Lohse / Witte / Holm: Club der Alten Bramstedter

Erinnerungen vorgetragen im “Club Alter Bramstedter”

Liebe „Alte Bramstedter“

Ilse Lohse geb. Göttsch

Heute möchte ich so ganz ohne zaudern,
mal so richtig aus der Vergangenheit plaudern.
Es soll keine große „Rede“ sein auf Erden,
sondern nur von früher berichtet werden.
Wenn alle mir leiht Euer Ohr,
weiß ich noch vieles seit meiner Kindheit im Butendoor
Doch zunächst möchte ich Euch sagen,
wie sich dieses Treffen von Anfang an hat zugetragen.

2 Damen, wie ich aus dem ersten Heft habe entnommen,
sind damals auf die Idee gekommen,
„Es müßte doch möglich sein,“
viele Bramstedter Damen zu gewinnen,
zu einem netten Treffen für einen Nachmittag im „Verein“
ab 60 Jahre und älter mit viel Schwang und immer lustig:
alle 3 Monate dabei zu sein!
Auch die Herren sind willkommen
und werden herzlich aufgenommen
Frau Frida Stamp und Frau Helene Stange
hatten den Mut, die Sache zu leiten,
und taten es auch sehr lange.

1969 wurde der Anfang gemacht,
der sehr gewagt,
aber niemand war damals dabei verzagt.
1974 ging es dann mit beiden weiter,
das 1. Treffen mit 16 früheren Bürgern
wurde trotzdem sehr heiter!

Diese Zeit ist längst vorbei,
wir leben in einer anderen Zeit nun,
und wissen was fortan zu tun!
1974 ging es dann bergauf,
so ist nun mal der Lebenslauf.
50 bis 70 Leute kamen gern,
Das war nun des Pudels Kern!

Immer wieder frohe Gesichter wie man sah,
daraus wurde die jetzige große Schar.

Familie Fuhlendorf ist doch aus Bad Bramstedt nicht weg zu denken,
wohin sollten wir wohl unsere Schritte lenken,
wenn nicht im den Kaisersaal,
wo man sich versammelt allemal.
Die uns auch diesen Raum stets zur Verfügung stellt,
und denkt Euch, ganz ohne Geld.

Unsere „Minna“ war wohl jahrelang der Boss,
ihr Dasein man wirklich stets genoß.
Der Ernst stand ihr auch gern zur Seite,
so lief die Verantwortung auch ohne Pleite.

Im Juni 1991 hat sie dann den Vorsitz abgegeben,
2 Jüngere, die Lisa und die Martha
wollten nun für die Zukunft streben.

Unser Bürgermeister und Herr Wieland unser Bürgervorsteher
stellten sich zu diesem Ereignis,
von den sie durch Zufall erfahren hatten, gerne ein –
und machten sich von dieser Angelegenheit
so manchen Reim.

Fast 2 Jahre tun nun unsere „Zwei“ den Vorsitz leiten,
und sich immer mit voller Kraft,
alle 3 Monate auf das Treffen vorbereiten.
Lisa, der Boss, in Plattdeutsch ganz groß,
wo die auftaucht,
ist immer was los!!! Oder ?
Die Martha sorgt dafür, daß ihre Kasse stimmt – und hofft,
daß sie bei der Sammlung dann viel Geld einnimmt.!

Beginnt unser Treffen nachmittags um 1/2 3,
ist man entzückt,
Die Tische sind wieder neu geschmückt!
Ob im Frühling, Sommer, Herbst und Winter,
immer neue Ideen stecken dahinter.

Vieles holt man sich aus Wald und Flur,
wer denkt sich aus solche Herrlichkeiten nur?
Die Inge aus Kiel im Bunde de Dritte
bastelt zu Hause kleine Männchen und Püppchen,
alles herrlich anzuseh’n,
Wenn immer neue Figuren auf den Tischen steh’n.
Auch die Marianne, echtes Bramstedt Kind,
gesellt, sich dazu ganz geschwind.
Zum Basteln gehört nun mal viel Tücke und List,
Da kommt Freude auf, wenn alles gelungen ist.

Zum Schluß, ich finde, man muß schon sagen,
den „Vieren“ gebührt ein „echtes Lob und Dankeschön“
für ihr selbstloses Wirkten in all den Jahren!

Ein kleiner Blumenstrauß sagt nicht viel,
mit tausend Wünschen kommt er ans Ziel!

Macht weiter so, wir brauchen Euch,
damit unser Treffen immer wieder aufs Neue erfreut!

So will ich denn meinen Vortrag beenden und denke,
vieles mußte gesagt mal sein,
zum Wohle der Zukunft für den „Verein.“

Ilse Lohse
Glückstädter Straße 4
2357 Bad Bramstedt, 10 März 1993


Liebe „Alte Bramstedter“

Ilse Lohse geb. Göttsch

Heute will ich, wie so oft schon, ohne Zaudern,
mal wieder aus der Vergangenheit plaudern.
Diese liegt noch nicht solange zurück,
welch ein Glück.

Für mich nicht so schwer, darüber zu berichten,
weil ich noch vieles weiß, was sich schon vor zig Jahren
in Bad Bramstedt hat zugetragen.

Was ich heut zu sagen habe, hat sich erst Ende Dez. 1995 ereignet und zwar im Kaisersaal mit. Jürgen Fuhlendorf und Frau – sowie Mutter Erika Kürzlich waren mein Hans und ich Gäste bei unsrer „Lisa“ das beste Stück vom Altentreff der Bramstedter. Im Laufe der Unterhaltung fragte sie, ob ich meinen Bericht vom 19. Dezember 95 schon fertiggestellt hätte.

Da fiel mir plötzlich ein, was ich wohl echt vergessen hätte.
Am 19. Dezember, ein paar Tage vor Weihnachten, trafen wir uns zu viert, auch Martha Witte – Hohmann war dabei, im bekannten Lokal, um erstmals eine gemütlich Kaffeestunde zu genießen Lisa kam mit einem Blumenstrauß, wie es sich gehört, wenn man sich bedanken möchte, für alles was man jahrelang genossen hat, in Vertretung der „Alten Bramstedter“ unserer Stadt.

Jürgen, der Chef in diesem Falle, hatte auch schon eine Vase parat, und versorgte das Gebinde akkurat.
Der Grund unseres Treffens war, wie schon vorher, nochmals Dank zu sagen, für die Benutzung des Saales, wenn alle viertel Jahr die „Alten Bramstedter“ dort tagen. So oft hab ich es schon erwähnt, die Familie Fuhlendorf ist nicht weg zu denken aus dieser Welt, weil sie immer großzügig den Raum zur Verfügung stellt, und Ihr wißt doch, ganz ohne Geld.
Nachdem nun war die Kaffeestunde vorbei, baten wir Jürgen und Frau an unseren Tisch Für kurze Minuten hatten sie leider nur Zeit für uns, da es abends mit der Raiffeisenbank sollte gehen rund.
Meinen Bericht vom Bleeck vom 6. Dez. 95 las ich nochmals vor, und für kurze Zeit waren alle ganz Ohr.
Auch Mutter Erika kam dazu, so lief alles schnellstens ab im Nu.

Die Oma hatte wie bekannt, noch Zeit für uns, spendierte einen Pflaumenschnaps, den wir mit viel Genuß verschwinden ließen.
Meinen Bericht vom Bleeck haben die Fuhlendorfs zu getreuen Händen erhalten, werden diesen sicher gut verwalten – für die, die nach uns kommen, dann sind sie – wie wir heute – „Die Alten“.

Eure Ilse Lohse geb. Göttsch
Bad Bramstedt,, den 12. Juni 1996.


De Geschich vun de „Oolen Bramstedter“

von Martha Witte, 2001

Siet 1969 dropt sik in Bramstedt öllere Damen und Herrn regelmäßig ton netten Bisamensien und ton Klönen und Kaffeedrinken in Kaisersool.
Tonächst wär dat eene Schoolklass, de sik regelmäßig dreepen. Frieda Stamp wohnte in Sebarg, weer ober ne geborne Bramstedterin. Ünnerstützt wür se von Helene Lange. Dat weern dormols de Johrgänge 1897 – 1900. Se hebbt ümmer plattdütsch sprooken. Irgendwann is de Kreis denn vergrötert worn, nodem sick dat rümsproken harr, wie toll dat Drepen wär. Schon dormols schmückten se mit veel Leev den Sool und de Dische.
Dat weern ümmer festlich Stünnen de keener mehr missen müch. Wenn ick in de oolen Protokolle kieken do, kommt nie veele bekannte Nomen vör. Plattdütsche Geschichen würn vertellt Jochen Kühl woll dormols  een Gedicht vun Bramstedt versöken to bekomen. Leider ist int Protokoll nichts mehr dorvun to lesen.

De Kries wör ümmer gröter. Door weern tietwies twischen 70 und 80 Lüüd. Eenmol weern dat sogar 94. Otto Hülsen sää öber disse Nomittagsdoge, datt man Lüüd, dee man schon vergeeten harr, wedder droopen dä. De Lüüd kämen ut alle Gegegenden, ut Kiel, Sebarg, Neemünster und annere Orte.
See hebbt fröher ook schon öber Bramstedter Strooten sproken. Ton Bispill öber den Maienbeeck, Bleeck, Achtern Bleeck und die Möhlenstroot. Leider ist dat nirgendwo fastholen woorn.
Af 1970 hett Fru Stamp üm Hölp beeten, weil eeer dat gesundheitlich nich mehr so goot güng. Se hett siek Minna brüchmann, Grete Thomy geb. Rumohr und Olga Saggau to Hölp nomen. In Sept. 1977 hebbt see sick entschloten, siek to Duzen.

An 11.12.79 hett Fru Stamp ehrn Posten afgeben. As Nachfolger wür Minna Brüchmann, Grete Thomy und Olga Saggau wählt. Ünner Minna Brüchmann hett dat veeele schöne Nomedag geben. Minna Brüchmann hett den Klub bit 1991 mookt und em denn ut gesundheitliche Grünn afgeben.
Ünner Minna geev dat noch een Leed für de Seniorn opp platt na de Melodie „Eene Seefohrt de is lustig“. Dee erst Strof güng folgendermaßen:

„Unser Weddersehn is wichtig, unser Droopen dat is schön,
de oolen Bramstedter kriegt siek so vun Nah un Fern to sehn.“

Marianne Rückert weer mit eer Muddder schon länger dorbi. Lisa und ick sünd siet 1987 dorbi.
An 13.6.1991 wörn Lisa Schinz geb. Böje und ich Martha Witte geb. Hohmann to Minna Brüchmanns Nofolger wählt.
To de Verabschiedung vun Minna Brüchmann harrn wi unsern Bürgervörsteher Herrn Wieland und Börgermeister Herrn Gandecke inlaad. Herr Gandecke hett utführlich vun Bramstedt vertellt.

To Hölp holten wi uns Marianne Rückert geb. Ubben und Inge Daniel.Lisa ist öberwiegend för dat Reden tooständig, ick maak die Protokolle und de annern Schriebereen, Marianne is för Post för Kranke toständig und för den, Blomenschmuck för de Dische toständig, und Inge Daniel bastelt veel vun unsern Dischschmuck, wie Basteleen, dee wie ook manchmol gemensam mookt.
Wi sünd anfungen, unsre 80jährigen ton Geburtstag to gratuleeren und een Blomenstruß to öbergeben. Meistens mookt Lisa und ick dat.
Dorna schrievt wie jedes Johr. Af de 90. G’eburtstag gaht wie jedes Johr mit eenen Blomenstruß gratuleern. De Öllste in unsern  Kreis ist Miede Mohr vun Strietkamp, de letztes Johr 100 Johr olt woorn is. Wie hofft, datt see dit  mool ook kamen ward. Na wie vör plegt wie de Plattdütsche Sprook, leider sünd schon veele  dorbei, de de plattdütsche Sprook wohl verstan, aber nich snacken könnt.

Übrigens sünd  wie anfungen öber Bramstedts Strooten fröher und hüt to schreiben. De meisten Strooten hebbt, wie schon schafft. Jan Uwe Schadendorf hett alles vun uns kregen und is dormit int Internet gohn. Ook Jürgen Fuhlendorf kricht de Dürchschläge för siene Protokolle vun de Gill.
Vör enige Tied hebbt wie vun Paula Bloch 4 Hefte över Bramstedt kreegen. Ünnern anern sünd door de ganzen oolen Reklamen vun Bramstedter Firmen und Handwerken bin, und eene Festzeitschrift vun 1925. Ick heff dat alles fotokopiert, denn solche Erinnerungen an Bramstedt mött wi vör de Nawelt fasholn. Wie versökt ümmer wedder solche Soken to bekomen. Äver disse Sooken vergeet wie natürlich nich, unser gemütliches Bisamensien. Kaffeedrinken und Klönen.  Vördrogen ward no wie vör in Hoch- und Plattdütsch. Wie maak veele Upnahmen vun unsern Dischschmuck und vun uns all tosamnen. Siet 1997 oder 98 kümm Fruu Schnepel mit eere Scholklass und dreegt uns plattdütsche Geschichten, Gedichte und Leeder vör, watt ümmer mit veel Bifall bedacht ward. Sowiet ick weet, kümmt Fru Schnepel ook an 30.Mai mit eere Scholklaas.
Wie hebbt ook unsern neen Bürgermeister, Herrn Kütbach inlaadt, und hofft, dat he kümmt.

Wenn wie in Kaisersaol tosammenkommt, is ümmer fix wat los, dat geiht ümmer lebhaft to.
In übrigen kriegt wie keenerlei Gelder. Wie drägt uns sülbst. 2 mal in Johr sammelt. wie.
Ick kunn noch stundenlang wiedervertelln. Wie ward sicher noch veele gemeen-same Nahmedage in Kaisersool miteenanner verbringen bi Familie Fuhlendorf.

Danke föört toohörn

Martha Witte


 

10 Johr Vörsitz vun Lisa un Martha

30.5.2001  Olga Holm

Reden holnn kann ick leider nicht.
Dörüm versök ick dat mit een Gedicht.

Alle 1/4 Johr, dat is bekannt,
deit sick in Bramstedt allerhand.
Denn kommt de olen Bramstedter allemol
to een Treff in den Kaisersaal.
Olle Bürger öber 60 Johr
sünd willkommen dor.

Dor ward vertellt bi’n Kaffe und Koken
und nur up Platt ward dor spraken.
Dat geuht all so siet männig Johr,
to jeden Freud, dat is doch klor

Doch hüt gef ick ju to verstahn
leigtn wat besonderes op den Plan
Denn vör 10 Jahr, dat is so kamen
hebt Liesa un Martha denn Vörsitz öbernahmm.

Jede hett nu ehr Revier
dat müch ick ju verkloren hier.
Dat Begrüßungswort fallt Liesa to,
se richt dat Wort an Mann und Fro.
Wat passert is dat letzte 1/4 Johr,
makt Liesa hier nun alle klor.
Doch manch een hört garnicht hin,
ünnerhölt sick leber mit de Dischnachbarin.
Liesa seggt, wenn jie fertig sünd, seggt mi dat mal,
denn fang ick später wedder an.

Martha bringt alles to Papier,
wat so besnackt ward hier.
Se will de Nachwelt hier verklorn,
wat passert is in de Johrn.
Doch eens mut ick hier seggn,
beide gefert manche Stünde.
Sie bestelt ümmer so schöne Saken,
üm de Dische recht hübsch to maken.
Doch hebbt se Hölp de ganzen Jahrn,
Marianne is dorbie, bringt Blomen ut ehrn Gorn.

Liegt jemand mal int Krankenhuus,
dann schickt Se eenen Kortengruß.

Doch eens möt ji noch weeten
Inge is nicht to vergeeten.
Se kümmt extra ut Kiel, ick find dat schön,
üm uns mit schöne Basteleen to verwöhn.

Hüt und hier, in düsse Stündn
müch ick wat besonders verkündn.
Uns Herr Bürgermeister hett de Tied sik nahmen
und is ut Rathuus röberkamen.

He is noch jung und ohne Macken.
Ick hoff, he kann ok Plattdütsch snacken.
He will sick een Bild mal maken,
wat de olen Bramstedter makt vör Saken.
Doch eens wüllt wie em hüt bewiesen,
wi gehört noch lang nicht to dat ole Isen.

Nu bün ick ann End, ward sünst to lang,
Martha und Liesa eenen schönen Dank.

Makt wieder so, ok wenn siek alle wunnert
ji schaftt dat noch bitt hunnert.

To’n Schluß heff ick in miene Tasch
vör beide eene lütte Flasch.
Ok Marianne und Inge de kriegt een
nur een beten lütter ward se ween.
Und dat is doch würklich klor
vör den Herrn Bürgermeister is ok een dor.

Nun bitt ick alle, sick to erheben
Liesa und Martha, Hoch schöllt se leben.

Dieser Beitrag wurde unter F0 - Alte Bramstedter erinnern sich veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.