Das Denkmal des Friedrich Ebert wird um 1960 Gegenstand eines Musterbeispiels für einen bürokratischen Akt. Für einen Neubau soll das Denkmal versetzt werden, was mit Irrungen und Wirrungen vebrunden ist, die in den Akten aufgezeichnet sind. Friedrich-Wilhelm Obersteller hat es daraus abgeschrieben. Es spricht für sich selbst. |
28.05.1959 |
Es liegt ein Antrag vor, das Friedrich-Ebert-Denkmal wegen eines geplanten Neubaus “Unter der Lieth” (31) zu versetzen. Der städtische Bauausschuß stimmt einer Versetzung von “Unter der Lieth” zur “Glückstädter Straße” zu. |
08.06.1959 |
Das Grundstück “Unter der Lieth” wird für einen Punktbau benötigt. |
23.06.1959 |
Das Bauamt macht einen Vorschlag für die Gestaltung der Anlage an der “Glückstädter Straße”. |
30.06.1959 |
Der Magistrat berät und nimmt den Ausführungsvorschlag an. |
26.02.1960 |
Der geplante Standort wird mit dem Landschafts- und Gartenarchitekten Lüttge besichtigt. |
19.03.1960 |
Eine Verfügung ergeht: Die Umsetzung des Denkmals wird verschoben, da noch kein Bauantrag für das Hochaus vorliegt. |
08.08.1960 |
Es ist noch keine Änderung eingetreten. |
03.10.1960 |
Es ist noch keine Änderung eingetreten. |
09.05.1961 |
Ein Schrieben des Kaufmann Jürgen Dehn: Die Verhandlungen für den Grundstückserwerb seien abgeschlossen. Verlegung des Denkmals könne nun erfolgen, die Kosten für den Transport wolle man übernehmen wegen des Entgegenkommens beim Grundstückserwerb. |
27.05.1961 |
Grundstückskaufvertrag bedarf einer Ergänzung. Verlegung des Gedenksteines ist aufgeschoben. |
25.08.1961 |
Wiedervorlage des Vorganges zeigt noch keine Veränderung. |
15.09.1961 |
Die Akte geht an Stadtbauinspektor Steffen mit der Anweisung, die Angelegenheit (Versetzung) sofort weiter zu bearbeiten. Prüfung, ob Baugenehmigung erforderlich ist. |
15.09.1961 |
Schreiben an den Kaufmann Jürgen Dehn: Die Verlegung des Denkmales will jetzt man durchführen, er möge die Erfüllung seiner Zusage erklären. |
25.09.1961 |
Zustellung des Schreibens an den Kaufmann Jürgen Dehn (Empfangsbestätigung). |
13.11.1961 |
Bauantrag geht an den Kreis Segeberg |
08.02.1962 |
Bauschein wird erteilt. |
12.06.1962 |
Antrag auf Gebrauchsabnahme (siehe weiter 22.2.1963) |
27.06.1962 |
Rechnung der Firma Haensel für Herstellung des Sockels für das Denkmal |
28.06.1962 |
Architekt Feldsien übergibt stellvertretend für die Firma Dehn den Auftrag für die Steinverlegung an die Firma Haß. |
30.06.1962 |
Gedenkstein wird neben den Sockel auf dem Rasen abgelegt. |
03.07.1962 |
Firma Huß sagt die richtige Aufstellung zu. |
15.07.1962 |
Bauausschuß empfiehlt, die Versetzung so durchzuführen, wie am es 23.6.1959 beschlossen und am 8.2.1962 im Bauantrag beschrieben wurde. |
18.07.1962 |
Vermerk: Stadtrat Haensel teilt mit, dass während des Transprots die Plakette (in Wirklichkeit nur die Schrift) auf dem Gedenkstein entzweigegangen sei. |
06.08.1962 |
Rücksprache mit Jürgen Dehn. Ergebnis ist nicht aktenkundig festgehalten worden. |
07.11.1962 |
Stadtvertreter Dr. Johannsen regt an, eine Neubeschaffung vorzunehmen auch mit Bildnis. |
10.12.1962 |
Für die Neubeschaffung der Plakette wird ein besonderer Aktenvorgang angelegt. |
10.12.1962 |
Pflegearbeiten für die Anlage sind durch städtische Arbeiter durchzuführen |
19.12.1962 |
Uhrmachermeister Werner Thomsen soll eine Firma heraussuchen, die solche Plaketten herstellen kann. |
10.01.1963 |
Werner Thomsen hat noch keine Antwort, er hat eine Firma im Rheinland angeschrieben. |
15.01.1963 |
Erinnerung |
21.01.1963 |
Erinnerung |
15.02.1963 |
Antwort liegt vor bei Werner Thomsen |
21.02.1963 |
Werner Thomsen unterbreitet seine vorliegenden Angebote mit Zeichnung. |
22.02.1963 |
Gebrauchsabnahmeschein des Kreises für den neuen Sockel liegt nun vor |
26.02.1963 |
Bauaussschuß empfiehlt, das angebotene Bronzerelief zu beschaffen. |
05.03.1963 |
Der Magistrat beschließt, das Angebote von Werner Thomsen zunächst zurückzustellen. |
26.03.1963 |
Bauausschuß und Magistrat beschließen nun einstimmig ein Relief-Porträt mit geändertem Schriftzug Friedrich Ebert zu beschaffen. |
30.03.1963 |
Werner Thomsen wird beauftragt einen Kostenvoranschlag für die nun beschlossene Ausführung zu beschaffen. (Es folgen mehrere Erinnerungen) |
24.04.1963 |
Werner Thomsen legt Kostenvoranschlag vor. |
05.09.1963 |
Die Firma Kolbe in Itzehoe wird um ein Angebot für die Befestigung und die Anbringung des Schriftzuges gebeten. Hinsichtlich des Schriftzuges und desse Anbringung gibt es unklare Formulierungen. |
01.10.1963 |
Firma Kolbe erhält von der Stadtverwaltung eine Konkretisierung des Auftrages und Bitte um ein neues Angebot. Ein Auftrag an die rheinische Firma für Relief ist noch nicht erteilt. |
10.10.1963 |
Firma Kolbe bittet um eine Skizze, wie der Schriftzug “Friedrich Ebert” angebracht werden soll. |
15.10.1963 |
Angebot der Firma Kolbe, das (vorsorglich) statt eines druchgehenden Schriftzuges Einzelbuchstaben in römisch Antiqua vorsieht. |
27.10.1963 |
Stadt schreibt an Firma Kolbe und bittet nun um ein Angebot für Druckbuchstaben statt eines Schriftzuges. |
02.12.1963 |
Es liegt ein endgültiges Angebot der Firma Kolbe vor. |
06.12.1963 |
Die Stadt stellt fest, daß der Betrag im Haushalt zur Verfügung steht (440 DM) |
09.12.1963 |
Stadt erteilt Auftrag an Firma Kolbe. |
08.01.1964 |
Erinnerungsschreiben an die Firma Kolbe, das Relief und die Buchstaben anzubringen. |
17.01.1964 |
Firma Kolbe teilt mit, daß die Lieferung des Reliefs sich verzögere. |
30.01.1964 |
Die Haushaltsmittel sind 1963 nicht in Anspruch genommen worden, sie werden für 1964 bereitgestellt. |
20.03.1964 |
Erinnerungsschreiben an die Firma Kolbe, das Relief und die Buchstaben anzubringen. |
24.03.1964 |
Fa. Kolbe an die Stadt: Die Arbeiten sollen nach Ostern vorgenommen werden. |
05.06.1964 |
Stadt schreibt (Plakette ist nun wohl angebracht), daß sie keine Kenntnis von der Anbringung der Plakette erhielt. Stadtrat Dr. Peter beanstandet die Ausführung. |
08.06.1964 |
Firma Kolbe meldet die Anbringung des Reliefs. Die Anbringung ist nicht gut, der Stein muss bearbeitet werden. |
25.06.1964 |
Fa. Kolbe sagt neue Anbringung zu (wegen Urlaub sei die geleistete Arbeit nicht überwacht worden). |
27.06.1964 |
Fa. Kolbe sagt einwandfreie Anbringung zu. (Die Bepflanzung soll nicht zerstört werden, daher Hinauszögerung bis zur Renovierung des Rolands.) |
07.07.1964 |
Die Arbeiten am Roland sollen Ende August stattfinden (Fa. Kolbe); die Stadt ist einverstanden. |
17.08.1964 |
Renovierung des Rolands ist noch nicht erfolgt. |
21.09.1964 |
Renovierung des Rolands ist noch nicht erfolgt. |
09.10.1964 |
Renovierung des Rolands ist noch nicht erfolgt. |
04.02.1965 |
Renovierung des Rolands ist noch nicht erfolgt. |
12.04.1965 |
Arbeit am Gedenkstein wird von der endgültigen Renovierung des Rolandes abgekoppelt. |
11.05.1965 |
Die Firma Kolbe hat die Gedenkplatte ordnungsgemäß angebracht, die Rechnung wird zur Zahlung angewiesen. |
Zeitdauer: 28.05.1959 – 11.05.1965, fast sechs Jahre !!! |
Weitere Daten zum Denkmal Friedrich Eberts |
24.05.1982 |
Im Ausschuß für Bauwesen und Stadtplanung schlägt Herr Gottfried Lehnert vor, einen besseren Standort für das Denkmal zu suchen. Dem wird einstimmig statt gegeben. |
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Die Standortfrage bleibt in den Akten offen bzw. wird nicht verfolgt. |
20.12.1982 |
Herr Ernst-August Steffen, Bauamtsleiter, erläutert die am Denkmal durchgeführten Maßnahmen. |
03.08.1997 |
Die Plakette (Ebertrelief) ist verschwunden / entfernt. |
15.08.1997 |
Bericht dazu in der Zeitung |
18.08.1997 |
Es wird Anzeige gegen unbekannt erstattet. Stadt schätzt Schaden auf 5.000 Mark. |
23.08.1997 |
Jürgen Koppelin setzt Belohnung für Wiederbeschaffung aus. |
18.09.1997 |
Staatsanwaltschaft teilt die Einstellung des Verfahrens mit. |
14.10.1997 |
SPD-Ortsverein und Bürger- und Verkehrsverein beschliessen, eine neue Plakette/Relief anbringen zu lassen und es zu finanzieren. |
27.11.1997 |
Die neue Plakette wird angebracht. |
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2011 |
Das Denkmal wird erneut versetzt und kehrt in die Nähe seines ersten Aufstellungsortes zurück. |