Frau Marie Grubbe – historischer Roman neu aufgelegt

Historischen Roman besser lesbar gemacht

Heimathistoriker Schadendorf hat „Frau Marie Grubbe“ neu publiziert

Bad Bramstedt. Heimatforscher Jan-Uwe Schadendorf legt einen überarbeiteten historischen Roman vor, der Bezug zur Bad Bramstedter Geschichte hat: „Frau Marie Grubbe“.

Schadendorf erläutert: „Marie Grubbe hat tatsächlich gelebt und sich als junges Mädchen in den Sohn Wiebeke Kruses, mit Namen Ulrik Christian Gyldenlöwe, verliebt, der sich später bei der Verteidigung Kopenhagens gegen die Schweden hervortat und im Jahr 1658 mit nur 28 Jahren starb. Dieses ist eines der historischen Ereignisse, die in dem Roman verarbeitet werden, der uns durch das dänische Reich des späten 17. Jahrhunderts führt.“

Der Roman „Frau Marie Grubbe“ war ein erster großer Erfolg des dänischen Schriftstellers Jens Peter Jacobsen, den er mit dem Roman „Niels Lynne“ fortsetzen konnte. Jacobsen wurde damit Vorbild für große Dichter wie Hermann Hesse, Reiner Maria Rilke und Stefan Zweig, der über ihn sagte: „Er war unser Dichter der Dichter.“

Auch die deutschen Übersetzungen waren vor gut 100 Jahren erfolgreich. Eine der Übersetzungen (Übersetzerin: Mathilde Mann) hat Schadendorf sprachlich überarbeitet, um das Buch leichter lesbar zu machen, aber zugleich die Sprache des Dichters und den Tonklang des 17. Jahrhunderts weitgehend zu erhalten. Zusätzlich sind Fußnoten angebracht, um das eine oder andere verständlicher zu machen.

Jan-Uwe Schadendorf sagt, dass das Leben der Marie Grubbe in den vergangenen Jahren mehrfach in wissenschaftlichen Arbeiten bearbeitet worden sei, weil es das Leben einer Frau wiedergebe, die jenseits gesellschaftlicher Regeln ihren eigenen Weg zum persönlichen Glück gesucht und sich das Recht herausgenommen habe, mehrere Männer zu verlassen. Andererseits wird das Bild einer Frau gezeichnet, die den „ganzen Kerl“ sucht – was heutzutage zu durchaus kritischer Betrachtung führt. „Da wird also nicht nur Historie dargestellt, sondern ein weites Spannungsfeld eröffnet, das heute noch viel Anregung zu Diskussionen gibt.“ ben

Das mehr als 300 Seiten starke Buch ist im Buchhandel für 8,90 EUR erhältlich.

(Bericht der Segeberger Zeitung vom 27.1.2020)

 
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