Wengel: Claus von Ahlefeldt, Gelting von 1614 – 1674

Claus von Ahlefeldt, a.d.H. Gelting von 1614 – 1674.

Hans-Peter Wengel (Stadtarchivar in Kappeln)

Die Aufschrift auf dem Bild lautet: "Claus v. Ahlefeldt, Erbherr der Herrschaft Bramstedt, Schierensee, Klein Nordsee, v. Wisch, Ritter des Elefanten- und Dannebrog Ordens. Seiner königl. Majestät zu Dänemark, Norwegen Generalfeldmarschall Vice-Re in Norwegen, Ober-Kriegsrath, Oberster zu Fuss und Ross, Amtmann zu Nieborch".

Die Aufschrift auf dem Bild lautet:
„Claus v. Ahlefeldt, Erbherr der Herrschaft Bramstedt, Schierensee, Klein Nordsee, v. Wisch, Ritter des Elefanten- und Dannebrog Ordens. Seiner königl. Majestät zu Dänemark, Norwegen Generalfeldmarschall Vice-Re in Norwegen, Ober-Kriegsrath, Oberster zu Fuss und Ross, Amtmann zu Nieborch“.

Geboren wurde er in Gelting am 2. September 1614. Er diente als Page  und Offizier im kaiserlichen Heer. Im Erbfolgekrieg von Mantua nahm er  unter anderem an dem Sturmlauf bei Mantua teil, trat 1634 in das Heer  von Wallenstein ein, und sah, wie er am 15. Februar 1634 starb. Er wurde  dann im Mai 1634 in Leiden immatrikuliert und kam im Juli 1635 nach  Paris.

1636 – 1637 sowie 1638 – 1639 war er Hofjunker bei König Christian  IV. Dabei immer wieder im Ausland. 1643 königlicher Rat und am  25.Dezember Oberstleutnant. Er nahm an der Eroberung von Itzehoe am  19.Januar 1644 teil und ebenso am 5. August an der des Schlosses von  Kiel. Am 25. Dezember 1644 erhielt er seine Bestallung zum Generalmajor  der Kavallerie über das alte Rantzauische Regiment in Glückstadt. Am 30.  Dezember 1644 nahm er an der Eroberung des Schlosses Ribe teil. Am 5.  Juli 1645 wurde ihm das Regiment Bauer verliehen. Nach dem Tode seiner  Schwiegermutter Vibeke Kruse erhielt er Bramstedt und kaufte  Klein-Nordsee 1650 aus der Konkursmasse seiner Mutter.

1651 – 1653  Generalwachtmeister. 1656 – 1657 Chef des Reiterregimentes Henrik v.  Ahlefeldt. Im Dezember 1657 Chef des Dragonerregimentes. 1658 wurde er  gleich nach dem Friedensbruch von Schweden gefangen genommen. Nach dem  Tode seines Schwagers, U.C.Gyldenlöv am 11. Dezember 1658, übernahm er  die Verteidigung der Westfront von Kopenhagen. Am 2. Februar wurde er  Generalleutnant und schlug in der Sturmnacht 10./11. Februar 1659 den  Angriff auf die Südwestfront ab. Er war einer der Hauptführer in der  Schlacht bei Nyborg am 14. Dezember und erhielt den Oberbefehl über  Fühnen. Am 23. Dezember 1659 General der Infanterie, Richter im  Kriegskollegium, Oberbefehlshaber der Miliz in Norwegen und Leiter der  Ämter Trondheim. 1663 Ritter des Elefantenordens. 1666 Chef des  nordjütischen Regiments. Am 4. Februar 1671 Gouverneur von Nyborg und  Leiter des Amtes Nyborg. Am 28. April 1669 Feldmarschall. Gestorben  1674. Begraben in der St. Nikolai-Kirche zu Kiel. Sein Bild hängt dort.  Seine Rüstung ist im Museum in Schleswig.

Er war 3 mal verheiratet.

1.) Verheiratet mit Catharina von Qualen, gest. 1639 in Lübeck.

Sie  hatte eine Tochter: Elenore Christine, geb. 1639. Verheiratet mit  Rittmeister, später Oberst und Gouverneur in Tobago, Frantz Monck. gest.  1705 in den Haag.

2.) Verheiratet mit Elisabeth Sophie Gyldenlöve,  Tochter König Christians IV. und der Vibeke Kruse, geb. 1633 . Geheiratet  am 18. Juni 1648 und gestorben am 20. Januar 1654. Beigesetzt am 16.  März 1654 in St. Nikolai zu Kiel.

Sie hatte eine Tochter: Christine  Sophie Amalie auf Ulriksholm, das sie von dem Bruder ihrer Mutter, Ulrik  Christian Gyldenlöv geerbt hatte, ebenso Bramstedt, geb. 1650. Diese  Tochter war dreimal verheiratet.

      • mit Claus von Oertzen 1669. Die Ehe wurde aufgelöst.
      • heimlich mit Johann Gottfried Freiherr von Kielmannsegg im Jahre  1683. Er als Katholik ließ 1695 die Ehe für ungültig erklären. Sie  hatte eine Tochter aus ihrer ersten Ehe mit Herrn v. Oertzen. Zu ihr  flüchtete sie. Diese Tochter heiratete Thomas Theodor Reichsgraf von  Schmidegg. Aus dessen Nachlass stammen die Bilder. Die Schmideggs  sind in der männlichen Linie erloschen. Das Bild kam im Erbgang an  die Grafen v. Segur.
      • mit dem russischen Generalmajor Johann Carl Freiherr Diede zum  Fürstenstein. Sie ist 1729 auf Bramstedt verstorben. [Anmerkung Jan-Uwe Schadendorf 6.12.2019: Bei Diede dürfte es sich um eine Verwechselung handeln. Der russ. Generalmajor ist Johan Carel van Dieden, Herr auf Hurwenen (Nl) und gehört nicht zu den Diede zum Fürstenstein. Für die Eheschließung in 1712 fehlt mir ein Belege; Johan Carel und Christine Sophie werden bereits 1701/1703 in Böhmen als Besitzer/Verwalter des Gutes Slavétin genannt: https://cs.wikipedia.org/wiki/Řísnice]

3.) Verheiratet mit Anna Hedwig Buchwald, geb. 4. Januar 1629 auf  Klein-Nordsee und Schierensee am 1. März 1655. Gestorben am 14.  Dezember auf Klein-Nordsee.

Sie hatte 6 Kinder:

    • Carl 1656 – 1677 als niederländischer Rittmeister in der  Schlacht bei St. Omer gefallen.
    • Margarete Hedwig 1657 – 1659.
    • Anna Beate Elisabeth 1658 – 1710, verlobte sich 1678 mit  Carl Baron Friesen auf Altrahlstedt.
    • Friederike Sophie 1660 – 1663.
    • Daniel Josias, geboren und gestorben 1662.
    • Daniel Josias 1663 – 1689, gefallen in einem Duell mit  Hauptmann St. Paul vor Frederikshald.
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