Bramstedter Nachrichten vom 2.2.1956; Foto hinzugefügt
Ursprünglich Oedland
– „Kaiser Wilhelm-Wald“ — jetzt Kurpark
Vor 7-8 Jahrzehnten war „Hinter der Hambrücke“ nur Oedland. Auf Veranlassung unseres damaligen Bürgermeisters Freudeuthal erwarb der Flecken Bramstedt vom Fiskus das ganze Gelände — für eine Anerkennnngsgebühr von 5 DM. Es wuchs nur wenig auf dem kargen Boden. Die Fleckensvertreter beschlossen die Aufforstung des Geländes. Mit größter Sparsamkeit und bescheidenen Mitteln wurde in den Jahren zwischen 1882 und 1898 diese Maßnahme durchgeführt. Jeder durchreisende „Handwerksbursche“ mußte für die Uebernachtung beim Herbergsvater Heinr.Kops und später Hermann Parbst zwei Arbeitsstunden ableisten. Dafür erhielt er abends beim Eintreffen eine kräftige Erbsensuppe und eine Flasche Braunbier. Morgens gabs Kaffee und Brot und 50 Pfg. Zehrgeld. Der Kreis gab einen Zuschuß von 55 Pfg. für das Essen pro Mann. Durch diese billige Arbeitsleistung wuchs allmählich der Wald hinter der Hambrücke; später unter dem Namen „Kaiser Wilhelm Wald“ allen älteren Bramstedtern bekannt. Sicher konnte man damals nicht ahnen, wie wertvoll dieser Wald der Rolandstadt einmal sein würde. Unsere Rheumaheilstätte wäre wohl kaum hier bei uns entstanden, wenn dieses Waldgelände nicht zur Verfügung gewesen wäre.