Neumann: Vom Gut Bramstedt 1755

aus Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Segeberg, 1972, S. 63

Otto Neumann, Itzehoe:

Vom Gut Bramstedt 1755

Graf Christian Günther zu Stolberg, Schwager des Reichsgrafen Friedrich zu Rantzau auf Breitenburg, Vater der beiden Dichter Gebrüder Stolberg, verkaufte 1755 das Gut Bramstedt. Für diesen Kauf hatte auch der Baron von Meurer auf Krummendiek Interesse. Er ließ sich darum die genauen Angaben über das Gut zusenden. Diese Auskünfte liegen noch heute in dem Krummendieker Gutsarchiv:

„Das ganze Gut, so für 18 Pflüge contribuiert, ist der gemeinschaftlichen Jurisdiktion unterworfen. Es gehört dahin: Das Dorf Weddelbrok ganz, wobei ein wüster Hof, so den Bauern gehört, 2 Hufen in Wiemers-torff, 2 1/2 Hufen in Hagen, 1 Hufe in Borstel, 7 1/2 Hufen in Hitzleben, worunter eine Wiese, die verheuert, 14 Wohnstellen im Flecken Bramstedt, ein ziemlicher Fischteich bei Weddelbrok, eine Schäferei mit 300 Stück, eine Holländerei nicht sonderlich mit kaum 40 Stück, 4 Schläge zum Ackerbau, eine Holzung, aus dem Weddelbroker für 5 000 Rthr. verkauft, Fischgerechtigkeit in der Bramau. Die Hufner bezahlen die Contribution. Zur Bestellung des Ackerbaues müssen 12 Pferde auf dem Hof gehalten werden. Doch müssen in der Pflug- und Erntezeit die Untertanen einige wenige Tage Dienste leisten. Das Torhaus, so 2 Etagen, sind 113 Fuß lange Brandmauer aufgeführt worden, ist in sehr gutem Stande und könnte wegen der darin befindlichen großen Räume um geringe Kosten wohnbar gemacht werden.“

Als andere Hebungen werden angegeben: Aalwehr 4 Rthr., Jagd 30 Rthr., Weichholz 40 Rthr., Insten 10 Rthr., 20 Tonnen Heuer 33 Rthr., Schäferei 100 Rthr., Holländerei 120 Rthr., Korn 500 Rthr. Als Vergleich möge angegeben werden, daß eine Kuh damals ca. 15 bis 17 Rthr. kostete.

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