der Geburt dessen Kindes Ellsebe Agnes *) in 1668 treten als Paten u.a. Cornelius de Hertoge und Anthony Vennighusen auf.
*) s.a. https://archive.org/details/monatsblattdesh00adlgoog/page/n268?q=venninghusen
Es wird sich bei Hertoge um denjenigen handeln, den Jürgen Fuhlendorf in seiner Chronik als “Geldteinnehmer … nahmens Cornely Härtog, König-Märkischer Factor” bezeichnet.
Cornelius de Hertoghe wird ab 1669 bis 1677 als Besitzer des Hofes Ottenbüttel genannt (s. Chronik der Kirchspiels Hohenaspe, H. Hansen, 1895)
Die Hochzeit Venni(n)husen war laut http://nermo.org/slekt/d0054/g0000032.html#I63574 1666 in Bramstedt.
In “Matrikel Schleswiger Studenten 1517-1864”, Achelis, Nachtrag Helk 1991:
2901. Johannes Venninghausen, Holsatus, Auch dep. Helmstedt 1.6.1661 (Pfanninghusen), ebd. 29.3.1662 (Fenninghausen).
Der Name Venninghausen taucht im Internet auf bei http://home.foni.net/~adelsforschung1/luebeck.htm (Venninghausen, Christoph, Domherr seit 10.April 1686, resigniert 1692); und ferner kommt der Name vor bei http://runeberg.org/dbl/8/0509.html mit Elisabeth Hedevig Johannsen geb.. Venninghausen, die 1712 einen Sohn zur Welt bringt. Schließlich noch bei http://www.fehmarn-genealogy.com/the_clergymen_of_burg.htm ein Joh. Wilh. Venninghausen, *6.12.1705 Burg/Fehmarn, Diacon 1731, Archidiacon 1737, +16.6.1751
Quelle: Riediger, Stellenverzeichnis
Als Verwalter folgt dem Johannis Vennighusen folgt 1670 Clauß von Örtzen, der 1669 die Tochter der Elisabeth Sophie Gyldenlöve geheiratet hat
1673 – 1693
Tochter Christine Sophie Amalie Ahlefeldt (1650 -1729)
1) oo 1669 Rittmeister Claus v. Örtzen aus Mecklenburg * 25.10.1638 + 3.1.1694 (Epitaph in der Kirche zu Kavelsdorf/Meck.) Herr auf Rederank und Scharfstorff (o|o 1682)
von Oertzen ist in zweiter Ehe verheiratet mit Hedevig Ahlefeldt * 20.4.1659 Fresenburg + 1701 (deren 3. Ehe; beide Männer vorher sind verstorben) Vater: Kai von Ahlefeldt auf Aschau
2) oo 1683 Oberstleutnant Johann Gottfried Frhr. v. Kielmannsegg aus Österreich – in dänischen Diensten – (+ 22.5.1724 in Inzersdorf) (o|o 1695)
aus der Familienchronik Kielmannsegg, (1872) Seite 52:
Wir wenden uns hiermit zu den Kindern des Heinrich Gottfried, dessen ältester Sohn der in Spanien geborene 58 Johann Gottfried war, welcher dort Kriegsdienste nahm und das Fähnrichspatent erhielt und endlich 1683 als Hauptmann diesen Dienst mit dem seines eigentlichen österreichischen-Heimatslandes vertauschte.1) Im darauffolgenden Jahre
stellte er an den Hof-Kriegsrath die Bitte um Uebersetzung zur Artilleriewaffe, welches Gesuch jedoch nicht berücksichtigt wurde, in Folge dessen er den kaiserlichen Dienst verliess und sich nach Dänemark begab.2) Etwa ein Decenniimi hielt dieser einigermassen unruhige Geist dortlands in der Major- und Oberstlieutenant- Charge aus, während welcher Zeit er Gelegenheit hatte, Freundschaftsbeziehungen mit den holsteinischen Freiherren von Kielmansegg anzuknüpfen und zu pflegen. Etwa 1695 kehrte er dann nach Wien zurück, woselbst er sich am 2. October 1696 mit Anna Maria Franziska Huss von Floran vermählte 3) und auf diese Weise der Schwager seines Oheims, des Land-Unterjägermeisters, wurde.
Besonders aus dem Grunde, weil er 1703 laut eines im k. k. KJriegs- Archiv befindlichen Gesuches um eine Hof-Kriegsrathsstelle — zwar vergeblich — petitionirte, erscheint es wahrscheinlich, dass er wiederum im kaiserlichen Heere activ geworden war, ohne jedoch einen hohem Grad als den eines Oberstlieutenants zu erreichen. Jedenfalls dauerte dieses
Activitätsverhältniss nur kurze Zeit, denn wir sehen ihn in spätem Jahren sich fast ausschliesslich den Privatangelegenheiten seiner Familie widmen, wie er denn auch seit dem Tode seines Oheims und Schwagers, des Land -Unterjägermeisters, die Vormundschaft über dessen minorenne Kinder führte.
Er erschien bei den von den Ständen Oesterreichs unter der Enns am 22, September 1705 dem Kaiser Joseph I. und am 8. November 1712 dem Kaiser Karl VL als Erzherzog von Oesterreich geleisteten Erbhuldignng und nicht minder auf dem ausserordentlichen niederosterreichischen Landtage am 22, April 1720 unter den Herrenstands-Mitgliedern.
Auch ward er, wie bereits früher erwähnt, am 27. August 17 10 mit seinem Vetter Heinrich Friedrich Ferdinand in das oberosterreichische Herrenstands-Gremium eingeführt.
Nachdem er am 13. März 1720 sein Testament4) errichtet hatte, welches seine Gemahlin zur Universalerbin einsetzte, starb er am 22, Mai 1724 zu Inzersdorf am Wienerberge,
dem Gute seiner Frau. Seine Leiche wurde zwei Tage darauf nach Wien gebracht und mit dem üblichen Gepränge in der kaiserlichen Pfarrkirche bei St. -Michael in der Grruft vor
dem Altare der von seinem Oheim geschenkten Mutter Gottes von Candia beigesetzt.5)
Seine Gemahlin verstarb zu Inzersdorf erst am 9. October 1755 und hinterliess, da ihre Ehe kinderlos gewesen war, ihr gesammtes Vermögen, mit Einschluss des von ihrem Manne ererbten, laut ihres Testaments vom 16. Februar 17466) dem Sohne ihrer zweiten Schwester, Joseph Ferdinand Grrafen Khuen von Belasy. Auf diese Weise ward ein grosser Theil Kielmansegg’schen Vermögens der Familie entzogen.
Die zwei Jüngern Brüder des Johann Gottfried, deren Namen uns nicht einmal bekannt sind, haben als Offiziere in ungarischen Regimentern gedient und während der Zeit
der zweiten Belagerung Wiens durch die Türken, wahrscheinlich unter dem Commando ihres Vaters, bei Leopoldstadt ihr Leben im Kampfe gelassen.
1) Hauptmanns -Patent im k. k. Kriegs -Archiv zu Wien sub März 1683, Z.: 2186 „Bestallung“.
2) Deshalb rechnet ihn auch Gauhe irrthümlicher Weise zu den holsteinischen
Freiherren von Kielmansegg.
3) Trauungsprotokolle der Hauptpfarre St. -Stephan zu Wien, Tom. XXXIII,
Fol. 166.
4) Original im k. k. Landesgerichts -Archiv zu Wien sub No. 129 L. M. A. lit K.
5) Wiener Diarium von 1724 No. 43.
6) Original im k. k. Landesgerichts – Archiv in Wien sub No. 176 L. M. A.
***
In der Familienchronik wird andererseits gesagt (S. 103 Fußnote), dass Friedrich Christian (* 1.2.1638 ) der Ehemann zu Christine Sophie gewesen sei und dieser das Gut dann schnell an seinen älteren Bruder Hans Heinrich – auch Johann Heinrich genannt – (* 29.9.1636 – † 2.6.1686) veräußert habe.
Beides sind Söhne des sehr bedeutenden und mächtigen Mannes am Gottorfer Hof Graf Johann Adolf von Kielmann. (s.a. www.wikipedia.de)., der wiederum ein Nachfahre eines Kielmannsegg ist, der um 1530 aus Östereich nach Itzehoe kam (Reformation).
In der Familienchronik auf S. 110 wird dann jedoch als Ehegattin (oo 1666) des Friedrich Christian eine Maria Elisabeth Ahlefeldt (* 1643-1709; V: Nikolaus auf Gelting, M: Anna Hedwig von Rantzau) genannt; – das passt nicht .. hier verwechselt der Author offenbar Claus (*1610) und ‚unseren‘ Claus (*1614), die allerdings Cousins sind.
[Die Familienchronik gibt es in einer neueren Fassung aus 1910, die ich noch zu sichten habe.//8.12.2019]
***
In der 4. Ausgabe 2. Band der „UDGIVET AF SAMFUNDET FOR DANSK-NORSK GENEALOGI OG PERSONALHISTORIE“ trägt Louis Bobé zu der Familie Kielmannsegg vor und berichtet zu „Johon Gottfried Freiher Kielman v. Kielmansegg, Sohn des oben erwähnten Gottfried Heinrich. Nachdem im März 1683 als Hauptmann aus kaiserlichen Diensten entlassen wurde, trat er am 2. Mai 1691 in die dänische Armee als Oberstleutnant der Infanterie ein.
Um 1684 1) heiratete er Christine Sophie Amalie Ahlefeldt, einzige Tochter des Feldmarschalls Claus Ahlefeldt auf Bramstedt und Klein Nordsee aus seiner Ehe mit Elisabeth Sophie Gyldenlove 2) Sie wurde 1650 geboren, erbte 1660 von ihrem Mutterbruder Ulrik Christian Gyldenløve Ulriksholm, heiratete 1669 den Rittmeister und späteren Oberst Claus v. Oertzen zu Rederank, geb. 25. Oktober 1638 in Mecklenburg, verstorben 3. Januar 1694 (in zweiter Ehe verheiratet mit Hedvig Ahlefeldt, Tochter von Kaj A. zu Aschau) 3).
Die erste Ehe wurde 1682 aufgehoben. Kielmansegg verkaufte 1696 das von ihm und seiner Frau geerbte Gut Bramstedt, die er verlassen hat.
Seine Frau trat 1699 zum katholischen Glauben über, wurde am 9. September 1701 vom Kaiser in den böhmischen Adel aufgenommen und kaufte das Gut Slavutin im Haurzimer Kreis. Sie heiratete in 3. Ehe den russische General-Major Johan Carl v. Diede zum Fürstenstein *) und starb zu Beginn des Jahres 1729.
Kielmannsegg heiratete am 2. Oktober 1696 Anna Marie Franziska Huss von Floran zu Inzersdorf (Wienerberg), wo er am 22. Mai 1724 starb, begraben in der St. Michaeliskirche in Wien. Der Vater von Johan Gotfried soll ungefähr 1650 einen Familienbund mit dem Gottorfer Präsidenten Johan Adolf Kielmansegg geschlossen haben, nach dem sie sich gegenseitig ihre Verwandtschaft anerkannten. (Gauhes Adelslexicon I; 753).
1) Hans Friedrich Greve gegen Chienburg gibt am 22. Mai 1684 in Hamburg heraus, dass er das Gerücht von Baron Kielmanseggs und Frau Oberstin Oertzens Hochzeit nicht verbreitet hat und auch nicht anwesend war. (Dort Kielmänner Act).
2) Pfeffinger’s Stammtafel der Familie Ahlefeldt im Wolfenbüttel-Archiv. Pers. Tidskr. 2. R. II, 126. Familien Papier bei Graf Schmiedegg Besitz in Gmunden.
3) Lisch, Gesch. d. Familie v. Oertzen V, Inl. Registr. 1680, 480. Geh. Registratur 1691, 426. Breve til Conrad Reventlow 1701, K— Z.
*) [Anmerkung Schadendorf 2019:] Hier irrt Bobé, Dieden kommt nicht aus dem Geschlecht Diede zum Fürstenstein, sondern aus den Niederlanden als Herr zu Hurwenen
***
Johann Gottfried Kielmannsegg erwirbt (als Strohmann für den dän. Oberrentmeister) den königl. Schuldschein für den Flecken Bramstedt und verlangt nach Hand- und Spanndiensten. Dies löst den „Freiheitskampf der Bramstedter Bauern“ unter Jürgen Fuhlendorf aus.
Christine Sophie lebte nach Verkauf des Gutes an verschiedenen Orten (Scharfstorf?; Slavetin?) und starb in der Mühle. (* 1729, ebenda)
3) oo russischer Generalmajor Johann Karl Frhr. Diede(n) zum Fürstenstein (+ 1712)
*** noch weiter zu erforschen ***
Anmerkung Jan-Uwe Schadendorf 6.12.2019: Bei Diede dürfte es sich in den bisherigen Darstellungen um eine Verwechselung handeln. Der russ. Generalmajor ist Johan Carel van Dieden, Herr auf Hurwenen (NL) und gehört nicht zu den Diede zum Fürstenstein. Für das Datum seines angeblichen Todes 1712 (geni.com) fehlt mir ein Beleg.
Johan Carel und Christine Sophie werden bereits 1701/1703 in Böhmen als Besitzer/Verwalter des Gutes Slavétin genannt: https://cs.wikipedia.org/wiki/Řísnice]s.a. https://cs.m.wikipedia.org/wiki/Řísnice
zudem tritt J. Carel von Dieden im Prozess um den nachlass des Christian Ulrich Güldenlöw auf; s. u.a. Seite 80 in diesem Prozessbericht https://books.google.de/books?id=SPdWAAAAcAAJ
dort wird er als Herr zu Hurwenen aufgeführt.
Über diesen gibt es eine längere Abhandlung von Anthonie Paul Schilfgaarde, die mir leider noch nicht zugänglich geworden ist.
https://www.bibliotheek.nl/catalogus/titel.267942230.html/johan-carel-van-dieden-heer-van-hurwenen-en-generaal-in-russische/
1693 – 1695
Ehemann Johann Gottfried Frhr. v. Kielmannsegg (* + 22.5.1724)
Übertragung ohne Mühle und Gayen, die nur bei leiblichen Erben Wiebeke Kruses bleiben dürfen.
Kauf wurde zurückgewickelt, als der Mann seine Frau verließ; Ehe wurde annulliert.
1695 – 1696
Christine Sophie Amalie Kielmannsegg geb. Ahlefeldt gesch. von Oertzen (1650 -1729)
Sie heiratet ein drittes Mal unter dem Namen von Dieden. Die Tochter aus erster Ehe, Charlotte Friederike von Oertzen, heiratet einen Thomas von Schmidegg und geht nach Österreich-Ungarn, offenbar samt Familiennachlass, da sich im Besitz dieser Linie (heutige Nachfahren tragen den Namen Segur-Cabanac in Salzburg) Bilder der Familie aus dem 17. Jahrhundert befinden.Quellen:
Personalhistorisk tidsskrift, Fjerde Raekke, 2. Bind, Kopenhagen 1899
Sie lebt zuletzt auf der Bramstedter Mühle, wo sie verstirbt. Beisetzung erfolgt in der Famliengruft in der Bramstedter Kirche direkt am Altar.
Wikipedia: https://cs.m.wikipedia.org/wiki/Řísnice
Nachtrag 5.12.2019:
In der dänischen Literatur ist vermerkt, dass Christine Sophie im Jahr 1701 zum katholischen Glauben konvertiert sei, vom Kaiser (zum Dank für den Religionswechsel?) am 9.9.1701 in den böhmischen Adelsstand erhoben wurde. Sie erwirbt (vom Kauferlös für Bramstedt?) ein Gut in Böhmen (Slavetin / Slawutin) und heiratet den russ. Generalmajor Johan Karl von Dieden zum Fürstenstein. Dieser führte offenbar auf dem Gut in Böhmen ein schreckliches Regiment, so dass er 1703 angeklagt und festgenommen wurde. [dazu bedarf es noch weiterer Nachforschungen].
Besitzer im Jahre genannt bzw. von – bis |
Name |
ungefährer Umfang des Besitzes |
Bemerkungen |
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1696 – 1697 |
Johann Hugo v. Lente, Vizekanzler der Glückstädter Regierung; (Grab in der Domkirche in Lübeck?) | Kauf wird ebenfalls untersagt / zurückgewickelt. Er kauft sodann Gut Fresenburg bei Oldesloe | ||
1698 – 1751 |
Johann Ernst Baron von Grothe, Oberstleutnant und hessen – kasselscher Oberberghauptmann (+ 1725) und Frau Anna von Grothen geb. von Bülow (Die Mühle und Gayen bleiben bei Christine Sophie Amalie; sie verstirbt 1729 auf der Mühle; Ihre Tochter Charlotte aus der Ehe mit von Oertzen heiratet den Reichsgrafen Thomas Theodor von Schmi(e)degg (aus ungarischem Adel)) |
Kauft unbesehen. Beurkundung in Wetzlar. Er fühlt sich getäuscht über den Zustand und klagt mit der Verkäuferin. Dem Gut geht es schlecht. Mehrere Hufen sind nicht besetzt. Die Witwe soll die Untertanen mit großer Härte behandelt haben, so dass viele Bauern Hof und Häuser verließen. |
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1706 |
Magnus v. Wedderkop, gottorfischer Geheimer Ratspräsident und Minister (* 26.10.1637 Husum + 16.1.1721 Hamburg); Amtmann von Tremsbüttel | Kauf vom König untersagt | ||
1743 oder 1751 |
Friedrich Wilhelm Freiherr von Printzen * 1719+ 1773, Herr auf Karow, königl. preuss. geheimer Kriegsrat, und Ritter des Heiligen Hubert-Ordens (Sohn des ranghohen preussischen Oberhofmarschalls Marquard Ludwig v. Printzen) oo ?? | (die Jahreszahl 1743 wird bei Schröder / Biernatzki genannt)
Biographie Marquard Ludwig von Printzen
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1750/1 |
Hans Friedrich Gotsch, Marx Schümann, Grobschmied Albert Bartels;Bürger aus Bramstedt |
Drei Bramstedter Bürger kaufen. Kauf scheitert durch Tod der Baronesse von Grote. Die Käufer werden von Stolberg abgefunden. | ||
1751 – 1756 |
Graf Christian Günther zu Stolberg (* 9.7.1714 in Stolberg; + 22.6.1765 in Aachen), Amtmann des Kreises Segeberg – seit 1744 in Bramstedt –Nach ihm ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (Graf-Stolberg-Str.)
Mehr Infos: http://www.grafschaft-stolberg.de |
Er verkaufte schon über ein kleines “Verkaufsexposee” | ||
1756 – 1774 |
Regierungsadvokatus Marcus Nicolaus Holst (Obergerichtsadvocat) | Quelle: Schröder/Biernatzki | ||
1774 – 1796 |
Justizrat Ferdinand Otto Vollrath Lawätz
Herkunft des F.O.V.L.: (s. www.nd-gen.de) Vater: Hinrich Frantz Lawaetz, # Eck in St. Nikolai 28.12.1762, bis 1723 Schreiber des |
kauft für 25.000 Thlr. | Er sichert sehr viele Archivalien und scheibt sie ins Reine. Er setzt sich für die Abschaffung der Leibeigenschaft ein. Er pflanzt die erste Allee vor dem Schloß. | |
1796 – 1840 |
Prof. Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer | kauft für 40.000 Thlr. | Schriftsteller, Archivar, Weggefährte einiger Dichter und Denker der Zeit (u.a. Schiller) Biograph des großen Schauspielers F.L.Schröder. Grabmal vor der Kirche |
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1840 – 1842 |
Prof. Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer Erben | |||
1842 – 1846 |
Landdrost von Lütken / Lütcken
Bei Internetrecherchen fand ich diesen Namen und diese Titulierung im Emsland und mit anderer Titulierung (Cabinettsrath) bei Stade 1854 ist eine Ordensverleihung verzeichnet in Hof- und Staatskalender für das Königreich Hannover 1863 |
kauft für 48.000 Thlr. | ||
1846 – 1857 |
Ludwig Graf von Kielmannsegge aus Wunstorf, Hannover (* 27.7.1798 + 19.7.1873 in Cappenburg) oo 1827 mit Therese Marianne Magdalene vom und zum Stein, Baronin von Nassau (*3.5.1803 + 1.1.1863 in Cappenburg) ( Tochter des berühmten Freiherrn vom Stein) | Er läßt das Gut durch Paustian verwalten. Zur Indentitätsfrage fand ich: 1865 unter den abgegangenen Koeniglichen Hof- und Civil-Dienern Graf Georg Friedrich Ludwig von Kielmannsegge, Geheimer Legations-Rath, Kammerherr, Major (Hof- und Staatshandbuch fuer das Königreich Hannover auf das Jahr 1818- 1865 |
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1846 | Eduard Graf von Kielmannsegg (*15.02.1804 Hannover – 6.3.1879 Blumenau) | ob er von 1846 an oder zunächst sein Vater Ludwig Eigentümer war, ist mir nicht klar. Laut Familienchronik (S. 103/4) war er 1846 der Eigentümer. Da er die Chronik verfasst hat, muss er es wissen. | ||
1857/1863 – 1904 |
Nicolaus F. Paustian (*1825 – +1920) verheiratet mit Metta W. Wichmann, Tochter des Mühlenpächters in BramstedtNach ihm ist eine Straße in Bad Bramstedt benannt (Paustianring)
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er hatte zuvor schon Gayen und die Mühle gekauft und vereinigt so wieder große Teile des W. Kruseschen Besitzes | ||
1873 |
Bramstedter Sparkasse | |||
1874 |
Aufhebung des adeligen Gutsbezirkes und Zusammenlegung mit dem Flecken | |||
1904 – 1925 |
Georg Meyer aus Sievershütten | |||
1925 – 1965 |
Gärtnermeister Kurt Meyer | |||
1965 |
Stadt Bad Bramstedt |