Schinz u.a.: Reit- und Fahrverein an der Bramau

Die alte Bramstedterin Lisa Schinz-Schäfer geb. Böge übergab mir vor geraumer Zeit diverse Unterlagen zum Reit- und Fahrverein an der Bramau. Dabei eine Bilderreportage von 1985 über diverse Personen, die in diesem Verein von Beginn an sehr aktiv waren. Darunter auch ihr erster Mann Willi Schinz.
Der 1950 gegründete Reit-und Fahrverein an der Bramau  ist Nachfolder des Bramstedter Reiterbundes, der von 1921 – 1933 existierte. 1933 ging der Reiterbund in die SA-Sturmabteilung auf (nur ein Bild in der Bildreportage weist darauf hin).
Der neu gegründete Verein existiert bis heute und ist in der Segeberger Straße 7 aktiv.

Übersicht:

  1. Festgedicht zum 1. Reiterball nach 1945 am 10. Februar 1951
  2. Bericht Bramstedter Nachrichten vom 26.4.1960 zum 10jährigen Jubiläum des neuen Vereins
  3. Bildreportage 1921 – 1933 und 1950 – 1985 incl. Namensliste
  4. Bildersammlung Schinz
  5. Bericht über den „Verbleib“ der Reitervereine 1933-45

 

  1. Festgedicht 10.2.1951  (als pdf, da die Schrifterkennung des Scans einer schklechten Fotokopie nur unzureichende Resultate brachte)

  2. Bramstedter Nachrichten 26.4.1960

Eindrucksvolle Jubiläumsfeier beim Reit- und Fahrverein an der Bramau

Graf von Reventlow weihte die neue Reiterstandarte

Der „Reit- und Fahrverein an der Bramau“ krönte am Sonnabend mit der Standartenweihe seine zehnjährige Arbeit, die er im Dienst der ländlichen Reiterei geleistet hat. Es war ein festliches Ereignis. Der Saal des Hotels „Zur Post“ war dicht besetzt, als der Fanfarenzug die Zusammenkunft eröffnete. Der stellvertretende Vorsitzende, Reimers, hieß als Ehrengäste den Landesverbandsvorsitzenden Friedrich Graf von Reventlow aus Preetz, den Bundesvorsitzenden des Reiterbundes Mittel-Holstein, Helmuth Sievers aus Tasdorf, Bürgermeister Heinrich Gebhardt, sowie die Abordnungen der Reitervereine Nutzen und Wiemersdorf herzlich willkommen. Die Versammlung ehrte des Andenken an die im vergangenen Jahre dahingegangenen Mitbegründer Otto Köhler und Hans Dehn. Otto Köhler war lange Jahre Vorsitzender, während Hans Dehn den Posten des Schatzmeisters versehen hatte.

Schriftführer Hugo Möller gab einen umfassenden Rückblick. Am 12. April 1950 fanden sich in Bad Bramstedt im Hotel „Zur Post“ 22 Pferdefreunde zusammen. Diese gründeten, anknüpfend an die Tradition des Bramstedter Reiterbundes, den „Reit- und Fahrverein an der Bramau“. In der ersten Mitgliederversammlung (21.4. 1950) wurden bereits 43 passive Mitglieder und 21 aktive Reiter verzeichnet. Nicht nur Bad Bramstedt stellte die Mitglieder, sondern auch die Nachbargemeinden Weddelbrook, Hagen, Bimöhlen und Hitzhusen waren beteiligt. Ein reges reiterliches Leben setzte ein. Drei Abteilungen wurden durch die Reitlehrer ausgebildet. Sie beteiligten sich an Turnieren der Umgebung und brachten Siege und Ehrenpreise in die Rolandstadt. Männer mit einer großen reiterlichen Erfahrung und Männer voller Begeisterung und Einsatzfreudigkeit standen in den Reihen des Vereins. Um einige zu nennen: Ludwig Christiansen, Hugo Voß, Willi Schinz, Alfred Warnemünde, Hans Dehn und Otto Köhler.

Als Folge der zunehmenden Technisierung der Landwirtschaft trat in den letzten Jahren nach 1955 ein starker Rückgang in den Pferdebeständen ein. Der Leutemangel ließ auch mancher Bauernsohn einfach keine Zeit mehr zum Reiten.

Getreu der Satzung, den ländlichen Reitersport zu pflegen, und die Jugend heranzubilden in der Behandlung und im Vorstellen eigener Pferde, behielt der Vorstand die Zügel weiter fest in der Hand. Man begann neue Wege zu suchen, um das reiterliche Interesse wachzuhalten. Die Zeiten großer Reitervereine auf ländlicher Ebene sind vorbei. Aber es werden immer bäuerliche Jungen und Mädchen da sein, denen von ihren Ahnen her Reiterblut die Liebe zum Pferd und zur Zucht vererbt wurde.

Ausführlich war auch der Jahresbericht gehalten, den Schriftführer Hugo Müller erstattete. Darin wurde unter anderem hervorgehoben, daß am Reitertag 1959 in Weddelbrook 55 Pferde an den Start gegangen seien. An der Fuchsjagd in Hagen am Hubertustage hätten sich 18 Reiter beteiligt. Leider habe man die Errichtung einer Reithalle, die immer wieder von den aktiven Reitern gefordert sei, noch nicht verwirklichen können. Die Schwierigkeiten sind zu groß. Die Lösung dieser Frage muß auf einen späteren Termin verschoben werden. Eine weitere große Sorge bereite dem Verein die Abhaltung eines Turniers in Bad Bramstedt. Immer wieder werde der Verein vom Landesverband und v. Kreisverband gefragt, warum es nicht möglich sei, ebenso wie in Nortorf, Bordesholm und Kellinghusen auch in Bad Bramstedt eine Pferdeleistungsschau durchzuführen. Die Veranstaltung eines Turniers scheitere in Bad Bramstedt lediglich an der Platzfrage. Es werde die Aufgabe des neuen Vorsitzenden sein, diese Angelegenheit vertrauensvoll mit dem Magistrat und der Stadtverwaltung durchzusprechen, damit der Verein in die Lage versetzt werde, dann und wann auch in Bad Bramstedt eine repräsentative Reitveranstaltung durchzuführen. Weiter erwähnte Hugo Müller, daß der Verein fünf Reiter auf mehrwöchige Lehrgänge nach Neumünster und Kellinghusen geschickt hat. Außerdem nahmen die Reitlehrer an einem Lehrgang in Neumünster teil. Die A-Abteilung beteiligte sich an den Turnieren in Nortorf, Neumünster, Elmshorn und am Landesturnier, die B-Abteilung an der Pferdeleistungsschau in Nortorf. Die Ergebnisse in den einzelnen Disziplinen des Abteilungswettkampfes waren gut. In diesem Jahr werden die beiden Abteilungen des „Reit- und Fahrvereins an der Bramau“ auf den vorderen Plätzen zu sehen sein.

Die erfolgreichsten Reiter waren im vergangenen Jahre: Werner Junge, Armstedt, der mit dem 9jähr. „Falke“ und dem 9jahr. „Tasso“ 27mal erfolgreich war, 11 Ehrenpreise errang und vier 1. Plätze auf insgesamt 13 Turnieren, ferner Hans Asbahr, Großenaspe, der auf „Malmö“ siebenmal erfolgreich startete und vier Ehrenpreise davontrug. Auf dem Winterturnier in der Holstenhalle Neumünster belegte Asbahr sogar einen 1. Platz, Hans Gripp schnitt auf der 16jähr. „Perle“ fünfmal erfolgreich ab, H. H. Tramsen erzielte 3 Ehrenpreise, H. W Reimers, der stellv. Vorsitzende des Vereins, war mit der 16jähr. «Perle“ im Einspännerfahren dreimal erfolgreich. Weitere Erfolge errangen W. Heller auf „Najde“, Klaus Bock auf „Fee“, Klaus Eberhard auf „Amsel“, E Bauer auf „Mietchen“ , Frl. Borchert auf „Blume“ und H. H. Bracker auf „Gitta“. Das Juniorenreiterabzeichen erwarben anläßlich des Lehrganges in Neumünster Helmut Hauschild u. Erich Bauer.

Schatzmeister Preß erstattete den Kassenbericht. Revisor Mohr hob im Prüfungsbericht die saubere, korrekte Arbeit des Kassierers hervor. Die von ihm beantragte Entlastung wurde einstimmig erteilt. Die Generalversammlung genehmigte die neue Satzung, die nach der Mustersatzung des Landesverbandes ausgestellt wurde. Darin wird die Gemeinnützigkeit des Vereins besonders hervorgehoben.

Man schritt zu den Wahlen. Reitlehrer Willi Bracker, Hagen, schlug den bisherigen Schriftführer Hugo Müller, der sich besonders verdient gemacht hat um den Verein, zum neuen Vorsitzenden vor. Hugo Müller wurde unter allgemeinem Beifall einmütig zum 1. Vorsitzenden und damit zu Otto Köhlers Nachfolger gewählt. Die Versammlung wählte zu Beisitzern: Albert Runge für Hitzhusen, Richard Schadendorf für Weddelbrook, Schwertfeger für Bimöhlen und Walter Mohr für Bad Bramstedt. Zum neuen Schriftführer wählte man Ernst Kamenz einstimmig. Es wurde beschlossen, den Reitertag 1960 in Hitzhusen zu veranstalten. Den Termin soll der Vorstand festlegen. Im Namen der aktiven Reiter sagte Reitlehrer Willi Bracker dem Vorstand Dank für alle Mühewaltung.

Unter Fanfarengeschmetter zog der Reiterverein mit der alten Standarte zur Standartenweihe in den Saal. Der Landesverbandsvorsitzende, Graf von Reventlow, sagte: „Wenn wir den alten Reitergeist bewahren, brauchen wir vor den Schwierigkeiten, die sich der ländlichen Reiterei durch die fortschreitende Technisierung der Landwirtschaft entgegenstellen, nicht zu kapitulieren“! Der Landesvorsitzende weihte die neue Standarte, indem er sie mit der alten Standarte berührte. Die neue Standarte trägt als Schmuck auf der Vorderseite den Pferdekopf des holsteinischen Siegerpferdes „Meteor“.

Bgm. Heinrich Gebhardt übermittelte zur Zehn-Jahres-Feier die Grüße der Stadt. Er zollte der Arbeit des „Reit- und Fahrvereins an der Bramau* volle Anerkennung, Stadt und Land führe der Verein zusammen. Der Bürgermeister überreichte im Namen des Magistrats dem Verein ein Anerkennungsschreiben, dem als Geburtstagsgeschenk ein Hundertmarkschein beigefügt war.

Man schritt sodann zur Ehrung verdienter Mitglieder. Der Landesverbandsvorsitzende zeichnete den Mitbegründer und Reitlehrer Willi Bracker, Hagen, mit der Plakette des Landesverbandes aus. Bundesvorsitzender Helmuth Sievers, Tasdorf, überreichte Frau Gertrud Stedtfeldt, deren Mann, Dr. Stedtfeldt, einst den „Reiterbund Bad Bramstedt“ geführt hatte, eine Ehrenurkunde. Vorsitzender Müller hatte vorher Frau Stedtfeldt als die „Mutter des Vereins“ bezeichnet. Sie gehört seit der Gründung des Vereins dem Vorstand an. Ferner erhielten aus der Hand des Bundesvorsitzenden, Adolf Rogge „der Motor des Vereins“, und Reitlehrer und Organisator Heinrich Schulz eine Ehrenurkunde. Vorsitzender Müller dankte im Namen des Vorstandes auch dem Gerätewart Kramp. Ernst Tödt, der Geschäftsführer des Reiterbundes Segeberg, überreichte dem Vorsitzenden einen Standartennagel. Das vornehmste Produkt unserer Scholle“, sagte er, ist das Pferd. Unser Landesverbandsvorsitzender, Graf von Reventlow, wird dafür sorgen, daß die ländliche Reiterei nicht zum Erliegen kommt!“

Nach der Feier führte Pferdefreund Hugo Heims noch einen Reiterfilm vor, den er vor zehn Jahren gedreht hat. Kassierer Preß erfreute die Festversammlung mit Farbdias, die den Reitertag 1959 in Weddelbrook in herrlichen Farben lebendig werden ließen. Die Geselligkeit kam noch für viele Stunden zu ihrem Recht. Harmonisch war auch der Ausklang der Zehn-Jahres-Feier. / be


3.  Bildreportage 1921-1985 zum Vereinsleben (Scan einer SW-Kopie, 11 MB groß)

Da sonst die Suchfunktionen nicht klappen, habe ich hier die in der Bildreportage handschriftlich notierten Namen als Maschinenschrift wiedergegeben (Doppelnennungen sind möglich):

Oberwachtmeister Ludwig Christiansen, Bad Bramstedt
Alfred Warnemünde, , Bad Bramstedt
Andreas Wieckhorst, Hagen
H. Wolters, Weddelbrook
E. Mäckelmann,  -„-
W. Thies,   -„-
W. Fock, -„-
Hans Gripp, , Bad Bramstedt
Adolf Rogge, Weddelbrook
H. Wolters Weddelbrook
E. Mäckelmann, Weddelbrook
W. Fock, Weddelbrook
A. Rogge, , Weddelbrook
W. Mäckelmann, Weddelbrook
W. Thies, Weddelbrook
H. Mohr, Weddelbrook
Johs. Thies, Weddelbrook
W. Grosche, Weddelbrook
H. Mohr, Weddelbrook
Hans Mohr, Bad Bramstedt, Eichenhof
Hans Gripp jun., Bad Bramstedt
Hans Dehn, Bad Bramstedt
Willi Schinz, Bad Bramstedt
Bernhard Schlüter, Bad Bramstedt
Otto Köhler, Bad Bramstedt
Bracker
Adolf Rogge, Bad Bramstedt
W. Knüppel, (Weddelbrook/Krücken ?)
Willi Schinz, Bad Bramstedt
Paul Bluhm, Bad Bramstedt
Willi Bracker, Hagen
H.H. Bracker
Kl. Block#H. Horns
W. Kruse
Gertrud Stedtfeld, Bad Bramstedt
General Langkeit, BGS, Bad Bramstedt
Bürgermeister H. Gebhardt, Bad Bramstedt
Ernst Grade, Greifenberg
Hugo Voss, Hitzhusen
Max Voss, Hitzhusen
Paul Bluhm, Wiemersdorf
Hans Sievers
Hans Gripp jun.
Siegfried Werner
Paul Bluhm
Otto Blunck
Ernst Thies
Hans Runge jun., Hitzhusen
Albert Runge, Hitzhusen
Günter Runge jun., Hitzhusen
Karin Mohr
Marga Borchert
Klaus Runge
Peter Sievers
Hans Schulz, Hitzhusen
Heinrich Schulz, Hitzhusen
Johann Gatermann
Waltraut Thies
Klaus Schümann
Günter Steffenms
Karin Mohr
Marlen Sievers
Hans-Hermann Heims, Bad Bramstedt
Hugo Heims, Bad Bramstedt
Ernst Brandt, Hagen
Johannes Böje, Bad Bramstedt
Walter Mohr, Bad Bramstedt, Bissenmoor
Lisa Borchert, Bad Bramstedt, Bissenmoor
Johann Borchert, Bad Bramstedt, Bissenmoor
Marga Borchert, Bad Bramstedt, Bssenmoor
Hans-Werner Reimers, Bad Bramstedt
Klaus Schümann
Marga Fölster geb. Borchert, Bad Bramstedt, Bissenmoor
Erika Fuhlendorf, Bad Bramstedt
August Fuhlendorf, Bad Bramstedt
Jürgen Fuhlendorf, Bad Bramstedt
Willi Wrage, Bimöhlen
Paul Lindemann, Hitzhusen
Hugo Müller, Bad Bramstedt
Erich Kramp, Bad Bramstedt
Hans Voß, Hitzhusen
Edith Voß, Hitzhusen
Hartwig Voß, Hitzhusen
Willi Knüppel, Wiemersdorf
Hans-Werner Reimers, Bad Bramstedt
Richard Schadendorf, Bad Bramstedt
Hans Asbahr, Bad Bramstedt
Ernst Thies, Bad Bramstedt
Hedwig Riedemann, Bimöhlen
Robert Liebig, Bad Bramstedt
Hans Horns, Bredenbekshorst
Günter Steffens, Bad Bramstedt
Willy Timm, Hitzhusen
Gerhardt Timm, Hitzhusen
Willy Karstens, Weddelbrook
Soenke Karstens, Weddelbrook
Ulrich Karstens, Weddelbrook
Max Witt, Bad Bramstedt
Jürgen Block, Hagen
Ernst Kock, Föhrden-Barl
Johannes Gatermann, Bimöhlen, Karkendamm
Georg Schwerdtfeger, Bimöhlen
Siegfried Werner, Bad Bramstedt, Bissenmoor
Max Wrage, Bimöhlen
Anne Wrage, Bimöhlen
Klaus Schümann, Bad Bramstedt
Hubert Boeje, Bad Bramstedt
Herbert Lingstädt, Schmalfeld
Georg Schümann, Bad Bramstedt
Heinrich Wolters, Weddelbrook
Käthe Wolters, Weddelbrook
Hans Hauschildt, Hitzhusen
Wilhelm Kruhse
Helmut Hauschildt
Elke Federmann
Hans Lindemann, Weddelbrook
Hans Asbahr, Großenaspe
Hans Gripp jun., Sievershütten
Max Sievers, Bad Bramstedt
Karin Mohr, Hitzhusen
Hans Sievers, Wiemersdorf
Erich Bauer, Hagen
Heinrich Gebhardt, Bad Bramstedt
Willi Vock, Armstedt
Jürgen Block, Hagen
Eggert Schurbohm, Hagen
Klaus Block, Hagen
Frl. Breiholz, Armstedt
Max Steffens, Bad Bramstedt
Fritz Thun, Bad Bramstedt
Ulrich Redecke, Weddelbrook
Wolfgang Schurbohm, Hagen
Willi Schurbohm, Hagen
Ruth Bonk, Hagen
Karin Schurbohm, Hagen
Otto Gatermann, Bimöhlen, Karkendamm
Helmut Hauschild, Hitzhusen
Wilhelm Kruhse, Bad Bramstedt
Ernst Kruhse, Bad Bramstedt
Hans Horns, Bredenbekshorst
Bruno Wrage, Bad Bramstedt
Volker Wrage, Bad Bramstedt
Freya Wrage, Bad Bramstedt
Otto Horns, Bredenbekshorst
Werner Junge, Armstedt
Hilda Schümann, Hitzhusen
Willy Vock, Armstedt
H. Pimm, Wasbek
Otto Köper, Bad Bramstedt, Claushorn
Heinz Köper, Fitzbek
Frau Ihloff, Bad Bramstedt
Hanni Peters, Bad Bramstedt
Lothar Schmidt, Bad Bramstedt
Jan Blankenburg, Großenaspe

 

 

WIR G E DEN K E NUN S E R E R TOT E N

Hans Runge Hitzhusen 1954
Willy Schinz Hitzhusen 1957
Hugo Vohs Hitzhusen 1957
Johann Borchert Bad Bramstedt 1958
Alfred Warnemünde Bad Bramstedt 1958
Ludwig Christiansen Bad Bramstedt 1958
Hans Dehn Bad Bramstedt 1959
Otto Köhler Bad Bramstedt 1959
Johannes Gatermann Karkendamm-Bimöhl.1960
Hans Vohs Hitzhusen 1965
August Fuhlendorf Bad Bramstedt 1966′
Max Steffens Bad Bramstedt 1967
Willy Bracker Hagen 1968
Willy Schurbohm Hagen 1968
General Langkeit Bad Bramstedt 1969
Otto Gatermann Karkendamm-Bimöhl.1969
Richard Schadendorf Bad Bramstedt 1970
Georg Schümann Bad Bramstedt 1970
Hugo Heims Bad Bramstedt 1972
Ernst Kruse Bad Bramstedt 1973
Herbert Lingstädt Schmalfeld 1974
Gertrud Stedtfeldt Bad Bramstedt 1974
Ulrich Karstens Weddelbrook 1974
Ernst Brandt Hagen 1975
Adolf Koopmann Bad Bramstedt 1976
Johannes Böje Bad Bramstedt 1976
Heinrich Schulz Hitzhusen 1979
Albert Runge Hitzhusen 1979
Paul Blum Wiemersdorf 1979
Hans-Werner Reimers Bad Bramstedt 1979
Robert Liebig Bad Bramstedt 1980
Willy Wrage Bimöhlen 1981
Heinrich Wolters Weddelbrook 1982
Max Witt Bad Bramstedt 1982
Hans Lindemann Weddelbrook 1985
WIR WERDEN DEN VERSTORBENEN EIN BLEIBENDES GEDENKEN BEWAHREN

4. Bildersammlung Schinz

5. Bericht über den „Verbleib“ der Reitervereine 1933-45

Bramstedter Nachrichten vom 20. Mai 1933

Neumünster. 20. Mai Der Provinzialverband der Reit- und Fahrvereine Schleswig-Holsteins hielt im hiesigen Bahnhofshotel eine von etwa 50 Vertretern und Vorsitzenden sämtlicher Reiterbünde besuchte, außerordentliche Tagung ab. die sich ausschließlich mit der Frage der Eingliederung der aktiven Reiter in die SA. befaßte.

Einleitend berichtete der Landesvorsitzende Graf Brockdorf-Ahlefeldt über die Verhandlungen in Berlin und in der Provinz. Die mit Stabschef Röhm und Hauptmann Bötticher geführte Aussprache habe zur klaren Erkenntnis geführt, daß die Uebernahme der ländlichen Reitervereine in die SA ein Gebot der Stunde sei. Die Ausführungen des Grafen wurden ergänzt durch den Geschäftsführer Major Siggel. Das Vereinsmäßige müsse einem Militärischen weichen. — Die Ausführungen der Redner lösten eine mehrstündige lebhafte Aussprache aus. Bis zum 6. Juni müssen bei dem Major Siggel endgültige Anmeldungen vorliegen über den Stand der einzelnen Bünde und Vereine. Die Traditionen werden gewahrt, die Standarten werden weitergeführt mit dem Hakenkreuzwimpel, die Bundesvorsitzenden werden die Ueberleitung der aktiven Reiter in die SA nach Kräften fördern.

Entgegen anderslautenden Meldungen wurde anfgrund eines einstimmigen Beschlusses ausdrücklich betont, daß der Provinzialverband der ländl. Reit- und Fahrvereine bestehen bleibt und daß die Mitglieder der SA- Reiterstürme nach wie vor Mitglieder des Verbandes bleiben können.

Bramstedter Nachrichten 1936

Wiemersdorf Der Reit- und Fahrverein Wiemersdorf-Fuhlendorf aufgelöst. Bravo Wiemersdorf! Unter dieser Ueberschrift erschien im Oktober 1929 in einer Schleswig-Holsteinischen Kampfzeitung folgende Notiz: Bekanntlich fand das diesjährige Landesturnier statt in Neumünster in Bad Segeberg statt. Alles verlief sehr nett, soweit man von den Leistungen, Aufmachung, Wetter usw. reden kann. Sonst allerdings war die Stimmung weniger gut. Da auch der erste Diener der Provinz, Herr Kürbis aus Kiel, an der Veranstaltung teilnahm, mußte auch seine Flagge gesetzt werden. Da diese aber schwarz-rot-gelb ist, und so auch jene Flugblätter aussahen, welche unsere Feinde über unsere Front abwarfen, um uns zum Ueberlauf aufzufordern, lösen diese Farben immer heftigere Opposition aus. Zwar fanden sich die meisten Reitervereine damit ab, um nur vor Herrn Kürbis weiterreiten zu können. Nur einer bewahrte Stolz und Würde, d. h., er führte das aus, was er vorher erklärt hatte, er verließ das Turnier und ritt nach Hause. Andere hatten vorher auch geredet, aber sie ließen sich „rumreden“. Bravo Wiemersdorf!

Derselbe Reiterverein Wiemersdorf-Fuhlendorf, der es vor nunmehr beinahe sieben Jahren abgelehnt hatte, unter der Flagge der Novembermänner zu reiten und mit den wehenden Fahnen des nationalen Deutschlands den Turnierplatz verließ, hielt jetzt unter dem Vorsitz des Vereinsführers Pg. Hans Schümann, nachdem die Vereinstätigkeit bereits seit dem Jahre 1931 ruht, in „Stäckers Gasthof“ die letzte Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung stand nur ein Punkt: „Beschlußfassung über die Auslösung des Vereins“. Pg Schümann gab den diesbezüglichen Beschluß des Vorstandes, der auf Auflösung des Vereins lautete, bekannt. Sämtliche Mitglieder stimmten diesem Vorschlag zu. Das der Verein in seinen Glanzzeiten Hervorragendes leistete, bewiesen die überaus vielen Preise und zum anderen, ein Kassenbestand, der sich durchaus sehen lassen kann. Auf Vorschlag des Vorstandes wird nunmehr der Kassenbestand den Gemeinden Wiemersdorf und Fuhlendorf mit der Maßnahme überwiesen, dieSumme gemeinnützigen Zwecken zuzuführen. Die Kleidung, Ausrüstungsgegenstände usw. erhalten die früheren aktiven Mitglieder. Mit dieser sozialen Maßnahme, hat sich jener Verein, der bereits . Jahre 1929 den Mut aufbrachte, sich offen für ein neues Deutschland zu bekennen, ein bleibendes Denkmal gesetzt.

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