Schadendorf: Notizen aus den Bramstedter Nachrichten 1879ff

Notizen aus den

„Bramstedter Nachrichten“

Wer wohnte einmal in diesem Haus ? Wer war eigentlich August Kühl ? Wann wurde dieser oder jener Verein gegründet ? Wer bestimmte die Geschicke der Stadt ?

Immer wieder kommen diese Fragen auf, wenn sich jemand auf die Suche in der Vergangenheit macht. In Bad Bramstedt sind die „Bramstedter Nachrichten“ mit ihrem fast vollständig erhaltenen Archiv (seit 1879) eine unersetzliche Quelle für die Beantwortung solcher Fragen.
So ist es nicht verwunderlich, daß immer wieder irgend jemand mühevoll von vorn anfängt, in den Zeitungen zu blättern und zu suchen. Stunde um Stunde geht dabei ins Land.
Um diese Arbeit in Zukunft zu erleichtern und hier und da sogar zu erübrigen, soll das vorliegende Register helfen, diese Quelle zu nutzen und gezielt darin suchen zu können. Es ist eine PDF-Datei von 259 Seiten im A4 Querformat. Und zum leichteren Finden von Namen sind diese in einem Namensregister für die Jahre 1879 – 1923 herausgezogen.

Als ich 1977/78 das Buch „Alt-Bramstedt im Bild“ schrieb, hatte ich bald eine Fülle von Bildern, jedoch fehlte mir bei sehr vielen eine Datierung. Personen, die dabei behilflich sein konnten, gab es naturgemäß wenige und außerdem trügt manchmal die Erinnerung.
So habe ich damals aus dem Archiv der Bramstedter Nachrichten rund 20 Jahrgänge eingesehen und mir zahlreiche Notizen aus Artikeln und Anzeigen gemacht, die für die Datierung vieler Bilder und Geschehnisse zweckdienlich erschienen. Namen von Personen und Vereinen fanden ihren Niederschlag und geben teilweise ein sehr dichtes Bild aus jener Zeit.
In den Folgejahren habe ich diese Daten nach und nach ergänzt; bis 1923 bin ich dabei bislang vorgedrungen, so dass ich über 40 Jahrgänge gesichtet habe. Außerdem wurden noch zahlreiche andere Jahrgänge nach Einzelereignissen durchsucht.

Nachdem ich mich Mitte der 80er Jahre näher mit dem Thema Computer befaßt hatte, habe ich die Daten in einer Datenbank erfaßt (die letzten erst in jüngerer Zeit) und konnte sie so gut ordnen und bearbeiten. Damit diese Datensammlung auch anderen zur Nutzung zur Verfügung steht, veröffentliche ich sie.
Es ist für wahr kein vollständiges Register, – dafür ist die Fülle der Informationen zu groß und jeder hat natürlich sein eigenes Wahrnehmungsvermögen für Nachrichten, die er für erwähnenswert hält.

Mein Schwerpunkt lag auf dem öffentlichen Leben (Politik, Vereine, etc.), historischen Begebenheiten und Abhandlungen und auf Notizen, die sich auf Gebäude und Grundstücke beziehen (über Jahrzehnte wurden Besitzwechsel in der Zeitung gemeldet).

Tausende von Notizen habe ich so nach Datum aufgelistet und zum gezielten Suchen nach Namen und Häusern entsprechende Suchregister angehängt.
Da sich die Arbeit über viele Jahre mit großen Pausen hingezogen hat und eine rechte Sysiphusarbeit war, haben sich sicherlich hier und da Fehler eingeschlichen – man möge es mir nachsehen.

Wo ich mir bei Zuordnungen z.B. von Nachrichten zu Häusern unsicher war, habe ich dies mit einem „?“ gekennzeichnet. Wenn jemand zu diesen „?“ die Lösung weiß, wäre ich für eine Nachricht sehr dankbar.

So lege ich mit Freude dieses weitere Stück Arbeit zur Bramstedter Heimatgeschichte in der Hoffnung vor, dass es einige Freunde finden möge, und in der weiteren Hoffnung, dass ich es einst fortsetzen kann.

Jan-Uwe Schadendorf

Veröffentlicht unter L - Quellen und Verzeichnisse | Kommentare deaktiviert für Schadendorf: Notizen aus den Bramstedter Nachrichten 1879ff

1920 – 10 Jahre Höhere Privatschule

10 Jahre höhere Privatschule 1908 – 1918

Im Jahre 1920 erschien die oa. Festschrift mit Verzug wegen der Nachkriegszeit.
In dieser Broschüre finden sich neben der Geschichte der Entstehung der Schule viele Namen von Lehrern und Schüler. Ein schönes Kaleidoskop der Zeit.

Der Text wird hier als PDF-Datei (Acrobat Reader erforderlich) wiedergegeben, da er in Fraktur gesetzt ist. Es wurde mit der Frakturtesterkennung von abbyy bearbeitet und ist so zu einem gut Teil durchsuchbar.

Gleichwohl bleibt so noch mehr von der Ursprünglichkeit erhalten.

Den Text finden Sie hier.
(Datei 2 MB)

Veröffentlicht unter M - Schulen Kultur Soziales | Kommentare deaktiviert für 1920 – 10 Jahre Höhere Privatschule

Festschrift 1925 Heimatfest

Heimatfest 1925 in Bad Bramstedt

Im Jahre 1925 – nach Krieg und Inflation – feierten die Bad Bramstedter mit einem großen Heimatfest ihre Vereine und Verbände und einfach ihre Gemeinschaft.

Das Programm wurde in einer Broschüre für alle Bad Bramstedter und Gäste vorgestellt.Heimatfest_1925_kurzprogramm_titel

Heimatfest_1925_Programmheft_01_titel

Hier findet sich als PDF-Datei das Kurzprogramm und das Programmheft, gescannt mit Abbyy finereader fraktur. Die Datei ist 1 MB groß, was eine längere Ladezeit bedeutet. Um sie auf diesem Maß zu halten, wurde auf die Darstellung der Fotos in Grautönen verzichtet. Die Fotos finden sich überwiegend im Bilderteil dieser Homepage wieder.

Veröffentlicht unter G - Buchtexte, Broschüren, Festschriften | Kommentare deaktiviert für Festschrift 1925 Heimatfest

Lohse / Witte / Holm: Club der Alten Bramstedter

Erinnerungen vorgetragen im “Club Alter Bramstedter”

Liebe „Alte Bramstedter“

Ilse Lohse geb. Göttsch

Heute möchte ich so ganz ohne zaudern,
mal so richtig aus der Vergangenheit plaudern.
Es soll keine große „Rede“ sein auf Erden,
sondern nur von früher berichtet werden.
Wenn alle mir leiht Euer Ohr,
weiß ich noch vieles seit meiner Kindheit im Butendoor
Doch zunächst möchte ich Euch sagen,
wie sich dieses Treffen von Anfang an hat zugetragen.

2 Damen, wie ich aus dem ersten Heft habe entnommen,
sind damals auf die Idee gekommen,
„Es müßte doch möglich sein,“
viele Bramstedter Damen zu gewinnen,
zu einem netten Treffen für einen Nachmittag im „Verein“
ab 60 Jahre und älter mit viel Schwang und immer lustig:
alle 3 Monate dabei zu sein!
Auch die Herren sind willkommen
und werden herzlich aufgenommen
Frau Frida Stamp und Frau Helene Stange
hatten den Mut, die Sache zu leiten,
und taten es auch sehr lange.

1969 wurde der Anfang gemacht,
der sehr gewagt,
aber niemand war damals dabei verzagt.
1974 ging es dann mit beiden weiter,
das 1. Treffen mit 16 früheren Bürgern
wurde trotzdem sehr heiter!

Diese Zeit ist längst vorbei,
wir leben in einer anderen Zeit nun,
und wissen was fortan zu tun!
1974 ging es dann bergauf,
so ist nun mal der Lebenslauf.
50 bis 70 Leute kamen gern,
Das war nun des Pudels Kern!

Immer wieder frohe Gesichter wie man sah,
daraus wurde die jetzige große Schar.

Familie Fuhlendorf ist doch aus Bad Bramstedt nicht weg zu denken,
wohin sollten wir wohl unsere Schritte lenken,
wenn nicht im den Kaisersaal,
wo man sich versammelt allemal.
Die uns auch diesen Raum stets zur Verfügung stellt,
und denkt Euch, ganz ohne Geld.

Unsere „Minna“ war wohl jahrelang der Boss,
ihr Dasein man wirklich stets genoß.
Der Ernst stand ihr auch gern zur Seite,
so lief die Verantwortung auch ohne Pleite.

Im Juni 1991 hat sie dann den Vorsitz abgegeben,
2 Jüngere, die Lisa und die Martha
wollten nun für die Zukunft streben.

Unser Bürgermeister und Herr Wieland unser Bürgervorsteher
stellten sich zu diesem Ereignis,
von den sie durch Zufall erfahren hatten, gerne ein –
und machten sich von dieser Angelegenheit
so manchen Reim.

Fast 2 Jahre tun nun unsere „Zwei“ den Vorsitz leiten,
und sich immer mit voller Kraft,
alle 3 Monate auf das Treffen vorbereiten.
Lisa, der Boss, in Plattdeutsch ganz groß,
wo die auftaucht,
ist immer was los!!! Oder ?
Die Martha sorgt dafür, daß ihre Kasse stimmt – und hofft,
daß sie bei der Sammlung dann viel Geld einnimmt.!

Beginnt unser Treffen nachmittags um 1/2 3,
ist man entzückt,
Die Tische sind wieder neu geschmückt!
Ob im Frühling, Sommer, Herbst und Winter,
immer neue Ideen stecken dahinter.

Vieles holt man sich aus Wald und Flur,
wer denkt sich aus solche Herrlichkeiten nur?
Die Inge aus Kiel im Bunde de Dritte
bastelt zu Hause kleine Männchen und Püppchen,
alles herrlich anzuseh’n,
Wenn immer neue Figuren auf den Tischen steh’n.
Auch die Marianne, echtes Bramstedt Kind,
gesellt, sich dazu ganz geschwind.
Zum Basteln gehört nun mal viel Tücke und List,
Da kommt Freude auf, wenn alles gelungen ist.

Zum Schluß, ich finde, man muß schon sagen,
den „Vieren“ gebührt ein „echtes Lob und Dankeschön“
für ihr selbstloses Wirkten in all den Jahren!

Ein kleiner Blumenstrauß sagt nicht viel,
mit tausend Wünschen kommt er ans Ziel!

Macht weiter so, wir brauchen Euch,
damit unser Treffen immer wieder aufs Neue erfreut!

So will ich denn meinen Vortrag beenden und denke,
vieles mußte gesagt mal sein,
zum Wohle der Zukunft für den „Verein.“

Ilse Lohse
Glückstädter Straße 4
2357 Bad Bramstedt, 10 März 1993


Liebe „Alte Bramstedter“

Ilse Lohse geb. Göttsch

Heute will ich, wie so oft schon, ohne Zaudern,
mal wieder aus der Vergangenheit plaudern.
Diese liegt noch nicht solange zurück,
welch ein Glück.

Für mich nicht so schwer, darüber zu berichten,
weil ich noch vieles weiß, was sich schon vor zig Jahren
in Bad Bramstedt hat zugetragen.

Was ich heut zu sagen habe, hat sich erst Ende Dez. 1995 ereignet und zwar im Kaisersaal mit. Jürgen Fuhlendorf und Frau – sowie Mutter Erika Kürzlich waren mein Hans und ich Gäste bei unsrer „Lisa“ das beste Stück vom Altentreff der Bramstedter. Im Laufe der Unterhaltung fragte sie, ob ich meinen Bericht vom 19. Dezember 95 schon fertiggestellt hätte.

Da fiel mir plötzlich ein, was ich wohl echt vergessen hätte.
Am 19. Dezember, ein paar Tage vor Weihnachten, trafen wir uns zu viert, auch Martha Witte – Hohmann war dabei, im bekannten Lokal, um erstmals eine gemütlich Kaffeestunde zu genießen Lisa kam mit einem Blumenstrauß, wie es sich gehört, wenn man sich bedanken möchte, für alles was man jahrelang genossen hat, in Vertretung der „Alten Bramstedter“ unserer Stadt.

Jürgen, der Chef in diesem Falle, hatte auch schon eine Vase parat, und versorgte das Gebinde akkurat.
Der Grund unseres Treffens war, wie schon vorher, nochmals Dank zu sagen, für die Benutzung des Saales, wenn alle viertel Jahr die „Alten Bramstedter“ dort tagen. So oft hab ich es schon erwähnt, die Familie Fuhlendorf ist nicht weg zu denken aus dieser Welt, weil sie immer großzügig den Raum zur Verfügung stellt, und Ihr wißt doch, ganz ohne Geld.
Nachdem nun war die Kaffeestunde vorbei, baten wir Jürgen und Frau an unseren Tisch Für kurze Minuten hatten sie leider nur Zeit für uns, da es abends mit der Raiffeisenbank sollte gehen rund.
Meinen Bericht vom Bleeck vom 6. Dez. 95 las ich nochmals vor, und für kurze Zeit waren alle ganz Ohr.
Auch Mutter Erika kam dazu, so lief alles schnellstens ab im Nu.

Die Oma hatte wie bekannt, noch Zeit für uns, spendierte einen Pflaumenschnaps, den wir mit viel Genuß verschwinden ließen.
Meinen Bericht vom Bleeck haben die Fuhlendorfs zu getreuen Händen erhalten, werden diesen sicher gut verwalten – für die, die nach uns kommen, dann sind sie – wie wir heute – „Die Alten“.

Eure Ilse Lohse geb. Göttsch
Bad Bramstedt,, den 12. Juni 1996.


De Geschich vun de „Oolen Bramstedter“

von Martha Witte, 2001

Siet 1969 dropt sik in Bramstedt öllere Damen und Herrn regelmäßig ton netten Bisamensien und ton Klönen und Kaffeedrinken in Kaisersool.
Tonächst wär dat eene Schoolklass, de sik regelmäßig dreepen. Frieda Stamp wohnte in Sebarg, weer ober ne geborne Bramstedterin. Ünnerstützt wür se von Helene Lange. Dat weern dormols de Johrgänge 1897 – 1900. Se hebbt ümmer plattdütsch sprooken. Irgendwann is de Kreis denn vergrötert worn, nodem sick dat rümsproken harr, wie toll dat Drepen wär. Schon dormols schmückten se mit veel Leev den Sool und de Dische.
Dat weern ümmer festlich Stünnen de keener mehr missen müch. Wenn ick in de oolen Protokolle kieken do, kommt nie veele bekannte Nomen vör. Plattdütsche Geschichen würn vertellt Jochen Kühl woll dormols  een Gedicht vun Bramstedt versöken to bekomen. Leider ist int Protokoll nichts mehr dorvun to lesen.

De Kries wör ümmer gröter. Door weern tietwies twischen 70 und 80 Lüüd. Eenmol weern dat sogar 94. Otto Hülsen sää öber disse Nomittagsdoge, datt man Lüüd, dee man schon vergeeten harr, wedder droopen dä. De Lüüd kämen ut alle Gegegenden, ut Kiel, Sebarg, Neemünster und annere Orte.
See hebbt fröher ook schon öber Bramstedter Strooten sproken. Ton Bispill öber den Maienbeeck, Bleeck, Achtern Bleeck und die Möhlenstroot. Leider ist dat nirgendwo fastholen woorn.
Af 1970 hett Fru Stamp üm Hölp beeten, weil eeer dat gesundheitlich nich mehr so goot güng. Se hett siek Minna brüchmann, Grete Thomy geb. Rumohr und Olga Saggau to Hölp nomen. In Sept. 1977 hebbt see sick entschloten, siek to Duzen.

An 11.12.79 hett Fru Stamp ehrn Posten afgeben. As Nachfolger wür Minna Brüchmann, Grete Thomy und Olga Saggau wählt. Ünner Minna Brüchmann hett dat veeele schöne Nomedag geben. Minna Brüchmann hett den Klub bit 1991 mookt und em denn ut gesundheitliche Grünn afgeben.
Ünner Minna geev dat noch een Leed für de Seniorn opp platt na de Melodie „Eene Seefohrt de is lustig“. Dee erst Strof güng folgendermaßen:

„Unser Weddersehn is wichtig, unser Droopen dat is schön,
de oolen Bramstedter kriegt siek so vun Nah un Fern to sehn.“

Marianne Rückert weer mit eer Muddder schon länger dorbi. Lisa und ick sünd siet 1987 dorbi.
An 13.6.1991 wörn Lisa Schinz geb. Böje und ich Martha Witte geb. Hohmann to Minna Brüchmanns Nofolger wählt.
To de Verabschiedung vun Minna Brüchmann harrn wi unsern Bürgervörsteher Herrn Wieland und Börgermeister Herrn Gandecke inlaad. Herr Gandecke hett utführlich vun Bramstedt vertellt.

To Hölp holten wi uns Marianne Rückert geb. Ubben und Inge Daniel.Lisa ist öberwiegend för dat Reden tooständig, ick maak die Protokolle und de annern Schriebereen, Marianne is för Post för Kranke toständig und för den, Blomenschmuck för de Dische toständig, und Inge Daniel bastelt veel vun unsern Dischschmuck, wie Basteleen, dee wie ook manchmol gemensam mookt.
Wi sünd anfungen, unsre 80jährigen ton Geburtstag to gratuleeren und een Blomenstruß to öbergeben. Meistens mookt Lisa und ick dat.
Dorna schrievt wie jedes Johr. Af de 90. G’eburtstag gaht wie jedes Johr mit eenen Blomenstruß gratuleern. De Öllste in unsern  Kreis ist Miede Mohr vun Strietkamp, de letztes Johr 100 Johr olt woorn is. Wie hofft, datt see dit  mool ook kamen ward. Na wie vör plegt wie de Plattdütsche Sprook, leider sünd schon veele  dorbei, de de plattdütsche Sprook wohl verstan, aber nich snacken könnt.

Übrigens sünd  wie anfungen öber Bramstedts Strooten fröher und hüt to schreiben. De meisten Strooten hebbt, wie schon schafft. Jan Uwe Schadendorf hett alles vun uns kregen und is dormit int Internet gohn. Ook Jürgen Fuhlendorf kricht de Dürchschläge för siene Protokolle vun de Gill.
Vör enige Tied hebbt wie vun Paula Bloch 4 Hefte över Bramstedt kreegen. Ünnern anern sünd door de ganzen oolen Reklamen vun Bramstedter Firmen und Handwerken bin, und eene Festzeitschrift vun 1925. Ick heff dat alles fotokopiert, denn solche Erinnerungen an Bramstedt mött wi vör de Nawelt fasholn. Wie versökt ümmer wedder solche Soken to bekomen. Äver disse Sooken vergeet wie natürlich nich, unser gemütliches Bisamensien. Kaffeedrinken und Klönen.  Vördrogen ward no wie vör in Hoch- und Plattdütsch. Wie maak veele Upnahmen vun unsern Dischschmuck und vun uns all tosamnen. Siet 1997 oder 98 kümm Fruu Schnepel mit eere Scholklass und dreegt uns plattdütsche Geschichten, Gedichte und Leeder vör, watt ümmer mit veel Bifall bedacht ward. Sowiet ick weet, kümmt Fru Schnepel ook an 30.Mai mit eere Scholklaas.
Wie hebbt ook unsern neen Bürgermeister, Herrn Kütbach inlaadt, und hofft, dat he kümmt.

Wenn wie in Kaisersaol tosammenkommt, is ümmer fix wat los, dat geiht ümmer lebhaft to.
In übrigen kriegt wie keenerlei Gelder. Wie drägt uns sülbst. 2 mal in Johr sammelt. wie.
Ick kunn noch stundenlang wiedervertelln. Wie ward sicher noch veele gemeen-same Nahmedage in Kaisersool miteenanner verbringen bi Familie Fuhlendorf.

Danke föört toohörn

Martha Witte


 

10 Johr Vörsitz vun Lisa un Martha

30.5.2001  Olga Holm

Reden holnn kann ick leider nicht.
Dörüm versök ick dat mit een Gedicht.

Alle 1/4 Johr, dat is bekannt,
deit sick in Bramstedt allerhand.
Denn kommt de olen Bramstedter allemol
to een Treff in den Kaisersaal.
Olle Bürger öber 60 Johr
sünd willkommen dor.

Dor ward vertellt bi’n Kaffe und Koken
und nur up Platt ward dor spraken.
Dat geuht all so siet männig Johr,
to jeden Freud, dat is doch klor

Doch hüt gef ick ju to verstahn
leigtn wat besonderes op den Plan
Denn vör 10 Jahr, dat is so kamen
hebt Liesa un Martha denn Vörsitz öbernahmm.

Jede hett nu ehr Revier
dat müch ick ju verkloren hier.
Dat Begrüßungswort fallt Liesa to,
se richt dat Wort an Mann und Fro.
Wat passert is dat letzte 1/4 Johr,
makt Liesa hier nun alle klor.
Doch manch een hört garnicht hin,
ünnerhölt sick leber mit de Dischnachbarin.
Liesa seggt, wenn jie fertig sünd, seggt mi dat mal,
denn fang ick später wedder an.

Martha bringt alles to Papier,
wat so besnackt ward hier.
Se will de Nachwelt hier verklorn,
wat passert is in de Johrn.
Doch eens mut ick hier seggn,
beide gefert manche Stünde.
Sie bestelt ümmer so schöne Saken,
üm de Dische recht hübsch to maken.
Doch hebbt se Hölp de ganzen Jahrn,
Marianne is dorbie, bringt Blomen ut ehrn Gorn.

Liegt jemand mal int Krankenhuus,
dann schickt Se eenen Kortengruß.

Doch eens möt ji noch weeten
Inge is nicht to vergeeten.
Se kümmt extra ut Kiel, ick find dat schön,
üm uns mit schöne Basteleen to verwöhn.

Hüt und hier, in düsse Stündn
müch ick wat besonders verkündn.
Uns Herr Bürgermeister hett de Tied sik nahmen
und is ut Rathuus röberkamen.

He is noch jung und ohne Macken.
Ick hoff, he kann ok Plattdütsch snacken.
He will sick een Bild mal maken,
wat de olen Bramstedter makt vör Saken.
Doch eens wüllt wie em hüt bewiesen,
wi gehört noch lang nicht to dat ole Isen.

Nu bün ick ann End, ward sünst to lang,
Martha und Liesa eenen schönen Dank.

Makt wieder so, ok wenn siek alle wunnert
ji schaftt dat noch bitt hunnert.

To’n Schluß heff ick in miene Tasch
vör beide eene lütte Flasch.
Ok Marianne und Inge de kriegt een
nur een beten lütter ward se ween.
Und dat is doch würklich klor
vör den Herrn Bürgermeister is ok een dor.

Nun bitt ick alle, sick to erheben
Liesa und Martha, Hoch schöllt se leben.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Lohse / Witte / Holm: Club der Alten Bramstedter

Schinz-Schäfer: Der Schäferberg

Erinnerungen, vorgetragen im Club “Alte Bramstedter”

Der Schäferberg

Lisa Schinz-Schäfer. Bad Bramstedt

Vom Maienbeeck kommend gabelt sich der Weg, Eine Straße führt in den Dahlkamp, also Richtung Itzehoe. Der andere ist der Schäferberg. Damals eine Splitstraße mit einem Sandweg daneben für Gespanne, In der Mitte liegt das Herrenholz. Noch zu meiner Kinderzeit 1925 bis 1930 ging man durch ein großes, schönes schmiedeeisernes Tor direkt auf das Ehrenmal (1914-18) zu. Das Tor verschwand im Laufe der Zeit, Dort wo heute das stattliche Herrenholz steht, war zu früher Zeit eine ausgedehnte Heidelandschaft: Die Lieth, die man dann bepflanzte. Als der Wald herangewachsen war, ließ der Gutsherr von Kielmannsegg ihn abholzen. Nur der damaligen Bevölkerung war es zu verdanken, daß man einige Bäume stehen ließ. Sie wünschte sich ein paar Ruheplätze. Das war um 1762. *) Nach ca. 100 Jahren, 1874, bepflanzte man das Gebiet mit Buchen, die bis heute eine stattliche Stärke erreichten, wo eine große Kolonie Krähen von Jahr zu Jahr ihr Quartier bezieht und man von der kleinen Pforte die Eichhörnchen beobachten kann. Der Schäferberg bekam sicher seinen Namen von einem zur damaligen Zeit am Berg wohnenden Schäfer. Danach wohnte dort eine Familie Behnke **) und dann Bauer Fam. Herrmann Martens mit den Kindern Kurt, Dieter, Edith, Elke und Manfred. Nach deren Schulzeit ging Kurt mit Frau Lilo nach Kanada, danach wieder in Bad Bramstedt starb er im Jahre 1999. Dieter war im Tiefbau tätig und Manfred wurde zuerst Maurer und später Bauer in Wiemersdorf, Beide starben recht früh. Die Mädchen heirateten Bauern in Sievershütten und Hüttblek. Zum Haus der Familie Martens führte eine steile Auffahrt zum Wirtschaftsgebäude und eine steile Treppe zum Wohnhaus. In demselben wurden schon früh mehrere Zimmer ausgebaut für eventuelle Kurgäste, wird heute vermutet. Außerdem stand zwischen beiden Aufgängen eine große Veranda, die im Krieg, so mein Wissen, als Kornspeicher benutzt wurde und später nach gründlicher Renovierung richtete man dort einen Kindergarten ein, Tante Gerda Michelsen und Tante Hanna Kümpel, geborene Schnoor, führten dort das Regiment.

An Martens schloss sich noch eine Koppel und eine Weide an, dann stieß man auf Hitzhusener Gebiet

Wir beschreiben jetzt die rechte Seite des Schäferberges. Ein noch wunderschönes Haus mit zwei Säulen, die einen kleinen Balkon tragen, wurde um die Jahrhundertwende von einer Familie Hesebeck gebaut. Zum Haus gehörte zu beiden Seiten ein großer Garten. An der Straßenseite stehen noch heute große Buchen. Eine direkt vor dem Haus stehende wurde im Jahre 1990 aufwändig operiert, um dann doch ein   paar   Jahre   später    Im  Zuge   der   Straßensanierung   und   der Kanalisation abgesägt zu werden, wie  auch der zweite gesunde Baum. Alles zusammen für zigtausende von Mark.

Am Rande des Gartens, vor der Straßenbiegung, steigt die Böschung steil an und man gelangt auf den Hof vom damaligen Besitzer Wilhelm Mohr und Frau Emma, in Weddelbrook geboren. Beide fingen zu wirtschaften an, nachdem Wilhelm sich sein Geld als Gutsknecht, Müllergehilfe und Schlachter der hiesigen Wurstfabrik verdient hatte. Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Der Sohn starb früh, Tochter Amanda heiratete einen Gendarm, der nach Garding in Eiderstedt versetzt wurde. Anna heiratete den ältesten Sohn vom Bauer und Fuhrkutscher Böje aus Butendoor. Wilhelm Mohr, sowie Johannes und Anna Böje, strebten beide und bauten sich so ein Anwesen zusammen, das Jahr für Jahr vergrößert wurde. Zwei Kinder wurden geboren; Lisa und Hubert. Lisa heiratete später nach dem Krieg im Jahre 1950 den Ostpreußen Willi Schinz, der leider nach siebenjähriger Ehe auf einer kleinen Pachtstelle in Hitzhusen starb. Sie hatten zwei Kinder im Alter von zweieinhalb und viereinhalb Jahren.

Hubert übernahm nach der Hochzeit mit Hannelore Meyer aus Brokstedt später den elterlichen Hof mit seinen Kindern Erika und Gerd. Erika ging zu ihrem Bauern nach Wittorferfeld und Gerd übernahm den Hof vom Vater. Vier Jungen und eine Tochter hat die neue Generation, die den Hof weiter zum ansehnlichen Hof führte, der sich spezialisiert hat auf Saatgetreide, Zuckerrüben und Eier.

Nach Kriegsende, 31.05.1945, flogen Martens und Böje durch die Restmunition der Wehrmacht die von Engländer bewacht wurde, in die Luft. Kein Stein blieb aufeinander, und der Keller glühte noch sechs Wochen. Davon berichtete ich aber schon unter der Überschrift „Weltuntergang 1945″.

Die Hauskoppel wurde an die Stadt verkauft, um auf dieser eine Schule mit Sportplätzen zu bauen. 1950 begann mit dem Aufbauzug die Geschichte der Realschule. Rektor war Karl Hintmann. Die erste Klasse übernahm Otti Schnepel mit 36 Schülern M7. Danach begann man mit dem Bau der Sporthalle und noch einer Schule, der Hauptschule. Beide Schulen stehen zwischen unserem damaligen Obstgarten, einem kleinen hübschen Teich und einer Vertiefung, die von alters her „Moses Grab“ hieß. Unterhalb der Schulen von Fuhlendorf kommend fließt der Maienbeeck. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man am nächsten Grundstück, daß das Wohnhaus von Hannes Mohr, einem Bruder von Wilhelm, auf Schulgelände steht. Die Brüder einigten sich damals, da ansonsten die Kinder zur Schule nach Hitzhusen gemußt hätten. Das Wirtschaftsgebäude steht auf Hitzhusener Gebiet. Nachzutragen ist noch, daß beim Schulbau man auf ausgezeichnete Spuren einer Besiedlung aus der Eisenzeit 6 – 300 vor Chr. stieß. Die meisten Fundamente wiesen eine Größe von 5×13 und kleiner aus.  Ein Urnengrab wurde auch gefunden. Wegen guter Eisenerzvorkommen zog es Siedlungsstämme aus dem Norden an. Raseneisenerz bildete damals eine gute wirtschaftliche Grundlage, und durch die Auen gab es eine gute Verkehrslage.

Nachtrag: Nach dem Krieg 1945 fing eine Baufirma an, Kies abzubauen, was sich dann doch nicht lohnte. So entstand die jetzt mit ein paar Bäumen bewachsenen Kuhle an der Straße auf Böjes Grundstück. Im Jahre Ende 50 wurde eine Teerstraße mit Fahrradweg gebaut. Man nahm zur Verbreiterung den Wirtschaftsweg dazu. Auf Martens‘ Hauskoppel entstand ein neues Wohngebiet, das bis ans Herrenholz und an den Schießplatz reicht. Der Hesebeck’sche Garten wurde bebaut. Auch der Notruf 112 hat dort neuerdings einen Neubau bezogen. So hat sich wie überall sehr viel verändert am Schäferberg.

Julius Timm hatte seine Bienen eine Zeit lang an der Böschung Hesebeck-Böje.

 *) Anmerkung: Das Abholzen des Waldes erfolgte durch einen von Kielmannsegg Mitte des 19. Jahrhunderts
**) Behnckes Landstelle und Logierhaus  brannte um 1910 ab und er baute dann am Alten Kurhaus das Behncke’sche Solbad neben das erste Bad des Mathhias Heesch.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Schinz-Schäfer: Der Schäferberg

Böje / Schinz: Weltuntergang 1945

Erinnerungen vorgetragen im “Club Alter Bramstedter”

Weltuntergang 31.05.1945

von Lisa Böje (Schinz)

(dazu auch: Artikel in der Segeberger Zeitung 7.5.2005)

Das Lied sagt: Am 30. Mai ist der Weltuntergang; aber bei uns war es am 31.5.45. Also – nach dem Krieg. Dabei hatten wir noch meinen Geburtstag, Anfang des Monats mit einigen Freundinnen, so wie Hel-ma Kelting Hitzhusen, (sicher heute anwesend?)und Anneliese Runge (Schneede) Fuhlendorf, gefeiert, beide waren per Rad gekommen, obwohl der Engländer, unser Feind, gerade in Bad Bramstedt einmarschierte – (man. bedenke das heute mal! ) Der Sänger zur Laute Richard Germer aus Hamburg, auch er hatte Hunger, feierte mit, und es ging ganz lustig zu. Meinem Vater war es nicht recht, doch wir waren jung, und laufend kamen deutsche Soldaten vorbei. Aufbruchstimmung! Tage später begann man mit dem Abladen der Restbestände an Munition, und uns gegenüber und nebenan entstand ein großer Fahrzeugpark, vom LKW bis zum Panzer. Wir bekamen englische Einquartierung, und es ging jetzt immer lustig zu bei uns, da einer der Boy’s auf meinem Accordeon ganz toll spielte. Am 3o.5. belegten deutsche Soldaten den Heuboden bei Nachbar Martens, um die Munition, die Haufen für Haufen gesondert lag, zu entschärfen. –

Vater, Bruder und junger Mann waren in der Früh‘ mit Pferd und Wagen zum Torfstecken nach Hasenmoor, mit Schulz aus Hitzhusen, gefahren. Mutter, ein junges Mädchen und ich mußten Rüben hacken. Nach der Mittagspause mir waren ins Bett gegangen, gab’s einen Riesen Knall. Automatisch zog ich mir die Bettdecke über den Kopf, – dann war Ruhe. – Ich schaute hervor- – und gleich in den Himmel, denn die erste Druckwelle hatte unser Haus stark ramponiert. Die Engländer wollten nach uns sehen und brachten uns gleich in den Keller. Da sah es nach Blut aus. Es waren die ausgelaufenen Saftflaschen, wie sich später herausstellte. Durch das Kellerfenster sahen wir, daß das letzte Heu über dem Pferdestall brannte. Wir raus, und zusammen mit den Engländern versuchten wir zu löschen. Bis ein älterer Tommy kam und sagte :“Mamma – Leise – weg – gleich mehr“ Wir rannten um die Hausecke, (an unseren Bunker auf der anderen Straßenseite dachte keiner von uns ) und beratschlagten noch wohl, – da kam der zweite Knall, noch wuchtiger.

Ich bekam eine Wellblechtafel auf den Kopf, und auf diese Tafel prasselte, zu all dem Lärm der Geschosse, sämtliche Gewehre, die damals beim Tommy abgeliefert werden mußten, aus dem ganzen Kreis Segeberg, und bei uns auf dem neuen Kornboden lagerten, Ich versuchte mich nach einiger Zeit zu befreien, was mir aber trotz aller Anstrengung nicht gelang und schloß so, ohne Angst zu haben mit dem Leben ab. Noch mal an alles denken.

So nun ist’s aus – – – Als aber da unser großer, für zwei Jahre im Voraus geschlagener Buschhaufen anfing zu brennen, bekam ich’s doch mit der Angst. Es wurde bedenklich heiß, und am lebendigen Leib verschmoren? – Ne – nur das nicht! Wie ich mich zuletzt befreien konnte, weiß ich nicht und hab es nicht begriffen, auch heute noch nicht (Ein Stück fehlt mir.) Jedenfalls – an’s Licht gekommen, – die ganze Koppel ein Feuer und meine Mutter mittendrin. Haare und Strümpfe sengelten schon. Wohin nun ?? Zureden half, und wir liefen erst mal aus der Schußrichtung hin zu einer alten Hausecke(damals mal vom Großvater Mohr gebaut) im Wall und fanden dort erstmal Schutz. Heute liegt dort in etwa der große Findling vor der Schule. Dort bangten wir weitere vier Stunden um unser Leben, denn gegenüber in Sievers Scheue lagerte damals Pulver, und wenn das losgehen würde – – – nicht auszudenken. Plötzlich kam von irgendwoher unsere damalige treue Stütze Lene Kroll., die uns nach dem ersten Knall helfen wollte. Mit Kriegserfahrung und ohne Angst; aber ohne es zu merken, und nur über ihren schönen Kostümrock klagend, der kaputt war, darunter das zerfetzte Gesäß und an einer Hand baumelten drei Finger ohne Halt. Sie machte sich später, nach einer ganzen Weile auf den Weg nach Haus, und wurde dort erst viel später ärztlich versorgt durch unseren alten Hans Dr.(Mohr). Bei uns kam noch eine unserer Sauen grunzend und angesengt an und legte sich zu uns – Nach fünf Stunden wurden wir von Feuerwehrleuten (wer weiß noch davon?) entdeckt, und auf Umwegen ins Kurhaus gefahren.

Die Männer waren, nichts Gutes ahnend, aufgebrochen und fanden uns per Zufall im Kurhaus. Unterwegs hatten einige mich am Fenster des Autos erkannt. Und jetzt? – – wohin?- – Kein Zeug mehr am Leib‘- nur Fetzen. – Kein Bett – Keine Bleibe – – Keinen Topf und keine Tasse. Melken: mußten wir auch noch. Das Vieh war auf der Weide, und um 20 Uhr war Polizeistunde. Nur noch eine kaputte Heimat. Unterkunft fanden mir bei Familie Heinrich Schulz in Hitzhusen, bis wir später eine Baracke von Westerland Sylt bekamen. –

Alles aufzuzählen über gute Freunde in der Not usw würde zu weit gehen. Die Steine zum Wiederaufbau holten wir mit der ganzen Familie und Bekannten aus den Trümmern aus Hamburg. Alles wurde damals noch verwertet. Es gab doch nichts zu kaufen, und um Material auf dem „schwarzen Markt“ zu besorgen, dazu war mein Vater zu ehrlich. (Leider kann man heute nur sagen.)‘ So baute Opa Mohr seinen, unseren dritten Hof mit auf. Erzählen will ich nur noch, daß unser Keller noch nach 6 Wochen glühte.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Böje / Schinz: Weltuntergang 1945

Lüttje Wiehnachtsgeschicht’n

Lüttje Wiehnachtsgeschicht’n

De Sook mit dat Ei ……………………………………….

As Paster West jüst sien Amt in de Bramstedter Maria-Magdalen’n Kark anfung’n harr, mell sik al glieks de Probst ut Niemünster to Visitaschoon an. So resuluut wi de Probst nu mool weer, schull Paster West een Kunfirmatschoonstünn in de Kark affhool’n. Dorbi schull Paster West de Jungs un Deerns verkloor’n, woto Altar, Kanzel, Orgel un de Klingbütel in de Kark sünd.

Een Glück, de Stünn leep bannig good aff, de Kinner möök’n flietig mit un de Probst schien heel tofreed’n. Ober mit eenmool stickt de Probst sik mang Paster West sien Ünnerricht. „Kiekt ju mool dat Ölbild dor an de Wand mit den ol’n Preester an“, sä de Probst, „wat fallt ju doran op?“ Nu wörr irstmool de Talar, de Boart un de Hoor vun diss’n ol’n Bramstedter Paster bewunnert, bi’t een vun de Deerns iefrig loskreih:

„Dor op’n lütt’n Disch blang den Paster liggt jo mang de Bibel un Gesangbook een Höhnerei! „

“ Jo“, meen de Probst un as’t schien bannig streng, „un welkeen kann mi segg’n: Woto liggt dat Ei dor?“

De Jungs un Deerns füng an to grüüvel’n. Paster West lööp dat hit un koolt den Rüüch rünner, he wüss dat ok nich. Ober mit Gott’s-Hölp, he harr een Infall: „Worüm eet ji Ostereier?“ fröög he de Kinner. Dor meen lütt Hinnerk:“Dat Ei kunn een Teek’n för’t Lev’n sien!“Heel stolt keek Paster West den Probst’n an – man de smuustergrien op eenmool: „Nu dink doch bloots nich so hoochtheologisch,“ lach de Probst Paster West an, „dat Ei is bloots dor weil uns Amtsbroder op dat Bild heiser is -he mutt gau mit dat Eigeel gurgeln, dormit he preestern kann!“

As de Kunfirmant’n ut de Kark weer’n un de Probst sik veraffscheed harr, wisch sik Paster West eerstmool den Sweet vun de Stirn un keek no mool op dat verdreihte Bild, mit dat he sik wull blameert harr. Un dor – mit’n Mool – wörr he wiese: Dat weer den Probst’n wiß un wohrhaftig nich opfull’n: Ünner an Bildrand harr de Künstler jo no een Ei henmolt! Man, dat weer keen Höhnerei, so as bav’n op’n Disch mang Bibel un Gesangbook, sünnern een mit veele güll’n Bookstav’n un Tall’n op. Dat sä nu würklich no een hübsch bemoltes Osterei ut. Vull Mööh klamüster Paster West de Bedüüdung vun de Schrift op Ei uteenanner.

Un denn kunn he lees’n, vun dat sworre Loos, wat dis Paster in’t 17. Johrhunnert hatt harr. Lieks in de 41. Week vun sien Eh störv em sien junge Fruu. Un, man ev’n, dat he weller freet harr un ‘n beet’n glücklich wär, hööl em de Dood sülm, grood irst veerdig Johr old.

Verwunnert,dat düsse Schrift utrekend in een Ei rinmolt is

Hett dat würklich no wat dormit to krieg’n, wat de dode Paster bloots verköhlt wär un sien Stimm man’n beet’ mit Eidotter ölen wull‘? So wi de Probst wull meen?

Disse Froog hett Paster West keen Roh loot’n. Dor kreeg he ower to höör’n: Gülden Eier werr’n to de Tied as dis Preester leev hett, in uns Heimat ok een Teek’n för Wiehnacht’n. Dat weer no so’n Bruuk vun de Heid’n. Se brööch’n eer Doden in de Julnacht Eier un wünsch’n sik dorbi,de much’n to de Levend’n trüüchkoom. Ut de Julnacht wörr de Wiehnachtsavend, dat hett man Paster West vertellt. Uns Vörfohrn hebbt sik to Wiehnacht’n güld’n Eier schinkt, wiel dat Christus op de Welt koom is un de Christ’n een nied Leven toseggt hett un he hett sik dormools vertell’n loot’n, dat an de Dann’n bööm güld’n Eier hüng’n.

Paster West, schall mool seggt hebb ‘n, de Eier op dat Bild an de Kark’nwand schüllt för de christliche Botschoop stoh’n: Jesus Christus is ok för düss’n Paster mit sien sworr Loos op de Eer koom.

Paster West harr dat nur schod funn, dat de Probst nich mihr leev – de Geschich vun dat Wiehnachtsei harr den Probst’n wull girn vertellt.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Lüttje Wiehnachtsgeschicht’n

Witte: Der Schlüskamp

Erinnerungen vorgetragen im “Club Alter Bramstedter”

S c h l ü s k a m p

Bei diesem Namen stellt sich die Frage des “ Woher“ was bedeutet „Schlüßkamp“.
Die erste Silbe des Wortes ist sicher in Verbindung zu bringen mit dem Wort „Schleuse“. Dieses, aus dem Niederländischen stammende Wort, steht nicht nur für z.L. Schiffsschleuse, sondern auch für „Wehr“.
Es wurde also Wasser gestaut um es geregelt abzulassen und so die Wasserkraft zu nutzen. In diesem Fall hat man eine Getreide = wohl auch eine Lohmühle und eine Sägerei mit der Wasserkraft betrieben.
Die zweite Silbe „Kamp“ soll sich ableiten von „Kampagne – Campania“ und ist zu übersetzen mit flaches Land

Die erste Erschließung oder Verbesserung der Oberflächenverhältnisse des Schlüßkamps wurde um das Jahr 1900 begonnen. Bis dahin war es ein wohl sandiger Feldweg zum Erreichen der Mühle und der anliegenden Nutzflächen.

1900 wird auf Antrag der Kirche ein 5m breiter „Fußsteig“, parallel zum Weg, gefordert.

1910 Pflasterung der ersten Hälfte, von Nr. 18 bis zum Bahnhofshotel.

1912 Pflasterung der zweiten Hälfte

Es folgt nun die Bebauung des Schlüßkamps von ca 1900 bis ca 1945. Hierbei nimmt das Mühlengelände eine Sonderstellung ein. Ab 1945 kann ich aus eigener Wahrnehmung nur sehr wenig beitragen, da mein Wohnsitz nicht mehr Bad Bramstedt war, sondern nur familiäre Bindungen mich nach Bad Bramstedt führten.

Nr.: 1
1910 Zwischen Pastorat und Dr. Schumann soll ein Gemeindehaus gebaut werden
1912 Die Finanzierung ist gesichert
1913 Vollendung steht bevor
Frau Köhler stiftet eine Glasmalerei
Am 26. Aug. findet die Einweihung statt.
1914 Warteschule (2,5 – 6 Jahre ) eingerichtet
1915 Kirchliche Frauenhilfe kauft einen Flügel, z.T. auf Kredit.
Maler Wilhelm A. Wrage schenkt dem Gemeindehaus einen Gemäldeentwurf
„Einführung der Reformation in Hamburg“
1916 Der Jungfrauenverein besteht 10 Jahre.
1919 Gründung eines Vereins für Kriegsheimstätten
1919 Ein Heimatmuseum wird eingerichtet.
1920 Bildung einer Baugenossenschaft
1921 Aufstellung einer Liste der“ Bekenntnisfreunde“ zur Landeskirchenversammlung.
Für mich war hier der Standort des Kirchenbüros.

Nr.: 3
1902 Es wird vermerkt, daß Maler A. Bumann ein Geschäft bei Awe eröffnet.
1906 Awe verkauft sein Haus an Dr. jur. Schumann. Dieser eröffnet eine Kanzlei.
Er ist der erste Rechtsanwalt und Notar am Ort und auch der erste Autobesitzer.
1923 Dr. Schumann stirbt.
Ich kann mich nur daran erinnern, daß Dr. Anders hier seine Praxis hatte.
Heute befinden sich auf dem Grundstück, nach dem Abriss des Praxis- und
Krankenhausgebäudes, 2 Wohnblocks für Senioren unter Nr. 3a und 3b.

Nr.:5
ca 1910 In diesem Haus wohnte der Photograph Kröger und betrieb sein Geschäft.
Jetziger Eigentümer soll Herr Peglow sein. Ein Namensschild weist auf eine Heilpraktikerin Angelika Dumat hin.

Wir befinden uns nun am “ Raamakerstieg“ und holen die andere Straßenseite nach. übrigens hat der Fußweg seinen Namen nach einem“ Raamaker“ ( Stellmacher), der auf der Landwegs – Seite eine Werkstatt hatte.

Nr.: 2
1905 Kosteneinholung für die Erstellung eines E – Werkes. Im Mai waren genügend Hauseigentümer bereit anzuschließen. Ein entsprechender Bauantrag wurde gestellt und genehmigt. Die Wahl des Grundstückes erfolgte zügig und fiel auf Schlüßkamp Nr. 2
1906 Bereits nach ca 15 Monaten konnte das E – Werk in Betrieb genommen werden. Frau Erika Freudental, wohl eine Tochter des damaligen Bürgermeisters, schaltete das Werk am 23. September um 19.30 Uhr ein. Schon am 7. Juli waren sehe die ersten unterirdischen Kabel zu den Grundstücken Stegemann, Schlüter und Fülscher verlegt worden.
1910 Es murrten neue Maschinen beschafft werden, da die vorhandenen, mit einer Leistung von 140 Ampere, nicht mehr reichten. Ein Schornstein, 35 m hoch, wurde am 15. Oktober fertig.
1915 Das Werk beteiligte sich mit 50.000 Mark am Bahnerweiterungsbau nach Neumünster.
1918 Nach einer erheblichen Unterschlagung durch den Betriebsleiter wurde dieser entlassen. Ein Verkauf mußte ins Auge gefaßt werden, wurde aber mit einer 2/3 Mehrheit abgelehnt.
1922 Günstige Strompreisangebote führten zu dem Anschluß an das Überlandwerk

Nr.: 6
Ursprünglich war dies das erste Spritzenhaus in Bramstedt.
In den Jahren 1930 / 40 wohnte hier eine Fa. Süllau. Herr Süllau war viele Jahre Maschinenführer eines Drachkasten der Firma Ernst Harm im Landweg. Später erwarb Herr S. Bornhöft das Grundstück und bewohnte es.

Nr.: 8 Erste Hinweise auf eine Mühle reichen weit zurück. Bereits von 1537 bis 1653 wird eine Mühle in königlichem Besitz erwähnt. Sie wurde mit weiteren Grundstückes an Wiebke Kruse übertragen. Der jetzige Bau wurde von dem Müller Paustian in den Jahren 1852 / 53 erstellt
Auf dem gleichen Grundstück arbeitete auch eine Sägerei, von deren Wiederinbetriebnahme 1919 berichtet wurde.
Auch gab es hier noch eine Lohmühle, die nach dem Bau einer solchen in Weddelbrook wohl technisch überholt wurde und ihren Betrieb aufgab.
Ihre Glanzjahre dürfte die Getreidemühle während der Caprivi – Jahre 1890 / 94 erlebt haben , Stichwort Russengerste.

Nr.: 10 1953 Bau eines Wohngebäudes durch die Schleswag. Es soll zum Verkauf stehen.

Nr.: 12 1955 Bau eines Betriebsgebäudes durch und für die Schleswag. Ein Verkauf soll inzwischen erfolgt sein.

Zwischen Nr. 12 und Nr. 16 verläuft der Badesteig. Etwas versetzt zum Raamakerstieg stellen beide, den Schlüßkamp kreuzend, eine Verbindung de Landwegs mit der heutigen wie auch früheren Badeanstalt her.

Nr.: 16 Bossmann

Nr.: 16a Bossmann ,Anbau nach 1945

Nr.: 18 1899 Es wird berichtet : „neben Bossmann käuft Schumacher Heismann ein Grundstück
Rund 100 Jahre nutzte die Familie über 3 Generationen das kleine Wohnhaus.
Inzwischen wurde es verkauft und abgerissen.

Nr.: 20 1900 Wird 1906 als Glaserei erwähnt
1912 Der Glaser Bohri empfiehlt Papier, Spiegel und Bilder.
1919 Das Angebot wird erweitert um Spielwaren und Puppen.
Hinsichtlich dieses Grundstückes sind mir die Namen Schlapkohl , Meinert und Groth noch geläufig.

Nr.: 22 19o9 wird das Haus von einer Witwe Rave an Herrn Blumeier verkauft.

Wie schon bei Nr. 18 erwähnt, wurden auch die Häuser 2o und 22 abgerissen.

Nr.: 24
19o5 Der Schlachter O. Wilken will eine Schlachterei zwischen der Villa Erika und dem Grundstück der Witwe Rave bauen.
19o6 Die Schlachterei soll Ende September in Betrieb gehen.
Am 26. Sept. wird ein 1600 Pfund schwere Bulle geschlachtet, nachdem er zuvor durch den Ort geführt worden war.
1912 Herr Wilkens möchte auf dem hinterem Grundstück eine Schweinemästerei bauen.
1916 Der Betrieb wird modernisiert. Ein Heißluftmotor wurde ersetzt durch einen Dampfkessel und ein Schornstein, 25 m hoch erstellt.
1917 Nach Monaten des Umbaus wurde im Januar der Schlachtereibetrieb wieder aufgenommen.
später Stich u. Co – Martens – heute Thomsen

Nr.: 26
1903 Die Villa „Erika “ wird von dem Photographen Fr. Hamann gebaut. Er wird 1904 und 1910 in Verbindung mit dem Bürgerverein erwähnt.
1909 wird die Villa von RA Rademacher,
1920 von Dentist Harder und
1922 von Tierarzt Dr. Bißmann, genutzt.
1940 Etwa um diese Zeit bewohnte der Photograph Kröger mindestens den gläsernen Anbau und betrieb hier sein Geschäft.
Er zog später um in das Haus Nr. 5.

Nr.: 28 Geläufig sind mir nur die Namen Gripp und Thoms.

Nr.: 30 Hier wohnte Willi Dehn und betrieb von hier ein Taxi-Unternehmen.

Nr.:32
1905 Am 8. März schreibt die Zeitung, daß der Kaufmann Fülscher von Gastwirt Schlüter eine Koppel gekauft habe. Zunächst wird vom Bau einer Schrotmühle jedoch schon am 22. März bereits vom Bau eines Hotels berichtet
1905 Die für den 1. September vorgesehene Eröffnung wurde auf den 14. September verschoben.
Betreiber des Hotels war eine G.m.b.H., Gesellschafter waren der Kaufmann Fülscher und der Zimmermeister Thode.
1919 Im März starb Herr Huß im Alter von 63 Jahren. Schon im April übergab Frau Huß den Geschäftsbetrieb mit dem Inventar an Herrn Jürgensen.
Die Immobilie Bahnhofshotel wurde im gleichen Monat an Herrn Alexander, dem Besitzer des Solbades, verkauft.
Schon im März des gleichen Jahres ließ Herr Alexander die Immobilie versteigern und Herr Rademacher wurde Eigentümer.
1921 wurde von einer Geschäftsübernahme durch Herrn Göbel berichtet.
um 1940 wurde das Anwesen als Mehrfamilienhaus genutzt. Das am Hauptgebäude befindliche Kino wurde nach meinen Erinnerungen über mehrere Jahre von der Familie Fuhlendorf, Bleeck, betrieben.
um 1950 wurde die Immobilie von der Familie Kütbach erworben und blieb in der Nutzung m.E. unverändert.
Inzwischen befindet sich auf dem gleichen Grundstück eine Anwaltskanzlei des Sohnes, des jetzigen Bürgermeisters
der Stadt Bad Bramstedt.

Nun gehen wir zurück bis an den Raamakerstieg und setzen die Betrachtung fort mit

Nr.: 7
1906 Familie Reich übernahm eine Töpferei von Willer.
1915 John Reich wurde als Spielmann des Sportvereins erwähnt
1916 John Reich fällt am 5. Mai in Frankreich.

Nr.: 7a 7b wurden abgetrennt von Nr. 7 . Eigentümer an den 3 Grundstücken war in den 40 bis 60iger Jahren Werner Vöge.

Nr.: 9
1888 erschien ein Inserat, es wurden Jungpflanzen von Herrn Sieg angeboten. Persönlich kann ich mich daran erinnern, daß es einen kleinen Laden in dem Haus gab und von Frau Sieg Backwaren verkauft wurden.
Heute wird das mehr gepflegte Haus von Herrn Dr. Schiefer bewohnt. Ein betonter Balken über dem früheren Ladeneingang und dem heutigen Hauseingang trägt folgenden Spruch:
„Dies Haus ist mein und doch nicht mein – ich hab nur ne Wohnung drin
und kommt der Tod, so muß ich fort, er läßt mich nicht an diesem Ort“.

Nr. 11 1905 Das Grundstück wurde von der Kirche angeboten
um 1940 war Frau Ostermann Eigentümerin, Familie Rühmann nutzte eine Mietwohnung.

Nr. 13 Hier wohnte um 1940 Familie Ehlers.

Nr.: 15 bis 29 Die Einfamilienhäuser und anschließenden Wohnblocks wurden nach 1945 gebaut.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Witte: Der Schlüskamp

Hinz: De Bimöhler Straat

Erinnerungen vorgetragen im “Club Alter Bramstedter”

De Bimöhlerstroot

Wenn man de Geschich vun uns Stadt bit hen üm 813 trüüch verfulg’n kann un Weet, dat dot Dörp Bimöhl’n 800 Johr old is, kunn man meist meen, dat door jümmers een Wich ween is.
Warrt jo annohm’n, dat de Aposten des Noord’ns Ansgar hier üm diss Tied al de eerst Kark op’n Kapell’nhoff buut hett. Villicht vertellt uns ja da Fluurstück’nnoom un de Beteeknung „Hoff Kark’ndamm“ wat ut düss Tied.
To mien Kinnertied, meen ik, weer de Bimöhlerstroot no een Grandchaussee un op beid Sied’n stünn Obstbööm.
Mit de Bebuung vun de Bimöhlerstroot füng an üm de Johrhunnertwenn (1900). Welk Bramstedter hebbt sik door ehr Hüüs buut.
Liek achter’n Bohnövergang vun de AKN steiht no dat Huus vun Lud’n Saggau. An 15.09.1908 hett Lihrer Saggau dat Grundstück vun Hufner Geerth köfft.
Wull no veele in dis Ruum is Lud’n Saggau, sien Dochter Olga un Käthe in Erinnerung. Ik heff na bi Lud’n, in de Kriegstied to School goh’n un heff mit em an’t olle Sprütt’nhuus den ümgang mit de Gasmask, mit de Füürpatsch, un mit Füürsprütt, as sößjöhrige öövt,
Olga weer jo Schauspeelerin an de Lübecker Büh’n, meist in plattdüütsche Mundoort. Käthe weer Sekretärin an de Jürg’n-Fuhlendörp-School.
Liek achter dat Saggausche Huus harr de Muurmeister Krumlinde an 18.06.1906, dat Grundstück vun Hufner Geerth köfft und dor sien Wahnhuus un sien Muurbedreev opbuut. Bekannt schull uns no Rudel Krumlinde sien. He weer ünner Börgermeister Gebhardt, de Chef in’t Buuamt. He harr na een Brooder, de hett doormools för Bäcker Sievert, mit Peerd uni Woog’n dat Broot utföhrt.
De Bebuung in de Bimöblerstroot wehr bannig wietlööpig. An 02.03.1912 verköfft de Wittfruu Thies een Grundstück an den Breefdreeger Fehrs, de door sinn Huus buut. Ik erinner mi an Walter Fehrs, de weer bi de Reichspost as Stripp’ntrecker bi’n Fernmelltrupp un Telefondeenst. Sien Swester Olga weer’n hart’nsgooda Froo un hees bi uns Jungs „Fruu vun Ribbeck“ in Anlehnung an dat Gedicht wat wi jüst in de School lihrt harr’n: Vun Ribbeck vun Ribbeck in’t Havellann. Nau wi in dat Gedicht lüücht’n de Appeln, Birn un Plum in de Harvsttied an de Bööm an Stroot’nrand un se harr jümmers för uns dat Fallobst opsammelt un wenn wi to Fell tröck’n gev se uns dat Obst.
Denn kummt de Schnoorsche Villa. Buut etwa anfang de dörtiger Johr’n. Hermann un Otto Schnoor harr’n in Lannwich een Buugeschäft. Se hebbt in 18 Maande dat „Nee’e Kurhuus“, üm 1929 buut un vun Gewinn twee prächtige Vill’n buut.
Twisch’n dis un dat nächst Huus mutt fröher de Groot’nasperwich hendool gohn sien, de dörch’n Buu vun de AKN oplööst wurrn is. Jedenfalls bekeem Buur Steffen vun Fleck’n een Stück Lann övareeg’n, weer’n nur ein poor Quadrotmeter, de schöllt ober meist neegentig Johr looter een lüürlütt Rull speel’n. An 11.10.1905 köfft Muurmeister Graf de Koppel vun Hufner Steffen, ober dat lütt Stück Land blivt in Besitz von Hufner Steffen. Neegentig Johr looter bekommt Günter Steffen een Reek’n vun de Stadt. He schall för de poor Meter, Stüür’n un Afgoov’n betohl’n.
Muurmeister Graf hett dat Doppelhuus buut un verköfft dat an 25.07.1907 an Lihrer Trippe. Lihrer Trippe hett in Bramstedt een Baamt’nvereen un denn Verein för Kriegerheimstätten gründ’t.
An 15.06.1918 bekummt Lihrer Saggau, Muurmeister Krumlinde, Lihrer Trippe, Postbeamter Fehrs, Wittfruu Thies, Wilkens, Freudenthal un Kiel een Ennschädigung vun de AKN.
Dat nächste Huus hett de Danzlihrer Humfeld buut. Dat Grundstück hett he an 06.11.1911 vun Hufner Steffen köfft. Twee Johr looter verköfft Humfeld sien Huus an Mokler Dibbern, de dat Huus wieder an den Postoberassiestent’n Müller verköfft. In dis Huus hett denn to mien Kinnertied een Fruu Hohn bin wohnt.
Dat nächst Huus is wedder een vun de Schnoorschen Hüüs, woneem ik al vun vertellt heff.
över dat grood Bohnsacksche Huus givt nich veel to vertell’n. Kummt wi nu to de Villa de Wilkens buut hett.
Wilkens harr üm dis Tied op’n Slüüskamp de Wussfabrik buut un hier dis Villa.
Mi is bekannt, dat in dis Huus de Lihrer Steen wahnt hett.
Dat nächst Nuus bett Korl Mohr üm 1920 buut. In sien Oort speel Korl Mohr jümmer. den erfolgriek’n Hamborger Köpmann. Mit sien Elvsegler op’n Kopp un sien hamborger Snack wull he dat weet’n. Bekannter un erfolgrieker weer sien Jung Korl Mohr junior. In de fövtiger Johrn buu he in de Bimöhlerstroot sien Kook’nfabrik. De Renner weern sien „Helgolänner Bruunkook’n.“
Kummt wi nu an’t letzt Huus in de Bimöhlerstroot, to linker Hann.
De Vadder vun den uns na bekannt’n Klempner Hein Kiel harr in’t Johr 1913 dat Grundstück vun Fuhrünnernehmer Dehn köfft un door een Huus in markwürdig’n Stil buut. Seh so’n beet’n mit sien Zinn un Törms wi ne Borg ut.
De Swester vun Kiel weer in Krieg in Hamborg utbommt, de Familie Schmeis harr sik op Grundstück een smuckes Holthuus buut.
Beid‘ Hüüs sünd in de söventiger Johr’n afreet’n wurm.
Jo Lüüd, dat weert för hüüt. Bi uns nächst Dreep’n goh ik vun Bimöhl’n trüüch na Bramstedt hento un vertell ju wat vun de Hoffstell Kark’ndamm un de Hüüs op de rechte Sied vun de Bimöhlerstroot.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Hinz: De Bimöhler Straat

Hinz: De Grootenasperwich

Erinnerungen vorgetragen im “Club Alter Bramstedter”

De Groot’nasperwich,nur een Stroot in Bad Bramstedt?

Friedrich Hinz

För mi, un wull för veele Bramstedter is dis Wich een asphalteert’n Feldwich, woneem man von Bramstedt,över Gay’n,Gröönploon hen na Groot’nas kummt. Eerst wenn man sik dormit befoot,warrt een kloor welkeen geschichlich historische Bedüüdung düsse Stroot mool för dat Dörp Brahmstette, för’n Fleck’n Brahmstede un bi’t hen in’t Johr 1820,as man de eerst Kunststroot vun Kiel no Altona buut hett, för Bramstedt,in siechte un goode Tied’n hat hett.
De Groot’nasperwich weer de Verbinnung vun Skandinavi’n na Süüd- un Westeuropa, dat weer de Stroot de Keunige(via-regia),de ole Hannels=wich un de Oss’nwich.
Worüm grood hier lang? Vun de Kieler Förde bi’t hen na Hamborg tröck sik een dörtig Kilometer breed’n, urwaldähnlich’n un kuum dörchdring = bor’n Waldstriep’n, (Inharno) de Rest dorfun sünd de Sebarger Forst un de Sähsenwatd. Op de ööstliche Sied, harm sik de kriegerisch’n Abodrit’n,siet de Völkerwannerung ut Russland dort ansiedelt. Op uns Sied weer’n de holsteensch’n Sachs’n. So kann man wull segg’n, Brahmstette leg in dis Tied an de Nohtstell vun germanische Rick.
Een wull no wichtiger’n Grunn, weer de geographische Loog. An Hang vun Geestrüüch kunn man hier an bequemst’n över de Brüüch’n un dörch de Furt’n vun de Au’n, vun de Geest hendotkoom. So sünd in all de Johr’n düütsche,däänsche,sweedsche Keunige, Heerführer mit ehr Heere, Missionare, Hannelslüüd, Reisende un Gauckler un de Oss’ndriever, in de Johrhunnert’n dörch den Oort koom. Se hebbt villicht een beet’n Wohlstand för de Bleecklüüd brööcht, ober över de Johr’n seh’n brööeh de Loog ok veel Elend.
Man dinkt dar an de Slacht vun 1307 un 1401 op’n Strietkamp,de Brand= schatzung vun Wall’nsteen sien Trupp’n in dörtigjöhrig’n Krieg 1628,an de Ptünnerung’n vun de poolnisch’n Trupp’n 1660 un de Besetzung dörch de Russ’n 1820.
Soveel to de Geschich vun Groot’nasperwich, as Hannelswich,as de Stroot de Keunige un as Ossenwich.
Ik weil nu man anfang’n över’n hüütig’n Groot’nasperwich to vertell’n un wat mi, mit mien över sößtig Johr’n, na alln’s so in de Erinnerung blev’n is.
Anfang’n weil ik man op de Gay’n un lieks achter’n Bohnövergang vun de AKN. Dor steiht linkerhann een ot ober wunnerschöönes Wahnhuus.
Ut mien Kinner-un Schooltied erinner ik mi no an de Leefsromanze twisch’n uns Schoolmeisterin Lisbeth Harbeck un uns Schoolmeister un Bramstedter Kark’norganist’n Johannes Oaniel. Wi wörr man hüüt segg’n:
>Uns Bramstedter Romeo un Julia< Eerst in’t hooge öller kunn se een Ehepoor warr’n. Bruuks nur een poor Schreed mook’n, den steih’s vör dat Good Gay’n,wi wi jümmers seggt hebbt. Een Good is dat nie ween,wenn dat ok in sien Buustil so utsüht. So verteilt no öllere Bramstedter,dat dar in de Tied vun de Christianisierung een Kloster ween is. Möglich is dat an den ol’n Hannelswich. Vun’t 15.Johrhunnert an, ünner de Goodsherrn Vageth,Fuchs,Stedding,Wieb’n Kruse un Baron Kieimannseck,üm nur eenige to nenn’n, bi’t hen in’t Joker 1902-1903,as dat Good tersiedelt wurr’n is,hett de Gayer Hoff to dat Brarnstedter Good op’n Bleeck höört. Hüüt warrt Hoff Gay’n nich mihr bewirtschaft,dat Lann is verpacht,de Gebüüd’n vermeed. Ober alln’s warrt vun Besitzer Hans Heinrich Kurt heegt un pleegt. Kumms dar mool bi een Spazeergang vörbi,kiek rnool hen no den nee restaureert’n Klock’n-un Glock’nturm. Kumm’s to recht’n Tied vörbi kann’s de Glock wiet över’t Gayertann lüüd’n höör’n. ünner de ol Böök’n-un Eek’nallee goh ik ober wieder no Bramstedt hento. Vun de Gay’n ut geiht de twitte Feldwich linkerhann,över de lesenbohn= brüüch no de Bimöhlerstroot hendool dat is de Urtrasse vun Oss’nwich. Ik goh vörbi an Peter Wördemann sien Boomschool und verwiel een Ogenblick vör de Buurstell vun Günter Steffen. In de sößtiger Johr’n is he mit sien Gewees vun Lannwich,woneem hüüt de Slachterlood’n Hünger un dat Geschäft vun Klock’nmooker Seller is. no hier bav’n utsiedelt. Man wull keen Buurstell’n mihr in de Stadt hebb’n, un he wull sik mit sien Veehbestand vegrüttern un so keem em dat Utsiedlungsprogramm vun de l annesregeerung grood recht. Hüüt hett em de Tied wedder inhoolt. Op de Süüd-Westsied rückt em dat nee’e Buugebiet >Kapell’nhoff< un vun de Noordsied,dat Gewarbegebeed wedder op’n Pelz. Bevör man den steil’n Lehmbarg,mit de Neebuud’n hendool kummt,weer’n rechterhann de Scheeperree vun Korl Schmidt un de Buurstell von Fritz Seller. Beide Hüüs sünd al lang to Wahnhüüs um buut wurr’n. Vör nu meist 102 Johr’n,hett man de Bohn vun Bramstedt na Niemün= ster buut. Dormit de Züg ok den Geestrüüch hochkeem,hett man den Afhang afgroovt un begroodigt. Op de recht deep liggende Bohngleise,bett sick dat grood Bramstedter Bohnungiück, mit veele Oode un barch Verletzte todroog’n. An de rechterhann stohn’den wunnerschöön Hüüser ut de dörtiger Johr’n kumm ik nu an’t Enn vun Groot’nasperwich un bööch in’n Oüsternhoop in. Linkerhann sühst de Gebüüd’n vun dat Grenzsehutzkommando mit de hoog’n Funkmast’n ober ik weil ja na wat över dat Bramstedter Gymnasium, de Jürg’n-Fuhlendörp-School vertell’n. De School hett ehr Noom vun den Anföhrer vun den Frieheitskampf 1685 vun de Bramstedter Börger,geg’n Lieveegenschoop. In’t Johr 1908 hett de Bramstedter Preester Ernst Hümpel een Privotschool gründ’t. ln’t Johr 1912 wöör’s de nee’e School an Bohnhof buut. Börch de Schoolreformen güng de Jürg’n-Fuhl’ndörp-School in de Lanneshoheit vun’t sleswig-holsteensche Kutusministerium över,de bett denn ok de nee’e School in Oüsternhoop buut. Dörch een wiedere Reform, güng dis School an den Kreis Sebarg,as Schooldrääger över. Weg’n den verkorkst’n Bustil fallt för’n Kreis unheemliche Reparatursumm’n an. De Keis Sebarg mit sien Lannroot, bütt de School, as een ol’n Semmel, de Stadt Bad Bramstedt as Geschink an, wat de seekerlich nich annehm’n warrt. 1k goh vun de School wedder trüüch lang den Düsterhoop,an de ol’n Hüüs ut de twintiger un dörtiger Johr’n vörbi un erinner mi. Hier weer ja mool de Omnibusbetrieb Rudi Prohl. Wull all vör’n twitten Weltkrieg hett he de Person’nbeförderung in Middelholsteen mit sien Busse utföhrt. De Firma Prohl, de buu de Omnibusse sülv’n. Oat weer’n Opleggerbusse, so wi,wi se hüüt bi de grood’n LKW’s as Sattelschlepper kinnt. Opseh’n ereg’n de riesig’n Busse,de all Nooms Harr’n > Roland Atlantik< usw. wiet över Schleswig-Holsteen un Hamborg rut.
Dat ünnernehm’n Prohl müß den Betrieb instell’n, weil wi so oft,dörch een verkihrte Verkihrspolitik in de sößtiger Johr’n, de privot’n Busünnernehmer keen lizens mihr bekeem.
Jo Lüüd, dat weer mien Footpadd, dörch de Geschich vun Groot’nasperwich un vun Düsternhoop.

Veröffentlicht unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich | Kommentare deaktiviert für Hinz: De Grootenasperwich