Schadendorf: Flurkarten von 1879 ff

Flurkarten von 1879 ff

Ein echter Schatz: Im Stadtarchiv lagert ein vollständiger Satz Flurkarten, die 1879 angelegt und bis ca. 1930 fortgeführt wurden. Diese habe ich vor einigen Jahren kopiert und die Kopien koloriert, um die Bebauung wie auf den Originalen hervorzuheben. Die Flurkarten lassen es zu, manch altes Foto einzuordnen, dessen Perspektive und Gebäude man heute kaum nachvollziehen kann.
Die Dateien sind relativ groß belassen, um möglichst viele Details erkennen zu können.

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oben – Flur 01: Rosenstraße (Hinter den Höfen) und Unter der Lieth – Die Hinterbebauung zum Maienbeeck entwickelte sich zur eigenen Straße und Unter der Lieth kam als durchgehende Straßen in den 1920-1940er hinzu.

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oben – Flur 02: Bob’n de Lieth, Raaberg, Schlüßkamp -mit dem Bahnanschluß, erweiterte sich Bramstedts Bebauung am Landweg nach Osten (gut zu erkennen, die durchgehend rotgezeichneten Gebäude sind Altbestand 1879, die mit hellerem Rot und dunkler Umrandung sind später eingezeichnet). Rechts erkennt man den Bogen für die Fortführung der Bahn nach Norden (1916)

db_Flurkarten_031oben – Flur 03: nördlich Bimöhler Straße – eindrucksvoll erkennt man hier die in die alte Flur eingezeichnete neue Bahntrasse der AKN. Und genau sieht man, wo früher der Weg von Großenaspe kam und auf die Bimöhler Straße traf. Hier hieß die Flur „Kapellenhof“. Ebenfalls zu erkennen, wie die Bimöhler Straße ursprünglich verlief.


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oben – Flur 04: Abarg, Roddenmoor


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oben – Flur 05: Karkenmoor, Moorstücken

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oben – Flur 06: südlich Bimöhler Straße, Altes Kurhaus – In der Mitte die Gebäude des Kurhauses des Matthias Heesch. Der Durchstich der Au bei der Bollbrügge mußte übrigens wieder zugeschüttet werden, nachdem Anlieger gegen des Bürgermeisters Vorgehen protestiert hatten („diese Au ist keine Au“, schrieb einer von Ihnen); man sieht dieses Zuschütten noch heute als feuchte Niederung.

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oben – Flur 07: Blang’nde Osterau, Holm – schön erkennt man den ursprünglichen meandernden Verlauf der Osterau und die Begradigungsmaßnahmen. – Auch steht hier der Name Bramaue.

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oben – Flur 08: nördlich Segeberger Straße bis Reepen – links die Bahntrasse der AKN und ein erstes „neueres“ Haus in der Segeberger Straße, auf der „Vogelstange“, einer Flur, die auf den alten Schießplatz der Vogelschützengilde am Butendoor hinweist.

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oben – Flur 09: Klashorn, Schaapbrook – Horn ist eine Landzunge, die in andere Umgebung hineinragt (Moore?), Schaapbrook, der Bruch an/auf dem die Schafe weiden.

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oben – Flur 10: Klashorn – Horn ist eine Landzunge, die in andere Umgebung hineinragt (Moore?), wie z.B. auch im Namen Elmshorn zu erkennen.

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oben – Flur 11: Klasberg und Hohes Moor – der Klasberg ist zwar heute von der Autobahn zerschnitten, aber immer noch als solcher zu erkennen. Oben verläuft quer die heutige B 206 auf Höhe der Anschlußstelle der BAB 7

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oben – Flur 12: Schinner Moor, Achtern Hamviehbarg. Dewsbeek, Wahrensberg – Schinder Moor ist dem Schinder = Abdecker zuzuschreiben. Wahrensberg siehe bei Flur 14

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oben – Flur 13: Hamviehbarg (Hamwinsel) – Lange Jahre war der Name Hamwinsel mit Halfinsel im Munde der Bramstedter. Richtig ist Ham = Wald und Winsel = Furt (durch eine Auniederung).

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oben – Flur 14: Wittrehm, Im See, Cludmoor, Wahrensberg – Die Herkunft des Namens im See ist nicht geklärt, läßt aber auf einen eben solchen schließen. Wahrensberg ist wohl der Wodansberg und damit eine heidnische Kultstätte; es gibt auch die Deutung von „Wahren“ = bewachen; also Wachberg.

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oben – Flur 15: Stadtwald, Wittrehm  – Links in diesem Areal entstand 1931 die Rheumaklinik, rechts die Straßen Am Wittrehm und Otto-Liebing-Weg

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oben – Flur 16: südlich Segeberger Straße, Assbrook – links ein paar Häuser anm der Segeberger Straße, sonst nur Straße, Wege, Weiden und Autal

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oben – Flur 17: Altonaer Straße, Hudautal, Strietkamp – Die Altonaer Chaussee ist wie ein Strich durch die Flur gezogen. Entlang dieser neuen Straße entstehen schnell Häuser (gut zu erkennen, die durchgehend rotgezeichneten sind Altbestand 1879, die mit hellerem Rot und dunkler Umrandung sind später eingezeichnet).

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oben – Flur 18: Butendoor – Sichtbar ist, wie sich die Bebauung langsam entlang dieser Ausfallstraße entwickelt. Bauern, Kaufleute, Handwerker, die am Bleeck keinen Platz mehr fanden, liessen sich hier nieder.

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oben – Flur 19: Bleeck Westseite, Achtern Bleeck, Südseite, Butendoor  – der südliche Bleeck, bevor die Reichsstraße (B4) verlegt wurde und dafür das Hotel Stadt Hambburg weichen mußte. Der „Kaffeegraben“ durchzieht als offenes Gewässer die Fläche. Am Butendoor stand in alten Zeiten an der Stelle der Querung das „Hohe Tor“, und davor hieß es eben buten Door.

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oben – Flur 20: Bleeck Ostseite, Mühlenstraße – Links der große Lagerschuppen der Wassermühle, rechts am Bach der Bauernhof Siems – beides verschwunden. Die Häuser rechts am Bleeck sind 1943 fast alle zerstört worden.

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oben – Flur 21: Landweg südliche Bebauung, Schlüskamp, Kirchenbleeck östlich – ganz unten links, das Geburtshaus Johanna Mestorffs, rechts daneben die Paustiansche Wassermühle. Schumanns Villa (später Krankenhaus) in Mitten eines großen Gartens. Vom Landweg geht noch ein Verbindungsweg zum Raamakerstieg, der später aufgehoben wurde. Die Gebäude am Beginn des Weges sind allesamt verschwunden. Im weiteren Verlauf sind mehrere kleine Häuser verschwunden (so z.B. zwischen Landweg 14 und 16)

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oben – Flur 22: Kirchenbleeck westlicher Teil, Bleeck nördlicher Teil – die zwei Gebäude mit drei Nebengebäuden im Norden verschwanden in den 1970er Jahren zu Gunsten des Neubaues („coopmarkt“, heute Rossmann). Im Süden sieht man neben dem Rolandseck noch ein große Haus stehen (Hof Rathjens), der 1913 abgerissen wurde; die Baulücke ist bis heute geblieben.

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oben – Flur 23: Maienbeeck, nördliche Bebauung – die beiden Gebäude ganz rechts unten (Möllers Zigarrengeschäft und Wesselmanns Gasthaus „Südpol“) verschwanden in den 30er Jahren des 20.Jh. zu Gunsten des Ausbaues der Straßen.

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oben – Flur 24: Landweg, nördliche Bebauung – das Gebäude ganz links an der (Miegen-)Twiete war Steckmests Gasthaus, das in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts dem Ausbau der Bundesstraße weichen musste. Südlich der Straße sind noch eine Platzausweitungen zu erkennen, die mit späterer Bebauung verschwanden.

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oben – Flur 25: südlich Maienbeeck, Bramautal

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oben – Flur 04 Hoffeld: Maienbeeck hinterer Teil, Dahlkamp, Herrenholz – diese Karte gehört zur Gemarkung Hoffeld, die das ehemalige Gutsgelände bezeichnet. So gehörte auch der hintere Maienbeeck (früher „Klingbarg“) zum Gutsgelände.

 

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