Schadendorf: Es gibt noch andere Bramstedt !

Es gibt noch andere Bramstedt !

Irrungen und Wirrungen um Urkunden

Im Gegensatz zum alltäglichen Leben, wo jeder lieber jünger ist, wird in der Heimatforschung gern ein großes Alter eines Ortes vorgewiesen und jedwede Quelle geschöpft.
So wurde z.B. in den Bramstedter Nachrichten im Jahre 1879 das Jahr 1248 als erstes Erwähnungsjahr Bramstedts dargestellt und zwar unter Bezug auf folgenden Urkundentext.

“Es sei kund allen Gläubigen Christi, …., daß ich, Gerbert von Stotle, die Kirchenvogtei Bramstede, welche ich aus der Hand meines Herrn, des ehrbaren Erzbeischoffs und von der Bremer Kirche kraft … als bonificium gehabt habe, diesem meinen Herrn verkauft und abgetreten habe ….. …. und zu besagter Vogtei gehört:
Der ganze Ort Bramstedt mit einigen Arnen und was zu diesem Orte gehört als 10 1/2 Bauernstellen, Wittestede von 9 Bauernhöfen, Asstede 1/2 Bauernhof ……., Olenstede…, Borseten …, Eilendingele ….., Wartflede …., Rechtippe …, Utlede …., Broke …, Skattenbuttle …..

Geschehen bei dem Castell Haghen … im Jahre des Herrn 1248”

so abgedruckt in den Bramstedter Nachrichten Nr. 18 im Jahre 1879.


Schon der Autor der großen Bramstedter Chronik H.H. Harbeck hinterfragte diese Quelle und schrieb: “… ergab Nachfrage im Kirchspiel Wesermünde, daß dort noch alle Orte liegen, wie bezeichnet.” Und stellte damit klar, daß es sich um das Bramstedt zwischen Stade und Bremen handelt.
Ein weiteres Bramstedt ist nahe Tondern kurz vor der heutigen dänischen Grenze zu finden.

Schade drum, aber bis 1248 reichen für unser Bramstedt die urkundlichen Beweise noch nicht zurück. Aber, wer weiß … nie die Hoffnung aufgeben. Es gibt noch viele unerschlossene Quellen.

Tatsächlich findet sich nach gegenwärtigem Stand eine Urkunde, die ins Jahr 1274 datiert wird.

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