Der Apfelsinenberg – Hügel am alten Kurhaus

Bad Bramstedt. (jus) In meiner Kindheit benutzten wir gern die Gegend am Alten Waldbad und Alten Kurhaus als Spielregion. Im Winter kam dabei gern der von uns so genannte „Apfelsinenberg“ als Rodelhügel zur Geltung, wie es auch im nachfolgenden Text steht.

Zu dieser Erhebung im Wald nordöstlich der Osterau schrieb mir Jürgen Meyer aus dem Lohstücker Weg folgende eigene Erinnerungen. Weiß jemand dazu noch Konkretes?

Vielleicht kann ich ja einen kleinen Beitrag dazu leisten.
Um den Hügel am Alten Waldbad ranken sich ja viele Geschichten.
Zum einen wurde er Galgenhügel genannt, weil dort in früheren Zeiten angeblich Personen hingerichtet worden sein sollen. Andere sprachen von einem Grabhügel.
Beides hat sich ja wohl nicht bestätigt.
 
Die Wahrheit ist vermutlich viel simpler:
In meiner Kindheit kurz nach dem zweiten Weltkrieg war dieser Hügel noch unbewaldet.
Die Fläche auf dem Hügel war glatt und eben ohne Bewuchs.
Der Hügel kann damals also noch nicht lange existiert haben.
Um den Hügel herum gab es nur einige noch sehr junge Bäume.
Von uns Kindern wurde der Hügel ganz einfach Rodelberg genannt.
Für uns Kinder war der Hügel im Winter (als es noch Schnee gab) ein beliebter Spielplatz.
 
Mein Vater erzählte mir, es sei eine Flak-Stellung gewesen.
Im direkt angrenzendem Waldstück gab es Splittergräben.
Keine richtigen Schützengräben, sondern nur etwa 60 bis 70 Zentimeter tief.
Die habe ich noch mit eigenen Augen gesehen.
Mein Vater hat mich immer gewarnt, dieses Gebiet wegen möglicher Munitionsreste zu betreten.
 
Stellt sich die Frage, welchen Sinn eine Flak-Stellung an dieser Stelle gemacht hat.
Am Alten Kurhaus gab es einen Bunker.
Er ist in späteren Jahren abgerissen worden.
Diesen Bunker habe ich noch selbst gesehen.
Möglicherweise existieren da ja auch noch alte Fotos.
Nach den Aussagen meines Vaters handelte es sich um einen Munitionsbunker.
Er diente also nicht dem Personenschutz.
 
Die Flak-Stellung könnte also dem Schutz des Bunkers gedient haben.
Manchmal ist die Lösung ganz einfach …
 
Fazit:
Der Hügel ist vermutlich erst während des 2. Weltkriegs errichtet worden.
 
Erstaunlich nur, dass sich niemand daran erinnern kann oder will.
Das hätte viele Grabungen und Untersuchungen erspart.
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