Klaus Biel: Pächter der Glashütte auf Flur „Ohle Hütten“ Ksp. Kaltenkirchen an der Schmalfelder Au

Welche frühen Beziehungen zwischen diversen Orten im Kreis bzw. Holstein bestanden, und zwar sowohl in familiärer wie in wirtschaftlicher Sicht zeigt Klaus Biels Beitrag im Jahre 2008 im Heft für Norddeutsche Familienkunde zur Glashütte in (Struven-)Hütten.
Darin taucht auch die Bramstedter Familie Vagt / Voigt auf,  die rund 100 Jahre vor Wiebeke Kruse auf dem Bramstedter Schloss saß.
In der Bramstedter Kirche zeugen bis heute diverse Stücke von dieser ehemals wohlhabenden Familie.


Klaus Biel:
Die Pächter der Glashütte auf Flur „Ohle Hütten“ Ksp.Kaltenkirchen an Schmalfelder Au

Wie Ernst Steenbuck in seinem Buch „Struvenhütten“1) schreibt, wird bereits in einer Urkunde vom 25.03.1436 diese Glashütte im Kirchspiel Kaltenkirchen erwähnt, als der Lübecker Bürger Hinrick Thor(s) seinen Ertragsanteil an der Hütte „an der Smalenvelder Owe“ an den Lübecker Bürger Peter Kremer v e r k a u f t. 1459 gehörte der andere Teil noch Graf Adolf VI. und war an den Lübecker Ratsherrn Andres Gheverd(es) und Bürger Hinrick Holthusen verpfändet. Adolfs Tod 1459 machte für Nachfolger/Neffen Christian I.DK eine Neuordnung erforderlich.

Ich nehme an, daß zu diesem Zeitpunkt 1460 der V a t e r der  Kinder Curdes damit belehnt worden ist.
Nach König Hans (in Urkunde erwähnt) Regierungsübernahme 1481 erhalten seine Söhne Heinrich und Cilax (= Ciliacus) Curdes die Bestätigung der Belehnung ihrer Familie.

1501 wird GLASWERKER  Hans (der erste Mökelmann – S.d.Hausvogtes Segeberg Hinrich) in der Haseldorfer Gutskasse des SE.Amtmanns Hans von AHLEFELD (+ 17.2.1500 Dithmarschen) erwähnt. Dieser Möckelmann ist derjenige, der in die Curdes-Familie heiratet.

Am 11.05.15382) erteilt Christian III. – König ab 1534 – Hinrich Möckelmann II. als deren Abkömmling – sein Vater befreite sich mit einer Curdes-Schwester – erneut eine Bestätigung. Sein Schwiegersohn Voigt ist der Eltervater = Urgroßvater ohne Namen des neuen Trägers Caspar laut Urkunde -2) vom 01.06.1627 – siehe unten.
Er pachtet am 01.06.1627 gegen Zahlung von 200 Mark Lübsch p.a.:

Text der Umschlagseite der Urkunde vom 01.06.1627 2)

Wir Christian der Fünffte von Gottes Gnaden zu Dennemarcken, Norwegen, der Wenden und der Gothen erwählter Printz (= Sohn des Königs Christian IV von Dänemark),  Herzog zu Schleswig, Holstein und der Dithmarscher, Graf zu Oldenburg undt Delmenhorst thun kundt hiermit diesem Brief, so ordentlich bekommen, demnach Casper Vogts, Segebergischen Amtes Unterthan uns ein versiegeltes Pergaments-Brief de dato Borsholm, Sonnabend nach Misericordias des Domini des 1538.Jahres von dem Durchlauchtigsten Hochgeborenen Fürsten Herrn Christian den Dritten zu Dennemark und Norwegen, der Wenden und Gothen König Christian undt löblicher Gedächnis unterschrieben und besiegelt unterthänigst vorgezeiget undt damit bescheinigt, daß Seine Königliche Mayestät wie auch König Hans (1481-1513), König Christian (II.1513-23) und König Friedrich der Erste (1523-33) zu Dennemark, Norwegen, der Wenden und Gothen Könige, Herzog zu Schleswig, Holstein, dem Ersahmen Henrichen, und Cilax Curdeß gebruedern, und deroselben Nachkommen Henrich Mockelman, undt seinen Erben die Glaßhütten im Kirchspiell zu Koldenkercken gnädigst verlehnet undt nachgehents auff seinen ElterVadter, alß der sich in das Mockelmansgeschlechte befreyet, folgends auff seinen grotVathern Jürgen (Voigt),und nach deßen absterben auff seinen Vadtern Dieterich Voigten gebracht und unterthänigste Pitte, weilen angezogene glaßhütte itzo durch Absterben des Manhafften Marquartt Pentzen zum Neuendorf, Rittern, weiland zu Segeberg Ambtmann, wiederumb erlediget, Ihn und die seinigen damit wiederumb zu belehnen, da wir derohalben seine ziemliche Pitte undt daß seine Voreltern continua Serie von vielen Jahren hero, damit belehnet gewißen, gnedigst angesehen undt ihn Casper Voigten und seine Kinder damit wiederumb auf Fürstl: MachttVollenkommenheits im Namen des Durchlauchtigsten Hochgebohrnen Fürsten, Christian des Vierten von Gottes Gnaden zu Danemarken, Norwegen, der Wenden undt Gothen Königß, Herzogh zu Schleswigh, Holstein, unserß gnehdigen Herren undt Vatterß gnedigst belehnet haben. Belehnen dieselben auch damit und Craft dieses dergestalt, undt also daß er Casper Voight, undt seine Kindern, Man= undt Fraulicheß geschlechtes, die Glaßhütte vorgedachter bester ihrer Gelegenheit nach besitzen, innehaben, genießen undt mit allen dazugehörigen Wischen und Weiden,  auch permentien gebrauchen mögen, doch mit diesem reservat, daß auf den Fall, wann er undt seine Kinder mit dem Tode abgegangen, diese unsere Begnadigung erloschen und nicht weiter extendiret werden solle, er undt sie auch dann jährlich und jedes Jahr absonderlich in das Segebergische AmptRegister bey Verlust der Belehnung an guter Vollgeltender Müntze entrichten zwohundert Mark Lubisch, sich an der Holzung nicht vergreifen und was das Kirchspielsrecht und gerechtigkeit mit sich bringt Unteilbahr leisten Undt abstaten (muß).
Deßen zu UhrKundt haben Wir diesem Belehnungsbrieff mit unsern Fürstlichen Handzeichen bekräfftiget undt verSecretiren laßen.

Geschehen zu Sägeberge den 1.Juny Ao 1627.

Diese urkundliche Bestätigung führt zu folgender Abstammungsreihe.

25.03.1436 kauft der Lübecker Bürger Peter Kremer den Ertragsanteil des Lübecker Bürgers Hinrich Thor der Glashütte im Ksp.Kaltenkirchen und Lübecker Ratsherr Andres Gheverd(es) und Bürger Hinrick Holthusen.erwerben als Pfand Adolf VI. Teil.

1.Pächtergeneration 1459
Vater  C u r d (es oo T.d.Pfandherrn Hinrich Holthusen?)

2.Pächtergeneration 1481ff
Heinrich C u r d (e s) mit Bruder Ciliacus
1540, 10.1.ist ein Carsten Cordes in Sievershütten bereits verstorben. Er war Zeuge im Ding & Recht 1532 Bramstedt Dirick Vaged ./.Ties Tiessen, Kirchspielvogt in Kaltenkirchen.

3.Pächtergeneration 1501
Schwiegersohn Hanns Möckelmann
Sohn des Hausvogts „olde Hynrico I. auf Segeberger Burg 1501“ ( -5) S.175) bereits seit 1479
Hanns der Glaswerker zu der Hütten erhält 1501 ( 5) S.176) 5 Schilling aus der Haseldorfer Gutskasse   und heiratet eine N.N. C u r d e s
Nachfolger/ Sohn Hinrich II. Möckelmann, urkundlich Abkömmling Curdes

4. Pächtergeneration 11.05.1538 bestätigt Christian III.
1538.11.05. Pachtung als Curdes-Nachkomme  Hinrich II. Möckelmann für 20 Mark Lübsch p.a. Durch die Wortwahl ist bestätigt, daß es sich um den Sohn der Tochter  des (Hinrich) Curdes handelt, er ist somit Enkel und direkter Nachkomme.(Namensgebung „Hinrich“ nach mütterlichem Großvater)

5. Pächtergeneration
1543, 20.02.  3) beurkundet König Christian III. von Dänemark in Rendsburg, daß vor ihm Jürgen I. Voigt, des verstorbenen Dirick zu Bramstedt Sohn, mit seinem Beistand, den Brüdern Goske und Peter von Alefeldte und dem Bürgermeister der Stadt Flensburg Frantz Holste als seinen verwandten Freunden in Gegenwart des Caspar Fuchs (seinem Stiefvater) bekannt hat, alles väterliche und mütterliche Erbe, das ihm in den beiden von seinem Vater und seiner Stiefmutter (Elisabeth *Koep) gemachten Abteilungen ausgesagt war, von Caspar Fuchs und dessen Frau, einst Dirichs von Bramstedt Witwe, erhalten zu haben und auf weitere Ansprüche zu verzichten. (ABRECHNUNG am 24.Geburtstag = Erlangung Volljährigkeit *1519)
Zeugen: Gossigk und Peter von Ahlefeldt, Frantz Holstein. Ankündigung des königlichen Siegels und der Pitschier der Zeugen.

Jürgen Voigts älterer Bruder Christoffer (über 24 Jahre alt) war 1538, 13.5. sein VORMUND  und lebt 1565 in TESPERHUDE und ist 1543 auch OHM des Hans Möller 1537 Hennekes Sohn in Ulzburg.  (Ein Christoffer Möller ist wiederum 12.10.1612 JURAT in der Kirchenrechnung Kaltenkirchen)

Jürgen Voigts um 1534 verstorbene, leibliche Mutter war Anna *Ties = Schwester des Vizepropstes Marquard Ties in Schleswig, somit Tochter des Hinrich und Enkelin des Marquard Ties 1479 in Bramstedt.
Jürgen ist der „Eltervadder“ der Urkunde vom  01.06.1627 = S. d. Dietrich Voigt +1538 und dürfte auch kurz nach dem 20.02.1543 das erste Mal geheiratet haben  die Tochter des Hinrich II. Möckelmann.
Er wohnt in Bramstedt als Besitznachfolger im „wüsten Termanns Hof“ und wird mit 13 Schilling p.a. an Abgaben bis 1561 genannt, um 1.5.1562. ist sein Nachfolger: Clawes Maeß bis 1608.

Kinder (Möckelmann):
a) Hinrich „de Slachter“ wohnt 02.01.1609 in Statthalters (Gerdt Rantzau) Haus in Segeberg
b) Jürgen II.
c) Detlef,  Bürgereid 1581 / hat 1597 Haus in Segeberg zwischen David Albern und dem Junker Hans Blome

identische.Pächtergeneration
Jürgen Voigt,  als Pächter und Großvadder in der Urkunde vom 01.06.1627 erwähnt2)  – und 1580 – 1590 mit 13 Schilling ( = ß ) Abgabe in Bramstedt (Vollhufe/Steuerliste) nach Jasper Stüvynck (1547 – 79). Sein Besitzvorgänger wird auch sein Schwiegervater Jasper = niederdeutsch für Caspar sein.
Er heiratet in zweiter Ehe Maria  Stüvynck, die zusammen mit Ehemann Jürgen und Sohn Caspar Mitstifterin der Kanzel in der Kirche Maria Magdalena – Bramstedt wird.

Kinder:
a) Jürgen III.Vaget 1592 mehrere Tage als Zimmermann an der neuen Kirche Wewelsfleth tätig lt. Daniel Lubbeke, dortiger Ksp.Vogt, folio 45 -Vorderseite
b) Caspar 1591 – 1625 Kirchspielvogt Bramstedt + 11.11.1625, oo Magdalena sie begraben 15.12.1645 Bramstedt/ beide MITSTIFTER der KANZEL
c) Johann 1611 in Segeberg erwähnt. Er folgt als Kirchspielvogt in Bramstedt ab 9.4.1626 seinem verstorbenen Bruder Caspar und wurde begraben am 14.03.1652 in Bramstedt.

oo 1) Cathrina Hervest begraben 09.04.1626 Segeberg, deren Vater der Holzvogt Hinrich II. in Segeberg ist, ein Enkel des Hinrich I. 1498 = 5) S.160 und 1499 =S.163
oo 2) am 20.05.1627 Christine Jahn (Tochter des  Mühlenmeisters Lavrenz in Neumünster)

d) Diedrich (sein Vorname vom väterlichen Großvatter = aus erster Ehe) als Gevatter/ Patenonkel stammen)
e) Jacob, hat 1597 sein Haus vermietet

6. Pächtergeneration
Sohn Diedrich Voigt erwähnt Kirchenrechnung Kaltenkirchen 21.11.1607 als Jurat zahlt 1604 = 20 Mark Lübsch  5 Zentner Glas Pacht für die Glashütte, stirbt um 14.08.1617 in der Seuche
Nach seinem Vornamen wird  Mökelmans Hütten (so am 9.12.1640 in Johan Meiers Landkarte genannt) ab dem Jahre 1648 Dirichs Hütten genannt.

Er heiratet zunächst ?Magdalene?, der Vater Paul Polman ist, 1/4-Hufner, Hufe Nr. 5, in Henstedt) und hat mit ihr die Kinder:
a) Casper  (siehe unten)
b) Paul Voged, der später als 1/8-Hufner auf Hufe 2 in Henstedt genannt wird und  der in Henstedt am 7.2.1641 eine Ca. Hüttmann heiratet, die 1654 verstirbt.
Er heiratet ein zweites Mal am 18.2.1655 in Henstedt und zwar  Ca. Biel (Vater vermutlich Herman Biel).
Aus den Ehen stammen die Kinder:
b1) Magdalene, geb. 3.7.1642 in Henstedt und verheiratet in  Westerwohld am 3.7.1667 mit Otto Lose
b2) Paul, heiratet am 20.7.1679 in Henstedt Anna Hasche
b3) Herman, geb. in Henstedt  am 5.3.1656

7. Pächtergeneration
Im Jahr 1617 beanspruchte nach Diederich Voigts Tode kurzerhand der Segeberger Amtmann, Graf Marquard Pentz auf Gut Neudorf bei Lütjenburg, die gepachtete Glashütte für sich und 1618 wird er auch damit belehnt für eine Heuer von 30 Reichsthalern p.a..
Als er jedoch an den Folgen seiner Verletzungen aus der Schlacht bei Lutter am Barenberge (20.08.1626) verstarb (beigesetzt in Wolfenbüttel am 27.2.1627), bewarb sich des verstorbenen Diederichs Sohn Casper Voigt, derzeit in Wakendorf auf Vollhufe 270 „In de Eck“ wohnhaft, erneut um die Pachtung wie ehemals sein Vater.

8. Pächtergeneration ab 01.06.1627
Sohn Caspar Voigt  auf Vollhufe 270 -Wakendorf „In de Eck“ leiht am 29.9.1620 4)  volle 400 Mark Lübsch (= ML) an Albrecht Rode, Elmshorn. Eine solche Summe ist nur denkbar, wenn er als Hofbesitzer war!
Dazu pachtet er ab 1.6.1627 die Glashütte für 200 ML  p.a., die im Jahr 9.12.1640 noch so genannten „Möckelmannshütten“ = 1652 Dirichshütten (nach Vater)
Er stirbt im Jahr 1631 beim Holzfällen, wird allerdings noch 1647 in einer Steuerliste genannt,.wobei es sich tatsächlich um seine Witwe handelt.
Casper war verheiratet mit Trine (wohl Tochter des Hausvogtes und Bürgermeisters zu Segeberg Paul  Bevensee + 12.04.1602).
Sie tritt in den Kaltenkirchenern Schuld- und Pfandprotokollen am 25.02.16416) bei dem Hofverkauf des verstorbenenen Hanß Prunß in Schmalfeld als sie Kreditorin auf mit 9 ML 8 ß.
Als Caspar im Jahre 1631 von einem fallenden Baum erschlagen wird, leben 2 Söhne und 2 Töchter und zwar:
a) Marie Elisabeth, die im Jahr 1634 Hinrich S t r u v e heiratet, der am 8.4.1634  er von Amtmann Caspar von Buchwald, die Erlaubnis für Verwaltung der Schäferei-Hartenholm erhält.
b) (Anna) lebt 1631 und heiratet später den Waldreiter Hinrich Göttsche zu Hartenholm
c) Jochim * 1623, + in  Wakendorf am 20.2.1686, dieser heiratet
etwa 1653 in Götzberg (Lücke in den Kirchenbüchern) Anna, Witwe des Diedrich Bestmann und geborene Hartmann.  (8.3.1660 (LAS 110.3, Bd.437 S.70) Hinrich Sühlows Hof = 1665 1/3 Hufe Wakendorf)
Kinder (*) = Taufe:
ca) Caspar (*) Götzberg 19.11.1654 V:Inste u.Holzvogt
cb) Dirik (*) Götzberg 14.09.1656 V: Inste u.Holzvogt 1/3H./14.1.1694
cc) Marx * ca.1659 (im Krieg)
cd) Jochim (*) Götzberg 19.01.1662
Jochim heiratet ein zweites Wakendorf am 19.05.1667 die Magdalena Biel (Vater: Jürgen, Mutter: Catha.)
Kinder (*) = Taufe:
c5) Catharina (*) Wakendorf 07.11.1669
c6) Jürgen (*) Wakendorf 22.09.1672
c7) Hans * fehlt?1675
c8) Johan (*) Wakendorf 24.11.1678
c9) Anna (*) Wakendorf 27.11.1681

9. Pächtergeneration ab 21.05.1631
Nach Caspars Tod behauptet der Amtmann Caspar von Buchwald, daß der bisherige Pächter sich an dem königlichen Holz „vergriffen“ hätte und erreicht unter diesem Datum die Verpachtung an sich selbst. Die Witwe mit den minderjährigen Kindern kann es nicht abwenden. Bis zur Zerstörung  um den 21.04.1644  im schwedischen Krieg pachtet der Amtmann auf Winsen dann Rohlstorf, Pronstorf, Helmstorf.(LAS Abt.110,3 Nr.121 ff) die Hütte.

10. Pächtergeneration ab 01.05.1652
Pächter Kapitän Jochim Burmeister + 08.04.1662 und sein Sohn Jochim (*) 27.06.1654 Hütten V: 1654 Kapitänleutnant

Am 30.04.1665 wird wegen königlicher Geldknappheit verkauft an die Lübecker Bürger Hinrich Lüdemann, Hans Wegner, Herman von Lingen, Peter Jacks und Berendt Finje.

Bereits am 5.03.1667 findet ein erneuter Verkauf des Meierhofes, Dorfes Hütten, Hölzung „Fiehe“ und Schäferei „Hartenholm“ statt an die ehrbaren Henrich Götschke (b) und Sohn(a) Casper Struve für 6500 Reichsthaler. Ab dieser Zeit nennt man den Ort sicher „STRUVENHÜTTEN“.

Hinrich (a) S t r u f e  (= Caspers Vater und Schwager des Waldreiter Hinrich (b) Götsche) in Hartenholm tritt urkundlich mehrfach in Erscheinung:
16.3.1646 (LAS 110,3/437 S.16r) kauft er Land im Hüttbleker Felde zum Katenbau
12.9.1639 (SE.Regesten 333 fol.182a) Christoffer Bevensee schuldet ihm 300 ML
31.1.1650 (SE.Regesten 398 Jahrbuch 1976 fol.202a) Eckbude hinter dem Rathaus in Segeberg (von Dietrich Schröder gekauft) für 260 ML an Hans Grise
3.3.1652 (LAS 110,3/437 S.23) kauft er des Hans Möllers oo 1642 Beke Stapelfeld (Westerwohl  *1617) 1/2 Hufe in CAMPEN aus Konkurs als V e r w a n d t e r

Bei Hinrichs Tod 1664 wird erwähnt, dass er Hütten lebt und auch 1/3-Hufner in Hütten auf dem Dovenbeeksdiek ist; verheiratet mit Maria Elisabeth Voigt (s.o.) – deren Vater ist der Vorpächter  C a s p a r.

Ihm folgt Caspar = Sohn des o.a. Hinrich Strufe genannt nach mütterlichem Großvatter. Caspar wird als Rittmeister/Cornett/Major bezeichnet und lebt noch 1718.
Er kauft 1667 (s.o.) mit Hinrich Göttsche, seinem Onkel, den ehemaligen Meierhof in Hütten.
Er heiratet in erster Ehe am 10.12.1665 in Hütten  Christine Götsche, die Tochter des schon verstorbenen Hans und der Agnet von Hatten.
Kinder:
a) Maria.Elisabeth (*) Hütten 1666.21.11. (#) oo in Kaltenkirchen am 1.10.1686 den Hans Pohlmann * 1659 +1723, Kirchspielvogt von 1684-94, (Eltern: KirchspielVogt Diedrich Pohlmann und Frau Ca. *Koen)
b) Agneth (*) 16.3.1668  + vor 1705
c) Hinrich (*) 4.5.1670  (+) Kaltenkirchen am 16.1.1695. als stud.theol.
d) Elisabeth (*) 23.21673 + vor 1705
e) Anna Marga.(#) (*) 6.1.1676     oo am 10.5.1702 Hans Adolf Eberhertz, Kisdorf Hufe 316 im Jahre 1704
f) Johann Friedrich (#) (*) 26.1.1679 + 1717-23 Hüttener Hof 1714  oo  am 27.10.1707 in Hütten  die Eleonore Ernestine Groth, (Eltern: Pächter Bahrenhof Joachim Ernst Groth).

Am 3.06.1705 machen Capar und seine Frau  ihr Testament an drei Kinder (#), die zu diesem Zeitpunkt noch leben.

Caspars Witwe Christine heiratet erneut am sie 8.2.1724 Hofrat Friedrich Prange und stirbt.


Quellenverzeichnis

1) Ernst Steenbuck „Struvenhütten“ in GGHH-Bibliothek 74/547
2) Original-Beleihungsurkunde Prinz Christian V.Herzog in Holstein: LAS Abt.65, I. No.1823
3) Wolfgang Prange „Gut Bramstedt“ siehe ZSHG.1966 = Band 91
4) LAS 113/443 S.445
5) Heinz Vietheer „Rechnungsbuch Haseldorf 1495 – 1501″/ 1497 Seite 152
6) LAS Abt.110,3 Band 437 Seite 5 ff

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